Geisteswissenschaft / Philosophie Gehirntraining macht nicht schlauer

Du wirst doch nicht etwa zu dieser Selbsterkenntnis gekommen sein.?!

Wo ist der Kalender,rot anstreichen

benny

Ich glaube nicht, dass man mit Gehirntraining letztlich Demenz oder Alzheimer verhindern kann - vielleicht ein wenig hinaus zögern. Diese Krankheiten entstehen doch durch Veränderungen im Gehirn, und dafür gibt es m. W. noch keine näheren Erkenntnisse, geschweige denn Heilungsmöglichkeiten. Alzheimer kann man medikamentös behandeln.

Clara

Meine Mutter war die letzten Jahre vor ihrem Tod (mit 92 Jahren) praktisch bewegungsunfähig - ihr Gehirn funktionierte aber bis zum Schluss. Dies hielt sie auch am Leben: die Konfrontation mit Politik, Alltagsgeschehen usw und die Diskussionen hierüber z.B. mit uns, ihren Kindern. Da sie auch nicht blind wurde, konnte sie bis zum Schluss lesen - das finde ich sehr wichtig.
Und gegen Demenz und Alzheimer wird es irgendwann etwas geben (geschaffen von der viel beschimpften Pharmaindustrie). Schon allein deshalb, weil der demographische Faktor eine stark wachsende Kundenklientel verspricht mit grossem Abnehmer-Markt verspricht. Olga

Hallo, olga,

Du schreibst von Deiner Mutter, die im hohen Alter
im Besitz ihrer geistigen Kräfte, aber leider bewegungsunfähig war.
Mich interessiert, was die Ursache für diese
Bewegungsunfähigkeit gewesen ist.

Vielen Dank und viele Grüße
arno

Wenn dies wahr wäre, dann müssten also jene Kinder, die Jahre lang von ihrer Familie in einem dunklen Zimmer gefangen gehalten werden, gleich gescheit sein, wie jene, die ein normales Familienleben haben?

Jeden Tag im Leben eines Menschen bilden sich zu Tausenden neue Synapsen im Gehirn. Eine "Verblödung" beginnt sich also in dem Zeitpunkt zu bilden, da der Abbau schneller vonstatten geht als der neu-Aufbau.

Übrigens: Im Moment scheint sich das bei mir in der Waage zu halten.....

Meine Mutter stürzte mit ca 85 Jahren und erlitt einen Oberschenkel-Halsbruch. Der wurde operierte und verheilte gut; sie folgte dem Rat der Ärzte nicht, sich zu bewegen, um wieder Muskeln aufzubauen. Irgendwann war es dafür zu spät. Und dies, obwohl meine Mutter ca 50 Jahre lang täglich mindestens 10 km zu Fuss marschierte (als wir noch Kinder waren, hassten wir dies über alle Massen).
Ich nehme es als Beispiel für mich und betreibe konsequent Bewegungssport - sowohl körperlich als auch "intellektuell"; wenn ich genetisch etwas mitbekommen habe, hoffe ich doch, dass meine Senilität noch auf sich warten lässt. (Anmerkung für Benny - bin noch nicht senil, auch wenn Sie dies anders empfinden werden). Olga

...Gehirnjogging ist ein nutzlose Freizeitvergeudung! ...Testpersonen konnten zwar ihre Leistung bei den speziellen Spielen verbessern, aber bei Aufgaben, die sie nicht trainiert hatten, wurden sie allerdings nicht besser.

Hallo Arno und alle,

dies habe ich auch schon gelesen und in Gesundheitssendungen im Fernsehen gesehen. Sudoku und Kreuzworträtsel machen nicht schlauer im Sinne von lebens- und alltagstüchtiger. Und sie halten keine Demenz auf.

Aber wenn jemand durch Alter oder Krankheit eingeschränkt ist, so wird auch ein derartiges Gehirntraining besser sein als nichts.

Und für die, denen solcherlei Denksportaufgaben Spaß machen, wird sich die Freude und Motivation die sie bei Erfolg haben, insgesamt positiv auf ihre Psyche und damit rückwirkend auf ihre geistige Beweglichkeit auswirken.

Noch besser als Sudoku und Co. aber dürfte sein, sich im ST einzuschreiben, alles zu lesen, mitzudenken und sich - wie ich - sein Gehirn zu zerbrechen, um mit der Forentechnik klarzukommen...

Im Ernst, ich denke, dass es förderlich ist, sich mit möglichst vielen Dingen des Alltags zu beschäftigen (z.B. für mich auch mit den diversen ungeliebten Bedienungsanleitungen technischer Geräte oder für so manchen älteren Mann mit Haushaltsaufgaben).

Als Rechtshänder etwas mit links zu tun, soll ja auch förderlich sein, angeblich für das Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften.

Und die Hände zu bewegen, soll im Ernst die Denkleistung erhöhen. Darüber gibt es angeblich eine große Studie mit Studenten und älteren Menschen. Wer seine Finger bewegte, schnitt in einem logischen Denktest besser ab.

Also dürften Klavierspieler, eifrige Hausfrauen und fleißige Forentippsler auf Dauer bessere Chancen beim Denken haben?

Bei Klavierspielern und Forentippslern muss aber zuerst das Denken da sein, bevor ihre Hände in Bewegung geraten. Es soll nachgewiesen sein, dass Kinder durch eigenes Musizieren bessere Schulleistungen erbringen können. Clara

Wie wahr, wie wahr - oft würde es schon nützen,wenn sich das Denken auf wundersame Weise später einschaltet und die Schreiberlinge dann dies auch mal zugäben. Das wäre menschliche Grösse, basierend auf Finger-/Gehirntraining. Olga