Geisteswissenschaft / Philosophie Die Informationsflut verunsichert immer mehr!
Hallo,
die Informationsflut nimmt auf
allen Fachgebieten sehr zu.
Experten von heute sind in
spätestens 5 Jahren zweitklassig.
Es wird zu viel publiziert.
Unser Informationssystem müßte
neu gestaltet werden, damit die
Verunsicherungen eingeschränkt
werden können.
Als Beispiel für die größer
werdende Lücke zwischen Wissen
und Praxis habe ich den unten
angegebenen Link ausgesucht.
Viele Grüße
--
arno
die Informationsflut nimmt auf
allen Fachgebieten sehr zu.
Experten von heute sind in
spätestens 5 Jahren zweitklassig.
Es wird zu viel publiziert.
Unser Informationssystem müßte
neu gestaltet werden, damit die
Verunsicherungen eingeschränkt
werden können.
Als Beispiel für die größer
werdende Lücke zwischen Wissen
und Praxis habe ich den unten
angegebenen Link ausgesucht.
Viele Grüße
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arno
Arno, bist du wieder hier?
--
schorsch
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schorsch
Na ja - und wir im ST tragen zu dieser Flut bei, oder sehe ich das failsch?
--
kagula
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kagula
Die Welt ist komplizierter geworden, was aber nicht unbedingt mit der Wissenvermehrung zusammenhängen muss. Früher ging man zum Bahnhof löste eine Fahrkarte am Schalter, gab dem Schalterbeamten das Geld. ließ sich noch informieren. Alles ist heute anders. Wer vorbestellt ist mit dem Preis besser dran. Heute löst man die Fahrkarte am Automaten (oder im Internet) ärgert sich, wenn er nicht funktioniert. Hat insgeheim Angst damit nicht zurechtzukommen. Muss, wenn unerfahren sich in Entfernungszonen und bestimmten Termini auskennen, den richtigen Knopf drücken etc. Auf einem fremden Bahnhof übersah ich die Entwertungsmaschine für den Fahrschein. Zum Glück kam keine Kontrolle. Ein Beispiel für mangelnden Service ist das gleichzeitig auch. Das nur als Beispiel. Wer kennt sic hschon oin der Vielfalt derTelefontarife aus?
Das Wissen vermehrt sich rasant. Zugegeben. In den neunziger Jahren hörte ich, dass das Wissen der Menschheit sich alle zwei Jahre verdoppelt. Wieviel Wissen wird aber vergessen, geht verloren, wird nicht mehr beachtet? Darüber gibt es keine Statistik. An der Kapazität des menschlichen Hirns die Informationsflut zu beherrschen dürfte es wohl nicht liegen. Wir wären beispielsweise in der Lage Dutzende von Sprachen zu lernen und zu beherrschen - richtiges Lernen vorausgesetzt.
Das gesammelte Wissen der Menschheit wird gespeichert in den Archiven und Datenbanken. Eine Art Kollektivgeist stellt dieses Wissen dar. Manches nur für einige Jahrzehnte, vieles für immer- wenn das gibt. Unser Hirn arbeitet übrigens ähnlich. Der größte Teil der Informationsflut wird aussortiert, nicht verwendet, gespeichert oder vergessen. Das Vergessen ist eine segensreiche Erfindung der Natur. Vielleicht sind wir auch nicht schnell genug mit dem Lernen? Oder lernen nicht richtig.
Das Wissen der Menschheit vermehrt sich rasant. In den neunzigerJahren las ich Statistiken, denen zufolge das Wissen sich alle zwei Jahre vermehren würde. Inzwischen sollten die Abstände kürzer geworden sein. Erschreckend. Aber nur auf den ersten Blick. Aber Bitte: Was zählt zu diesem Wissen, das statistisch erhoben wird? Gibt es Statistiken darüber, was jedes Jahr an Wissen vergessen wird? heutiges Wissen ist Schnee von vorgestern in ein paar Tagen. Was ist wichtig genuig erinnert oder angeeignet zu werden?
