Fernsehen und Film Der Film "Liebe" von Michael Haneke
Vor zwei Wochen habe ich diesen großartigen Film gesehen und war begeistert.
Dennoch verstand ich eine Szene nicht. Da kam eine Taube durch das offene Fenster geflogen und der Hauptdarsteller nahm sich ihrer an. Noch immer ist mir unklar, was Haneke damit sagen wollte.
Vielleicht kann mir jemand helfen. Danke im voraus.
mo.zart/Jürgen
Dennoch verstand ich eine Szene nicht. Da kam eine Taube durch das offene Fenster geflogen und der Hauptdarsteller nahm sich ihrer an. Noch immer ist mir unklar, was Haneke damit sagen wollte.
Vielleicht kann mir jemand helfen. Danke im voraus.
mo.zart/Jürgen
Ich habe den Film leider noch nicht gesehen - er steht aber ganz oben auf meiner Wunschliste. DA ich aber fast alle Haneke-Filme kenne und liebe, weiss ich,dass er dem Zuschauer viel Raum für eigene Interpretationen gibt, die sich aus der Handlung individuell für ihn entwickeln.
Gefreut habe ich mich heute darüber, dass er nun einen Preis von Frankreich erhielt - war sehr überfällig, da er ja hauptsächlich mit französischen DArstellern und auch mit französischen Sujets seine Filme aufbaut.Eine seiner deutschen Lieblingsdarstellerinnen ist ja kürzlich verstorben (Susanne Lothar). Olga
Gefreut habe ich mich heute darüber, dass er nun einen Preis von Frankreich erhielt - war sehr überfällig, da er ja hauptsächlich mit französischen DArstellern und auch mit französischen Sujets seine Filme aufbaut.Eine seiner deutschen Lieblingsdarstellerinnen ist ja kürzlich verstorben (Susanne Lothar). Olga
Was Olag, ach, sie heißt: Olga, weiß oder wüsste, wenn sie doch irgendwohin sich bewegen würde, um sich kundig zu machen:
Tauben sind auch für mich, Kind eines Bauernhofs in der unmittelbarer Nachkriegszeit mit vielen Tieren, eben auch Tauben, symbolisch aufgeladen als Friedensvögel, als Überbringer von Botschaften. Sie lösen freundliche, zumeist weibliche, bergende und/oder zu schützende Gefühle aus… - sie appellieren also an den emotionalen Verstand der Zuschauer; sie nehmen einen gefangen für zartfühlende Angebote an Personen und Vorgänge der Behütens. (Egal ob sie dann vollzogen werden. Zumeist möchte man Tauben füttern, sie beobachten und hofft, dass sie bleiben und z.B. nicht von Sperbern oder Falken zerrupft werden; deshalb bietet man ihnen Schutz und Heimat...)
Aus einem Interview mit Haneke, der sich nicht festlegen mag, um den Zauber von Bildern, die intuitiv von ihm aus gestaltet sind, nicht zu bannen.
Man kann hier, s. Tipp vollständig lesen kann:
Frage: Mit der Taube taucht etwas überraschend Symbolhaftes in Ihrem Kino auf.
Michael Haneke: Nehmen Sie die Taube doch einfach als Taube. In sie kann man hineininterpretieren, was man will. Ich würde es nicht als Symbol bezeichnen. Ich habe mit Symbolen meine Schwierigkeiten, weil sie immer etwas bedeuten. Ich weiß nicht, was die Taube bedeutet. Ich glaube, ich weiß nur, dass die Taube kommt. Die symbolisiert vielleicht für ihn und für den einzelnen Zuschauer etwas, wenn er will, für mich symbolisiert sie nichts. Mit mehrdeutigen Dingen muss man vorsichtig umgehen, vor allem muss man mehrdeutig damit umgehen. Ich hab so etwas des Öfteren schon gehabt. Denken Sie an 71 FRAGMENTE EINER CHRONOLOGIE DES ZUFALLS, da hört man immer wieder Bach-Choräle aus einem Radio, das könnte man auch als Metapher betrachten, als ein Angebot, darin mehr zu sehen, als es ist. Man muss aber nicht. In Paris gibt es viele Tauben.
