Fernsehen und Film Polizeiruf 110: Nachtdienst
Ja, Edita, noch mag das stimmen, dass die meisten Pflegefälle zu Hause versorgt werden. Diese erhalten dann eine finanzielle Entschädigung von der Pflegeversicherung und das mag ja in manchen Fällen auch klappen (von denen, wo es nicht so gut klappt, hört man naturgemäss nicht so viel).
Olga
Liebe Olga - seit Einführung der Pflegegrade werden die Haushalte, die einen Pflegebedürftigen betreuen, 1/4 -jährlich im Auftrag der Pflegekassen von den örtlichen Sozialstationen überprüft, ich sage Ihnen, da läßt sich nicht so viel verstecken und verheimlichen wie in den Alten- und Pflegeheimen, darum hört man auch im Gegensatz zu den Heimen, äußerst selten Nachteiliges, obwohl das Verhältnis 2:1 steht!
Und die Entschädigung? Die reicht, das ist wohl war, in den meisten Fällen zu einer anständigen, sorgfältigen und liebevollen Pflege des zu Betreunden, aber .... die Pflegenden gehen in der Regel freiwillig physisch und psychisch bis knapp vor die Hunde, manchmal auch drüber!
Edita
Schlechte Entlohnung, schlechte Verträge, sowohl psychisch als auch
physisch belastend, aber bitte noch etwas Warmherzigkeit.
Ironie an:
...und bevor sie vor die Hunde gehen, erst sorgfältig dokumentieren
--------
Der Schwerpunkt ist die Dokumentation, nur so wird eine gute Bewertung erreicht.
physisch belastend, aber bitte noch etwas Warmherzigkeit.
Ironie an:
...und bevor sie vor die Hunde gehen, erst sorgfältig dokumentieren
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Der Schwerpunkt ist die Dokumentation, nur so wird eine gute Bewertung erreicht.
Tessy - ich hatte das auf die häusliche Pflege und
"die finanzielle Entschädigung" bezogen, aber Du hast recht, die durchgehende minütliche Dokumentation jedes Pups und jedes Handgriffs geht natürlich zeitlich auf Kosten warmer freundlicher persönlicher Anteilnahme der Pfleger in den Heimen!
Edita
ps:
aber egoistisch wie ich nun mal bin, möchte ich nicht darauf verzichten zu erwähnen, wieviel Geld pflegende Angehörige dem Staat sparen, denn für einen Unkostenbeitrag, wie dem Pflegegeldbetrag von 728,00€ im Pflegegrad 4, (den viele Demente haben) könnte der Staat die Pflege mit Sicherheit nicht bewältigen!
"die finanzielle Entschädigung" bezogen, aber Du hast recht, die durchgehende minütliche Dokumentation jedes Pups und jedes Handgriffs geht natürlich zeitlich auf Kosten warmer freundlicher persönlicher Anteilnahme der Pfleger in den Heimen!
Edita
ps:
aber egoistisch wie ich nun mal bin, möchte ich nicht darauf verzichten zu erwähnen, wieviel Geld pflegende Angehörige dem Staat sparen, denn für einen Unkostenbeitrag, wie dem Pflegegeldbetrag von 728,00€ im Pflegegrad 4, (den viele Demente haben) könnte der Staat die Pflege mit Sicherheit nicht bewältigen!
Ich (oder mein Bruder) hätten es uns nie zugetraut, die Pflege unserer Mutter zu übernehmen. Zum einen haben wir keine Ahnung davon, zum anderen wäre der FRust immens geworden, wenn einer von uns seinen geliebten Beruf dafür aufgegeben hätte. Und dieser Frust hätte übergegriffen auf das Verhältnis zu unserer Mutter, zusammen mit der Tatsache, dass einer von uns dann kein Einkommen mehr gehabt hätte.
Auch wäre es illusorisch gewesen, wenn mein Bruder einfach seine Ehefrau (ebenfalls berufstätig) zwangsverpflichtet hätte, was in vielen Familien so gehandhabt wird, weil sich die Söhne ja davor drücken.
Bei Missständen meinte ich mehr, die menschlichen Schikanen usw., die in solchen Konstellationen stattfinden. Nicht nur von den pflegenden Frauen, sondern oft auch von den zu Pflegenden, die dann ihre (Schwieger)-Töchter oft nicht so gut behandeln.
