Fernsehen und Film Polizeiruf 110: Nachtdienst
Hallo Mane,
es ist doch längst bekannt warum die Heime so sind,
man darf es nur nicht aussprechen. Nicht nur die Heimbewohner
leiden, das Personal im gleichen Ausmaß.
Und - zu denken dass sich in den letzten 20 Jahren nichts
geändert hat - das ist absurd.
Aber um das zu erkennen sollte man sich informieren und
empathiefähig sein.
Dass du das bist, liebe Mane, das weiß ich.
Gruß
Tessy
Liebe Tessy,
ich freue mich, dass du mich so siehst.
In den letzten 20 Jahren hat sich gesellschaftlich viel geändert, da hast du recht. Weitere Umbrüche werden in der nächsten Zeit geschehen, da die Menschen immer älter werden und gleichzeitig immer weniger Kinder geboren werden. Das hat Folgen, vor denen die Augen nicht verschlossen werden dürfen. Es gibt immer mehr alleinstehende pflegebedürftige Menschen. Noch lebt die große Mehrheit der Menschen, die Pflege brauchen, in privaten Haushalten, meist unterstützt und versorgt von ihren Familien, nebst Pflegegeld und Pflegedienst.
Der Bedarf an Heim- und Pflegeplätzen wird weiter steigen, weil sich der Anteil der Pflegebedürftigen, die in einem Heim untergebracht werden müssen, weiter erhöhen wird. Dadurch wird auch die Nachfrage nach weiteren gut ausgebildeten Pflegekräften wachsen. Da besteht bereits jetzt ein Mangel, was verständlich ist, wenn man bedenkt, was diese leisten müssen und das für wenige Geld.
Ich glaube, da muss sich einiges ändern, u.a. deutlich höhere Löhne, mehr Personal und die Wertschätzung in der Gesellschaft, die diese wichtige Arbeit verdient.
Gruß Mane
Ich wundere mich ein wenig darüber, wie viele Leute anscheinend bereits Erfahrungen mit negativen Altenheimen haben. Woher kommt diese Erfahrung? Durch eigene Angehörige in Heimen, leben die selbst dort oder beziehen sie ihre Erkenntnisse aus dem TV oder Zeitungen, die naturgemäss immer nur die ganz schlimmen Fälle schildern, aber nie die,wo es gut geht.
Auch die Forderung nach besserer Bezahlung für Pflegekräfte ist legitim. Allerdings arbeiten in diesem Bereich viele in Teilzeit und verdienen dadurch natürlich weniger als Vollzeitkräfte. Eine Aufwertung dieses Berufes muss erfolgen, basierend z.B. auf einem Studium, wie es in anderen Ländern auch der Fall ist. Und höhere Löhne müssen erwirtschaftet werden, d.h., die Preise für die Bewohner werden dann noch höher.
Ein gutes Beispiel sind z.B. die Augustinum-Heime. Luxuriös gestaltete Senioren-Residenzen mit ausreichend Personal und schönem Ambiente. Das kostet aber eine Menge Geld.
Einen Teil der Heimkosten übernimmt auch die Pflegeversicherung; im höchsten Fall fast 2.000.- Euro monatlich. Kommt dann noch eine höhere Rente hinzu und besteht Spar- oder Immobilienvermögen, kann dies finanziert werden, was anscheinend auch viele so machen. Gerade das Augustinum hat lange Wartezeiten. Dort muss man diese auch festmachen, in dem man eine grössere Summe zu hinterlegen hat, die man dann aber nicht abwohnen kann. Olga
Auch die Forderung nach besserer Bezahlung für Pflegekräfte ist legitim. Allerdings arbeiten in diesem Bereich viele in Teilzeit und verdienen dadurch natürlich weniger als Vollzeitkräfte. Eine Aufwertung dieses Berufes muss erfolgen, basierend z.B. auf einem Studium, wie es in anderen Ländern auch der Fall ist. Und höhere Löhne müssen erwirtschaftet werden, d.h., die Preise für die Bewohner werden dann noch höher.
Ein gutes Beispiel sind z.B. die Augustinum-Heime. Luxuriös gestaltete Senioren-Residenzen mit ausreichend Personal und schönem Ambiente. Das kostet aber eine Menge Geld.
Einen Teil der Heimkosten übernimmt auch die Pflegeversicherung; im höchsten Fall fast 2.000.- Euro monatlich. Kommt dann noch eine höhere Rente hinzu und besteht Spar- oder Immobilienvermögen, kann dies finanziert werden, was anscheinend auch viele so machen. Gerade das Augustinum hat lange Wartezeiten. Dort muss man diese auch festmachen, in dem man eine grössere Summe zu hinterlegen hat, die man dann aber nicht abwohnen kann. Olga
Hallo Mane,
ich denke du wirst Verständnis haben dass ich mich auf diese Art
der Diskussion nicht einlasse. Es läuft immer gleich ab, erst die
Geschichte der Mutter, dann kommt das Augustinum, als nächstes der Lebenslauf der Bekannten die in diesem Heim wohnen. Und das alles zum x-ten Mal.
