Fernsehen und Film Der gleiche Himmel (Dreiteiler im ZDF)

Gestern Abend sah ich den ersten Teil des ZDF-Dreiteilers. Hier geht es um junge Männer, die in der früheren DDR als sog. Romeo-Agenten ausgebildet und dann auf schon ein wenig ältere West-Frauen angesetzt wurden. Diese Frauen arbeiteten in exponierten Stellungen bei Ministerien usw. und führten ansonsten ein etwas frustriertes Privatleben.
Tolle SChauspieler-Besetzung (Tom Schilling, Ben Becker um nur einige zu nennen). Das zumindest mir recht unbekannte Thema ist interessant aufbereitet und gibt die Chance für einen weiteren Einblick in die frühere DDR und ihre Machenschaften.
Der 2. Teil kommt kommenden Mittwoch; der 3. Teil am Donnerstag - jeweils um 20.15 Uhr. Olga

Ich habe das gestern Abend auch angeschaut und mich über die hervorragende Besetzung gefreut. Es ist allerdings nicht ganz neu dieses Thema, ich meine schon ähnliches gesehen zu haben.
Wieviel Kaltschnäuzigkeit muss dazugehört haben, so die Gefühle einer Frau auszunutzen, es ist schändlich.

Der Film ist so interessant gemacht, dass man auch die nächsten Folgen sehen möchte. Mir ging es jedenfalls so und das spricht für ihn.

Roxanna

Nein, das Thema ist wirklich nicht neu. Es geisterte schon in anderen Variationen den achtziger Jahren durch die Presse.

Liebesgrüsse aus Ost-Berlin

Weitere Details kamen später ans Licht.

Agentinnen aus Liebe

Wobei Liebe nicht das einzige Motiv war. Es ging auch um Geld und Geltungssucht oder einer zur Schau getragenen "humanistischen Grundeinstellung", die mit der Arbeit für die NATO angeblich nicht vereinbar war.
Auch der hier etwas anders gelagerte Fall eines Romeo ist in den 90er Jahren bekannt geworden.

Für mich ist der Film eine willkommene Abwechslung im tagtäglichen Krimi-Einerlei. Beim Schauen habe ich mal nicht heimlich auf die Uhr gesehen, wie mir das sonst mitunter passiert und war überrascht, als der 1. Teil schon zu Ende war. Das Zeitkolorit und die starken Kontraste zwischen der DDR-Tristesse und dem prallen Leben im Westen sind sehenswert. Über manche Szenen ließe sich wie immer trefflich streiten, aber ich nehme sie als dramaturgische Notwendigkeiten mal so hin.

Ich werde mir die beiden anderen Teile auf jeden Fall auch anschauen.

Es mag ja sein, dass das Thema schon in den 80er Jahren durch Printmedien geisterte; ab er an entsprechende Filme kann ich mich nicht erinnern. Vermutlich sind auch Details erst nach Wegfall der DDR ans Tageslicht gekommen. Vorher mussten ja die Romeo-Agenten ,die dann im Westen blieben, sicher noch Angst haben, dass die DDR-Oberagenten-Häscher sie auch im Westen aufstöberten und nicht so gut behandelten.
Aber wir, die wir den ersten Teil dieses Films sahen, sind uns ja einig, dass er gut ist und Lust auf MEHR macht. Olga

GEstern Abend habe ich den 2. Teil dieser sehr guten Filmreihe im ZDF gesehen. ERschüttert war ich über das Schicksal des Kindes,das als Schwimmerin für die frühere DDR Medaillen ersiegen sollte und dafür, wie auch ihre Kameradinnen, entsprechende Pillen in Aufsicht des "Trainers" schlucken musste. Auch als sich bei dem Kind bereits Anzeichen zeigten, die auf die schädlichen Nebenwirkungen hinwiesen, war doch auch die mütterliche Sucht nach Erfolg ihrer Tochter grösser als dagegen einzuschreiten.
Markus Lanz lädt in seiner Talkshow Zeitzeugen ein, die ihr Schicksal zu diesen Bereichen dann schildern. Sehr dramatisch fand ich den homosexuellen Mann, der schon als sehr junger Mann seine Homosexualität an sich bemerkte. Er hatte dann ein Verhältnis mit einem Westberliner; die Stasi kam ihm drauf, er sollte als IM gewonnen werden ,was er verweigerte. Auf seiner Flucht in den Westen wurde er geschnappt, nach Hohenschönhausen verbracht und dann vom Westen freigekauft.
Auch nach so langer Zeit erschüttert es mich immer wieder, zu hören und zu sehen, was diesen Menschen angetan wurde und was diese lebenslang psychisch und auch physisch verfolgen wird.
Heute Abend kommt der 3. und letzte Teil.
Auch die Schauspieler begeistern mich. Ben Becker, den man viel zu selten im Fernsehen sieht, ähnelt in seiner Darstellungsweise immer mehr seinem Stiefvater Otto Sander. Olga

… ich habe die Sendung von Lanz ebenfalls gesehen.

Ich bestreite nicht die Dopingvorwürfe, jedoch darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass es auch in der BRD immer wieder Dopingvorfälle gibt.