WAs die Heime anbelangt, so kann wohl nur eine ausreichende Dokumentation ein wenig mithelfen, Verfehlungen im Vorfeld zu erkennen und im günstigsten Fall abzustellen. Ansonsten bin ich in diesem Bereich immer wieder erstaunt, woher die Menschen, die Heime generell abqualifizieren, eigentlich ihre persönlichen Erfahrungen beziehen, dass es so ist? Aus dem Fernsehen, aus der Bildzeitung oder sind sie selbst in einem schlechtgeführten Heim?
Unsere Erfahrungen waren anders, inkl. unsere Mutter, die sich mehr als 10 Jahre dort sehr gut aufgehoben fühlte. ES sollte auch darauf hingewiesen werden, da sonst noch weniger Menschen dort arbeiten wollen, wenn sie nur schlimme Dinge in diesem Stil hören. Olga
Auch wäre es illusorisch gewesen, wenn mein Bruder einfach seine Ehefrau (ebenfalls berufstätig) zwangsverpflichtet hätte, was in vielen Familien so gehandhabt wird, weil sich die Söhne ja davor drücken.
Bei Missständen meinte ich mehr, die menschlichen Schikanen usw., die in solchen Konstellationen stattfinden. Nicht nur von den pflegenden Frauen, sondern oft auch von den zu Pflegenden, die dann ihre (Schwieger)-Töchter oft nicht so gut behandeln.
WAs die Heime anbelangt, so kann wohl nur eine ausreichende Dokumentation ein wenig mithelfen, Verfehlungen im Vorfeld zu erkennen und im günstigsten Fall abzustellen. Ansonsten bin ich in diesem Bereich immer wieder erstaunt, woher die Menschen, die Heime generell abqualifizieren, eigentlich ihre persönlichen Erfahrungen beziehen, dass es so ist? Aus dem Fernsehen, aus der Bildzeitung oder sind sie selbst in einem schlechtgeführten Heim?
Unsere Erfahrungen waren anders, inkl. unsere Mutter, die sich mehr als 10 Jahre dort sehr gut aufgehoben fühlte. ES sollte auch darauf hingewiesen werden, da sonst noch weniger Menschen dort arbeiten wollen, wenn sie nur schlimme Dinge in diesem Stil hören. Olga
so sieht er aus - Olgas Humor
Liebe Olga - wenn in einer Familie über Jahre oder sogar Jahrzehnte nur der formale lose Zusammenhalt einer Familie gepflegt wurde und der emotionale Zusammenhalt total vernachlässigt wurde, dann ist es überhaupt nicht verwunderlich, daß die einzelnen Familiemnmitglieder sich im Falle einer "familiären personellen Belstung" einer familiären Verantwortung entziehen werden!
In Familien, in denen außer an Weihnachten auch unterm Jahr und ohne Geschenkeverpflichtungstage innige Kontakte gepflegt werden, findet man in der Regel Wege, um einen Heimaufenthalt entweder ganz vermeiden zu können, oder zumindest so lange hinauszuzögern, wie es irgendwie möglich ist!
Wenn Leute unfreiwillig aber mit klarem Verstand in ein Heim verfrachtet werden, verkürzt das ihre sowieso überschaubare Lebenszeit, beträchlich!
Familiäre Liebe, Vertrauen und Verantwortung, familiären Zusammenhalt muß man von klein auf spüren und leben können, nur wenn man es selber erfahren hat, dann kann man gar nicht anders, als es auch zu leben und auch zurückzugeben, und wenn man das nie erfahren hat, noch nicht mal als Kind, dann fallen einem alle möglichen Gründe ein, warum es auf gar keinen Fall geht oder gehen würde Vater, Mutter oder ein Geschwister zu betreuen oder gar zu pflegen, dafür habe ich auch vollstes Verständnis!
Aus nichts entsteht nichts, schon gar keine Liebe zu Menschen, auch nicht innerhalb einer Familie!
Meine Tochter hat "Arbeitskollegen", die keine Eltern mehr haben, alle diese Kollegen und Kolleginnen leben in Heimen, die auch Altenheime sind, nur zwei türkische Mädchen, oder besser gesagt Frauen, leben in den Familien ihrer Geschwister, in diesen Heimen ist es grauslich!
Und darüber muß man sprechen, denn daß es grauslich ist, liegt an dem äußerst engen finanziellen und personellen Rahmen, der diesen Heimen gesetzt wird! Es funktioniert nach rein monetären Prinzipien, Menschlichkeit - nur für die Grundbedürfnisse, Essen und Trinken geben und auf Toilette führen oder Windeln wechseln, das war's! Als ich das das erste Mal gesehen habe, ich war geschockt!
