Fernsehen und Film ZDF 24. Januar 2022 - 20.15 Uhr "Die Wannsee-Konferenz"
Ich habe nicht den Film an sich beurteilt, sondern dargelegt, weshalb ich ihn nicht ansehe.
Wenn Sie es anders halten ist es ihre Entscheidung.
Nichts Neues wird man erfahren, nur eine andere Sichtweise auf das Geschehene. Mich interessiert vor allem, was Matti Geschonneck aus dem Thema gemacht hat. 90 Minuten Film, genauso lange dauerte seinerzeit diese Konferenz. Natürlich schaue ich den Film, sonst kann ich mir ja keine eigene Meinung darüber erlauben.
Heute in der Süddeutschen ein Beurteilung des Films, die hat mich zusätzlich neugierig auf diesen Film gemacht. Zitat Süddeutsche: "Für Matti Geschonneck ist dies die vielleicht persönlichste Annäherung an die Zeit der Diktatur, die das Leben seiner Familie zutiefst prägte. Sein Vater Erwin Geschonneck, der später in der DDR ein erst bekannter, dann legendärer Schauspieler war, überlebte als kommunistischer Widerstandkämpfer aus dem künstlerischen Kreis um Kurt Tucholsky und Bertolt Brecht drei Konzentrationslager sowie auch noch die tragische Versenkung des mit Häftlingen überfüllten Passagierschiffs Cap Arcona durch britische Jagdbomber in der Lübecker Bucht 1945. Dieser Vater, der mit 101 Jahren erst 2008 starb, blieb Zeit seines Lebens überzeugter Kommunist, er billigte auch nicht, dass sein Sohn Matti 1978 gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR eintrat und in die Bundesrepublik ging. (...)"
Erwin Geschonneck war ein DDR-Schwergewicht, auch deshalb bin ich gespannt wie der Sohn Matti die Dinge gestaltet. Du Bias wiederholst die Frage von Matti: "Unvorstellbar, dass wir das sein könnten?" Ich sage mal hoffnungsvoll ja, heute unvorstellbar, dass eine solche organisierte Menschenvernichtung in den Gehirnen von Menschen Platz finden könnte. Manipulation? Hoffnungsvoll auch wegen dem erlebten 1989, wo Menschen sich nicht mehr drangsalieren, gängeln, belügen und bespitzeln ließen, sie sind mutiger geworden, aufgeklärter, selbstbewusster, sie begannen zu sagen, was sie dachten, gingen nicht konform mit vorgegebenen Staatsnormen aus Angst vor Strafe. Sorry, irgendwie lande ich immer wieder da.....
PS: Das Sitzungsprotokoll
@Bias
Danke für deinen reflektierten Beitrag.
Ja, es ist verständlich, wenn man sich im Hier und Heute echauffiert über die Geschehnisse vor und im 3.Reich.
Und ich bin irgendwie erleichtert, dass ich mich empört abwenden kann in der (berechtigten ?) Überzeugung, dass ich dort ganz bestimmt nicht mitgeschwommen wäre.
Wirklich nicht?
Wäre ich aufgestanden und hätte ich mein Leben und das meiner Familie selbstlos gefährdet/geopfert durch meinen Widerstand?
Wenn ich ehrlich bin, überkommen mich Zweifel.
Und nein, die Einstellung mancher Leute gegenüber den Impfverweigerern, -zweiflern, Querdenkern möchte ich nicht mit den Anfängen der braunen Diktatur vergleichen.
Und nein, die Einstellung mancher Leute gegenüber den Impfverweigerern, -zweiflern, Querdenkern möchte ich nicht mit den Anfängen der braunen Diktatur vergleichen.Danke, Enya.
Das schrieb Lorena auch.
Mich wundert das etwas, da ich es doch ausdrücklich ebenso geschrieben habe.
stimmt @BiasUnd nein, die Einstellung mancher Leute gegenüber den Impfverweigerern, -zweiflern, Querdenkern möchte ich nicht mit den Anfängen der braunen Diktatur vergleichen.Danke, Enya.
Das schrieb Lorena auch.
Mich wundert das etwas, da ich es doch ausdrücklich ebenso geschrieben habe.
... vielleicht war es etwas verwirrend den vorherigen Absatz einzubringen.
Das hat mich dabei verwirrt, weil ich da eben keinen Zusammenhang sehe.
