Geisteswissenschaft / Philosophie Kritik ja, aber wie?
@ digizar,
ich bin nicht davon angetan, dass Du hier durch die Hintertür Beleidigungen publik machst (verlinkst), die hier im ST sofort nach Wahrnehmung gelöscht würden. Was eigentlich willst Du damit beweisen? Ich trage auch nicht die Beschimpfungen als Auszeichnung vor mir her, die mich in nun 12 Jahren ST Webmasterleben bereits erreicht haben. Ich sammle das höchstens zu meinem eigenen Amüsement.
@ Loretta, Pilli, Heide et al.,
Eure Texte unter "Geisteswissenschaft/Philosophie" erzeugen wirklich Kopfschmerzen. Könnt ihr nicht wenigstens ein wenig auf die Kategorien achten, wo ihr Eure "Nettigkeiten" unter einander austauscht?
Karl
ich bin nicht davon angetan, dass Du hier durch die Hintertür Beleidigungen publik machst (verlinkst), die hier im ST sofort nach Wahrnehmung gelöscht würden. Was eigentlich willst Du damit beweisen? Ich trage auch nicht die Beschimpfungen als Auszeichnung vor mir her, die mich in nun 12 Jahren ST Webmasterleben bereits erreicht haben. Ich sammle das höchstens zu meinem eigenen Amüsement.
@ Loretta, Pilli, Heide et al.,
Eure Texte unter "Geisteswissenschaft/Philosophie" erzeugen wirklich Kopfschmerzen. Könnt ihr nicht wenigstens ein wenig auf die Kategorien achten, wo ihr Eure "Nettigkeiten" unter einander austauscht?
Karl
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Eure Texte unter "Geisteswissenschaft/Philosophie" erzeugen wirklich Kopfschmerzen. Könnt ihr nicht wenigstens ein wenig auf die Kategorien achten, wo ihr Eure "Nettigkeiten" unter einander austauscht?
Karl
Ich denke die Texte sind als praktisches Anschauungsmaterial zum thread-Titel gedacht.
Ciao
Hobbyradler
Anschauungsmaterial in Hülle und Fülle in mehreren Threads gleichzeitig.
Ich habe mal geschaut was Philosophen zur Kritik sagen, wir brauchen uns dazu nicht unbedingt mit Kant abzumühen.
"Philosophie als Kulturpolitik" ist eine Art Vermächtnis des 2007 verstorbenen amerikanischen Philosophen Richard Rorty. Im Mittelpunkt seines Werkes steht das Verhältnis von Philosophie, Kultur und Politik sowie seine Abkehr von der Suche nach letzten Wahrheiten.
Philosophieprofessoren und Intellektuelle, fordert Rorty, sollten die vermeintlich großen Fragen der Philosophie aufgeben. Die Zeit sei vorbei für Fragen wie: Was ist Wahrheit? oder: Nach welchen moralischen Prinzipien sollten wir handeln? Stattdessen sollten wir uns ausschließlich mit Fragen beschäftigen, die eine kulturelle Relevanz haben. Nur so könne es uns gelingen, dem Ziel einer besseren Zukunft und dem menschlichen Glück näher zu kommen. Weder sich in geistige Höhen zu schwingen noch intellektuelle Tiefen auszuloten gehöre zu den Aufgaben des Intellektuellen. Nein, die Aufgabe eines Philosophen ist es, Kulturpolitik zu treiben.
Wie kaum ein anderer Philosoph hat Rorty über die Philosophie selbst und die Aufgaben der Intellektuellen nachgedacht. Wenn er nun schreibt, Philosophen sollten Kulturpolitik betreiben, dann heißt das für Rorty: Ideen ausprobieren, phantasievolle Vorschläge machen und Geschichten darüber zu erzählen, wie wir die Dinge anders sehen könnten. Nicht: "Wir wollen es richtig darstellen!" muss die Parole lauten, sondern: "Wir wollen es mal anders versuchen. - Hat irgend jemand neue Ideen?" Nur so, sagt Rorty, können Philosophen einen Beitrag zu dem leisten, was er das "fortwährende Gespräch der Menschheit über ihre eigenen Ziele" nennt.
