Fernsehen und Film Verstörender TV-Film am 30.8. in ARD

Gestern lief ein Film über sog. Lover-Boys. DAs sind junge Knaben, die sehr junge Mädchen umgarnen und sie, wenn sie entsprechend abhängig werden, zur Prostitution "ausbilden" und auch mit Gewalt verpflichten.
Im Film handelte es sich um ein 15-jähriges Mädchen,das nicht aus einem prekären Umfeld stammte, sondern aus einer grossbürgerlichen Familie mit Eltern, die den liberalen,pädagogischen Stil pflegten.
DAs pubertäre Mädchen verliebte sich in einen türkischstämmigen Cem,der sie Prinzessin nannte, ihr teure GEschenke machte und mit dem sie auch zum ersten Mal Sex hatte. DAnn allerdings wurde es brutal und gewalttätig, weil dieser junge Mann seine Prinzessin gegen GEld an viele Männer vermittelte und sie am Ende auch auf den Strassenstrich schickte.
Er schlug sie, wenn sie nicht so funktionierte, wie er sich dies vorstellte und mache ihr grosse Schuldgefühle,d ass er dann Probleme bekäme und die Beziehung auseinanderginge.

Das Mädchen hatte ausser diesem Umfeld niemanden, dem es sich anvertrauen wollte oder konnte. Die schulischen Leistungen sanken und auch ihr Verhältnis zu Eltern, Schwester, FReundinnen wurde immer schlechter.
Ein Lehrer von ihr sah sie am Strassenstrich und meldete den Vorfall auch an die Eltern; dafür wurde er von den Freunden dieses Cem halb tot geprügelt.

Es wurde dann mit Polizei, Psychologen, Eltern usw. versucht, das Mädchen aus dem Teufelskreis zu lösen. Das gelang nicht - die letzte Einstellung zeigte sie, wie sie in das Fahrzeug des Cem einstieg und wohl ihrer dramatischen Zukunft entgegenfuhr.
Mich beschäftigt dieser Film sehr, weil es auch wieder ein Zeichen dafür ist, dass auch verantwortungsvolle Eltern und ein ebensolches Umfeld es nicht verhindern können, wenn sich ein Kind in eine andere Richtung entwickelt. Olga

Ein Film, der auch mich heute noch sehr beschäftigt..., habe ich auch Enkellinnen, die bald schon in dieses Alter kommen...es ist schon erschütternd gewesen, wie sehr ein junges Mädel mit wenigen Worten, Gesten und Liebesschwüren gefügig gemacht werden kann...

Es zeigte aber auch, dass sie eigentlich so gar kein "Draufgängertyp und Pubertier" war,  ein ganz "normales" und liebes Mädel ..., eher sogar zurückhaltend und leise, sportlich und im Kreise ihrer Familie recht liebevoll ...wieso aber kann ein gutes, familiäres Umfeld dann letztlich doch nicht ausreichen...???

Vielleicht wurde das Mädchen zu sehr "behütet", sehnte sich nach den ersten Blicken eines Jungen, denn andere Mädels hatten ja schon ihre Erfahrungen gemacht..., nur sie nicht, wirkte eher schüchtern und zurückhaltend...war sie vielleicht genau der "Typ" Mädchen, der für solche Mistkerle das "gefundene Fressen und leichte Beute" sein können...

Kristine

GEnau so ist es (und war immer so): diese Loverboys wissen genau, wo sie bei pubertierenden Mädchen (oft mit den altersbedingten Komplexen) ansetzen müssen und ein heiss ersehntes neues Smartphone usw. fehlen natürlich auch nicht.
So wie es der Film zeigte, erschienen die Eltern nicht überbehütet (sie waren ja beide berufstätig) und bemühten sich sichtlich, pädagogisch wertvoll zu agieren.

Schlimm fand ich die angedeutete Szene, wo der Mistkerl die kleinere Schwester kennenlernte und sie "berufsbedingt" taxierte.

Vielleicht sollte man einen solchen Film eigenen Kindern und Enkel zeigen (mit ihnen ansehen) und dann darüber diskutieren, wohin eine solche falsche Wahl führen kann. Wäre doch auch eine Idee, oder? Olga

Mich hat dieser Film auch sehr mitgenommen, da es eben nicht nur eine Geschichte war, sondern direkt aus dem Leben gegriffen. Es ist erschreckend, wie viele junge Mädchen auf diesen Weg geraten. Mein Gedanke war oft, wie gut, dass meine Kinder und Enkelkinder aus diesem Alter bereits heraus sind.

