Geisteswissenschaft / Philosophie Ist Zufall nicht im Grunde Unwissenheit?
Hallo,
wenn wir alle Anfangsbedingungen
kennen würden, könnten wir den
Fall eines Würfels , bzw. die
gewürfelte Zahl vorherberechnen.
Im Alltagsleben sind die meisten
Zufälle vorhersagbar, aber noch
nicht erforscht, weil uns
entscheidende Informationen
fehlen. Simulationen sollen
diese Wissenslücke schließen
helfen.
Die Quantenmechanik scheint den
Zufall zu bevorzugen.
Kann durch die weltweite
Wissenszunahme der Zufall
beseitigt und so die
Quantenmechanik ad adsurdum
geführt werden?
Viele Grüße
--
arno
wenn wir alle Anfangsbedingungen
kennen würden, könnten wir den
Fall eines Würfels , bzw. die
gewürfelte Zahl vorherberechnen.
Im Alltagsleben sind die meisten
Zufälle vorhersagbar, aber noch
nicht erforscht, weil uns
entscheidende Informationen
fehlen. Simulationen sollen
diese Wissenslücke schließen
helfen.
Die Quantenmechanik scheint den
Zufall zu bevorzugen.
Kann durch die weltweite
Wissenszunahme der Zufall
beseitigt und so die
Quantenmechanik ad adsurdum
geführt werden?
Viele Grüße
--
arno
quatsch
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carlotta
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carlotta
Auch ich sag einfach nur----
Quatsch
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olivia
Quatsch
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olivia
"Ist Zufall nicht im Grunde Unwissenheit?"
Im Prinzip ja. Denn wüssten wir alles, gäbe es nichts Unvorgesehenes und darum auch keine Zufälle mehr.
--
schorsch
Im Prinzip ja. Denn wüssten wir alles, gäbe es nichts Unvorgesehenes und darum auch keine Zufälle mehr.
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schorsch
So ist es Schorsch. Ich traf meinen Klassenkameraden zufällig am Picidilli Circus in London, weil ich nicht wusste, dass er zur gleichen Zeit wie ich vorhatte, sich dorthin zu begeben.
Rein theoretisch hätte ich oder ein Dritter das wissen können.
In der Quantenmechanik gibt es aber auch den "prinzipiellen" Zufall, denn es ist unmöglich, alles zu wissen. Aber auch dort bedeutet Zufall Nichtwissen (Heisenbergsche Unschärferelation: Impuls und Ort eines Teilchens können nicht gleichzeitig gemessen werden).
Arno, der Zufall kann sicher nicht weggeforscht werden, denn niemand kann alles wissen.
--
karl
Rein theoretisch hätte ich oder ein Dritter das wissen können.
In der Quantenmechanik gibt es aber auch den "prinzipiellen" Zufall, denn es ist unmöglich, alles zu wissen. Aber auch dort bedeutet Zufall Nichtwissen (Heisenbergsche Unschärferelation: Impuls und Ort eines Teilchens können nicht gleichzeitig gemessen werden).
Arno, der Zufall kann sicher nicht weggeforscht werden, denn niemand kann alles wissen.
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karl
@arno
ich kann deinen beitrag nur insofern deuten und bejahen, als das wir nicht alle faktoren kennen, die zu einem bestimmten ereignis führen.
wenn ich eine feder aus einem in 3000 m fliegenden flugzeug werfe, so ist ihr auftreffpunkt keinesfalls zufällig, sondern wird von der fluggeschwindigkeit und -richtung des flugzeugs, der erdanziehungskraft, den windrichtungen und -stärken in verschiedenen höhen und der luftfeuchtigkeit bestimmt (...und 1000 anderen faktoren wie erdrotation, temperatur usw.).
insofern sind wir wirklich zu unwissend, all das zu berechnen und nennen es aus bequemlichkeit "ZUFALL". ähnlich ist es eigentlich mit all den anderen "zufällen": verschiedene natürliche (eigentlich berechenbare) faktoren, die sich unserem einfluß und wissen entziehen, wirken zusammen und ergeben einen sogenannten "ZUFALL".
ich kann deinen beitrag nur insofern deuten und bejahen, als das wir nicht alle faktoren kennen, die zu einem bestimmten ereignis führen.
wenn ich eine feder aus einem in 3000 m fliegenden flugzeug werfe, so ist ihr auftreffpunkt keinesfalls zufällig, sondern wird von der fluggeschwindigkeit und -richtung des flugzeugs, der erdanziehungskraft, den windrichtungen und -stärken in verschiedenen höhen und der luftfeuchtigkeit bestimmt (...und 1000 anderen faktoren wie erdrotation, temperatur usw.).
insofern sind wir wirklich zu unwissend, all das zu berechnen und nennen es aus bequemlichkeit "ZUFALL". ähnlich ist es eigentlich mit all den anderen "zufällen": verschiedene natürliche (eigentlich berechenbare) faktoren, die sich unserem einfluß und wissen entziehen, wirken zusammen und ergeben einen sogenannten "ZUFALL".
