Empfehlenswerte Apps Aufruf des Robert-Koch-Instituts zum Corona-Datenspenden
Ich habe gerade die App "Corona-Datenspende" auf meinem Smartphone installiert. Die App ist für Android wie iOS erhältlich und eine sinnvolle Sache für alle diejenigen, die eine SmartWatch oder ein Fitness-Armband verwenden.
Wer nutzt die App außer mir noch? Der Datenschutz ist gewährleistet. Niemand kann meine Daten mit mir als Person in Zusammenhang bringen, da die App moderne Verschlüsselungsmethoden verwendet.
Karl
Hat wirklich noch niemand außer mir hier im ST diese App des Robert Koch Instituts geladen? Datenspende kann hier ebenso nützlich sein wie sonst Blutspende. Man braucht allerdings ein Gesundheitsarmband oder eine Smartwatch. Immerhin sollen 10 Millionen Bundesbürger darüber verfügen.
Ziel der Macher ist es, damit praktisch regionale Fieberkurven zu erstellen, um die Ausbreitung der Pandemie in der Fläche zu erfassen. Man selber gibt außer seinen Messwerten nur die PLZ preis und nicht seine bürgerliche Identität.
Karl
Lieber Karl,
vielleicht sind halt die meisten STler nicht soooo digitalisiert wie du?
Bei den Daten handelt es sich um Angaben zu
- Geschlecht
- Alter in 5-Jahres-Schritten
- Gewicht in 5 kg-Schritten
- Körpergröße in 5 cm-Schritten
- Gesundheits- und Aktivitätsdaten:
zum Schlafverhalten, Herzfrequenz und Körpertemperatur- Postleitzahl.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Corona-Datenspende.html
Ich habe ganz erhebliche Zweifel daran, dass mit dieser App etwas zur Bekämpfung des Coronavirus getan wird.
Die Daten mögen für eine Beurteilung der allgemeinen Gesundheit der Bevölkerung je Postleitzahl gut sein.
Zudem können nicht alle Geräte angebunden werden.
Den Zeitpunkt der Verbreitung dieser App finde ich sehr unglücklich. Denn vielleicht ist so mancher irritiert, der im Augenblick die Medien verfolgt, allerdings wegen der speziell geplanten Corona App auf Smartphons. Die gibt es jedoch noch nicht.
Ciao
Hobbyradler
Noch ein kleiner Nachtrag. Auf der RKI Seite ist noch der Hinweis auf die Mitentwickler angegeben.
Eine Investorengruppe um Carsten Maschmeyer steckt einen Millionenbetrag in den Anbieter von Datenauswertungen mit der Marke Thryve. Die Gründer erhoffen sich Hilfe im Vertrieb.
Krankheiten und deren Verläufe besser verstehen und die Fitness beobachten: Investoren sehen in der Auswertung von Gesundheitsdaten großes Potenzial und stecken einen Millionenbetrag in das Berliner Start-up mHealth Pioneers hinter der Marke Thryve, wie WirtschaftsWoche Gründer vorab erfuhr. Das Geld stammt unter anderem von Unternehmer und TV-Juror Carsten Maschmeyer, Digital-Health Investor Min-Sung Sean Kim und der Grönemeyer-Gruppe, die medizinische Institute an mehreren Standorten in Deutschland betreibt. Mit der neuen Finanzierung will die 2017 gegründete Firma ihr Team von derzeit zehn Mitarbeitern im Laufe des kommenden Jahres verdoppeln, kündigte Geschäftsführer Friedrich Lämmel im Gespräch an.
https://gruender.wiwo.de/mhealth-pioneers-berliner-start-up-oeffnet-zugang-zu-gesundheitsdaten/
Ciao
Hobbyradler
Lieber @hobbyradler,
ich bin da nicht so skeptisch wie Du. Bitte höre Dir doch den Podcast mit Prof. Drosten zum Thema an:
"Virologe Christian Drosten erklärt zusammen mit dem Experten Dirk Brockmann, wie Handy-Daten zur Eindämmung des Virus genutzt werden könnten - und was Fitnesstracker dazu beitragen."In Deutschland haben 10 Million Menschen Fitnesstracker. Damit könnte regional die Ausbreitung von Infektionskrankheiten an der Erhöhung der Körpertemperatur in der Form von "Höhenlinien" auf einer Landkarte dargestellt werden. Das wäre eine sehr gute Hilfe bei der Bekämpfung solcher Infektionskrankheiten. Das würde in der Form funktionieren "Auf diesem Quadratkilometer ist die mittlere Körpertemparatur der sich dort bewegenden Menschen durchschnittlich 0,3 Grad wärmer als normal".
Diese Auswertung könnte völlig ohne individuell bezogene Datenerhebungen ablaufen. Niemand könnte allein aus der PLZ und der Körpergröße in 5cm Schritten auf Dich als Individuum schließen.
Karl
Ich empfehle die App nicht:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Corona-Informatiker-kritisieren-Datenspende-App-als-schlecht-gemacht-4701353.html
Was passiert mit den Daten, wenn die Corona Kriese vorbei ist? Wie lange werden danach noch Daten gesammelt? Was für Daten werden überhaupt gesammelt?
Was passiert, wenn ein Verdachtsfall über die App gefunden wird?
Wie geht die App mit Fehlmeldungen um?
Alles Fragen, die noch nicht wirklich beantwortet wurden. Trotz DSGVO.
Was soll die App bringen, außer mich "anonymisiert" zu überwachen und uns einen Schritt näher Richtung Überwachungsstaat wie China bringen.
Lieber @sebastian,
was solch eine App "bringen sollte", würde ich die medizinischen Fachleute fragen. Den Link zu Prof. Drosten habe ich gegeben. Die panische Angst davor, dass Menschen meine erhöhte Körpertemperatur missbrauchen könnten, wäre jedenfalls deutlich geringer als meine Furcht vor dem Missbrauch, den das Virus mit meinen Körperzellen treiben würde.
Karl
Vielleicht werden zehn bis hunderttausend Personen benachrichtigt, für diese gibt es dann nicht ausreichend Tests oder es dauert bis diese getestet werden.
Gibt es ein Konzept, was bei einer Meldung passiert? Die Verdächtigen Nutzer werden alleine gelassen und dadurch wird nur noch mehr Besorgnis und Panik verursacht.
Den Link werde ich mir später mal durchlesen.
Ich nutze ein LUMIA 950 XL (Betriebssystem: WINDOWS 10). Ich würde die App allerdings auch nicht installieren, wenn sie kompatibel wäre. Ich traue einer regierungsnahen Institution beim datensammeln nicht übern Weg - nie und nimmer!