Was auffällt ist die zunehmende Kompliziertheit unseres Lebens. Wer früher eine Fahrkarte für die Bahn lösen wollte und dies mit den heutigen Prozeduren vergleicht, kann das bestätigen. Wer kennt den preiswertesten Telefontarif? Wer hat einen guten Überblick über die besten Kliniken? Ärzte etc etc. Je weniger Service desto komplizierter die Welt. Heute muss man Spezialist auf vielen Gebieten sein.
In Archiven, Datenbanken, Bibliotheken schlummert das Wissen der Menschheit. Eine Art Kollektivgeist. Zm Glück ist das menschliche Gehirn sehr anpassungsfähig und lernfähig. Wir könnten eine Vielzahl von Sprachen lernen. Wir müssten es nur richtig anstellen. Das menschliche Hirn verarbeitet den größten Teil der eingehenden Informationen nicht und speichert sie nicht einmal. Vergessen ist eine gute Erfindung der Natur.
C.
Was auffällt ist die zunehmende Kompliziertheit unseres Lebens. Wer früher eine Fahrkarte für die Bahn lösen wollte und dies mit den heutigen Prozeduren vergleicht, kann das bestätigen. Wer kennt den preiswertesten Telefontarif? Wer hat einen guten Überblick über die besten Kliniken? Ärzte etc etc. Je weniger Service desto komplizierter die Welt. Heute muss man Spezialist auf vielen Gebieten sein.
In Archiven, Datenbanken, Bibliotheken schlummert das Wissen der Menschheit. Eine Art Kollektivgeist. Zm Glück ist das menschliche Gehirn sehr anpassungsfähig und lernfähig. Wir könnten eine Vielzahl von Sprachen lernen. Wir müssten es nur richtig anstellen. Das menschliche Hirn verarbeitet den größten Teil der eingehenden Informationen nicht und speichert sie nicht einmal. Vergessen ist eine gute Erfindung der Natur.
C.
hallo Arno - ehrlich gesagt erkenne ich keinen Zusammenhang zwischen dem von Dir angelinkten Artikel und dem Thema, das hier diskutiert wird - aber egal.
Persönlich habe ich viel eher den Eindruck, dass die grösser werdende Informationsflut die Mehrheit nicht verunsichert sondern viel eher abstumpfen lässt. Nachrichten zB über Katastrophen hinterlassen allenfalls noch Eindrücke wie "schrecklich", "furchtbar" - odr auch auch nicht - das allermeiste wird ohne eigene Denkeinschübe ungesiebt und unverarbeiteet einfach weitergegeben. Beispiel: Die Nachrichten berichten über eine Flugzeugexplosion in XYZ und dass es 254 Tote gab - oft ist es da dann doch so, dass der Empfänger der Nachricht diese Info genau so weitergibt - zB an Kollegen, Freunde, Familie ... "hast Du gehört, in XYZ sind ...."
DAbei ist es doch gar nicht wichtig, ob 2, 254 oder 2500 Menschen umkamen - viel wichtiger ist doch, wie der Empfänger der Nachricht damit umgeht, wie er sie wahrnimmt, welchen Eindruck sie bei ihm hinterlässt und wie er sie verarbeitet - und wie er dann das Verarbeitete weitergibt. An sonsten ist es überflüssige und unsinnige Weitergabe von nicht verstandenen Informationen.
Gutes Beispiel sind die tausende von Webseiten, bei denen einer vom anderen abschreibt und die selben Irrtümer und Fehler weitergibt - keiner prüft, was er da gelesen oder gehört hat, keiner macht sich eigene Gedanken dazu. Sensationslust ist wichtiger als wirkliche Information und so bleiben oft eben nur die reisserischen Sensationsmeldungen oder deren Überschriften hängen.
Die Geschwindigkeit der Medien und das Tempo, in dem sie Informationen weitergeben, hat eine Dimension erreicht, die den Menschen zu überfordern droht - und statt dazuzulernen, verlernen sie immer mehr, wirklich wahrzunehmen.
