Geisteswissenschaft / Philosophie Kann man sich mit dem 'Nichts' beschäftigen
Re: Kann man sich mit dem 'Nichts' beschäftigen
Meine letzte Bemerkung bezog sich auf die Anfrage des Vorschreibers "Schorsch" : Was wäre unser Zahlensystem ohne die Null?!
Die Null bedeutet eben in der Mathematik (zumeist): "nicht"; "noch nicht" oder "Anfang".
Null ist also kein bedeutungsloses Nichts, sondern so bedeutungsvoll wie der Startschuss beim Wettlauf. Das hatte ich versucht mathematisch dar zu stellen.
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hafel
Die Null bedeutet eben in der Mathematik (zumeist): "nicht"; "noch nicht" oder "Anfang".
Null ist also kein bedeutungsloses Nichts, sondern so bedeutungsvoll wie der Startschuss beim Wettlauf. Das hatte ich versucht mathematisch dar zu stellen.
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hafel
Hallo hafel,
ich bin jetzt etwas irritiert. Habe ich denn deine Aussage an irgendeiner Stelle in Zweifel gezogen ? Im Gegeteil, die Definition für Null stimmt ja. Es gibt nur unterschiedliche Interpretationen. Im Zusammenhang mit dem "absoluten Nichts" gibt es keine Mathematik und keine Definitionen. Gehen wir von der realen Welt aus, gibt es diese, also auch die Null und Ihre Bedeutung. Ich bin da derselben Meinung wie du.
Beziehst du dich mit deiner Antwort auf eine bestimmte Textstelle ?
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yankee
ich bin jetzt etwas irritiert. Habe ich denn deine Aussage an irgendeiner Stelle in Zweifel gezogen ? Im Gegeteil, die Definition für Null stimmt ja. Es gibt nur unterschiedliche Interpretationen. Im Zusammenhang mit dem "absoluten Nichts" gibt es keine Mathematik und keine Definitionen. Gehen wir von der realen Welt aus, gibt es diese, also auch die Null und Ihre Bedeutung. Ich bin da derselben Meinung wie du.
Beziehst du dich mit deiner Antwort auf eine bestimmte Textstelle ?
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yankee
Re: Kann man sich mit dem 'Nichts' beschäftigen
Sorry, yankee... ich sehe Deine Frage an mich erst jetzt.
Ich sehe uns beide gleicher Meinung. Ich wollte nur nochmal meine Ansicht untermauern.
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hafel
Ich sehe uns beide gleicher Meinung. Ich wollte nur nochmal meine Ansicht untermauern.
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hafel
Mal so gesehen: wenn mein Kadaver verwest oder verbrannt oder sonstwie beseitigt ist, dann bin ich genau das, was ich vor dem maßgeblichen Zeugungsvorgang war: nichts.
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seewolf
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seewolf
Re: Kann man sich mit dem 'Nichts' beschäftigen
Naaa, Bernd, nehmen wir mal an, Du bist rückstandslos vermodert, was wir nicht hoffen wollen, etwas "Seewolf" soll ja der Nachwelt erhalten bleiben. ))))
Dann wären ja immer noch die Gase und Düfte, der Modergeruch. Und das kann man nicht als "Nichts" bezeichnen..... Tief durchatmen, es ist der "Seewolf-Geruch". )))))))
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hafel
Dann wären ja immer noch die Gase und Düfte, der Modergeruch. Und das kann man nicht als "Nichts" bezeichnen..... Tief durchatmen, es ist der "Seewolf-Geruch". )))))))
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hafel
@hafel
"Die Null bedeutet eben in der Mathematik (zumeist): "nicht"; "noch nicht" oder "Anfang".
Null ist also kein bedeutungsloses Nichts, sondern so bedeutungsvoll wie der Startschuss beim Wettlauf. Das hatte ich versucht mathematisch dar zu stellen." hafel
Volle Zustimmung, hafel. Etwas Ähnliches schrieb ich oben, ohne auf die Mathematik Bezug zu nehmen: "In der Philosophie hat das Nichts auch die Bedeutung des "Möglichen". In der Kausalität ist das Mögliche als Notwendigkeit bereits angelegt. Das Mögliche ist aber noch nicht als Seiendes gegeben. Damit ist es aber nicht nichts. Ähnliches ließe sich vom Scheinbaren sagen, dessen wahres Sein verborgen ist."
@ yankee
Der Satz des Sokrates: Ich weiss, daß ich nichts weiss, gibt Sokrates nicht richtig wieder. Genauer, so kenne ich den Satz, müsste es heißen "Ich weiß, dass ich nicht wissen kann." Die Möglichkeit wird damit nicht ausgeschlossen überhaupt und schließlcih doch etwas zu wissen. Der Satz: "Ich weiß, dass ich nichts weiß, wäre auch ein Widerspruch in sich selbst. Das Wissen um sein eigenes Nichtwissen ist bereits ein Wissen.
c.