Aber gottseidank dürfen mehr als zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen zuhause bleiben!
Edita
In Familien, in denen außer an Weihnachten auch unterm Jahr und ohne Geschenkeverpflichtungstage innige Kontakte gepflegt werden, findet man in der Regel Wege, um einen Heimaufenthalt entweder ganz vermeiden zu können, oder zumindest so lange hinauszuzögern, wie es irgendwie möglich ist!
Wenn Leute unfreiwillig aber mit klarem Verstand in ein Heim verfrachtet werden, verkürzt das ihre sowieso überschaubare Lebenszeit, beträchlich!
Familiäre Liebe, Vertrauen und Verantwortung, familiären Zusammenhalt muß man von klein auf spüren und leben können, nur wenn man es selber erfahren hat, dann kann man gar nicht anders, als es auch zu leben und auch zurückzugeben, und wenn man das nie erfahren hat, noch nicht mal als Kind, dann fallen einem alle möglichen Gründe ein, warum es auf gar keinen Fall geht oder gehen würde Vater, Mutter oder ein Geschwister zu betreuen oder gar zu pflegen, dafür habe ich auch vollstes Verständnis!
Aus nichts entsteht nichts, schon gar keine Liebe zu Menschen, auch nicht innerhalb einer Familie!
Meine Tochter hat "Arbeitskollegen", die keine Eltern mehr haben, alle diese Kollegen und Kolleginnen leben in Heimen, die auch Altenheime sind, nur zwei türkische Mädchen, oder besser gesagt Frauen, leben in den Familien ihrer Geschwister, in diesen Heimen ist es grauslich!
Und darüber muß man sprechen, denn daß es grauslich ist, liegt an dem äußerst engen finanziellen und personellen Rahmen, der diesen Heimen gesetzt wird! Es funktioniert nach rein monetären Prinzipien, Menschlichkeit - nur für die Grundbedürfnisse, Essen und Trinken geben und auf Toilette führen oder Windeln wechseln, das war's! Als ich das das erste Mal gesehen habe, ich war geschockt!
Aber gottseidank dürfen mehr als zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen zuhause bleiben!
Edita
xxxx Wenn Leute unfreiwillig aber mit klarem Verstand in ein Heim verfrachtet werden, verkürzt das ihre sowieso überschaubare Lebenszeit, beträchlich![/quote]
Edita
Liebe Edita,
man sollte wirklich vorsichtig sein mit solchen Verallgemeinerungen, wenn keine empirisch seriösen Studien dahinterstehen.
Ich traf heute die Tochter des Mannes, der vor einiger Zeit in unserem Haus einsam verstorben ist. Die Ehefrau dieses Mannes (beide älter als 90 Jahre) wollte immer in ein nahegelegenes Heim - er sträubte sich bis zuletzt. Wie mir die Tochter sagte, lebt die Mutter zufrieden in ihrem Heim - der Mann verstarb.
Das Zusammenleben mit Pflege der alten Familienmitglieder scheitert oft daran,dass die Wohnungen viel zu klein sind, um es durchzuführen. Und wie sollten es zwei Berufstätige bewerkstelligen? DAs klappt immer weniger, darauf bauen sollte keiner von uns. Es wäre auch sehr bedenklich, wenn ältere, pflegebedürftige Personen diese Form von Lebensänderung von ihren Kindern fordern würden.
Meine Erfahrungen mit Altenheimen resultieren aus den eigenen mit unserer Mutter, meiner Putzhilfe, die in einem Altenheim arbeitet und der obenerwähnte Fall. Dazu kommen die Damen aus unserem Bekanntenkreis, die im Augustinum leben und vollauf zufrieden sind und von Anfang an nie planten, die Pflege ihren Kindern aufzubürden.
Das ist auch nicht viel, aber ein wenig mehr als wenn ich meine Meinung nur auf TV-Sendungen oder Zeitungsartikel aufgebaut hätte, wie ich finde. Olga
Wenn Leute unfreiwillig aber mit klarem Verstand in ein Heim verfrachtet werden, verkürzt das ihre sowieso überschaubare Lebenszeit, beträchlich!
Hallo Edita,
das ist eigentlich so auch gar nicht möglich. Niemand kann gezwungen werden, in ein Heim zu gehen. Das wäre nur bei einer Betreuung möglich, die Befugnisse zur Bestimmung des Aufenthaltsortes hat. Und auch da ist es dann schon schwierig. Diese Leute sind meistens schon schwer dement, haben also sowieso keine lange Lebenserwartung mehr.
