Geisteswissenschaft / Philosophie Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
Danke für dein Beitrag, in Bezug der langfristigem kulturellen egoistischen Erziehung ? der Gesellschaft, wird es möglicherweise ,die nächsten Jahre keine oder nur kleine Änderungen geben. Kein einfaches Thema, aber sehr interessant die verschiedenen Ansichten zu lesen. 👍
Phil.
Ja!
Zitat:
Was wir tun können, ist, unsere Denkmuster zu verändern, Wort für Wort, bewusst und beständig, und daran festzuhalten, bis wir Ergebnisse sehen in der Weise, wie wir Dinge tun und welche Folgen sich daraus ergeben.“
Tsitsi Dangarembga - Dankesrede
Ich habe als Staatsdienerin noch 7 Knigge Regeln gelernt :
Auf die Körpersprache achten
Entspannt bleiben
Gut zuhören
Positiv bleiben
Die richtigen Details merken
Komplimente verteilen
Die " Apropos-Regeln" verwenden !!!
Ein Lächeln und ein wohl platziertes Wort haben mir immer einen guten Austausch ermöglicht !!!
Aber leider muss man auch eine klare Ansage/Grenze ziehen ! Wenn jemand absolut keine Ruhe gibt !!!
Einen schönen Nachmittag wünscht euch allen Gisela
Das alte Konfuzius-Zitat: "Behandle jeden so, wie Du selbst behandelt werden willst" ging mir beim Lesen dieses thread-Themas sofort durch die Gedanken. Das wäre es doch eigentlich, wenn wir nicht doch oftmals dazu neigen würden, dem Anderen die eigene Meinung mehr oder weniger unverblümt zu sagen / schreiben. Mit Lob soll man freigebig sein und mit Tadel vorsichtig. Ob man mit seiner Beurteilung richtig liegt, sagt einem vlt. das eigene Gewissen oder aktueller formuliert: das Bauchgefühl.
Wenn auch die ganze Welt Dich lobt
Und man nur Gutes von Dir sagt,
So bist Du doch ein armer Mann,
Wenn Dich das eigne Herz verklagt.
Und wenn man Böses von Dir sagt,
Laß, Freund, es Dich bekümmern nicht,
Du kannst mit freier Stirne geh'n,
Wenn frei das eigne Herz Dich spricht.
Otto von Leixner
Vielen Dank
für das Einstellen dieses Links!
Da hat Herr Hüther wohl recht. Empatie - fast ein Modewort und in der Regel als erstrebenswert positiv konnotiert - kann auch in der Weise verwendet werden, um andere für eigene Zwecke zu nutzen; in diesem Sinne also, sie zu objektivieren. (Und auch ein Kriminalbeamter braucht Empathie, wenn er die Intentionen, die Motive eines möglichen Täters verstehen möchte.)
Ein springender Punkt den Herr Hüther nennt, ist: Wozu sollte man überhaupt Empathie entwickeln? Sicher, um besser miteinander umgehen zu können Und weshalb sollten wir dieses denn wollen?
Ja, des Miteinanders wegen, des Gemein-Wohls wegen. Was aber, wenn das nicht (aus welchen Gründen auch immer ) im Blickfeld liegt. Wenn die Utopie des besseren Miteinanders außerhalb des Bereichs liegt, den ich mir vorstellen kann, weil ich im all-üblichen Egozentrismus gefangen bin?
Ich meine, Herr Hüther hat recht, wenn er sagt, "wir" hätten uns eine unmögliche, nicht förderliche, eigentlich unmenschliche Kultur des miteinander Umgehens angeeignet.
Ich würde sagen, ja, das stimmt. Einen wesentlichen Maßstab bildet dabei eine egozentrische Sichtweise, was kriege ich, wer nützt mir, wie kann ich mich optimieren, um erfolgreich zu sein, oder auch andere, damit sie mir besser "dienen"? (Es gab vor einiger Zeit mal den Begriff Ich-AG, ich finde der passt gut, eine Gesllschaft, weitgehend von Ich-AGs)
Ich denke, es gibt keinen wirlich objektiven (!) Grund dafür andere nicht ausnutzen, das Gemein-Wohl im Auge zu haben. Ich denke, dabei handelt es sich um eine persönliche, moralische, sozusagen wertsetzende Entscheidung. Eine Art Selbstbestimmung im Sinne einer Bestimmung von einem Selbst. Sieht man sich selbst als Ich "kämpfend" gegen die soziale Umwelt, und guckt, was man kriegen kann (quasi als Nabel der Welt) oder sieht man sich als "Teil der Welt" (geklaut aus einem Buchtitel , von Heinz von Foerster, ein lesenswertes Buch, wie ich finde.)
