Fernsehen und Film TV - ARD 20.4.2020 "GEtrennt durch Stacheldraht - Jugendjahre im KZ"
An Hitlers Geburtstag brachte die ARD gestern spät Abend eine mich sehr beeindruckende Doku: zwei etwas gleichaltrige Jungen waren zur gleichen Zeit am und im KZ Gusen (Österreich).
Der deutsche Junge war der Sohn des Leiters des dortigen KZ`s, war früher bei der Napola und lebte dort ein ganz normales Leben eines Heranwachsenden. Insassen des KZ bauten ihm eine Pfahlhütte und ein Boot, mit dem er auf einem See rumfahren konnte. Einer der Gefangenen stahl sein Fahrrad und es gelang ihm die Flucht.
Der andere Junge kam aus Slowenien und kam von einem deutschen KZ in das österreichische Gusen und musste im Steinbruch arbeiten, überlebte aber aufgrund seiner Jugend und guten Konstitution.
Zum Ende des Krieges meldete sich der deutsche Junge noch zu einem letzten Kampf für die Wehrmacht, wurde aber von den heranrückenden Amerikanern festgenommen und mit anderen verurteilt, die vielen Toten aus dem KZ in einem Massengrab ausserhalb zu begraben. (Heute ist in diesem Viertel eine hübsche Einfamilienhaus-Siedlung mit Gärten usw ).
Der andere Junge schaute sogar bei diesem Begräbnis zu und kehrte dann in seine slowenische Heimat zurück, wo er 2 Wochen nach der Befreiung wieder zur Schule ging.
Das Filmteam machte es nun möglich, dass sich die beiden, nun schon alten Herren, persönlich kennenlernten. Es war sehr berührend, wie sie sich in einem slowenischen Café trafen und ihre lebensprägenden Erlebnisse und Erfahrungen in diesem Gespräch einander schilderten.
Dieser Film erinnerte mich an einen anderen "Der Junge im gestreiften Pyjama" mit ähnlicher Thematik. Beide Filme lassen mich gedanklich nicht los, weil es so drastisch aufzeigt, wozu unterschiedliche Zufälligkeiten und Schicksale in einem Leben führen können. Olga
Ich versuche es nochmals: vielleicht gibt es den oder die eine oder andere, die sich ausserhalb von Corona noch für andere Dramatiken interessiert:
Dieser mich so beeindruckende Film wird heute Abend um 22.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen wiederholt. Olga