Wer den kompletten Text lesen möchte:
Worüber Philosophen heute noch reden sollten
Sonntägliche Grüße
Mareike
Ich habe mal geschaut was Philosophen zur Kritik sagen, wir brauchen uns dazu nicht unbedingt mit Kant abzumühen.
"Philosophie als Kulturpolitik" ist eine Art Vermächtnis des 2007 verstorbenen amerikanischen Philosophen Richard Rorty. Im Mittelpunkt seines Werkes steht das Verhältnis von Philosophie, Kultur und Politik sowie seine Abkehr von der Suche nach letzten Wahrheiten.
Philosophieprofessoren und Intellektuelle, fordert Rorty, sollten die vermeintlich großen Fragen der Philosophie aufgeben. Die Zeit sei vorbei für Fragen wie: Was ist Wahrheit? oder: Nach welchen moralischen Prinzipien sollten wir handeln? Stattdessen sollten wir uns ausschließlich mit Fragen beschäftigen, die eine kulturelle Relevanz haben. Nur so könne es uns gelingen, dem Ziel einer besseren Zukunft und dem menschlichen Glück näher zu kommen. Weder sich in geistige Höhen zu schwingen noch intellektuelle Tiefen auszuloten gehöre zu den Aufgaben des Intellektuellen. Nein, die Aufgabe eines Philosophen ist es, Kulturpolitik zu treiben.
Wie kaum ein anderer Philosoph hat Rorty über die Philosophie selbst und die Aufgaben der Intellektuellen nachgedacht. Wenn er nun schreibt, Philosophen sollten Kulturpolitik betreiben, dann heißt das für Rorty: Ideen ausprobieren, phantasievolle Vorschläge machen und Geschichten darüber zu erzählen, wie wir die Dinge anders sehen könnten. Nicht: "Wir wollen es richtig darstellen!" muss die Parole lauten, sondern: "Wir wollen es mal anders versuchen. - Hat irgend jemand neue Ideen?" Nur so, sagt Rorty, können Philosophen einen Beitrag zu dem leisten, was er das "fortwährende Gespräch der Menschheit über ihre eigenen Ziele" nennt.
Wer den kompletten Text lesen möchte:
Worüber Philosophen heute noch reden sollten
Sonntägliche Grüße
Mareike
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
... die Gesellschaft, besonders die freie, offene wie die unsere, ist ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, der Hoffnungen, der Ängste, voller Hoch- und Tiefstablern, Über- und Unterschätzter usw...usf.
All das ist menschlich, niemand muß damit hinter dem Berg halten, niemand kann im Rahmen der Gesetze daran gehindert werden und das ist gut so. Das ist Demokratie. Ist es nicht ungemein interessant, welche Reaktionen in diesem Thread zu finden sind? Die Bandbreite ist groß und zeigt einiges der Vielfalt unserer Gesellschaft. Naja, man macht sich eben so seine Gedanken.
Was das Thema des Threads anbelangt, komme ich vielleicht ohne Kenntnisse über Kant und Kollegen aus, wenn ich mir bei der Frage nach dem Wie der Kritik überlege, wie ich selber auf Kritik reagiere.
Meine erste Selbsteinschätzung: Selbstverständlich tolerant, gelassen, weltoffen und selbstkritisch. Aber nun habe ich einen Tipp bekommen, von jemandem, der mir solche Tipps geben darf (Jeder darf das nicht!). Ich solle doch mal Leute fragen, die mich kennen, was die über meine Kritikfähigkeit denken. Kann eigentlich nicht so schlimm werden.
Adam, jetzt kram ich noch einmal das 4 Ohren Modell hoch,
denn auch bei der Frage, wie man selber auf Kritik reagiert, stellt man doch fest, dass sich sämtliche Gedanken und Gefühle in diese 4 Bestandteile zerlegen lassen, oder siehst du das anders?
[i]Was ist das für einer? Was ist mit ihm?
Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?
Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?
Was soll ich tun, denken, fühlen auf Grund seiner Mitteilung?[/indent]
Ich würde in der Frage der Reaktion auf Kritik differenzieren:
1.) wie reagiere ich für mich (in mir)
und
2.) wie reagiere ich nach außen
Während unter 1. Gefühle wie Erstaunen, Gekränktheit, Aggression, Scham, Amüsement fallen können
sind unter 2. taktische Überlegungen dann enthalten, wenn man gelernt hat "mit Kritik umzugehen" (andernfalls platzt man einfach unkontrolliert oder schmollt herum).
