Fernsehen und Film "Das Ende der Geduld"
Aus dem Interview mit dem Regisseur Christian Wagner entnehme ich, dass die Familie von Frau Heisig nicht wollte, dass private Details thematisiert würden.
wenn man das nicht will ... lässt man besser die finger davon .
sitting bull
Das Öffentliche und das Private - da ist es schon wichtig und sinnvoll abzuwägen.
Was mich im Moment eher nachdenklich stimmt: In der anschießenden Sendung mit Anne Will waren mir die Vertreter der Justiz (Oberstaatsanwalt Michael von Hagen und Corinna Sassenroth) zu sehr darauf bedacht ein möglichst positives Bild der Entwicklung in den letzten Jahren zu schildern.
Ist das Thema Integration womöglich ein zu heißes Eisen in Berlin?
Mareike
Was mich im Moment eher nachdenklich stimmt: In der anschießenden Sendung mit Anne Will waren mir die Vertreter der Justiz (Oberstaatsanwalt Michael von Hagen und Corinna Sassenroth) zu sehr darauf bedacht ein möglichst positives Bild der Entwicklung in den letzten Jahren zu schildern.
Ist das Thema Integration womöglich ein zu heißes Eisen in Berlin?
Mareike
aus dem interview der FAZ mit Martina Gedeck :
" FAZ:
Der Tod von Kirsten Heisig 2010 ist bis heute ein Rätsel, das auch im Film nicht gelöst wird. Wie erklären Sie sich ihren Tod?
Martina Gedeck:
Ich will ihn mir nicht erklären, das wäre auch gar nicht möglich. Da aber alle ihr nahestehenden Menschen von Suizid ausgehen, folgt der Film dieser Auffassung.
Meiner Meinung nach ist es für unseren Film nicht wichtig. Egal, ob Selbstmord oder Mord: Es bleibt ein Gewaltakt. Und beim Zuschauer das Gefühl: „Das hätte nicht passieren dürfen."
zusammengefasst :
die umstände des todes sind offenbar ein rätsel , dass man sich nicht erklären möchte und der hinweis auf einen suizid folgt lediglich einer
pietätvollen rücksichtnahme . wichtiger ist die gefühlte "wahrheit" des unverblendeten zuschauers .
merci bien ... Frau Gedeck .
sitting bull
" FAZ:
Der Tod von Kirsten Heisig 2010 ist bis heute ein Rätsel, das auch im Film nicht gelöst wird. Wie erklären Sie sich ihren Tod?
Martina Gedeck:
Ich will ihn mir nicht erklären, das wäre auch gar nicht möglich. Da aber alle ihr nahestehenden Menschen von Suizid ausgehen, folgt der Film dieser Auffassung.
Meiner Meinung nach ist es für unseren Film nicht wichtig. Egal, ob Selbstmord oder Mord: Es bleibt ein Gewaltakt. Und beim Zuschauer das Gefühl: „Das hätte nicht passieren dürfen."
zusammengefasst :
die umstände des todes sind offenbar ein rätsel , dass man sich nicht erklären möchte und der hinweis auf einen suizid folgt lediglich einer
pietätvollen rücksichtnahme . wichtiger ist die gefühlte "wahrheit" des unverblendeten zuschauers .
merci bien ... Frau Gedeck .
sitting bull
Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Was mich an dem Film störte, nur Täter ausländischer Herkunft wurden gezeigt. Für mich wurden da wieder ein Vorurteil bedient, und das alles in der ARD- Themenwoche „Thema Toleranz“.
Lara
Lara
Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@ Margarit,stimmt karl, im internet schreiben viele, die auch von diesem (sinnvollen) sehbehinderten-service überrascht wurden.
hattest Du den Erzähler für Blinde eingeschaltet? Das ist mir auch schon passiert, Du kannst das unter den Einstellungen des Fernsehers aber abstellen.
meine filmkritik ziehe ich zurück, vielleicht löschen?
wahrscheinlich hat ein besucher irgendeinen knopf gedrückt und diese, mich sehr störende funktion aktiviert. gebrauchsanweisungen kann ich nicht mehr lesen: augen-op wurde wg. anderer erkrankung seit mehr als 2 jahren verschoben.
nun muss ich in der hiesigen "service-wüste" unter priv. zeitmangel hilfe finden, die finanzell einigermassen tragbar ist. stundenlöhne von pc-experten, die oft gar keine experten sind, stiegen in's unbezahlbare ... aber ich werd' schon einen ausweg finden. irgendwie.
lg m./.
,
Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
.
pagena, die sich schon vor dem film, sich mit heisig und ihren problemlösungsideen beschäftigte, verwies auf eine fehlende leiter, ohne die der selbstmord nicht möglich gewesen ist, das macht auch mich stutzig.
.
mir fehlte empathie mit den opfern.
täter finden immer fürsprecher, viel verständnis und hilfe.
wo bleiben die opfer?
auch in der diskussion anne will wurden opfer fast gar nicht erwähnt.
m./.
.
pagena, die sich schon vor dem film, sich mit heisig und ihren problemlösungsideen beschäftigte, verwies auf eine fehlende leiter, ohne die der selbstmord nicht möglich gewesen ist, das macht auch mich stutzig.
.
mir fehlte empathie mit den opfern.
täter finden immer fürsprecher, viel verständnis und hilfe.
wo bleiben die opfer?
auch in der diskussion anne will wurden opfer fast gar nicht erwähnt.
m./.
.
Der Film wirft viele Fragen auf und gibt keine Antworten.