In den nächsten Tagen schreibe ich dir eine PN, einverstanden?
Einen lieben Gruß
Tessy
ich denke du wirst Verständnis haben dass ich mich auf diese Art
der Diskussion nicht einlasse. Es läuft immer gleich ab, erst die
Geschichte der Mutter, dann kommt das Augustinum, als nächstes der Lebenslauf der Bekannten die in diesem Heim wohnen. Und das alles zum x-ten Mal.
In den nächsten Tagen schreibe ich dir eine PN, einverstanden?
Einen lieben Gruß
Tessy
Tessy, du darfst mir gerne eine PN schreiben. Auch ich gebe hier nur begrenzt Persönliches preis.
Gruß Mane
Gruß Mane
Ich wundere mich ein wenig darüber, wie viele Leute anscheinend bereits Erfahrungen mit negativen Altenheimen haben. Woher kommt diese Erfahrung? Durch eigene Angehörige in Heimen, leben die selbst dort oder beziehen sie ihre Erkenntnisse aus dem TV oder Zeitungen, die naturgemäss immer nur die ganz schlimmen Fälle schildern, aber nie die,wo es gut geht.
Olga
Wie bei vielen anderen Theman auch, werden hier nicht nur über eigene Erfahrungen geschrieben, sondern sich ebenfalls in den Medien schlau gemacht.
Meine Mutter kam nach einem Oberschenkelhalsbruch und mehrmonatigem Krankenhausaufenthalt und anschließender Reha in ein Pflegeheim - aus Gründen, die ich hier nicht erläutern möchte. Ich habe in dieser Zeit die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilfreich ist, die alten Menschen nicht einfach nur dort abzuliefern, sondern sich weiterhin um sie zu kümmern. Beim Krankenhausaufenthalt, in der Rehe und später im Pflegeheim.
Es gibt natürlich auch gut geführte Heime, wo die pflegebedürftigen Menschen gut versorgt werden. Die kosten auch dementsprechend mehr und nicht jeder kann (oft auch will) sich das leisten.
Mane
xxxx Ich habe in dieser Zeit die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilfreich ist, die alten Menschen nicht einfach nur dort abzuliefern, sondern sich weiterhin um sie zu kümmern. Beim Krankenhausaufenthalt, in der Rehe und später im Pflegeheim.[/quote]
Es gibt natürlich auch gut geführte Heime, wo die pflegebedürftigen Menschen gut versorgt werden. Die kosten auch dementsprechend mehr und nicht jeder kann (oft auch will) sich das leisten.
Mane
Liebe Mane, ich finde es nicht nur hilfreich, sondern dringend notwendig und auch eine Form von Anständigkeit, wenn sich Angehörige um die Menschen kümmern, deren Pflege im Alter sie an Heime delegieren.
Aber die Wirklichkeit sieht leider oft anders aus. Ich denke immer noch mit Unverständnis daran, wie viele alte DAmen in dem Heim unserer Mutter waren, die oft sehr viele Kinder hatten, von denen aber nicht besucht werden, obwohl die FAmilie am Ort wohnte und wie traurig diese DAmen waren.
Aber das darf man dann ja nicht den Heimen anlasten, wenn die Familienangehörigen nach dem Motto verfahren: aus den Augen aus dem Sinn.
Trotzdem denke ich nach wie vor,dass die Pflege in einem Heim von professionellen Mitarbeitern oft mehr bringt als eine vielleicht nicht so engagierte im Familienkreis, wo dann doch meist die weiblichen Mitglieder dies übernehmen (müssen), weil sich z.B. Männer meist nicht bereiterklären, ihre eigenen Mütter zu pflegen und dies dann an die Ehefrau delegieren.
Billig sind die Heime alle nicht. Deshalb sollte sich jeder frühzeitig darum kümmern, wie dies dann mal im Alter für sich selbst zu regeln ist.
Ein früherer Kollege und Freund von mir pflegte beide Eltern bis zu deren fast 100. GEburtstag in einer Extra-Wohnung dergestalt, dass er über eine Agentur polnische Hilfen engagierte und zwar völlig offiziell und legal. Diese Hilfen wohnten auch in der Wohnung. An den Wochenenden übernahm er meist den Dienst bei seinen Eltern, damit die Hilfen ihre Freizeit bekamen. Während des Urlaubes dieser DAmen sandte die Agentur dann ERsatzpersonal. Dies ging mehr als 10 Jahre sehr gut; jetzt sind die Eltern verstorben. Auch die Pflegeversicherung beteiligte sich an der Finanzierung; den Rest zahlten die Söhne dieser Eltern (es sind drei) selbst drauf.