Natürlich kommt es auch vor, dass sich Eltern auf Druck ihrer Kinder dazu überreden lassen, in ein Heim zu gehen, also mehr oder weniger unfreiwillig, aber gefügig. Nur sehr wenige alte Menschen gehen wirklich freiwillig und wissen dann auch, warum sie das tun.
Klaro
DAs stimmt alles, Mane. ABer die wenigsten der privaten PflegerInnen aus dem familiären Kreis sind in der Lage, medizinische Hilfe zu leisten. Sie machen auch das, was solche über Agenturen vermittelte Frauen (sind meistens Frauen) erledigen und entlasten somit die Familie des Pflegenden.
Bei dem geschilderten Fall war es so,dass die Söhne dieser sehr alten Eltern alle berufstätig sind und waren und es auch keiner den Ehefrauen aufbürden wollte, dies zu übernehmen.
Der Freund, der sich direkt kümmerte empfiehlt dieses Pflegesystem in vollem Umfange - er hat immerhin mehr als 10 Jahre Erfahrung damit gesammelt.
Die ärztliche Pflege war ganz normal gegeben. Anfangs wurden die alten Leute noch dorthin gebracht, dann kam der Hausarzt in diese Wohnung.
Die Pflegeversicherung beteiligte sich dan den Kosten der von der Agentur vermittelten Damen; die Differenz bezahlten die Söhne (die dies wiederum steuerlich berücksichtigen konnten). Rente war auch vorhanden,d ie natürlich inkludiert wurde.
Olga
Hallo Olga,
da das Pflegegeld, welches die Familien für ihre Pflegedienste bekommen relativ niedrig ist, können es sich viele Familien nicht leisten, auf den Verdienst z.B. der Ehefrau, auch wenn diese bereit wäre, die Eltern zu pflegen, zu verzichten.
Meist wird zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst beauftragt, der Arbeiten übernimmt, die weder die Ehefrau noch eine evtl. in der Wohnung lebende Haushaltshilfe aus Osteuropa leisten darf oder will. Dann wird das Pflegegeld gekürzt.
aber egoistisch wie ich nun mal bin, möchte ich nicht darauf verzichten zu erwähnen, wieviel Geld pflegende Angehörige dem Staat sparen, denn für einen Unkostenbeitrag, wie dem Pflegegeldbetrag von 728,00€ im Pflegegrad 4, (den viele Demente haben) könnte der Staat die Pflege mit Sicherheit nicht bewältigen!
Ich finde diese Erwähnung nicht egoistisch, liebe Edita. Dieses Geld ist, wie du schreibst, ein Unkostenbeitrag, da die Pflege von Angehörigen als ehrenamtliche Tätigkeit gilt. Im Gegenzug zahlt die Pflegekasse für die stationäre Pflege in einem Pflegeheim in diesem Fall 1775€. Natürlich ist es für viele Frauen ein Liebesdienst, den sie für ihre Eltern gerne leisten würden. Es fällt ihnen oft schwer, diese in eine Pflegeheim abzugeben und ich denke, viele würden davon Abstand nehmen, wenn sie es sich leisten könnten. Warum ist die Pflege der Angehörigen den Pflegekassen weniger wert als die Pflege in einem Heim?
Gruß Mane
Meine Erfahrungen mit Altenheimen resultieren aus den eigenen mit unserer Mutter, meiner Putzhilfe, die in einem Altenheim arbeitet und der obenerwähnte Fall. Dazu kommen die Damen aus unserem Bekanntenkreis, die im Augustinum leben und vollauf zufrieden sind und von Anfang an nie planten, die Pflege ihren Kindern aufzubürden.
Das ist auch nicht viel, aber ein wenig mehr als wenn ich meine Meinung nur auf TV-Sendungen oder Zeitungsartikel aufgebaut hätte, wie ich finde. Olga
Liebe Olga - meine Erfahrungen mit Alten- und Pflegeheimen resultieren auch hauptsächlich aus persönlichem Erleben!