Mit einem kleinen Augenzwinkern:
Herr Hüther meint, "wir hätten uns eine unmögliche, eigentlich unmenschliche Kultur angreeignet. Eine Umkehr bedeutete ergo, sich dahindehend zu enteignen. Das Schreckgespenst des Kapitalismus, und für alle, die meinen (etwas pathetisch ausgedrückt), bei einer Hinwendung zum Wir ginge einem etwas verloren.
Weil man in einem Forum weder Stimme noch Mimik mitbekomm, mit einem Schmunzeln:
Der-Waldler schrieb:
"Das ist ja genau der Punkt, liebe @Mareike, was/wie kann man dazu beitragen, dass ein Mensch sein (negatives) Verhalten wenigsten überdenkt, ohne diesen Menschen ändern "zu wollen"? Geht das?"
Das geht ganz einfach. Man macht dem Anderen ein Angebot oder kommt mit einer Idee. Und der andere nimmt es bzw. sie füer sich an. :)
Ich kann deinem letzten Abschnitt nur ausdrücklich zustimmen - ich verhalte mich seit Jahren so oder zumindest versuche ich es.
Ein Lächeln zu gegebener Zeit, ein angenehmes Dankeschön oder Bitte sehr ..., können ganze "Welten" öffnen.
Wer das nicht glauben mag, sollte es einfach mal probieren...und wird sehen, es gibt sehr viel mehr angenehme Menschen als man denken mag.
Kristine
Schmunzel ...
Mitunter ist es wirklich so einfach.
Es kann aber auch ganz anders sein.
Das heißt dann aber noch lange nicht, dass das Gegenüber nicht als Person wahrgenommen und respektiert wird.
Ich kann durchaus Grenzen aufzeigen ohne verletzend zu sein.
Ich für mich fahre gut damit, mir bewusst zu machen, wann und warum ich mit einigen Leuten nicht klar komme.
Ich möchte z B als noch fitte 75 Jährige nicht belehrt oder bevormundet werden.
Oder zum Beispiel beim Arzt: Ich möchte nicht wie ein Objekt be-handelt werden, sondern sehe den Arzt als Ratgeber und möchte mit meinen Anliegen ernst genommen werden. Das klappt nicht immer aber immer öfter.
In diesem Zusammenhang eine Annekdote: Meine Freundin wurde vor einer bevorstehende OP wie üblich vom Narkosearzt befragt, ob sie Zahnprotesen trägt. Sie verneinte, sie hat nl noch alle ihre Zähne und zwar in einem guten Zustand und sie macht auch keinen "datterigen" Eindruck. Der Narkosearzt wollte dennoch, dass sie den Mund mal aufmacht ... 😁
Hallo mareike.
Wollte erwähnen, daß bei der Intubation vor einer Operation Zahnschaeden verursacht werden können und auch oft werden.
Da ich in der "Branche" gearbeitet habe, weiss ich, wie wichtig eine " Untersuchung" oder besser "ein Blick" in die Mundhoehle ist.
Auch die Groesse des Tubus wird so bestimmt.
. Gruß Chris33 😁
Ja, es kann einfach sein, mit manchen geht es sogar "fürchterlich" einfach. :)
Sie schreiben (ich versuche es mit dem Zitieren).
Ich bin mir nicht sicher, wie Sie es meinen, antworte darauf, wie ich es verstehe. Das betrifft nun nicht Differenzen in einer Diskussion, sondern um quasi Grundsätzliches, Übergreifendes."Das heißt dann aber noch lange nicht, dass das Gegenüber nicht als Person wahrgenommen und respektiert wird."
Es gibt auch Konflikte, wo es um Haltungen und ggf. auch Handlungen (!) geht, klar sehe ich auch da die Person (das muss ja nicht immer positiv im Ergebnis sein :)), doch Respekt (oder Achtung) - wie ich den Begriff verstehe, ist dann manchmal nicht mehr vorhanden. (Mein persönliche Rezept ist, wo es irgend geht, dem/derjenigen aus dem Wege zu gehen. Und wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt, höflich-nichtssagend bleiben.)
Mir scheint das mit dem alten Problem "verwandt" zu sein: Wie begegnet man, wenn man Toleranz als wichtig ansieht, der Intoleranz?