Viele Modelle sind möglich, sie sollten nur frühzeitig durchdacht und auch mit den Betroffenen ehrlich diskutiert werden, bevor es zu spät ist. Olga
Hallo Olga,
eine Betreuerin aus Osteuropa zu engagieren, die auch im Hause wohnt, halte ich für eine gute Idee für Menschen, die trotz ihrer Einschränkungen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben möchten. Hilfe durch deutsches Personal rund um die Uhr ist für Normalverdiener kaum finanzierbar. Menschen aus Ländern mit niedrigen Löhnen und schlechten Jobaussichten, ergreifen, mehr oder weniger notgedrungen, diese beruflichen Chancen.
Medizinische Versorgung ist dort, soweit ich weiß, nicht inbegriffen und die Finanzierung tragen überwiegend die Pflegebedürftigen und/oder deren Familien. Ist eine Pflegestufe vorhanden, beziehen sie Pflegegeld, wodurch ein sehr kleiner Teil der Kosten finanziert werden kann.
Die Helferinnen dürfen keine medizinische Fachpflege verrichten, sondern nur hauswirtschaftliche Tätigkeiten und pflegerische Alltagshilfen. Dazu gehört z.B. Hilfe beim Ankleiden oder beim Toilettengang. Auch wenn sie im Ausland medizinisch ausgebildet wurden, erkennt die Kranken- und Pflegekasse dies nicht an, so Stiftung Warentest, die Vermittlungsagenturen für osteuropäische Pflegekräfte getestet hat (Ausgabe Mai 2017).
Ist der zu Betreuende pflegebedürftig, sollte ein ambulanter Pflegedienst für die medizinische Versorgung beauftragt werden. Den Großteil der Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
Um die Betreuungskraft zu entlasten, ist es möglich dies über Angebote wie soziale Dienste, Verhinderungs- und Tagespflege zu tun. Die Pflegekassen finanzieren einige dieser Möglichkeiten.
Gruß Mane
eine Betreuerin aus Osteuropa zu engagieren, die auch im Hause wohnt, halte ich für eine gute Idee für Menschen, die trotz ihrer Einschränkungen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben möchten. Hilfe durch deutsches Personal rund um die Uhr ist für Normalverdiener kaum finanzierbar. Menschen aus Ländern mit niedrigen Löhnen und schlechten Jobaussichten, ergreifen, mehr oder weniger notgedrungen, diese beruflichen Chancen.
Medizinische Versorgung ist dort, soweit ich weiß, nicht inbegriffen und die Finanzierung tragen überwiegend die Pflegebedürftigen und/oder deren Familien. Ist eine Pflegestufe vorhanden, beziehen sie Pflegegeld, wodurch ein sehr kleiner Teil der Kosten finanziert werden kann.
Die Helferinnen dürfen keine medizinische Fachpflege verrichten, sondern nur hauswirtschaftliche Tätigkeiten und pflegerische Alltagshilfen. Dazu gehört z.B. Hilfe beim Ankleiden oder beim Toilettengang. Auch wenn sie im Ausland medizinisch ausgebildet wurden, erkennt die Kranken- und Pflegekasse dies nicht an, so Stiftung Warentest, die Vermittlungsagenturen für osteuropäische Pflegekräfte getestet hat (Ausgabe Mai 2017).
Ist der zu Betreuende pflegebedürftig, sollte ein ambulanter Pflegedienst für die medizinische Versorgung beauftragt werden. Den Großteil der Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
Um die Betreuungskraft zu entlasten, ist es möglich dies über Angebote wie soziale Dienste, Verhinderungs- und Tagespflege zu tun. Die Pflegekassen finanzieren einige dieser Möglichkeiten.
Gruß Mane
DAs stimmt alles, Mane. ABer die wenigsten der privaten PflegerInnen aus dem familiären Kreis sind in der Lage, medizinische Hilfe zu leisten. Sie machen auch das, was solche über Agenturen vermittelte Frauen (sind meistens Frauen) erledigen und entlasten somit die Familie des Pflegenden.
Bei dem geschilderten Fall war es so,dass die Söhne dieser sehr alten Eltern alle berufstätig sind und waren und es auch keiner den Ehefrauen aufbürden wollte, dies zu übernehmen.
Der Freund, der sich direkt kümmerte empfiehlt dieses Pflegesystem in vollem Umfange - er hat immerhin mehr als 10 Jahre Erfahrung damit gesammelt.