Knapp 45 Jahre habe ich beruflich mit vorwiegend älteren und alten Menschen jeglich couleur zu tun gehabt, irgendwie war ich in deren Leben immer ein "Lichtpunkt", sie haben, auch als ich noch viel jünger war, oft meine Nähe und meine Gesellschaft gesucht, für sehr, sehr viele war ich so eine Art Kummerkasten, aber nicht nur, sie ließen mich auch sehr oft an ihren Glückseligkeiten und Hochstimmungen teilhaben, warum das so war, kann ich mir nur daraus erklären, daß ich schon in verhältnismäßig jungen Jahren besondere "Antennen" für menschliches Wohlbefinden, aber auch für seelische Nöte, entwickelt habe, einfach weil ich es mußte, Sie wissen schon - wegen Mausi!
Es geht nicht um das "Aufbürden" wollen, die meisten alten Leute sehen es ja ein, daß sie, wenn familiär nichts drin ist,
mindestens ein, je nach körperlichem und psychischem Zustand, "betreutes Wohnen" nur in Frage kommen kann!
Und ..... natürlich ist eine Augustinum- Residenz oder ein Park-Wohnstift eine der gehobendsten Adressen und eine monetäre Referenz, die schwer zu überbieten ist, aber ...... auch hier, und gerade hier gibt es Einsamkeit, Alkoholismus, Neid, Mobbing, Hackordnung ...... und auch Suizid!
Wenn man sich als Neuanömmling am gesellschaftlichen Leben in diesen Einrichtungen beteiligen möchte, und man hat nicht die Lust, oder nicht mehr die Kraft und die Nerven sich auf die "Spielregeln" der Alteingesessenen einzulassen, dann gehen bald die Mobbing-Attacken los, dann werden ohne Ende gemeinste Gerüchte und Lügen gestreut, da wird auf die feine Art gepöbelt, ( mein gott - sie tragen ja immer die gleiche Kette, haben sie nur die eine, oder - wenn sie es sich noch leisten können, kaufen sie sich doch mal eine neue Brille, die hier steht ihnen gar nicht, oder - sie sollten mal wieder duschen, sie riechen ein wenig unangenehm, stimmt das, daß ihr Mann Bankdirektor war, ich habe gesagt- das kann nicht sein, da hat man doch ganz andere Kleider , usw. )
In Nullkommanichts wird die nach außen hin wunderschöne Luxusresidenz zu einem Gefängnis mit großzügigem und luxuriös eingerichtetem Appartment als Zelle und fortan nehmen
Traurigkeit, Einsamkeit und alles was damit verbunden ist, ihren Lauf!
Und in den "billigeren" Einrichtungen läuft es genau so ab, nur nicht so vornehm und "distinguiert", wenn man sich dann noch mit so einem Mobber oder einer Mobberin das Zimmer teilen muß, und wenn der / die dann auch noch schnarcht und pupst, dann Gute Nacht, Johanna!
Damit der Roman hier nicht noch länger wird, es gibt zufriedene Leute in solchen Einrichtungen ganz klar, aber es gibt auch sehr, sehr viel traurige einsame alte Menschlein dort, weil Personal meistens keine Zeit hat sich um ein problemloses gesellschaftliches Miteinander zu kümmern, oder auch schlicht, weil sie Probleme nicht sehen wollen!
Jedes Jahr töten sich ca. 11.000 Menschen, das sind doppelt so viele, wie im Straßenverkehr tödlich verunglücken, und sage und schreibe 40% dieser Selbsttöter sind älter als 60 Jahre, natürlich leben die nicht alle in Residenzen, Stiften oder Heimen, sie leben auch zuhause, aber folgerichtig ist, daß wahrscheinlich mit fortschreitendem Alter eine regelmäßige verläßliche psychische Unterstützung notwendig wäre, denn die Leute wollen eigentlich nicht tot sein, sie wollen nur nicht so weiterleben müssen, wie bis zu diesem Zeitpunkt, oder aber ab einem gewissen Zeitpunkt! Einsamkeit, zunehmende Immobilität, die Angst vor Abhängigkeit, die Furcht vor dem Pflegeheim und die damit verbundene Verminderung der Lebensqualität, das sind die Hauptbewegungsgründe für eine solche Tat!
Gesund, agil, frisch verliebt und selbstständig - die Werbung vermittelt uns ein Bild von fitten Senioren die auf Kreuzfahrten und Weltreisen gehen, in so einem Bild können sich die meisten Senioren nicht wiederfinden!
Und .... leider - leider über o.a. Seiten eines Seniorendaseins in Einrichtungen erfährt man nichts aus Prospekten oder Ratgebern, man erfährt sie erst, wenn man schon "drinnen sitzt" oder liegt!
Edita