Forum Formulier-Spaß Eigene Gedichte Nebelgrauen; es herbstelt....

Eigene Gedichte Nebelgrauen; es herbstelt....

schorsch
schorsch
Mitglied

Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von schorsch
Nebel


Grauer Nebel quillt ganz leise
über Wälder, über`s Land
und er füllt auf seiner Reise
weite Täler bis zum Rand

Ja, er füllt mir auch mit Grauen
meine Lunge, Hals und Mund,
drückt mit seiner Ekelklaue
meine Psyche auf den Grund.

Wie gelähmt sitz` ich zuhause,
Gedanken dreh`n sich mir im Kreis,
red` daher wie ein Banause,
fühl` mich wie ein Dattergreis.

Endlich lichtet sich die Mauer
und ein Sonnenstrahl erscheint.
Davon gehuscht ist alle Trauer,
hat`s nochmal gut mit mir gemeint.


Februar 1993 "Nebelgrauen" Schorsch

miriam
miriam
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von miriam
als Antwort auf schorsch vom 01.10.2010, 09:37:35
Danke dir Schorsch für dieses sensible Gedicht, ich finde es einfach wunderbar, dass wir gleich beim Eintreten ins Forum, so viele schöne Gedichte lesen können!

Miriam


youngster
youngster
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von youngster
als Antwort auf schorsch vom 01.10.2010, 09:37:35
Danke schorsch für das tolle Gedicht.

Bitte schreibe noch weitere.


Gruß youngster

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Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von Lilith
als Antwort auf youngster vom 01.10.2010, 12:33:04
Ach, ist das hübsch, Schorsch!! Gefällt mir sehr.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von myrja
als Antwort auf youngster vom 01.10.2010, 12:33:04
Ich schließe mich der Bitte von Youngster an: Schreib noch mehr!!!

Myrja
ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf myrja vom 01.10.2010, 12:39:28
Heute beim Spaziergang aufgenommen. Paßt zu Deinem schönen Gedicht, Schorsch.


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Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf schorsch vom 01.10.2010, 09:37:35
Es fängt soooo schön an, Dein Nebelgedicht. Ich dachte, endlich einer, der den Nebel auch mag. Doch dann kommt das Gegenteil und das stimmt mich ein wenig traurig, denn ich liebe den Nebel, zumindest, solange man noch ein wenig von der Umwelt erkennen kann. Wenn die Nebelschwaden über die Felder wabern und jeder Busch geheimnisvoll zu winken scheint, dann geht meine Fantasie mit mir durch und ich betrete in Gedanken das Märchenland.

Besonders gefallen mir die Sonnenaufgänge bei Nebel. So erlaube ich mir, ein paar entsprechende Bilder vorzustellen.









Ich denke, sie passen zum Thema?

Liebe Grüße,
woelfin (auf mehr Deiner Gedichte hoffend)
pippa
pippa
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von pippa
als Antwort auf Drachenmutter vom 01.10.2010, 15:07:29
Ein schönes Gedicht, obwohl auch ich den Nebel liebe.
Wer einmal im Harz bei dichtem Nebel gewandert ist, der glaubt garantiert wieder an Feen und Trolle.
Es kommt sogar manchmal vor, dass der Kopf über dem Nebel ist, aber die Füße noch darin. Es ist dann sehr komisch, wenn man seine eigenen Füße nicht mehr sieht.

@ woelfin

wunderschöne Nebelbilder

LG Pippa
pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von pelagia
Hier meldet sich noch eine zu Wort, die auch den Nebel mag.
Dieses Gedicht stand schon mal vor langer Zeit im Gedichte-blog und ich empfinde es noch immer so.


Ist es Zeit

Wenn der Nebel
graues Aquarell malt,
die Weiden entlang der Chausseen
aussehen wie gebückte Alte,

wenn das Zwitschern
der Schwalben schweigt,
der Chor der Krähen
eisiges Lied wird,

wenn die Gesichter
der Menschen still werden
wie die Straßen,
Markttreiben sich
unter Planen versteckt:

Ist es Zeit,

das Erntefest zu feiern,
das Warten zu begrüßen,
grünen Sonnenträumen
ein Zuhause zu geben.


August 2008 © IBü
rokate33
rokate33
Mitglied

Re: Nebelgrauen; es herbstelt....
geschrieben von rokate33
als Antwort auf pelagia vom 01.10.2010, 20:32:31

an alle, die den Herbst lieben

Ich bin Hobbymalerin, Farben, auch und vor allem die Herbstfarben haben es mir angetan.
Und doch: mich stimmt das alles ein wenig wehmütig und Rilkes "Herbsttag", vor allem die letzte Strophe
geht mir durch den Sinn:
"WER JETZT KEIN HAUS HAT, BAUT SICH KEINES MEHR.
WER JETZT ALLEIN IST, WIRD ES LANGE BLEIBEN,
WIRD WACHEN, LESEN, LANGE BRIEFE SCHREIBEN
UND WIRD IN DEN ALLEEN HIN UND HER
UNRUHIG WANDERN; WENN DIE bLÄTTER TREIBEN."


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