--
angelottchen
Persönlich habe ich viel eher den Eindruck, dass die grösser werdende Informationsflut die Mehrheit nicht verunsichert sondern viel eher abstumpfen lässt. Nachrichten zB über Katastrophen hinterlassen allenfalls noch Eindrücke wie "schrecklich", "furchtbar" - odr auch auch nicht - das allermeiste wird ohne eigene Denkeinschübe ungesiebt und unverarbeiteet einfach weitergegeben. Beispiel: Die Nachrichten berichten über eine Flugzeugexplosion in XYZ und dass es 254 Tote gab - oft ist es da dann doch so, dass der Empfänger der Nachricht diese Info genau so weitergibt - zB an Kollegen, Freunde, Familie ... "hast Du gehört, in XYZ sind ...."
DAbei ist es doch gar nicht wichtig, ob 2, 254 oder 2500 Menschen umkamen - viel wichtiger ist doch, wie der Empfänger der Nachricht damit umgeht, wie er sie wahrnimmt, welchen Eindruck sie bei ihm hinterlässt und wie er sie verarbeitet - und wie er dann das Verarbeitete weitergibt. An sonsten ist es überflüssige und unsinnige Weitergabe von nicht verstandenen Informationen.
Gutes Beispiel sind die tausende von Webseiten, bei denen einer vom anderen abschreibt und die selben Irrtümer und Fehler weitergibt - keiner prüft, was er da gelesen oder gehört hat, keiner macht sich eigene Gedanken dazu. Sensationslust ist wichtiger als wirkliche Information und so bleiben oft eben nur die reisserischen Sensationsmeldungen oder deren Überschriften hängen.
Die Geschwindigkeit der Medien und das Tempo, in dem sie Informationen weitergeben, hat eine Dimension erreicht, die den Menschen zu überfordern droht - und statt dazuzulernen, verlernen sie immer mehr, wirklich wahrzunehmen.
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angelottchen
Was Angelottchen anspricht ist die selektive Wahrnehmung unseres Hirns. Wir sollten das nicht beklagen. Ändern können wir es auch nicht. Der allergrößte Teil der Informationen, die wir aufnehmen, wird nicht verarbeitet. Ich führe auch die Tatsache vieler Fehldiagnosen im medizinischen Bereich nicht auf die Informationsflut zurück, sondern eher auf Arbeitsüberlastung, Stress im privaten oder kollegialen Bereich, auf menschliches Versagen oder schlicht auf Überforderung. Defizite in der Fachkompetenz dürfte es doch auch geben. Was dürfen wir denn alles fordern? Wie viele Fehler passieren eigentlich täglich im Straßenverkehr mit oft grausamen Folgen? Im häuslichen Bereich, gibt es da keine Fehler. Menschen waren auch immer sensationslüstern, neugierig und bereit sich an Grausamkeiten zu ergötzen - eben das ist die beste Unterhaltung. Da sind doch nicht die Medien schuld. Heute triefen die Fernsehserien von Blut, früher ging man zur öffentlichen Hinrichtung und sah das Blut vom Gerüst tropfen. Von wegen Überforderung. Unser Wesen wird angesprochen. Abgestumpft sind die, die ohnehin schon stumpf sind. Wir sollten nicht so tun, als ob alle gleich denken und fühlen.
Wer sich durch Websiten-Müll quälen muss, weil es für ihn einfach notwendig ist, ist zu bedauern. Die meisten Seiten sind Müll. So wie sie geschrieben werden, so schnell veralten sie und werden vergessen. Aber warum wiederum den Medien die Schuld geben? Wer sich mit Müll zufrieden gibt, ist selber schuld. Ich bekenne mich dazu: Den größten Teil der angegebenen Weblinks lasse ich links liegen. Es lohnt sich wirklich, denn damit bleibt der Kopf frei. Im übrigen ist es doch auch so, dass auch Autoren von einander abschreiben. Falsche Thesen in Wissenschaft und Forschung halten sich oft sehr lange, bis einer mal an die Wurzeln geht - radikal wird! - und die Zusammenhänge klar legt.
C.
