Geisteswissenschaft / Philosophie Ist Eigentum Diebstahl?
Hallo,
wenn wir von unserem Körper mal absehen, gibt es nichts,
das von Natur aus irgendjemandem als Eigentum gehört.
Der französische Schriftsteller Pierre Joseph Proudhon
formulierte deshalb: „Eigentum ist Diebstahl!“
Eigentum ist ein kulturelles Element, das wir beanspruchen,
gewähren und auch dulden.
Eigentum gilt ein stabiles Belohnungssystem für viele menschliche
Gemeinschaften, obwohl Privateigentum häufig eine Konfliktquelle ist.
Eigentum wird da zum Problem, wo es über Kapitalkonzentration
zu einer Macht führt, die politisch schlecht kontrolliert
werden kann.
Ist eine menschliche Gemeinschaft ohne Eigentum denkbar?
Viele Grüße
arno
--
arno
wenn wir von unserem Körper mal absehen, gibt es nichts,
das von Natur aus irgendjemandem als Eigentum gehört.
Der französische Schriftsteller Pierre Joseph Proudhon
formulierte deshalb: „Eigentum ist Diebstahl!“
Eigentum ist ein kulturelles Element, das wir beanspruchen,
gewähren und auch dulden.
Eigentum gilt ein stabiles Belohnungssystem für viele menschliche
Gemeinschaften, obwohl Privateigentum häufig eine Konfliktquelle ist.
Eigentum wird da zum Problem, wo es über Kapitalkonzentration
zu einer Macht führt, die politisch schlecht kontrolliert
werden kann.
Ist eine menschliche Gemeinschaft ohne Eigentum denkbar?
Viele Grüße
arno
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arno
arno,
mach es uns bitte vor. vescherbele haus, hof und alles, und erzähle dann, wie es so geht, ohne alles.
vor allem auch ohne geld.
--
eleonore
mach es uns bitte vor. vescherbele haus, hof und alles, und erzähle dann, wie es so geht, ohne alles.
vor allem auch ohne geld.
--
eleonore
Re: Ist Eigentum Diebstahl?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Denkbar schon, Arno.
Doch nicht durchführbar, weil Einige
immer Andere Ausbeuten und somit schon wieder
mehr haben wie die Anderen, sprich Eigentum bilden.
Gleichheit im Sinne, daß Jeder sein Auskommen
hat, wird es da wohl nicht geben.
Wird ein Traum bleiben.
--
astrid
Doch nicht durchführbar, weil Einige
immer Andere Ausbeuten und somit schon wieder
mehr haben wie die Anderen, sprich Eigentum bilden.
Gleichheit im Sinne, daß Jeder sein Auskommen
hat, wird es da wohl nicht geben.
Wird ein Traum bleiben.
--
astrid
"Ist eine menschliche Gemeinschaft ohne Eigentum denkbar?" arno
Auf jeden Fall ist eine solche Gemeinschaft von Menschen denkbar. Was aber denkbar ist, muss/kann nicht immer Wirklichkeit werden. Und wenn sie verwirklicht wird, kann sie auch anders gestaltet sein als ursprünglich gedacht. Proudhon, Blanqui und St. Simon, die französischen utopischen Sozialisten haben sich in großartigen Phantasien darüber ausgelassen, wie diese Zukunftsgesellschaft in allen Details gestaltet sein könnte. Marx, auf den Arno uns nun hinführen möchte, hat sich darüber lustig gemacht. Jede solche Bemühung sei radikal abzulehnen; denn es sei vergeblich, sich die Einzelheiten einer nicht ganz nahen Zukunft mit Hilfe der gegenwärtig bestehenden Bedingungen, die ja durch die kapitalistische Entwicklung selbst täglich revolutioneirt werden, vorzustellen. Marx sieht die Utopie als Hemmschuh des revolutionären Denkens.
Eigentum wird von Arno als kulturelles Element, als stabiles Belohnungssystem der menschlichen Gemeinschaft gesehen. Also so etwas wie Sitte und Brauchtum bzw Auszeichnng für gute Leistungen (z. B. im Feudalwesen das Lehnsgut, das aber ursprünlich nur "geliehen" war).
Eigentum kann nach Arno auch zu einer Macht werden, die schwer kontrollierbar ist. Der Satz ist ungenau, weil per Definition Eigentum keine Einwirkung von außen zulassen muss. Eigentum ist aber ein gesellschaftliches Verhältnis, mit dessen Hilfe der Eigentümer (Grundherr über Hörige im Feudalismus, Fabrikehrr als Eigentümer der Maschinen über Arbeiter) über andere Macht ausüben kann. Eigentum ist damit Grundlage des gesellschaftlichen Status und politischer Macht.
Warum, möchte ich fragen, soll eine Utopie, ein Zukunftsbild schädlich sein? Und weiter: Ist es nicht auch so, dass die Verfügungsgewalt über Sachen nicht genauso viel Macht verleiht wie Eigentumsrechte? Der Vorstandsvorsitzende eines Konzerns mit einem Dutzend Mio Euro Jahresgehalt ist nicht Eigentümer, aber hat Verfügungsmacht im Rahmen der Gesetze.
Einen schönen Abend
c.
Auf jeden Fall ist eine solche Gemeinschaft von Menschen denkbar. Was aber denkbar ist, muss/kann nicht immer Wirklichkeit werden. Und wenn sie verwirklicht wird, kann sie auch anders gestaltet sein als ursprünglich gedacht. Proudhon, Blanqui und St. Simon, die französischen utopischen Sozialisten haben sich in großartigen Phantasien darüber ausgelassen, wie diese Zukunftsgesellschaft in allen Details gestaltet sein könnte. Marx, auf den Arno uns nun hinführen möchte, hat sich darüber lustig gemacht. Jede solche Bemühung sei radikal abzulehnen; denn es sei vergeblich, sich die Einzelheiten einer nicht ganz nahen Zukunft mit Hilfe der gegenwärtig bestehenden Bedingungen, die ja durch die kapitalistische Entwicklung selbst täglich revolutioneirt werden, vorzustellen. Marx sieht die Utopie als Hemmschuh des revolutionären Denkens.
