Fernsehen und Film In einem Land, das es nicht mehr gibt
"Der Film „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ ist zwei Jahre nach der Kinopremiere zu einem Prime-Time-Sieger im Fernsehen geworden. Das DDR-Drama erreichte jetzt im Ersten 3,69 Millionen Zuschauer und wurde mit einem Marktanteil von 15,6 Prozent zu einem beachtlichen Quotenerfolg, wie Blickpunktfilm berichtet. Der Film ließ Konkurrenten wie den Wilsberg-Krimi „Ein Detektiv und Gentleman“, „Mario Barth deckt auf!“ und Jan Böhmermanns Show „Lass dich überwachen!“ deutlich hinter sich.
Während die deutsche Film- und Medienbewertung der Produktion das Prädikat „besonders wertvoll“ verlieh, stieß „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ auch beim Publikum bereits nach der Kinopremiere 2022 auf großes Interesse: Besonders in Ostdeutschland zog das Drama zahlreiche Besucher in die Vorstellungen, allerdings hatte es angesichts der Corona-Krise womöglich noch nicht den eigentlich verdienten Erfolg erzielt. Von Experten und Kritikern wurden vornehmlich die einfühlsame Inszenierung, die authentischen Darstellungen des DDR-Alltags und die starken Leistungen der Darsteller gelobt. Davon überzeugte sich nun auch ein Millionenpublikum im Fernsehen.
Der Film „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ basiert zum Teil auf wahren Begebenheiten und erzählt eine bewegende Geschichte, die in der DDR der 1980er-Jahre spielt. Es ist ein historischer Spielfilm, der das Leben im Osten anhand der damaligen Mode- und Subkultur-Szene thematisiert – auf sympathische und kompetente Weise. Die Regie führte Aelrun Goette, die auch das Drehbuch geschrieben hat.
Im Gegensatz zu dem vielfach prämierten Politikthriller „Das Leben der Anderen“ – der sogar einen Oscar bekam – beleuchtet „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ ein eher selten gezeigtes Kapitel der DDR-Geschichte. Neben gesellschaftlichen und politischen Themen wirft der Film ein besonderes Augenmerk auf Kunst und Kreativität.
Der Einheitslook der Zeit, wie er der SED-Regierung genehm war, galt vornehmlich unter Jugendlichen als unattraktiv. Als Protest dagegen entstanden im Untergrund Kollektionen und Modestile, die mit ihren selbstgenähten Kreationen die Rebellion der Jugend sichtbar machten."
Quelle: "Berliner Zeitung"