Das sieht dann bei der Reaktion nach außen keineswegs unbedingt so aus, wie Kritik im idealen Fall anzuwenden wäre (als Anregung, sich zu verbessern).
Bei der taktischen Reaktion (Reaktion nach außen) spielen andere Dinge eine Rolle:
- Machtdemonstration (von DIR lass ich mich nicht kritisieren) (obwohl die Kritik unter Umständen sitzt und arbeitet)
- verbales Eingehen auf die Kritik, um als kritikfähig zu gelten (obwohl man innerlich bereits auf Rache sinnt)
- eloquentes Niederquatschen der Kritik, um zu zeigen, dass man immer noch den größten Durchblick hat (kritikfähig wäre, aber in diesem Fall die Kritik gegenstandslos sei) (obwohl die Kritik sitzt und arbeitet)
Ich kenne einige Beispiele von Leuten, die sich in der Öffentlichkeit als enorm kritikfähig präsentieren können, jedoch krass resistent sind.
Will sagen:
man kann sich tiefe Gedanken machen über Inhalt und Verpackung einer Kritik die man hat;
das kritisierte Gegenüber hat aber selten (und meist nur in sehr vertrauter Konstellation) tatsächlich das Bedürfnis kritisiert zu werden. Nicht selten wird das öffentliche Überdenken einer Kritik als Positionsbedrohung empfunden und deshalb vermieden.
So verstehe ich auch deinen Einschub, was nicht jeder darf
Sorella
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Adam,
Rückmeldung:
Der Erfolg Deiner "um die Sitzgruppe Rennerei" gefällt mir einfach gut.
Du argumentierst m.M.n. nach überwiegend sachlich, gibst Material an, wirst selten persönlich und wenn, dann kannst Du Dich entschuldigen.
Wobei ich hier die Einschränkung machen muss, dass ich nicht dazu komme alles zu lesen, was im ST veröffentlicht wird.
Da wir uns in Bochum persönlich kennengelernt haben, kann ich hier auch mit dem realen Wissen dieser Treffen feststellen, dass Du ein sehr humorvoller Mann und Diskutant bist. Jeder Chatter weiß das im Übrigen.
Wenn ich diese letzten Beiträge lese, fällt mir genau das auf, was ich früher bereits schrieb.
Ein Weiteres möchte ich noch erwähnen.
Diese letzten Beiträge zeigen sehr deutlich, wozu es kommt, wenn Diskutanten "emotional verhakt" sind.
Emotional verhakt heißt wirklich nicht, dass das nur im Guten geschieht.
Hier zeigt sich m.M.n. die negative Form, in der es zu Aufrechnungen, Preisgabe von Informationen, Herabsetzungen und massiven Verletzungen kommt.
Wobei ich mitunter durchaus den Eindruck habe, dass dies auch eine Art eines besonderen Vergnügens ist, das ich selbst nicht nachvollziehen kann - ich meine das Vergnügen daran!
Da auch die Selbstkritik angesprochen ist - ein Diskutant und ich wurden auch schon von Karl getrennt mit der Bitte, alles Weitere per PN zu besprechen. Was aber nicht nötig war.
Ich gehe jetzt zu meinem Frühstück, das Ei ist fertig und leckere Brötchen warten.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag
Meli
Rückmeldung:
Der Erfolg Deiner "um die Sitzgruppe Rennerei" gefällt mir einfach gut.
Du argumentierst m.M.n. nach überwiegend sachlich, gibst Material an, wirst selten persönlich und wenn, dann kannst Du Dich entschuldigen.
Wobei ich hier die Einschränkung machen muss, dass ich nicht dazu komme alles zu lesen, was im ST veröffentlicht wird.
Da wir uns in Bochum persönlich kennengelernt haben, kann ich hier auch mit dem realen Wissen dieser Treffen feststellen, dass Du ein sehr humorvoller Mann und Diskutant bist. Jeder Chatter weiß das im Übrigen.
Wenn ich diese letzten Beiträge lese, fällt mir genau das auf, was ich früher bereits schrieb.
Kritik unterscheidet man heute in zwei Formen, nämlich einmal die negative Form (die sich z.B. an der Person festmacht, unsachlich ist etc.).
