Geisteswissenschaft / Philosophie Kritik ja, aber wie?
Muss man denn überhaupt "Du Schwein" bzw. "Sie Schwein" (oder Abwandlungen) sagen?
Der Ton bezieht sich eben auf die Art der Formulierungen insgesamt.
Und wenn schon gekämpft werden muss, dann vielleicht mit feiner Klinge?
Der Ton bezieht sich eben auf die Art der Formulierungen insgesamt.
Und wenn schon gekämpft werden muss, dann vielleicht mit feiner Klinge?
Vereinfacht hilft vielleicht auch die Redewendung von dem Ton, der die Musik macht?
Ernstlich? Man sollte also zukünftig "Sie Schwein!" sagen?
Das Sachohr sagt mir: Hinterwaeldler hält nichts von höflich versteckte Beleidigungen.
Das Selbstoffenbarungsohr teilt mir mit: Hinterwaeldler redet gerne Tacheles.
Das Beziehungsohr: Hinterwaeldler meint ein Schwein vor sich zu haben.
Das Appellohr: Er will wohl Streit provozieren. Zumindest will er sein Gegenüber aus der Reserve locken.
Mareike
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
YMMD!!!!!
[c'est la langue qui fait la musique!]
Weder "Du Schw..." noch "Sie Schw..." hätten eine lange ST-Halbwertszeit, wenn ernsthaft jemand damit seinen Gegenüber betiteln würde.
Karl
Karl
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Schlüssel liegt in der eleganten unnachweisbaren Mehrdeutigkeit,
hilfsweise der Verwendung von Smileys.
Bevor ich jemanden oder etwas kritisiere, muss ich mir erst mal sicher sein, was der andere mit seiner Aussage gemeint hat und ob ich etwas entgegensetzen kann, das fundiert ist, bezw. "Hand und Fuß" hat. Sonst ist es für mich Kritik der Kritik wegen, bietet weder Konstruktives, noch Weiterführendes, ist also überflüssig. Gerade bei der Kritik macht zudem der bereits erwähnte "Ton die Musik". Ich muss mich also fragen, ob ich die gleiche Art der Kritik anbringen würde, säße mir die Person direkt und real gegenüber.
Kritik übt immer derjenige, der seine eigene Sichtweise nicht bestätigt findet und je nach Mentalität reagiert. Das kann absolut konstuktiv sein, weil man auch seine eigene Denkweise überprüfen, korrigieren, erweitern -oder festigen kann. Leider ist es aber meist so, dass an kritische Worte nicht einfach eine andere Sichtweise angebunden ist, sondern die Sympathie mit dem Gegenüber eine nicht zu kleine Rolle spielt. Mag man jemanden aus irgendeinem Grund nicht, kann Kritik als bloßer Widerspruch empfunden werden und schon ist die Richtung durch die persönliche Anymosität gegeben. Anstatt die eigene Meinung durch Wissen oder Erfahrung zu untermauern, wird auf das Gegenüber eingedroschen, was im Laufe der Zeit in eine Art verstecktem Mobbing ausarten kann. Beispiele gibt es genug.
Gerade in diesem Thread zeigt sich dies deutlich. Jene, die einfach nicht "miteinander können" suchen sofort Möglichkeiten, einem/r anderen jetzt mal unverblümt an Schienbein zu treten, Hauptsache,es tut weh. Wie soll dies in einem Forum mit überwiegend anonymen Nicks unterbunden oder korrigiert werden ? Meist läuft zudem "hintendurch" so vieles, dass sich dann "gebündelt" als sogenannte "Kritik" tarnt.
Ich bin der Ansicht, dass es in den Foren (also nicht nur im ST) nicht sehr viele Diskussionsteilnehmer /innen gibt , die sich wirklich schon einmal mit ehrlicher, aufbauender Kritik auseinandergesetzt haben oder zumindest die Grundregeln kennen, die auch mit Anstand und Respekt zu tun haben.
Im Berufsleben bedeutet Kritik , dass etwas falsch läuft, dass Fehler korrigiert werden müssen. In einem Forum geht es oft "nur" um Meinungen,die möglichst konform mit der eigenen laufen sollen. Dabei sind Streitgespräche, die auf einem guten Niveau geführt werden, eher ein Ringen um das Erkennen des wahren Kerns einer Sichtweise.
Kritik ja-aber wie? lautet die Frage von Adam. Sie ist m.M. in einem Forum nicht zu beantworten.
