Fernsehen und Film "Das deutsche Kind" heute Abend, 20.15 Uhr ARD
ES scheint ein interessanter Film zu sein: ein deutsches Kind, dessen Mutter verunglückt, kommt in eine muslimische Familie, weil die Mutter des Kindes dies für einen solchen Fall vorbestimmt hatte. Dagegen kämpfen die deutschen Grosseltern, zu denen die verstorbene Mutter aber seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Mich interessiert es sehr, wie eine solche Konstellation filmisch aufbereitet wird und ich bin gespannt auf diesen Film. Olga
Ein sehr interessanter Film, der gezeigt hat, wie schwer es sich wohl vor allem die "Erwachsenen" tun, andere Religionen zu verstehen und welche Ängste projeziert werden. Ein schwieriges Thema.
Eigentlich ging es ja hierbei "nur" und das kleine Mädel, dass seine Mama leider durch einen tragischen Unfall verloren hatte. Die befreundete Nachbarschaft türkischer Herkunft war für das sechsjährige Mädel schon immer ein ganz enger Bezugspunkt und deshalb hatte ihre Mama in einem Testament verfügt, dass im Todesfall die Nachbarn sich um die Kleine kümmern sollten.
Sie wollte nicht, dass ihre Eltern das Sorgerecht bekamen. Da allerdings dieses Thema nie angesprochen wurde und die türkischen Freunde eigentlich "überrumpelt" wurden, zeigt auch, man sollte doch immer zu Lebzeiten über alles sprechen.
Zwischen den "Neueltern" und Großeeltern kam es immer wieder zu Streitigkeiten und die Kleine wurde hin und her gerissen. Alle wollten ja nur Gutes für die Kleine aber was ist letztlich "gut" und richtig...?
Ich sehe noch die Szene vor mir, wo Oma die Kleine von der Schule abholte, entgegen aller Absprachen...im Garten eskalierte letzlich alles zwischen den Parteien und wenn man einfach mal hingehört hätte, was die Kleine sagte...nämlich "ich wollte doch nur schaukeln"...hat mir die Tränen in die Augen getrieben.
Zum Glück fand man dann doch noch einen gemeinsamen Weg und die Kleine war wieder glücklich ...man bleibt mit vielen Fragen zurück und wünscht sich sehr, dass betroffene Kinder (im Fall des Falles) liebevoll aufgenommen werden !
Kristine
Ja, ich fand diesen Film sehr gut und auch schauspielerisch hervorragend. Er zeigte einige Facetten im Leben von Menschen/Erwachsenen auf und wie wenig es ihnen oft darum geht,dass für ein Kind das Beste geschehen soll.
Interessant fand ich auch,dass der Konflikt (verstorbener( Tochter zu ihrer Mutter nie bereinigt wurde, die ihr mal zu einer Abtreibung riet genau für das Kind, wofür dann die verbitterte Grossmutter so unfair kämpfen wollte. Es ging nur um den Machterhalt und die Deutungshoheit der Personen. Auch beim islamischen Pflegevater, wo man wieder gut sehen kann, welche Macht Religionen über Menschen gewinnen können.
Aber auch Klischees wie unterdrückte Kopftuch-Ehefrau wurden zertrümmert. Diese Frau war nun wirklich kein graues Mäuschen und unterwarf sich auch nie ihrem Ehemann.
Seltsam farblos war der Grossvater, der eigentlich nur die Rolle hatte, das Kind zu tragen oder irgendwelche Gegenstände. Für Katrin Sass war es aber die richtige Rolle; die ist ja auch bei Talkshow-Auftritten gerne keifend, aggressiv, wenn nicht alles so läuft, wie sie es gerne hätte. Olga