"Nichts bleibt so, wie es ist, es sei denn es wird mehr." Sagte einmal Anton Nymer und hatte Recht.
karl
"Das Nichts ist nicht auf Nichts beschränkt" sagte Professor Lesch aus München.
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attis
Ohne Sartre und seiner verheideggerten und verhusserlten Sprache zu nahe zu treten, verweise ich auf eine kleine tiefsinnige Abhandlung Kurt Tucholskys über die soziologische Psychologie der Löcher. Historisch, soziologisch und auch bildungspoltisch hat das Nichts eine große Bedeutung.
c.
http://www.textlog.de/tucholsky-psychologie-1931.html
Ich möchte noch auf Löcher verweisen, die wahrscheinlich den meisten unbekannt sind: die Dimensionslöcher.
Aus dem „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller
Dimensionslöcher, die:
Die uns bekannte Zeit gliedert sich in FRÜHER und SPÄTER, JETZT und GLEICH, DEMNÄCHST und VORHIN, GESTERN und HEUTE, MORGEN, BALD, SCHLIESSLICH, EINMAL, ENDLICH, ZULETZT,EINST,BISLANG und UNTERDESSEN. Dennoch hat jeder dieser Zeitpunkte einmal in einem NUN stattgefunden und wird einmal ein DAMALS sein, nach längerer Zeit sogar ein diffuses IRGENDWANN oder, etwas altmodischer ausgedrückt, ein DERMALEINST. Wie ist das möglich? Kaum zu sagen. Sicher ist nur, daß die Dimensionen miteinander vertunnelt sind, die Ein- und Ausgänge dieser Tunnel sind die Dimensionslöcher. Durch diese Tunnel fließt die Zeit zwischen den Dimensionen hin und her, womöglich eine Antwort auf die große Frage, wie es kommt, daß die Zeit entschwindet, aber dennoch immer anwesend ist.
Ist man einmal von einer Dimension in eine andere geraten, gehört es zum Unwahrscheinlichsten, was einem im bekannten Dimensionssystem widerfahren kann, auf dem gleichen Weg wieder zurückzugelangen. Die Chancen, daß man in der Ausgangsdimension landet, steht eins zu einer Nachtillion.
Nachtillion?
Nachtillion, die: mathematische Mengeneinheit, berechnet von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller.
Eine Nachtillion ist eine Menge, die sich ein normales Gehirn nicht vorstellen kann, sondern nur eins, das über mindestens sechs Nebengehirne verfügt. Populär ausgedrückt ist eine Nachtillion: unvorstellbar viel.
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attis
ps: Ich kann das Lexikon nur empfehlen. Es ist leider nicht bei Amazon zu bekommen, jedoch ist es in der Autobiographie von Käpt'n Blaubär enthalten.
Nun fang ich auch noch an über das Nichts zu grübeln.
Versucht mal an nichts zu denken, wie es oft bei bestimmten
Meditationsübungen verlangt wird.Da wird das Nichts zu einem Kampf gegen das bewusste Denken!
Oder es gelingt nur für sehr kurze Zeit, das wirkliche Nichts zu erreichen, dann ist es aber doch vorhanden.
Fragt sich dann doch wieder: Was ist das Nichts? Ein unbenennbares und ungreifbares Volumen?
(ich glaube, jetzt werde ich "deppert") ))
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luchsi35
--
Ich habe schon oft gedacht, dass ich nichts bin, wars dann aber trotz Meditationsversuchen nicht.
Aber als ich mal las, dass Buddha während langer Zeit hungerte, mit einem Löffel Bohnen am Tag zu überleben versuchte, kaum mehr trank, begriff ich, was das Rätsel seiner Erleuchtung war. Da blieb nicht mehr viel zu erlösen oder zu erleuchten übrig. Im Altertum und Mittelalter waren solche Selbstkasteiungen an der Tagesordnung. Viele Weise und Heilige sind so erstanden. Es ist anzunehmen, dass bei derartigen Hungerkuren die jüngeren Hirnteile, der Neocortex und das limbische System zuerst Schaden nehmen. Dies höchstwahrscheinlich vor dem Stamm- oder Reptilienhirn. Bei diesem aber fühlt sich, was wir als Nichts empfinden.
Odysseus
Meinen berühmten Namen, Kyklop? Du sollst ihn erfahren.
Aber vergiss mir auch nicht die Bewirtung, die du verhiessest!
Niemand ist mein Name; denn Niemand nennen mich alle,
Meine Mutter, mein Vater und alle meine Gesellen.
