Fernsehen und Film Ein Lied für Argyris - Doku auf phoenix
Diese Doku über das Schicksal eines Jungen namens Argyris aus dem kleinen Dorf Distomo bei Athen, in dem Deutsche Soldaten am 10. Juni 1944 ein unvorstellbar grausames Massaker anrichteten- eine so genannte "Sühnemaßnahme" einer SSDivision als Reaktion auf einen Partisanenangriff. Innerhalb weniger Stunden werden 218 Dorfbewohner umgebracht, Argyris verliert seine Eltern und 30 weitere Familienangehörige. Mehrere Jahre verbringt der Junge in Waisenhäusern rund um Athen, unter Tausenden von Kriegskindern. Da taucht eines Tages eine Delegation des Roten Kreuzes auf und Argyris gelangt in die Schweiz, ins Kinderdorf Pestalozzi nach Trogen.
Jahre später promoviert er an der ETH Zürich in Mathematik und Astrophysik. Bald schon unterrichtet er an Züricher Gymnasien, beginnt griechische Dichter ins Deutsche zu übersetzen, und arbeitet später mehrere Jahre, auch mit dem Schweizerischen Katastrophenhilfekorps, als Entwicklungshelfer in Somalia, Nepal und Indonesien. Seit er wieder nach Europa zurückgekehrt ist, reist er häufiger zwischen der Schweiz und Griechenland hin und her und die Aufenthalte in der alten Heimat werden immer länger. Ein Film über den Umgang mit persönlicher Trauer und mit historischer Schuld. Ein Film über die schier unlösbaren Schwierigkeiten einer wirklichen Aussöhnung, über die Suche nach Frieden - eine Reise mit offenem Ausgang.
In der Dokumentation wird u.a. davon berichtet, wie der verantwortlicher SS Offizier den Bericht als Verteidigungsoperation verfälschte, einer seiner Soldaten, ein junger Leutnant, aber eine Meldung an die Verantwortlichen weitergibt, in der er sehr detailliert die unbeschreibliche Brutalität, mit der die enthemmten Soldaten die Menschen vor ihren Familienangehörigen folterten, erniedrigten und ermordeten. Dem Fall wurde dann offiziell nachgegangen aber der junge Leutnant wurde an die russische Front versetzt und fiel kurze Zeit darauf-
Da mein Vater aus einer Familie aus einem Dorf bei Thessaloniki stammte , das ebenfalls von den Nazis vernichtet wurde und in dem es viele Tote gab, hat mich diese Doku geradezu gelähmt und es macht klar, dass jedes Volk, jede Kultur, zu solchen grenzenlosen, blutigen Massakern fähig ist - angesichts der aktuellen Lage in Israel und Gaza zeigt sich wieder, dass die Menschen nicht besser werden, im Gegenteil.
Diese Doku läuft aktuell auf phoenix, sie wird aber wiederholt:
Nicht nur um zu verstehen, auch um zu erinnern, sollte man sie sich ansehen
Nächster Sendetermin
Wiederholungen und/oder andere Folgen dieser Reihe
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Danke !