Fernsehen und Film Sie sagt, er sagt (Heute Abend, ZDF 20.15 Uhr)
Dieser Film erzählt in Form eines Kammerspiels die Verhandlung über eine mutmassliche Vergewaltigung vor Gericht. Die betroffene Frau beschuldigt ihren Partner, sie vergewaltigt zu haben - er spricht von einvernehmlichem Sex.
Das Drehbuch zu diesem Film schrieb Ferdinand von Schirach; Regie führt Matti Geschonnek und die Haiuptdarstellerin wird von dessen Ehefrau Ina Weisse dargestellt.
Ich denke, es ist sehens- und aufschlussreich, dieses komplizierte Thema der Vergewaltigung zu betrachten, wo es meist nur zwei Menschen gibt, diei betroffen sind - aber sehr oft jede(r) eine völlig unterschiedliche Betrachtungsweise und auch Meinung dazu hat.
Olga
lieben Dank für diesen Tipp,
ich habe bereits heute im Morgenmagazin eine kleine Vorschau und Gespräche darüber gesehen, ich werde mir den Film ansehen..
Mit Gruß von ladybird
Roxanna
Bei diesem Film hat mir gefallen, dass versucht wurde, die juristische Seite zu zeigen und anschließend in einer Dokumentation aufzuarbeiten. Von Ferdinand von Schirach war das auch zu erwarten.
Ironisch: Besser als die bekannte Fernsehserie "Strafgericht" war es allemal.
Mir imponierte wie die Protagonistin in dem fiktionalen Fernsehfilm, eine gestandene Frau von über 50 Jahren mit ebensolchem Partner, sich bemüht auseinanderzusetzen.
Spurlos verkraftet das wohl keine Frau. Es bedarf viel Unterstützungsarbeit.
Ja, es wurde, zumindest für mich, bestätigt, dass sich Gerichte, dass sich unsere Gerichtsbarkeit an ihre Grenzen der Schaffung von Gerechtigkeit stösst, wenn es um die Anwendung psychischer, nicht körperlicher, Gewalt geht, um die Wiedergutmachung erlittener seelischer Schäden bzw. von Schmerzen allgemein geht, die individuell unterschiedlich wahrgenommen werden.dass versucht wurde, die juristische Seite zu zeigen
Der Anwalt der Nebenklägerin hat zurecht darauf hingewiesen, dass das Prinzip des 'dubio pro reo' erst bei der Urteilsfindung, nicht aber schon auf der Stufe der Ermittlungen in Anwendung kommen sollte.
Hätte ich zu urteilen, ich könnte keinen eindeutigen Schuldspruch fällen, einen der frei von emotionalen Empfindungen wäre.
Solche dürfen aber nicht in ein Urteil einfließen, weshalb die zweifelhafte Faktenlage mir keine Wahl liesse, als den Angeklagten frei zu sprechen, wobei ein Urteil aus "Mangel an Beweisen" schon hart genug wäre, einer "Verurteilung" gleichkommen, sollte der Angeklagte tatsächlich unschuldig sein und seine Darstellung richtig.
Den Makel des "du hast doch, man konnte es dir nur nicht beweisen" würde er nie mehr los. Er müsste als unschuldig Schuldiger damit fertig werden., woraus wenigstens seine ex-Partnerin ein Gefühl der 'gerechten' Strafe (geschieht ihm recht, warum hat er mich verstossen) ableiten könnte.
Ein m.E. Erachtens unauflösbares Dilemma - dies deutlich zu machen, war ja auch der Sinn des Films.
Der Frage nach der Problematik nicht sichtbarer , in vertrautem Umfeld vorkommenden Vergewaltigungen von Frauen (und Männern) , des einvernehmlichen/nicht einvernehmlichen Verkehrs unter Menschen, die sich kennen, ist der Film nmM allerdings nicht sehr nahe gekommen.
viele vor den Fernseher getrieben.
Es war für mich ein wirklich hartes Thema, deswegen auch die Spannung , wie das ausgehen mag...
Mit einer starken Besetzung wurde bis ins Detail dargestellt, wie diese mutmaßliche Vergewaltigung vonstatten gegangen sein könnte...
Zu Beginn der Aussage des Opfers, schien noch alles ziemlich klar und nachvollziehbar zu sein, wenngleich auch da mir schon Zweifel kamen.
Im Zweifel für den Angeklagten sagt unser Rechtssystem...aber bei einer nachzuweisenden Vergewaltigung scheint vieles sehr schwierig zu sein, sodass es eben oft nicht zu einer Verurteilung kommt.
Sie sagt / Er sagt - ein sehr treffender Titel, wie ich finde !
Man sah das deutlich an den Aussagen der jungen Frau , in der anschließenden Doku. Da wurde mir erst klar, wie schlimm das ganze "drum und dran" für die Opfer sein muss.
Kein Wunder, dass sehr viele Opfer keine Anzeige tätigen. Selbst ein Generalstaatsanwalt i.R. hatte sich geäußert und gemeint, sollte seiner Tochter das mal widerfahren, würde er von einer Anzeige abraten. Sagt alles.
Zwar wurde der Vergewaltiger der jungen Frau zu 3 Jahren verurteilt, er entzog sich aber dann der Umsetzung und ist seitdem, über 10 Jahre schon, verschwunden. Die Angst jedoch bleibt bei der jungen Frau noch heute. Wird sie, kann sie jemals weggehen ...?
Ein schwieriges Thema und der Film zeigte auch sehr klar, welche Rolle "Zeugen" spielen können.
Das Ende des Filmes zeigte nämlich, dass die Exfrau des Beschuldigten vor Gericht in einer schriftliche Aussage äußerte, dass ihr Ex ihr gesagt hätte, seine Freundin vergewaltigt zu haben.
Die Aussagen von Zeugen sind die wirklichen, unberechenbaren Komponenten.
Ich möchte wirklich kein Richter sein !
Kristine
..." ein unauflösbares Dilemma"...so könnte man das nach dem Film sehen...denn wie soll das Gericht eine Vergewaltigung eigentlich "nachweisen", wenn nur zwei Personen anwesend waren?
Das scheint fast unmöglich..., möchte ich meinen. Wenn das so ist, tun mir die Opfer wirklich sehr, sehr leid.
Würde ja bedeuten, dass man beim "einvernehmlichen Sex" stets eine Kamera dabei haben sollte...
Kristine
Hallo !