Aber Du hast es erwähnt, als gäbe es Parallelen.
Gruß Lorena
vielleicht guck ich mir den Film jetzt doch an, hoffe, es verdirbt mir nicht den Nachtschlaf.
Ich musste den Film nach einer Viertelstunde abbrechen.
Es war für mich unerträglich.
In heutiger Zeit kann ich mir so ein Geschehen nicht mehr vorstellen.
Vielleicht bin ich einfach naiv. Kann sein....
Ich weiß nur aus Erzählungen von einigen Menschen in meiner Jugendzeit und von meinen Großeltern, dass sie geschwiegen haben, weil sie Angst und Hunger hatten und es sich keine Familie leisten konnte, den Vater zu verlieren, dann wäre die Familie gestorben.
Auch hat man mir erzählt, dass viele, grade die Menschen im Süden von Gas-Vernichtungsanlagen nichts wussten. Manche munkelten über Deportationen, was aber mit den Menschen genau geschah hat man nicht weiter verfolgt. Viele Haushalte konnten sich nicht mal eine tägliche Zeitung leisten und dort wäre dahingehend auch nichts erwähnt worden. Etwas ahnen und darüber sprechen war gefährlich. Und Vertrauen bei Nachbarschaft und Freunden war gering. Die Angst war jedermann/frau Begleiter.
Schön fände ich, wenn man diese Menschen öfter erwähnen würde, die Juden gerettet haben.
Da gibt es sehr viele, bestimmt auch bei euch jedem aus der eigenen Familie.
Mich bedrücken diese Themen, begleiten sie mich doch auch schon mein ganzes Leben.
Ich kann mich aber an eine Tante erinnern, mit der ich als ca. 20jährige junge Frau mich unterhielt. Gut erinnere ich mich, wie sie meinte, dass es sie belaste, dass man nicht auch mal die damalige Zeit der Kriegswitwen und Kriegsheimkehrer verarbeiten kann, weil sie ja an allem Schuld gewesen seien.
Hoffentlich hab ich mich verständlich ausgedrückt - ich habs nicht so mit langen Texten.
Lorena
Guten Morgen,
ich denke unwillkürlich an Hannah Arendts vielfach beanstandete Worte von der "Banalität der Bösen", die sie als Beobachterin des Eichmann-Prozesses schrieb.
Das Böse habe keine Tiefe. Tief und radikal sei immer nur die Liebe, hat sie gemeint.
Ihre Betrachtung ist ungewollt oder gewollt gründlich missverstanden und bis zur Ächtung hin kritisiert worden.
Empfänger waren so frei die Botschaft zu bestimmen.
Ich teile Deine Hoffnung, Michiko; was sonst.
Mögen die Umstände künftig immer so sein, dass gar nichts Anderes möglich wird.
Komm gut durch den Tag.
Ging mir genauso, ich hab's ne halbe Stunde ausgehalten, dann hat es mir gereicht. Ist zwar schade um einen so guten Film eines so guten Regisseurs, den ich von früheren tollen Filmen kenne, aber ich muss mir nicht die monströsen Planungen von Massenmorden einer durch und durch verdorbenen Akademiker-Elite angucken.
Ich musste den Film nach einer Viertelstunde abbrechen.
Es war für mich unerträglich.
Mein Entsetzen über das, was geschehen ist, braucht keine Verstärkung, ich tu mir gar keine Filme aus der Zeit mehr an.
Ich habe mir den ganzen Film angesehen, aber nichts Neues erfahren. Die danach folgende Dokumentation fand ich erheblich interessanter.
"...Echauffieren? Ist das in diesem Zusammenhang nicht doch die falsche Wortwahl? Tiefes Entsetzen über das, was offenbar die menschliche Natur hergibt, nämlich das sachliche Debattieren über die fabrikmäßige Vernichtung von Millionen von Menschen, das ist es, was bleibt. Nur echauffieren? Ich bezweifle, ob das reicht.
Ja, es ist verständlich, wenn man sich im Hier und Heute echauffiert über die Geschehnisse vor und im 3.Reich.
..."
Da stimme ich Dir voll zu. Das ist eine geschichtslose Zumutung."...
Und nein, die Einstellung mancher Leute gegenüber den Impfverweigerern, -zweiflern, Querdenkern möchte ich nicht mit den Anfängen der braunen Diktatur vergleichen.
..."
geschrieben von Enya
Karl