Eigentum wird von Arno als kulturelles Element, als stabiles Belohnungssystem der menschlichen Gemeinschaft gesehen. Also so etwas wie Sitte und Brauchtum bzw Auszeichnng für gute Leistungen (z. B. im Feudalwesen das Lehnsgut, das aber ursprünlich nur "geliehen" war).
Eigentum kann nach Arno auch zu einer Macht werden, die schwer kontrollierbar ist. Der Satz ist ungenau, weil per Definition Eigentum keine Einwirkung von außen zulassen muss. Eigentum ist aber ein gesellschaftliches Verhältnis, mit dessen Hilfe der Eigentümer (Grundherr über Hörige im Feudalismus, Fabrikehrr als Eigentümer der Maschinen über Arbeiter) über andere Macht ausüben kann. Eigentum ist damit Grundlage des gesellschaftlichen Status und politischer Macht.
Warum, möchte ich fragen, soll eine Utopie, ein Zukunftsbild schädlich sein? Und weiter: Ist es nicht auch so, dass die Verfügungsgewalt über Sachen nicht genauso viel Macht verleiht wie Eigentumsrechte? Der Vorstandsvorsitzende eines Konzerns mit einem Dutzend Mio Euro Jahresgehalt ist nicht Eigentümer, aber hat Verfügungsmacht im Rahmen der Gesetze.
Einen schönen Abend
c.
Das ist ein guter Satz: "Eigentum ist Diebstahl"
Eigentum ist immer Diebstahl an der Allgemeinheit. Der erste Mensch, der von einem Fleckchen Erde behauptete: "das gehört mir" hat es der Allgemeinheit gestohlen. Das machte Schule und so wurde weiter gestohlen von der Allgemeinheit *g*
Der Handel kam sicher erst danach, als Tausch.
Heute ist das Leben ohne Eigentum nicht mehr vorstellbar. Bei und für uns. Doch leider ist es für eine große Zahl Menschen Realität. Die müssen es sich nicht vorstellen, denn sie leben es täglich.
--
erde
Eigentum ist immer Diebstahl an der Allgemeinheit. Der erste Mensch, der von einem Fleckchen Erde behauptete: "das gehört mir" hat es der Allgemeinheit gestohlen. Das machte Schule und so wurde weiter gestohlen von der Allgemeinheit *g*
Der Handel kam sicher erst danach, als Tausch.
Heute ist das Leben ohne Eigentum nicht mehr vorstellbar. Bei und für uns. Doch leider ist es für eine große Zahl Menschen Realität. Die müssen es sich nicht vorstellen, denn sie leben es täglich.
--
erde
Der erste Mensch, der von einem Fleckchen Erde behauptete: "das gehört mir" hat es der Allgemeinheit gestohlen.
Ähm, jedes Tier in freier Wildbahn hat Territorialansprüche. Bestiehlt es damit seine Artgenossen?
Jede Pflanze beansprucht für sich einen gewissen Bereich, um sich auszubreiten. Ist sie damit ein Dieb, weil andere Pflanzen sich dort nicht breit machen können?
Territorialansprüche gehören zur Natur jedes Lebewesens dazu, auch zum Menschen, nur, was im Laufe der Jahrhunderte daraus geworden ist, das ist nicht mehr ok. Es wird übertrieben. Jedes Fleckchen Erde ist in Besitz genommen. Vergleichsweise wenige Menschen bestimmen über riesige Landstriche und das ist nicht mehr ok.
woelfin
Darum auch: "Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen"?
--
schorsch
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schorsch
Hat man schon mal von einer Schnecke gehört, die eifersüchtig ist nach dem grösseren Haus einer anderen?
Sorry; heute habe ich meinen philosophischen Tag )
--
schorsch
Sorry; heute habe ich meinen philosophischen Tag )
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schorsch
Dass sich ein Mensch mal Land zur Sicherung seiner Existenz nahm, ist verständlich. Dass seine Nachnachnachkommen aber heute Millionäre mit dem verscherbelten Land werden dürfen, ist nicht human.
--
schorsch
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schorsch
Hallo, erde,
ich sehe jeden Grundbesitz als Diebstahl an.
Grund und Boden kann man nicht vermehren.
Wenn superreiche Menschen in Süd-Argentinien,
Südafrika, usw. Landstriche in der Größe
eines BRD - Bundeslandes aufkaufen und umzäunen
können, ist das ein Diebstahl am Allgemeingut und
kann für ein Volk existenzbedrohend werden.
Wasser , Boden, Luft dürfen nicht privatisiert werden.
Ich denke, daß diese Allgemeingüter vom Staat
für die Dauer der Nutzung kontrolliert verliehen,
aber niemals vererbt werden sollten.
Viele Grüße
--
arno
ich sehe jeden Grundbesitz als Diebstahl an.
Grund und Boden kann man nicht vermehren.
Wenn superreiche Menschen in Süd-Argentinien,
Südafrika, usw. Landstriche in der Größe
eines BRD - Bundeslandes aufkaufen und umzäunen
können, ist das ein Diebstahl am Allgemeingut und
kann für ein Volk existenzbedrohend werden.
Wasser , Boden, Luft dürfen nicht privatisiert werden.
Ich denke, daß diese Allgemeingüter vom Staat
für die Dauer der Nutzung kontrolliert verliehen,
aber niemals vererbt werden sollten.
Viele Grüße
--
arno