Und von Peter Sloterdijk in "Kritik der zynischen Vernunft"
Die Sucht nach Identität scheint die tiefste der unbewussten Programmierungen zu sein, so sehr verborgen, dass sie auch der aufmerksamen Reflexion lange entgeht. In uns ist quasi ein formaler Jemand als Träger unserer sozialen Identifikation einprogrammiert. Er garantiert allenthalben den Vorrang des Fremden vor dem eigenen; wo Ich zu sein scheine, waren die anderen immer schon an meiner Stelle vor mir da, um mich durch meine Vergesellschaftung zu automatisieren. Unsere wahre Selbsterfahrung in ursprünglich Niemandheit bleibt in dieser Welt unter Tabu und Panik begraben. Im Grunde aber hat kein Leben einen Namen. Der selbstbewusste Niemand in uns - der erst mit seiner sozialen Geburt Namen und Identität erhält - ist es, der die lebende Quelle der Freiheit bleibt.
Mintsch
Hallo, seewolf,
daß der Mensch so funktioniert, wie er funktioniert, ist dem
Kohlenstoffatom zu verdanken.
Kohlenstoff nehmen wir in Form von Kohlenhydraten ( Stärke, Zucker, usw.)
und Proteinen ( Eiweiß ) für die Ernährung als Energielieferant und
Lebensbaustoff zu uns.
Wenn durch den Tod die Lebensfunktionen eingestellt werden, besitzt die
Köpermasse noch sehr viel Energie, die wiederum anderen Lebewesen so lange
als Nahrungsquelle dient, bis alle Stoffe mineralisiert, bzw. oxidiert
worden sind. Die Oxidation und Mineralisation kann auch durch eine
Feuerbestattung erfolgen.
Die so vorbereiteten menschlichen Hinterlassenschaften sind dann wieder
dem großen Sammellager für alles Lebendige - ich meine die Erde -
eingefügt und können so wieder in anderes Leben eingebaut werden.
Zum Beispiel steht der überwiegende Teil unseres Kohlenstoffs als
Kohlendioxid in der Luft allen anderen Lebewesen wieder für eine weitere
Verwendung zur Verfügung.
Mit Hilfe der Sonne kann und wird also unser Kohlenstoff dann in Pflanzen
und über die Pflanzen wieder in Tiere, Menschen eingebaut.
Der Kreislauf schließt sich, denn alle Lebewesen (Pflanzen und Tiere)
sind mit einander verwand, stammen von einer Urzelle ab.
Nur wenn wir uns als Einzellebewesen nicht so wichtig und als Bezug nehmen,
verstehen wir das Wirkungsgefüge der Natur als eine große Einheit.
Wir alle gehören, lebendig oder tot, zu dieser große Einheit!
Wir sind bestimmt nicht ein Nichts, aber wir sind ein Fraktal im Ganzen!
Viele Grüße
--
arno
Mal so gesehen: wenn mein Kadaver verwest oder verbrannt oder sonstwie beseitigt ist, dann bin ich genau das, was ich vor dem maßgeblichen Zeugungsvorgang war: nichts.
daß der Mensch so funktioniert, wie er funktioniert, ist dem
Kohlenstoffatom zu verdanken.
Kohlenstoff nehmen wir in Form von Kohlenhydraten ( Stärke, Zucker, usw.)
und Proteinen ( Eiweiß ) für die Ernährung als Energielieferant und
Lebensbaustoff zu uns.
Wenn durch den Tod die Lebensfunktionen eingestellt werden, besitzt die
Köpermasse noch sehr viel Energie, die wiederum anderen Lebewesen so lange
als Nahrungsquelle dient, bis alle Stoffe mineralisiert, bzw. oxidiert
worden sind. Die Oxidation und Mineralisation kann auch durch eine
Feuerbestattung erfolgen.
Die so vorbereiteten menschlichen Hinterlassenschaften sind dann wieder
dem großen Sammellager für alles Lebendige - ich meine die Erde -
eingefügt und können so wieder in anderes Leben eingebaut werden.
Zum Beispiel steht der überwiegende Teil unseres Kohlenstoffs als
Kohlendioxid in der Luft allen anderen Lebewesen wieder für eine weitere
Verwendung zur Verfügung.
Mit Hilfe der Sonne kann und wird also unser Kohlenstoff dann in Pflanzen
und über die Pflanzen wieder in Tiere, Menschen eingebaut.
Der Kreislauf schließt sich, denn alle Lebewesen (Pflanzen und Tiere)
sind mit einander verwand, stammen von einer Urzelle ab.
Nur wenn wir uns als Einzellebewesen nicht so wichtig und als Bezug nehmen,
verstehen wir das Wirkungsgefüge der Natur als eine große Einheit.
Wir alle gehören, lebendig oder tot, zu dieser große Einheit!
Wir sind bestimmt nicht ein Nichts, aber wir sind ein Fraktal im Ganzen!
Viele Grüße
--
arno