Fernsehen und Film Martha Liebermann - ein gestohlenes Leben (heute Abend ARD,ca 20.15 Uhr)
Dieser Film erhielt bereits sehr gute Kritiken. Insbesondere die Hauptdarstellerin, Thekla Carola Wied, die ich zumindest bisher seit langem aus etwas trivialen-seichteren Rollen kannte.
Den Startbeginn des Films gebe ich mit ca 20.15 Uhr, weil vorher nach der Tagesschau vermutlich ein längerer Brennpunkt zum "Doppelwumms" gesandt werden wird.
Viel Freude bei der Filmausstrahlung - Olga
ich fand den Film sehr beeindruckend - er wird mich noch lange beschäftigen. Insbesondere wenn man aktuell Bestrebungen rechter Parteien in unserem Land sieht, die einen Systemwechsel anstreben - also so eine Art Leben, wie sie in diesem Film dargestellt wurde.
Frau Wied überzeugte durch sehr hohe Schauspielkunst - war ebenfalls ein absoluter Gewinn, ihr in dieser "raumfüllenden" Rolle zuzusehen. Olga
Ich war neugierig und habe mir auch diesen Film angetan, wenigstens 45 Minuten. Die Figur Martha Liebermann strömte für mich etwas Unbehagliches aus, sehr geziert und kalt. Das mag natürlich an der Situation gelegen haben, in der sich die Frau befand, auch insgesamt erschien mir alles düster und schwer. Auch gehört Thekla Carola Wied nicht zu den Darstellern, die ich gerne sehe. Es gibt eine sehr ausführliche Kritik über diesen Film, da finde ich an 2 oder 3 Stellen sogar meine Meinung wieder.
Ich werde mir das Buch bestellen, meistens erlebt man Bücher intensiver als die danach gedrehten Filme. Die Haushälterin ist eine fiktiv hinzugefügte Filmgestalt, die es real gar nicht gab.
Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben - Kritik zum Film
Liebe @Olga,
ich fand den Film auch sehr gut und Frau Wied enorm beeindruckend. Ich gebe ehrlich zu, dass ich ihr das nicht zugetraut habe, weil ich sie sonst aus Filmen kenne, die auch manchmal sehr trivial bis kitschig waren.
Eigentlich mag ich diese Historienschinken nicht so, weil mir da immer vieles zu klischeehaft rüberkommt.
Aber diesen Film fand ich gut gemacht, und vor allem hat er mir diese Frau mal nahe gebracht, über die ich vorher gar nichts wusste.
Ganz generell ist es ja so, dass bei Künstlern die Frauen oft viel zu wenig beachtet werden, dabei hätten viele von den Großen ihre Arbeit ohne ihre Unterstützung und oft Opferbereitschaft ihre Werke gar nicht so schaffen können.
Sehr interessant fand ich aber auch die Haushälterin und ihre wichtige Rolle dabei. Ich wusste auch nichts von diesem Solf-Kreis und habe insgesamt viel gelernt durch diesen Film.
@Michiko, wie soll denn die Situation dieser Frau anders als düster und schwer" gewesen sein?
Sie wurde verfolgt und stand vor der Deportation, bekam mehrfach Besuch von Nazi-Schergen, da kann man doch gar nichts anderes erwarten als Düsternis und Schwere.
Ich jedenfalls habe nicht erwartet, dass dieser Film den üblichen Schmonzetten im Fernsehen entspricht, die eine heitere und positive Welt darstellen. Vor allem nicht in dieser Zeit!
@Michiko, wie soll denn die Situation dieser Frau anders als düster und schwer" gewesen sein?@Rispe
Sie wurde verfolgt und stand vor der Deportation, bekam mehrfach Besuch von Nazi-Schergen, da kann man doch gar nichts anderes erwarten als Düsternis und Schwere.
Ich jedenfalls habe nicht erwartet, dass dieser Film den üblichen Schmonzetten im Fernsehen entspricht, die eine heitere und positive Welt darstellen. Vor allem nicht in dieser Zeit!
Haben Sie sich mal die Filme "Der Pianist" oder "Sophies Entscheidung" oder "Schindlers Liste" angeschaut? Schwere düstere Themen, aber so verfilmt, dass man keine Minute verpassen möchte. Klasse Regie und Drehbuch. Das ist womöglich der Unterschied.
Ja, habe ich. Die Filme waren natürlich um Klassen besser, eben keine Degeto-Fernsehfilme, sondern Kinofilme von Star-Regisseuren. An die habe ich eine ganz andere Anspruchshaltung als an Fernsehfilme.
Von Fernsehfilmen erwarte ich eigentlich schon gar nicht mehr so viel, und gemessen an dem vielen Kitsch, den man sonst zu sehen kriegt, hat mir der Film gut gefallen. Alles ist relativ. 😉
Du darfst mich übrigens trotzdem weiter duzen. 😉
Ich habe all diese Filme schon vor vielen Jahren und immer wieder gesehen. Im Original im Kino und später dann im Fernsehen, wo sie dankenswerterweise öfters wiederholt werden.
Haben Sie sich mal die Filme "Der Pianist" oder "Sophies Entscheidung" oder "Schindlers Liste" angeschaut? Schwere düstere Themen, aber so verfilmt, dass man keine Minute verpassen möchte. Klasse Regie und Drehbuch. Das ist womöglich der Unterschied.
Beim gestrigen Film handelte es sich um ein sehr düsteres Thema der deutschen Geschichte - ich hätte es sehr unpassend gefunden, wenn dann in fröhlichen Farben diese Handlung gespielt hätte.
Muss Rispe recht geben: die Rolle der Haushälterin Luise (die natürlich fiktiv war) war ebenfalls ausgezeichnet. Das zeichnet für gute Regie und Casting.
Der Regisseur, Stefan Bühling, ist "erst" 50 Jahre alt und sagte einem Interview so richtig, dass es immer wieder solche Filme geben muss, um diese Terrorherrschaft in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Ich habe mir vorgenommen, mir den Film nochmals anzusehen, um einige Details evtl. noch besser erfassen zu können. Olga