Wer sich mehr Info wünscht findet hier viel Stoff: http://www.kirsten-heisig.info/
Mareike
Wer sich mehr Info wünscht findet hier viel Stoff: http://www.kirsten-heisig.info/
Mareike
Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das stimmt margarit. Es war noch mehr eigenartig. Alles erinnere ich aber nicht mehr. Ich muss mal sehen, ob ich Aufzeichnungen finde.
Ich behaupte nicht, dass es Mord war, habe aber eben berechtigte Zweifel, dass es Selbstmord war. Wir wissen, wie vieles unter den Tisch gekehrt und manipuliert werden kann. Die Verfahrensweisen bei den NSU-Morden sprechen eine deutliche Sprache. Auch der gern zitierte Freundeskreis kann es nicht wissen. Die werden nicht alle Ärzte sein und waren letztlich auch nicht dabei.
Nun bin ich nicht die Fachfrau für Depressionen, aber Frau Heisig konnte ihren Beruf ausüben, war ein verantwortungsbewusster Mensch und Juristin.Ich kann mir vorstellen, dass sie ein paar Zeilen hinterlassen hätte, um Spekulationen zu vermeiden.
Das von Heisig erarbeitete Modell ist alles andere als umgesetzt. Die Widerstände, die sie zu Lebzeiten erlebte, haben sich nach ihrem Tod nicht in Luft aufgelöst. Und wenn heute von der Straftat bis zum Urteil 3,5 Monate vergehen, ist das immer noch zu lang. Die meisten Verfahren dürften wohl noch viel länger dauern. Heisig vertrat die Überzeugung, dass die Strafe ziemlich unmittelbar nach der Tat erfolgen müsse, damit der Täter die Strafe mit der Tat in Verbindung bringen kann. Eine zu späte Strafe verpufft im Nichts.
Es ist wirklich wichtig in dem Zusammenhang, das Buch zu lesen.
Ich behaupte nicht, dass es Mord war, habe aber eben berechtigte Zweifel, dass es Selbstmord war. Wir wissen, wie vieles unter den Tisch gekehrt und manipuliert werden kann. Die Verfahrensweisen bei den NSU-Morden sprechen eine deutliche Sprache. Auch der gern zitierte Freundeskreis kann es nicht wissen. Die werden nicht alle Ärzte sein und waren letztlich auch nicht dabei.
Nun bin ich nicht die Fachfrau für Depressionen, aber Frau Heisig konnte ihren Beruf ausüben, war ein verantwortungsbewusster Mensch und Juristin.Ich kann mir vorstellen, dass sie ein paar Zeilen hinterlassen hätte, um Spekulationen zu vermeiden.
Das von Heisig erarbeitete Modell ist alles andere als umgesetzt. Die Widerstände, die sie zu Lebzeiten erlebte, haben sich nach ihrem Tod nicht in Luft aufgelöst. Und wenn heute von der Straftat bis zum Urteil 3,5 Monate vergehen, ist das immer noch zu lang. Die meisten Verfahren dürften wohl noch viel länger dauern. Heisig vertrat die Überzeugung, dass die Strafe ziemlich unmittelbar nach der Tat erfolgen müsse, damit der Täter die Strafe mit der Tat in Verbindung bringen kann. Eine zu späte Strafe verpufft im Nichts.
Es ist wirklich wichtig in dem Zusammenhang, das Buch zu lesen.
WAs nützen solche Spekulationen nach so vielen Jahren? Wem sollen Sie nützen - man kann nur hoffen, dass die Überlebenden dies alles nicht lesen werden, wovon ich ausgehe.
Es erinnert an die neverending story mit Herrn Barschel - nur, dass in diesem Fall die Angehörigen selbst nicht aufhören wollen und können, hier weiter zu recherchieren.
Noch eine Frage Pagena: wie oft sind oder waren Sie bei Verhandlungen mit Jugendlichen vor Gericht, speziell in Berlin? Wer eine solche Meinung vertritt, sollte eigene Erfahrungen gemacht haben, am besten auf der Basis eines eigenen, juristischen Studiums und späterer Berufsausübung in diesem Bereich. Ist dies bei Ihnen alles vorhanden? Olga
Es erinnert an die neverending story mit Herrn Barschel - nur, dass in diesem Fall die Angehörigen selbst nicht aufhören wollen und können, hier weiter zu recherchieren.
Noch eine Frage Pagena: wie oft sind oder waren Sie bei Verhandlungen mit Jugendlichen vor Gericht, speziell in Berlin? Wer eine solche Meinung vertritt, sollte eigene Erfahrungen gemacht haben, am besten auf der Basis eines eigenen, juristischen Studiums und späterer Berufsausübung in diesem Bereich. Ist dies bei Ihnen alles vorhanden? Olga
Was mich im Moment eher nachdenklich stimmt: In der anschießenden Sendung mit Anne Will waren mir die Vertreter der Justiz (Oberstaatsanwalt Michael von Hagen und Corinna Sassenroth) zu sehr darauf bedacht ein möglichst positives Bild der Entwicklung in den letzten Jahren zu schildern./quote]
Ist das Thema Integration womöglich ein zu heißes Eisen in Berlin?
Mareike[
Mal abgesehen davon, dass Richter und Staatsanwälte nicht für Integration von Ausländern in die deutsche Gesellschaft zuständig sind - sie müssen ja das reparieren, was in den Familien,den Schulen und in der Gesellschaft daneben geht - muss ich über Ihre Aussage schon schmunzeln: Angenommen, Sie würden zu einer Talkshow eingeladen werden, um über Ihren Beruf zu referieren. Würden Sie wirklich so schlecht wie möglich über sich selbst und Ihre beruflichen Möglichkeiten sprechen? Das würde mich schon sehr, sehr wundern..... Olga