Die ärztliche Pflege war ganz normal gegeben. Anfangs wurden die alten Leute noch dorthin gebracht, dann kam der Hausarzt in diese Wohnung.
Die Pflegeversicherung beteiligte sich dan den Kosten der von der Agentur vermittelten Damen; die Differenz bezahlten die Söhne (die dies wiederum steuerlich berücksichtigen konnten). Rente war auch vorhanden,d ie natürlich inkludiert wurde.
Es wird auf Dauer nicht anders gehen, weil immer weniger deutsche Menschen vorhanden sind, bzw. diese Jobs erledigen wollen. Noch sieht es z.B. in Polen anders aus, aber Länder aus den baltischen Staaten sind hier schon die Nachfolger, ebenso Weissrussland usw. Mit diesem Gedanken müssen wir uns vertraut machen, weil auch bei älteren, pflegebedürftigen Menschen schon bald die Kinder usw. fehlen werden, ganz einfach, weil viele kinderlos geblieben sind oder es aufgrund der räumlichen Distanzen nicht durchführbar ist. Olga
Bei dem geschilderten Fall war es so,dass die Söhne dieser sehr alten Eltern alle berufstätig sind und waren und es auch keiner den Ehefrauen aufbürden wollte, dies zu übernehmen.
Der Freund, der sich direkt kümmerte empfiehlt dieses Pflegesystem in vollem Umfange - er hat immerhin mehr als 10 Jahre Erfahrung damit gesammelt.
Die ärztliche Pflege war ganz normal gegeben. Anfangs wurden die alten Leute noch dorthin gebracht, dann kam der Hausarzt in diese Wohnung.
Die Pflegeversicherung beteiligte sich dan den Kosten der von der Agentur vermittelten Damen; die Differenz bezahlten die Söhne (die dies wiederum steuerlich berücksichtigen konnten). Rente war auch vorhanden,d ie natürlich inkludiert wurde.
Es wird auf Dauer nicht anders gehen, weil immer weniger deutsche Menschen vorhanden sind, bzw. diese Jobs erledigen wollen. Noch sieht es z.B. in Polen anders aus, aber Länder aus den baltischen Staaten sind hier schon die Nachfolger, ebenso Weissrussland usw. Mit diesem Gedanken müssen wir uns vertraut machen, weil auch bei älteren, pflegebedürftigen Menschen schon bald die Kinder usw. fehlen werden, ganz einfach, weil viele kinderlos geblieben sind oder es aufgrund der räumlichen Distanzen nicht durchführbar ist. Olga
...weil Deutsche nicht mehr pflegen wollen
(Lt.Olga)
Bitte einen Link zu dieser Behauptung
(Lt.Olga)
Bitte einen Link zu dieser Behauptung
Re: Polizeiruf 110: Nachtdienst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Für so eine Binsenweisheit braucht man nun wirklich keinen Link. Warum wohl gibt es die Agenturen, wo vorwiegend osteuropäische Pflegekräfte vermittelt werden? Weil die Deutschen es so gerne tun?
Die würden nicht Tag und Nacht rund um die Uhr, oft ohne Freizeit, schuften für so wenig Geld, das für polnische Pflegekräfte viel ist. Darauf sind die meisten in Deutschland nicht mehr angewiesen, weil die soziale Abfederung hier immer noch erheblich besser ist als in den meisten Nachbarländern - trotz Hartz IV.
Eine Bekannte von mir hatte auch polnische Pflegerinnen immer im Wechsel von drei Monaten. Als ich einer von ihnen meinen Respekt ausdrückte für das, was sie tut, entgegnete sie mir: Das könnten die Deutschen auch tun. Aber die wollen das ja nicht mehr. Und ich dachte: Die Frau hat recht. Wir sind ganz schön verwöhnt und jammern meistens auf hohem Niveau.
Die würden nicht Tag und Nacht rund um die Uhr, oft ohne Freizeit, schuften für so wenig Geld, das für polnische Pflegekräfte viel ist. Darauf sind die meisten in Deutschland nicht mehr angewiesen, weil die soziale Abfederung hier immer noch erheblich besser ist als in den meisten Nachbarländern - trotz Hartz IV.
Eine Bekannte von mir hatte auch polnische Pflegerinnen immer im Wechsel von drei Monaten. Als ich einer von ihnen meinen Respekt ausdrückte für das, was sie tut, entgegnete sie mir: Das könnten die Deutschen auch tun. Aber die wollen das ja nicht mehr. Und ich dachte: Die Frau hat recht. Wir sind ganz schön verwöhnt und jammern meistens auf hohem Niveau.