Eigene Gedichte AM DORFTEICH

na-und
na-und
Mitglied

AM DORFTEICH
geschrieben von na-und
aus LEICHT - Sinniges:

Am Dorfteich
eine Tragödie

Der Egon saß mit Anneliese
am Dorfteich nahgenähert schon.
Umarmen tat er die Geliebte.
Sie hauchte „Oh!“ und „Ach! mal schon.

Er drängelte, doch sie erhörte
den Drängler nicht und sah ihn an.
„Ich würde gern, oh mein Geliebter,
ich bin Dir wirklich zugetan.

Allein die Folgen, die bekannten,
die sind dem Storche zugedacht.
Nie überleb´ ich solche Schande.
Es schweig in mir, was du entfacht."

Geschickt greift Egon in die Tasche
der Hose, die schon weiter liegt
Entnimmt ihr eine Schachtel Pillen,
die er in seinen Händen wiegt.

„Geliebte, glaub mir, diese Pille
hält jeden Storch weit weg von hier.
Nimmst du sie auch nur einmal täglich,
hat dieses Tier Null Chance bei dir.“

In dem nun folgenden Gerangel,
- sie ist dem Egon gern zu Willen -
da fällt die Schachtel in den Dorfteich
mit samt den kleinen roten Pillen.

Ein Frosch der vorher mit Int´resse
beachtete der Worte Laut,
glaubt an die Anti-Storchen-Wirkung
und hat das Zeug sogleich geklaut.

Er fraß sie auf hier auf der Stelle
und hielt sich nun für storchimmun,
vertrauend auf der Menschen Worte,
und sprang herum als Frosch-Shogun.

Zu spät sah er den Schnabelschatten,
der auf ihn zuschlug mit Vergnügen.
Sein letzter schmerzlicher Gedanke:
„Wie doch der Menschen Worte trügen.“

So stellt bei näherer Betrachtung
sich der Gedanke selber ein:
„Nicht jedem braucht nun mal die Pille
perfekter Schutz vorm Storch zu sein.“


miriam
miriam
Mitglied

Re: AM DORFTEICH
geschrieben von miriam
als Antwort auf na-und vom 14.11.2010, 09:31:59
Danke dir lieber Freund, Dichter und Na-und, habe zuvor so laut gelacht - der Tag ist gerettet.

Miriam
Re: AM DORFTEICH
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf na-und vom 14.11.2010, 09:31:59
Wunderbar!!!
Und der Refrain lautet:

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