Geisteswissenschaft / Philosophie EINSTEINS AHNUNG
Gekauft habe ich das Buch als Mitnehmsel zum Preis von 1,99 € bei Terrashop. Einmal seines Preises wegen, zum anderen Mal aber auch wegen des Titels, der mich an Karl Poppers Erläuterungen zum Vermutungswissen erinnert hat.
Ein guter Kauf. G. Schilling versteht es komplexe Sachverhalte unterhaltsam darzulegen und Ahnungen von dem zu vermitteln, was Einstein nicht nur als Physiker geleistet hat.
Doch nun zum Anliegen:
Govert berichtet, dass Albert Einstein kurz vor seinem Tod einen Brief an die Familie seines Freundes, Michele Besso, der im März 1955 kurz vor ihm gestorben war, adressierte, in welchem er unter Hinweis auf die Relativität der Zeit u.a. geschrieben haben soll:
"Menschen wie wir, die an Physik glauben, wissen, dass die Unterscheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur eine hartnäckige, ausdauernde Illusion ist".
Mir begegnet diese Überlegung nun bereits zum zweiten Male, ich habe sie Jahre zuvor schon so oder so ähnlich bei Ernst Peter Fischer gelesen.
Meine Frage dazu: Was meint Einstein, was könnte er damit gemeint haben?
- Zeit vergeht nicht, alles was ist ist?
- Alles ist Eines, wie Parmenides gelehrt haben soll?
- Die Ewigkeit ist an dem Punkt zu suchen wo Vergangenheit und Zukunft sich treffen. Ist ein stetes "Jetzt"?
War der Naturwissenschaftler Einstein am Lebensende eventuell nahe bei Pedro Calderón de la Barca (geb. 1600) und seiner Erzählung vom Traum, einer Art von Mystik?
Was meint Ihr hier im Forum dazu?
Durch ein Buch angeregt, überlegte ich kurz nach einer Mahlzeit, meine Mahlzeit ist jetzt Vergangenheit
so war das die unmittelbare Zukunft für mich. Also fielen fast zeitgleich Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft zusammen.Logisch.
Gestern hörte ich eine Dame bei Domian, dem Nachtseelsorger sprechen. Sie meinte, zurzeit fielen Altes
Testament und die Offenbarung zusammen. Also Vergangenheit und Zukunft. Ich sage ,die Gegenwart
haben wir ja immer bei uns, so lange wir auf der Erde leben. Also wieder Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft.
,
Demnach schleppt jeder Mensch seine Vergangenheit mit sich. Und wenn es gutgeht mit ihm , trägt er
mit dem Wanderstab seines Lebens seine eigene Zukunft voran.
Durch ein Buch angeregt, überlegte ich kurz nach einer Mahlzeit, meine Mahlzeit ist jetzt VergangenheitFür mich ist das nicht logisch. Gegessen hast du in der Vergangenheit und was du nach dem Tisch abdecken geplant und gemacht hast, ist Zukunft.und die Gegenwart bedeutete nun für mich ,Tisch abdecken, die nächsten Schritte waren schon geplant,
so war das die unmittelbare Zukunft für mich. Also fielen fast zeitgleich Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft zusammen.Logisch.......
Es ist keine Frage der Logik sondern eine Frage der Definition. Wie beim Zahlenstrahl der Mathematiker: Drei ist kleiner als fünf und sieben ist größer als fünf. Das ist einfach und logisch. Weil die Mathematiker die Natürlichen Zahlen so definiert haben. Die ganze Welt der Mathematiker ist eindeutig, logisch und insoweit auch einfach, weil die Mathematiker ihre Welt vorher definieren.
Aber die Wirklichkeit der Welt ist überhaupt nicht einfach und logisch. Und die Wirklichkeit mit der sich Einstein beschäftigt hat, erst recht nicht. Für die Wirklichkeit von Einstein gilt: Je mehr darüber nachgedacht wird, um so komplexer und vielschichtiger wird sie. Mit zunehmendem Nachdenken wachsen die neuen Fragen noch schneller wie die bisherigen Antworten. Einstein (und die heutigen Physiker) wissen zwar: Am Anfang war der Urknall. Aber die naheliegende Frage: Und was war vor dem Urknall? Das weiß auch Einstein nicht.
Also: Nichts mit Logik und nichts mit Wissen. Am Anfang steht die Unwissenheit. Dann folgt die Forschung und wir nähern uns der Wirklichkeit. Aber angesichts der Unendlichkeit der Wirklichkeit weiß der Mensch und die Wissenschaft (fast) nichts von ihr.
Es bleibt nur das Staunen.
Nick42
Existiert Zeit überhaupt?
ist es nicht mehr ein Konstrukt des Menschen - eine Theorie - eine Krücke um sich in dem ewigen Jetzt zurechtzufinden
ist das was ich erlebt habe wirklich Vergangenheit - es existiert doch - es wird nie wieder ungeschehen sein, ist Teil von mir und zwar JETZT
WurzelFluegel
Hallo Nick42,
Du hast recht, das Wort logisch, passt in dem Zusammenhang nicht.
Sonst teile ich die Wahrnehmung über die Unendlichkeit der Wirklichkeit und das Staunen darüber.
WurzelFlügel,
ja, wir können nicht ungeschehen machen, was in der Vergangenheit war,
wir können aber im J e t z t handeln und mit unserer Gedankenkraft etwas ausrichten.
die Zukunft wird sich richten.
Welche Folgerungen können wir aus dieser Erkenntnis alles ziehen.
( Teilhard de Chardin, u.,a. hat sich auch damit beschäftigt )
ja, wir können nicht ungeschehen machen, was in der Vergangenheit war,natürlich haben Gedanken Kraft, aber sie brauchen trotzdem "Hände" die sie praktisch umsetzten
wir können aber im J e t z t handeln und mit unserer Gedankenkraft etwas ausrichten.
die Zukunft wird sich richten.
Welche Folgerungen können wir aus dieser Erkenntnis alles ziehen.
( Teilhard de Chardin, u.,a. hat sich auch damit beschäftigt )
es ist das eine, Ideen in die Welt zu setzen, nur vom Denken, wird sich die Zukunft allerdings nicht richten, denke ich 😉
auf welche Aspekt in Chardins Werk spielst du an?
WurzelFluegel
Ich meine, mithilfe der Gedankenkraft kann man im J e t z t handeln und was daraus entsteht, liegt in
der Zukunft.
Vor über 10 Jahren hab ich mal in dem Buch Der Mensch im Kosmos von T.de Chardin gelesen, an welcher
Stelle er davon redet, das weiß ich nicht mehr.
Ich hab mir nur gemerkt, daß er sich mit Religion und auch mit Naturwissenschaft beschäftigt hatte.
Vielleicht wird es Forschern ja mal gelingen, die Gedankenkraft Tausender zu bündeln....
....und damit Paläste und Regierungsgebäude zum Einsturz zu bringen;
z.B. in Istanbul, Peking, Moskau, Pjöngjang, Washington.....
.....und dies während der Sitzungen der dortigen Parlamente?