Wer sich durch Websiten-Müll quälen muss, weil es für ihn einfach notwendig ist, ist zu bedauern. Die meisten Seiten sind Müll. So wie sie geschrieben werden, so schnell veralten sie und werden vergessen. Aber warum wiederum den Medien die Schuld geben? Wer sich mit Müll zufrieden gibt, ist selber schuld. Ich bekenne mich dazu: Den größten Teil der angegebenen Weblinks lasse ich links liegen. Es lohnt sich wirklich, denn damit bleibt der Kopf frei. Im übrigen ist es doch auch so, dass auch Autoren von einander abschreiben. Falsche Thesen in Wissenschaft und Forschung halten sich oft sehr lange, bis einer mal an die Wurzeln geht - radikal wird! - und die Zusammenhänge klar legt.
C.
Re: Die Informationsflut verunsichert immer mehr!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Arno, ich weiß,ich komme viel zu spät zu diesem Thema.Doch ich las ihn,Deinen Thread erst jetzt.
Doch die Ärzte müssen sich doch fortbilden.
Ich habe eine Freundin,die ist Arzthelferin,
technisch medizinische Assistentin.
Von der höre ich öfters mal,Du ich kann heute nicht,
muß zur Fortbildung.
Es kommt doch somit immer auf den einzelnen Arzt und seine
Denkweise an,ob er seine Mitarbeiter zur Fortbildung schickt oder sich selber dahin,bemüht.
Andererseits,es ist Zeitaufwendig und viele Ärzte sind damit überfordert,weil Sie so einen regen Zulauf haben und den Normalbetrieb mal so eben bewältigen.
Es grüßt Dich,Astrid
Doch die Ärzte müssen sich doch fortbilden.
Ich habe eine Freundin,die ist Arzthelferin,
technisch medizinische Assistentin.
Von der höre ich öfters mal,Du ich kann heute nicht,
muß zur Fortbildung.
Es kommt doch somit immer auf den einzelnen Arzt und seine
Denkweise an,ob er seine Mitarbeiter zur Fortbildung schickt oder sich selber dahin,bemüht.
Andererseits,es ist Zeitaufwendig und viele Ärzte sind damit überfordert,weil Sie so einen regen Zulauf haben und den Normalbetrieb mal so eben bewältigen.
Es grüßt Dich,Astrid
die digitalisierung der gesellschaft trägt meiner meinung nach auch zum wachsenden vergessen bei. ich möchte das an meinem beispiel verdeutlichen.
als werbegrafiker und webdesigner lege ich mir natürlich BackUps von allen kundenaufträgen an, um logos und gestaltungen im wiederholungsfall verwenden zu können. im laufe der jahre ist so ein gehöriger stapel cd-roms angewachsen. nun treten drei effekte auf:
1.) es dauert stunden, bis ich eine entsprechende datei gefunden habe.
2.) die alten dateien, kann ich mit den neuen, aktuellen programmversionen gar nicht mehr öffnen
3.) an den CDs pellt sich die silberschicht ab, so daß sie unbrauchbar werden.
oft bleiben mir nur die ausdrucke, die ich auf papier in ordnern gesammelt habe.
die bücher gutenbergs aus dem 16ten jahrhundert können wir heute noch lesen - eine DVD von heute, wird in 15 jahren unlesbar sein.
als werbegrafiker und webdesigner lege ich mir natürlich BackUps von allen kundenaufträgen an, um logos und gestaltungen im wiederholungsfall verwenden zu können. im laufe der jahre ist so ein gehöriger stapel cd-roms angewachsen. nun treten drei effekte auf:
1.) es dauert stunden, bis ich eine entsprechende datei gefunden habe.
2.) die alten dateien, kann ich mit den neuen, aktuellen programmversionen gar nicht mehr öffnen
3.) an den CDs pellt sich die silberschicht ab, so daß sie unbrauchbar werden.
oft bleiben mir nur die ausdrucke, die ich auf papier in ordnern gesammelt habe.
die bücher gutenbergs aus dem 16ten jahrhundert können wir heute noch lesen - eine DVD von heute, wird in 15 jahren unlesbar sein.