Das, was Dutch hier schildert, ist genau das Unsicherheits-Problem von langfristigen Wettervorhersagen, aber auch vieler anderer Prognosen (Krankheitsverläufe, Unfallstatistiken, Erdbeben, Seuchenausbrüche ...). Von Dutchs fallender Feder wissen wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, daß sie auf der Erde landen wird, das genaue Wann, Wo oder Wie läßt sich nur näherungsweise abschätzen. Die Wahrscheinlichkeit einer Federlandung auf dem Mond ist vernachlässigenswert klein. Wenn ich aber die Genauigkeit der kurzfristigen Wetterprognosen mit denen vor 50 Jahren vergleiche, dann hat sich da eine Menge getan. Heuzutage dürfte kaum mehr ein Segler aus einem Hafen auslaufen, ohne sich den Wetterbericht zu Gemüte gezogen zu haben. Wir wissen vieles immer ein Stückchen genauer. Nie wird der Zeitpunt eintreten, wo wir alles wissen - auch wenn das heute gelegentlich einige Superhirne meinen ). Manchmal haut uns sogar eine falsche Theorie für eine gewisse Zeit ein bißchen zurück.
--
navallo
--
navallo
@navallo
...und trotzdem versuchen die menschen immer wieder alles zu kalkulieren. ich denke dabei vor allem an den EARTH SIMULATOR - einen japanischen supercomputer, der mit seinen 36 teraflops bis vor kurzem noch als schnellster computer der welt galt.
mit hilfe des EARTH SIMULATOR (wiki) sollen eingriffe und tätigkeiten des menschen in der natur und ihre auswirkungen berechnet werden. die japanische regierung nutzt diesen computer sogar zur simulation wirtschaftlicher und gesellschaftlicher prozesse vor politischen entscheidungen.
mich erinnert das stark an die technikgläubigkeit der 60er jahre, als ähnlich raumgreifende supercomputer weniger leistung hatten, als ein heutiger home-PC und trotzdem als der weisheit letzter schluss galten.
...und trotzdem versuchen die menschen immer wieder alles zu kalkulieren. ich denke dabei vor allem an den EARTH SIMULATOR - einen japanischen supercomputer, der mit seinen 36 teraflops bis vor kurzem noch als schnellster computer der welt galt.
mit hilfe des EARTH SIMULATOR (wiki) sollen eingriffe und tätigkeiten des menschen in der natur und ihre auswirkungen berechnet werden. die japanische regierung nutzt diesen computer sogar zur simulation wirtschaftlicher und gesellschaftlicher prozesse vor politischen entscheidungen.
mich erinnert das stark an die technikgläubigkeit der 60er jahre, als ähnlich raumgreifende supercomputer weniger leistung hatten, als ein heutiger home-PC und trotzdem als der weisheit letzter schluss galten.
Naja, dutch,
auch in der Wissenschaft gehört das Klappern zum Handwerk. Und wenn der Herr Prof. Tetsuya Sato in dem von Dir angegebenen Link meint, sein Supercomputer „made it possible to simulate the evolution of an entire system at once“ (macht es möglich, die Evolution eines ganzen Systems auf einmal zu simulieren), dann brauchen die Ergebnisse dieser Simulation noch lange nicht mit der Wirklichkeit übereinzustimmen. Manches wird bestätigt werden und dient damit dem Ruhme Herrn Satos, und was nicht eintrifft, wird vergessen. Für solche Prognosen braucht es noch nicht einmal derart hochgerüstete Technik. Vielen genügt bereits ein Satz Tarockkarten
Dein Bezug zur Technikgläubigkeit der 60er trifft den Nagel auf den Kopf.
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navallo
auch in der Wissenschaft gehört das Klappern zum Handwerk. Und wenn der Herr Prof. Tetsuya Sato in dem von Dir angegebenen Link meint, sein Supercomputer „made it possible to simulate the evolution of an entire system at once“ (macht es möglich, die Evolution eines ganzen Systems auf einmal zu simulieren), dann brauchen die Ergebnisse dieser Simulation noch lange nicht mit der Wirklichkeit übereinzustimmen. Manches wird bestätigt werden und dient damit dem Ruhme Herrn Satos, und was nicht eintrifft, wird vergessen. Für solche Prognosen braucht es noch nicht einmal derart hochgerüstete Technik. Vielen genügt bereits ein Satz Tarockkarten
Dein Bezug zur Technikgläubigkeit der 60er trifft den Nagel auf den Kopf.
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navallo
der Auftreffpunkt ist doch zufällig, denn es gibt weitere zufällig entstandene und entstehende Faktoren, die die genannten ihrerseits beeinflussen.
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elysel
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elysel