Und ich fragte mich, hätte Gewalt angewendet werden müssen, als ihr zugeredet wurde, in eine Einrichtung zu gehen, wo sie geschützt gewesen wäre? Aber da wäre sie ggf. auch abgehaun, und der Schaden war ja schon angerichtet.
Und als der Lehrer sie auf dem Straßenstrich entdeckte, und dies den Eltern mitteilte, hat er ja bitter dafür büßen müssen. Was bleibt dann noch? Und die Einsicht, so wenig bis nichts tun zu können, macht es so schwer erträglich.

Schüchterne, junge Mädchen wird es immer wieder  geben, die in diese Gefahr laufen könnten, unabhängig davon, was für ein Elternhaus dahinter steht. Es bleibt nur immer wieder Aufklärung zu Hause und in der Schule.
Ladouce

Es wurde in dem Film ja ein wirklich "gutes" Beispiel eines heranwachsenen Mädels gezeigt, welches "leichte Beute" sein kann...trotz Eltern, die für die Mädels da waren, trotz guter Erziehung u.v.m....

Aber...wenn das Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl oft noch nicht entwickelt sind, es eher zurückhaltend, schüchtern und ruhig ist..., sie dann aber vom Lover Boy "auserwählt" wird...wächst natürlich genau das alles enorm...und es wird sich aus diesen Fängen kaum noch befreien können, da hilft auch kein "Wegsperren" o.ä. Dinge...leider !

Ist ein Mädel jedoch schon selbstbewußter, könnte ich mir denken, ist es für diesen Kerl völlig uninteressant...wahrscheinlich zumindest aber man weiß es nicht...

Kristine

Ist ein Mädel jedoch schon selbstbewußter, könnte ich mir denken, ist es für diesen Kerl völlig uninteressant...wahrscheinlich zumindest aber man weiß es nicht...

Kristine

Natürlich ist es entscheidend, in den jungen heranwachsenen Jahren die Grundsteine zu legen, das ist bekannt. Manchmal möchte man einfach nur "helfen" und sie warnen, vor der "bösen Welt da draußen" ...aber so einfach ist das halt leider nicht.

Selbstbewußtsein  holt man sich  in den verschiedensten Momenten, jeden Tag neu oder eben auch nicht...natürlich betrifft es Mädels wie Jungs und das diese dann ganz zielgerichtet für schmutzige Geschäfte "ausgesucht" werden, hat das Beispiel deutlich gezeigt.
Ist wohl auch nicht allzu schwierig, denn die Jungendlichen sehnen sich ja nach Anerkennung, lieben und anerkennenden Worten und all das, was so gut tut...sie werden es lernen müssen in ihrem, oft noch jungen Leben und oft genug auf die Nase fallen müssen !
Der gute Draht zu Eltern u.a. ist sehr wichtig, zeigte aber auch, dass allein das wohl nicht ausreichen wird.

Was mich immer ganz besonders erstaunt ist, dass selbst Erwachsene auf solche Maschen und das Gesäusel reinfallen...überhaupt nicht nachdenken und letztlich alles verlieren.
Jeder andere sieht das , warnt denjenigen und kann diesen liebestollen Menschen nicht beeinflussen und die Augen öffnen...bis es zu spät ist aber auch das hat etwas mit Selbstbewußtsein und eigenem Selbstwertgefühl zu tun.
Habe ich es, werde ich wohl kaum auf solches Gesülze reinfallen, allenfalls tut es einfach nur gut.

Man niemanden schützen, man muss selbst diese Fehler machen, erst dann wird man daraus lernen und  Selbstbewußtsein aufbauen.
Kristine

Indem wir uns hier bei diesem Film an dem Mädchen und dem Zuhälter, Cem, abarbeiten, verbleiben aber die deutschen Biedermänner, die sich diese Dienste mit einem sichtbar sehr jungen Mädchen kaufen.
WAs geschieht in einem solchen Dreckschwein, der evtl. selbst zu Hause ein Mädchen in diesem Alter als Tochter hat, der unbedingt ein sehr junges Mädchen vögeln möchte und dafür bezahlt?
Gerade solche Kunden bringen die Welt eines unausgereiften, pubertierenden MÄdchens stark ins Schwanken und Gedanken, ob der eigene Vater dies wohl auch macht (oder Grossvater, Onkel o.ä.) liegen sicher nahe. DAs ist das grosse Verbrechen - wahrscheinlich noch mehr als das des jungen Türken. Olga

Wenn ich solche Filme sehe und natürlich weiß, dass es das alles nur geben kann und schon immer gab, weil es einen "Markt" dafür gibt, geht mir die Galle über...weiß man doch genau, dass man nichts dagegen machen kann und durch das Internet wird genau das alles noch viel schändlicher.

Kristine

Wenn ich solche Filme sehe und natürlich weiß, dass es das alles nur geben kann und schon immer gab, weil es einen "Markt" dafür gibt, geht mir die Galle über...weiß man doch genau, dass man nichts dagegen machen kann und durch das Internet wird genau das alles noch viel schändlicher.

Kristine