Interview: Austrian Film Commission, s. Tipp
Tauben sind auch für mich, Kind eines Bauernhofs in der unmittelbarer Nachkriegszeit mit vielen Tieren, eben auch Tauben, symbolisch aufgeladen als Friedensvögel, als Überbringer von Botschaften. Sie lösen freundliche, zumeist weibliche, bergende und/oder zu schützende Gefühle aus… - sie appellieren also an den emotionalen Verstand der Zuschauer; sie nehmen einen gefangen für zartfühlende Angebote an Personen und Vorgänge der Behütens. (Egal ob sie dann vollzogen werden. Zumeist möchte man Tauben füttern, sie beobachten und hofft, dass sie bleiben und z.B. nicht von Sperbern oder Falken zerrupft werden; deshalb bietet man ihnen Schutz und Heimat...)
Aus einem Interview mit Haneke, der sich nicht festlegen mag, um den Zauber von Bildern, die intuitiv von ihm aus gestaltet sind, nicht zu bannen.
Man kann hier, s. Tipp vollständig lesen kann:
Frage: Mit der Taube taucht etwas überraschend Symbolhaftes in Ihrem Kino auf.
Michael Haneke: Nehmen Sie die Taube doch einfach als Taube. In sie kann man hineininterpretieren, was man will. Ich würde es nicht als Symbol bezeichnen. Ich habe mit Symbolen meine Schwierigkeiten, weil sie immer etwas bedeuten. Ich weiß nicht, was die Taube bedeutet. Ich glaube, ich weiß nur, dass die Taube kommt. Die symbolisiert vielleicht für ihn und für den einzelnen Zuschauer etwas, wenn er will, für mich symbolisiert sie nichts. Mit mehrdeutigen Dingen muss man vorsichtig umgehen, vor allem muss man mehrdeutig damit umgehen. Ich hab so etwas des Öfteren schon gehabt. Denken Sie an 71 FRAGMENTE EINER CHRONOLOGIE DES ZUFALLS, da hört man immer wieder Bach-Choräle aus einem Radio, das könnte man auch als Metapher betrachten, als ein Angebot, darin mehr zu sehen, als es ist. Man muss aber nicht. In Paris gibt es viele Tauben.
Interview: Austrian Film Commission, s. Tipp
[quote=longtime]Was Olag, ach, sie heißt: Olga, weiß oder wüsste, wenn sie doch irgendwohin sich bewegen würde, um sich kundig zu machen:
Brauchten Sie das jetzt wieder - vorab eine Beschimpfung an mich als Diskutantin? So schlecht war doch Ihr nachfolgender Beitrag gar nicht - obwohl mir in dem Moment dann die Lust vergeht, solche manchmal wirren Aussagen auch zu lesen. Schade eigentlich - Sie hätten mehr bewegen können, wenn Sie anständig bleiben würden. Olga
"...Überbringer von Botschaften..." Das fiel mir gleich beim Lesen des Eröffnungsbeitrags ein. Ich dachte daran, dass eine Taube das Ende der Sintflut verkündete (AT), indem sie einen Zweig zur Arche brachte. Inwiefern dieser Gedanke zum Film passen könnte, weiß ich nicht, weil ich den Film nicht kenne.
In Kunstwerken suchen wir oft nach Erklärungen, Symbolik, Intention des Künstlers. Viele Künstler lehnen siese Sichtweise ab und überlassen dem Betrachter die Deutung, beziehen ihn gewissermaßen in das Kunstwerk mit ein. Das finde ich gut.
Clara
In Kunstwerken suchen wir oft nach Erklärungen, Symbolik, Intention des Künstlers. Viele Künstler lehnen siese Sichtweise ab und überlassen dem Betrachter die Deutung, beziehen ihn gewissermaßen in das Kunstwerk mit ein. Das finde ich gut.
Clara