Die andere ist die der konstruktiven Kritik, die mit Verständnis, dem Bemühen um Sachkenntnis des Vorganges und evtl. Verbesserungsvorschlägen einhergeht und (nachträgliche Ergänzung von mir) niemals den Respekt vor der Person des Mitdiskutanten verliert oder sich zumindest darum bemüht, diesen nicht zu verlieren. Das lässt sich lernen.
Ein Weiteres möchte ich noch erwähnen.
Diese letzten Beiträge zeigen sehr deutlich, wozu es kommt, wenn Diskutanten "emotional verhakt" sind.
Emotional verhakt heißt wirklich nicht, dass das nur im Guten geschieht.
Hier zeigt sich m.M.n. die negative Form, in der es zu Aufrechnungen, Preisgabe von Informationen, Herabsetzungen und massiven Verletzungen kommt.
Wobei ich mitunter durchaus den Eindruck habe, dass dies auch eine Art eines besonderen Vergnügens ist, das ich selbst nicht nachvollziehen kann - ich meine das Vergnügen daran!
Da auch die Selbstkritik angesprochen ist - ein Diskutant und ich wurden auch schon von Karl getrennt mit der Bitte, alles Weitere per PN zu besprechen. Was aber nicht nötig war.
Ich gehe jetzt zu meinem Frühstück, das Ei ist fertig und leckere Brötchen warten.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag
Meli
„Die Freunde nennen sich aufrichtig, die Feinde sind es.“
Arthur Schopenhauer
Hat der Arthur recht?
fragt
Mareike
Arthur Schopenhauer
Hat der Arthur recht?
fragt
Mareike
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Falls du mich gefragt hast, Mareike:
nach meiner Ansicht hat Schopenhauer nicht recht.
Pauschale Aussagen haben selten recht.
Sorella
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Schön, dass Du das 4-Ohren-Modell noch einmal herausgekramt hast und trefflich übersetztest!
anjeli hatte gestern danach gefragt, aber ich war einfach zu müde.
Meli
anjeli hatte gestern danach gefragt, aber ich war einfach zu müde.
Meli
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das lässt einfach die Vermutung zu, dass sehr schwerwiegende Ent-täuschungen stattgefunden haben müssen.
Vielleicht lagen sie im Bereich der Kritik?
Jeder hat dazu sicherlich eine andere Einstellung, die durch Lebenserfahrung geprägt ist.
Glücklicherweise kann ich da für mich Deine Aussage bestätigen.
So und jetzt renne ich zu Kaffee und Ei.
Meli
Vielleicht lagen sie im Bereich der Kritik?
Jeder hat dazu sicherlich eine andere Einstellung, die durch Lebenserfahrung geprägt ist.
Glücklicherweise kann ich da für mich Deine Aussage bestätigen.
So und jetzt renne ich zu Kaffee und Ei.
Meli
So viele kluge und auch unkluge Einlassungen zum Thema
Kritik ja - aber wie. - sind hier zu lesen.
Es gäbe da eine einfache Formel:
Mehr zuhören,
- nicht gleich einen Gegenangriff starten mit schwerem Geschütz,
der ruft unweigerlich eine neue Aktion hervor,
- ein wenig Einfühlvermögen (Empathie) in den anderen Standpunkt versuchen,
- höflich bleiben, auch und gerade bei anderer Position,
- mit eigenem Wissen nicht übertrumpfen wollen, d.h. keine
ellenlangen Ausführungen anbieten,
- und vor allem den Humor nicht vergessen.
Ich hoffe, daß mir o.a. immer häufiger gelingt ....
Medea.
Kritik ja - aber wie. - sind hier zu lesen.
Es gäbe da eine einfache Formel:
Mehr zuhören,
- nicht gleich einen Gegenangriff starten mit schwerem Geschütz,
der ruft unweigerlich eine neue Aktion hervor,
- ein wenig Einfühlvermögen (Empathie) in den anderen Standpunkt versuchen,
- höflich bleiben, auch und gerade bei anderer Position,
- mit eigenem Wissen nicht übertrumpfen wollen, d.h. keine
ellenlangen Ausführungen anbieten,
- und vor allem den Humor nicht vergessen.
Ich hoffe, daß mir o.a. immer häufiger gelingt ....
Medea.