Luchs35
Kritik übt immer derjenige, der seine eigene Sichtweise nicht bestätigt findet und je nach Mentalität reagiert. Das kann absolut konstuktiv sein, weil man auch seine eigene Denkweise überprüfen, korrigieren, erweitern -oder festigen kann. Leider ist es aber meist so, dass an kritische Worte nicht einfach eine andere Sichtweise angebunden ist, sondern die Sympathie mit dem Gegenüber eine nicht zu kleine Rolle spielt. Mag man jemanden aus irgendeinem Grund nicht, kann Kritik als bloßer Widerspruch empfunden werden und schon ist die Richtung durch die persönliche Anymosität gegeben. Anstatt die eigene Meinung durch Wissen oder Erfahrung zu untermauern, wird auf das Gegenüber eingedroschen, was im Laufe der Zeit in eine Art verstecktem Mobbing ausarten kann. Beispiele gibt es genug.
Gerade in diesem Thread zeigt sich dies deutlich. Jene, die einfach nicht "miteinander können" suchen sofort Möglichkeiten, einem/r anderen jetzt mal unverblümt an Schienbein zu treten, Hauptsache,es tut weh. Wie soll dies in einem Forum mit überwiegend anonymen Nicks unterbunden oder korrigiert werden ? Meist läuft zudem "hintendurch" so vieles, dass sich dann "gebündelt" als sogenannte "Kritik" tarnt.
Ich bin der Ansicht, dass es in den Foren (also nicht nur im ST) nicht sehr viele Diskussionsteilnehmer /innen gibt , die sich wirklich schon einmal mit ehrlicher, aufbauender Kritik auseinandergesetzt haben oder zumindest die Grundregeln kennen, die auch mit Anstand und Respekt zu tun haben.
Im Berufsleben bedeutet Kritik , dass etwas falsch läuft, dass Fehler korrigiert werden müssen. In einem Forum geht es oft "nur" um Meinungen,die möglichst konform mit der eigenen laufen sollen. Dabei sind Streitgespräche, die auf einem guten Niveau geführt werden, eher ein Ringen um das Erkennen des wahren Kerns einer Sichtweise.
Kritik ja-aber wie? lautet die Frage von Adam. Sie ist m.M. in einem Forum nicht zu beantworten.
Luchs35
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
... Mag man jemanden aus irgendeinem Grund nicht, kann Kritik als bloßer Widerspruch empfunden werden und schon ist die Richtung durch die persönliche Anymosität gegeben.
(unterstrichen von mir) schön gesagt, luchs
Im Berufsleben bedeutet Kritik , dass etwas falsch läuft, dass Fehler korrigiert werden müssen.
Das sehe ich nicht so idealisiert.
Gerade im Berufsleben wird Kritik oft taktisch eingesetzt um die eigene Position zu verbessern.
Kritik ja-aber wie? lautet die Frage von Adam. Sie ist m.M. in einem Forum nicht zu beantworten.
Diese Frage kann nach meiner Ansicht in einem Forum auf eine Art genauso wenig beantwortet werden wie bei jedem anderen Austausch: allgemeingültig.
sorella
Re: Kritik ja, aber wie?
Das sehe ich nicht so idealisiert.
Gerade im Berufsleben wird Kritik oft taktisch eingesetzt um die eigene Position zu verbessern.
Kein Widerspruch,Sorella, das ist richtig. Ich wollte hier lediglich nicht auch noch das Berufsleben und seine oftmals auch fiesen Kritikarten ins Spiel bringen.
Diese Frage kann nach meiner Ansicht in einem Forum auf eine Art genauso wenig beantwortet werden wie bei jedem anderen Austausch: allgemeingültig.
Würde ich nicht zwingend so sehen, da Kritik als solche nicht unbedingt negativ betrachtet werden kann. Ohne auf Kritik zu stoßen, würde Negatives ins uferlose wachsen und Positives bliebe ohne "Feinschliff".
Luchs
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn ich mich einklinken darf. Bei einer sachlichen konstruktiven Kritik ist eben auch die Möglichkeit gegeben, das eigene Verhalten oder die Schreibweise noch einmal mit Distanz zu betrachten und evtl. zu verändern.
Aber vielleicht bleibt das Wunschdenken meinerseits. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass der Mensch lernfähig sein kann bis ins hohe Alter.
Meli
Aber vielleicht bleibt das Wunschdenken meinerseits. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass der Mensch lernfähig sein kann bis ins hohe Alter.
Meli