Lanz meinte:

….“ es gäbe da einen Unterschied und zwar, man müsse unterscheiden, ob Doping staatlich verordnet wurde oder wie in der BRD nur einzelne Sportverbände davon betroffen sind. …“

Einer solchen Aussage kann ich mich nicht anschließen, da sie quasi Doping in der BRD verharmlost, ja sogar verniedlicht.

Jede Manipulation, also auch Doping, gefährdet den fairen sportlichen Wettkampf und verletzt die Würde des Menschen und des Sports.

Natürlich stellt sich die Frage, wie wird der Dopingmissbrauch juristisch verfolgt?

Vom NOK der DDR mit Sicherheit nicht.

Bleibt die Frage nach der Tätigkeit des IOC.

Am Ende der Kette steht immer die Frage, ist man Opfer oder Täter (Mittäter), egal für welches Land man antritt und egal, ob mit Hilfe des Staates, des Vereins oder in welcher Form auch immer.

ein_lächeln_

In unserer Tageszeitung (MOZ) war am 30.3.2017 ein Artikel über den Freiburger Sportarzt Prof. Dr. Armin Klümper.
Darin heißt es: "Er rezeptierte und verabreichte Dopingmittel im großen Stil über Jahrzehnte hinweg ... habe aber nicht allein für das komplexe und föderale westdeutsche Dopingsystem gestanden".
Die erwähnte TV-Sendung hab ich nicht gesehen.
Gi.

Ich würde euch mal fragen wollen, wie ihr das Ende des Dreiteilers gefunden habt. War das nicht ein bisschen dick aufgetragen, dass die beiden nun auch noch Geschwister waren? Wie fandet ihr, dass das Ende so viele Fragen offen ließ? Glaubt ihr auch, dass das eventuell bewusst gemacht wurde, um möglicherweise eine Fortsetzung zu drehen. Ich hätte schon wissen wollen, wie das mit den beiden weiterging und was wurde aus Fiesling Ben Becker, mir ist sein Rollennamen entfallen. Was wurde aus dem Kind? Hat sie später ihren Eltern Vorwürfe gemacht, dass sie das zuließen? Soweit ich mich erinnere, habe ich gelesen, dass diese Hormongabe ja später gesundheitliche Folgen hatte. Gab es da nicht auch Prozesse? Die Geschichte war nicht auserzählt.

Roxanna

Den Dreiteiler fand ich echt gut gemacht, erinnerte es doch an das Berlin (Ost/West) bis 1989 zur Wende. Die Schauspieler waren toll ausgesucht und passten in die damalige Zeit.
Geheimdienste haben überall ihr Unwesen getrieben und treiben es noch und die Methoden waren damals halt so und sicherlich nichts Neues. Das man "Romeoagenten" auf Westfrauen in guter und vor allem wichtiger Position angesetzt hat, war auch nichts Neues und gut dargestellt.
Das diverse Tunnel gegraben wurden, war auch Fakt und man kann die sicherlich bei Google abrufen. Die Menschen waren damals einfallsreich aber Viele haben es auch nicht geschafft.

Auch der Leistungssport und hier ganz besonders das Drama um die Schwimmmädels mag einem den Atem genommen haben, die Sendung bei Lanz zeigte auch, dass diese männliche Behaarung dann doch filmisch übertrieben war aber eines ist Fakt, Tabletten gab es, nur wollte es natürlich niemand wahr haben.
Soweit ich weiß, gab es keine nennenswerten Prozesse gegen irgendwelche Trainer und schon gar nicht gegen den MfS, wo ja die Befehle gegeben wurden.
Es gab jedoch zahlreiche Sportler, die sicherlich ihre gesundheitlichen Probleme danach hatten aber auch das ist nie so richtig in die Öffentlichkeit gedrungen und nie aufgeklärt worden.

Aber seht euch heute das systematische Doping an, überall und fast in jeder Sportart wird ganz fleißig weiter gedopt.
Sportliche Leistungen treten damit in den Hintergrund und das Interesse der Zuschauer auch, weiß man, dass viele gedopt sind und das finde ich schade.

Das Ende des Filmes fand auch ich etwas aufgeblasen...es deutete sich ja schon eher an aber ich fand das auch irgendwie dann doch etwas zu fett aufgetragen...und passte nicht wirklich.

Kristine

Doping egal in welchem Land wird immer nur kurzfristig die angestrebte Leistung fördern, das kann man ja derweile sogar fast auf die Minute...nur darf man nicht vergessen, dass die Sportler, die das ganz bewußt und über lange Zeit einnehmen, irgendwann einmal die "gesundheitliche Rechnung" dafür bekommen.

Es ist doch völlig egal, ob es Staatsdoping ist, wie z.B. in Rußland oder ob das ein Sportler allein macht, alles ist Betrug !

Ich finde es schade, dass der Zuschauer einfach nur betrogen wird, nichts kann man mehr glauben. Ich zweifle alle Siege an, glaube nichts mehr !
Das ist zumindest bei mir die Folge des Dopings.

Kristine