Fernsehen und Film Fernsehe-Tip - heute Abend (3.7.) 20.15 ARD - Schachnovelle
Nach dem Buch von Stefan Zweig ist der heute gezeigte Film in der ARD "Schachnovelle" sehr empfehlenswert. Gute Schauspieler: Oliver Masucci, Albrecht Schuch und Brigitte Münichmeyer (u.a.)
Viel Freude beim Anschauen. LG Olga
beeindruckend - bedrückend - verwirrend
Klaro
Ich hab's mir angesehen und konnte danach schwer zur Ruhe kommen, diese Art Foltermethoden der Nazis wieder einmal vor Augen geführt zu bekommen, war kaum zu ertragen. Der Film, obwohl Zeitabschnitte ziemlich übergangslos aneinander gereiht waren, war eindrücklich und Oliver Masucci beeindruckend in dieser Rolle.
Die Jüdische Allgemeine Zeitung schrieb u.a., dass die Schachnovelle Stefan Zweigs Abschiedsbrief war. Er schrieb sie in dem Jahr, als er den Freitod wählte, das war 1942 im Exil.
Michiko
Ich fand die filmische Umsetzung brilliant...man hatte bis zum Schluss das ungute Gefühl, vielleicht doch nicht alles "richtig eingeordnet" zu haben. Was man mit Menschen macht, ist eigentlich fast garnicht zu ertragen !
Danke, liebe Olga für diesen Tipp...das Buch kenne ich nicht, werde es aber mal lesen
Kristine
Ein toller Film mit großartigen Schauspielern!
Ich hatte das Buch auch noch nicht gelesen und war sehr beeindruckt von dem Film.
Allerdings habe ich dann doch danach den genauen Inhalt des Buchs mal gegoogelt, weil ich nicht so ganz klar klar mit allem durch die verschiedenen ineinandergeschachtelten Zeitebenen und traumatischen Visionen des Protagonisten. D. h. ich habe das durchaus verstanden, aber ich wollte Genaueres darüber wissen.
Nachdem ich das getan habe, wurde mir klar, dass es eigentlich sehr schwer ist, das Buch adäquat zu verfilmen. Diese ganzen psychologischen Prozesse, die im Inneren des Menschen abliefen, der durch die monatelange Isolationsfolter fast wahnsinnig geworden ist und durch das manische Schachspiel nicht mehr Spiel und Realität unterscheiden konnte, was sich dann bei dem Spiel auf dem Schiff durch die Retraumatisierung wiederholt hat, das alles ist filmisch eigentlich schwer rüberzubringen. Aber dafür, dass es so schwer ist, ist es m. E. hier sehr gut gelungen.
Furchtbar das alles. Nicht unbedingt zum Einschlafen und Durchschlafen geeignet. Ich hatte auch meine Probleme.
Hier für Interesseirte noch ein Link mit dem genauen Inhalt des Buchs: Schachnovelle
Ich sah den Film bereits vor einem Jahr. Mit der Romanvorlage hat er nur wenig gemein, aber der Film ist unbedingt lesenswert. Und wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte es tun. Aber es ist schwere Kost.
Ja, der Film ist "schwere Kost" - ich brach gestern am späten Abend ab.
Die Nacht war dementsprechend, schon das Einschlafen brauchte Stunden.
Heute Morgen sah ich mir nun den Rest an und ich denke, der Inhalt wird mich
noch lange sehr bedrücken.
Mein Vater erzählte mir mal, lang ist es her, es gäbe Folterschulen, die Folter lehren.
Ich konnte mir das damals als Jugendliche nicht vorstellen. Heute schon.
Gerade, wenn es so wie im Film, vorgestellt wird und wenn man sich damit befasst.
So gut, wie der Film auch schauspielerisch war, ich werde ihn mir kein 2. Mal ansehen.
Ich glaube nicht, dass ich außergewöhnlich sensibel bin, jedoch hier ist meine Grenze.
Lorena
Mir ging es wie so vielen - ein belastender Film,der uns aber auch wieder mal aufzeigt, wozu Menschen fähig sind (im Guten wie im Schlechten). Ich werde ihn mir - wenn ich mich etwas erholt habe - nochmals ansehen, weil durch die verschachtelte Spielweise einiges erst später klar wird.
Und diese Schauspieler: ein Hochgenuss - die möchte ich auch nochmals sehen.
LG Olga