Diskussion historischer Ereignisse Zum Gedenken

Mitglied_48b690f
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Zum Gedenken
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Am 22.Juni 1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion .
Ein stilles Gedenken an die Opfer dieses Verbrechens  .
Gilbert

aixois
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2020, 09:20:21

Dazu gehört für mich auch immer eine Zahl, eine Zahl des entrichteten Blutzolls : 27 Millionen, darunter viele Zivilisten, auf barbarische Weise ermordet. Auch daran erinnert mich das Unternehmen "Barbarossa", wie barbarisch die Wehrmacht besonders im 'slawischen' Osten gewütet hat.

jeweller
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von jeweller
als Antwort auf aixois vom 22.06.2020, 13:25:49

Auf alten Wochenschau Aufnahmen kann man noch sehen wie begeistert das Volk war. Wussten die nicht, dass da gemordet wurde?

LG Hubert


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aixois
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von aixois
als Antwort auf jeweller vom 22.06.2020, 14:21:00

Das Kriegsgeschehen und insbesondere die Frontereignisse waren natürlich strikt geheim, 'Verrat' auch innerhalb der Familie z.B.beim Heimaturlaub wurde hart bestraft (Militärgerichtsbarkeit/Todesstrafe). Auch zum Selbstschutz glaubten viele Soldaten, dass der Krieg eben so ist, wer zu erst schiesst oder am meisten abschreckt, lebt ein bisschen länger.

Nicht wenige der oft noch jungen Männer zerbrachen daran und trugen ihr Leben lang an dem Erlebten (heute heisst das PTBS -posttraumatische Belastungsstörungen). Viele Soldaten nahmen sich das Leben, allerdings ist die Dunkelziffer hoch, da die Angehörigen mit Nachteilen zu rechnen hatten.

Es galt, der deutsche Soldat kämpft ehrenhaft und anständig, die anderen aber nicht.

Selbst in den 1990- er Jahren waren Verbrechen ee Wehrmacht noch weitgehend ein Tabuthema (  siehe https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/244026/wehrmachtsausstellung ).

olga64
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 22.06.2020, 18:05:49

Wer sich aber wirklich interessierte und die Wahrheit wissen wollte, konnte sich die Wanderausstellungen von Herrn Reemtsma ansehen: 1995 - 1999 (Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht) und 2001 - 2004 (Verbrechen der Wehrmacht).
Nicht umsonst marschierten vor den Ausstellungsgebäuden die ewig Gestrigen auf und wollten verhindern, dass diese Gräueltaten gezeigt werden.
Ich habe mir damals beide Ausstellungen angesehen und kann noch weniger verstehen, wenn heute noch Nachkommen von einer "willenlosen oder gar guten Wehrmacht" sprechen. Die haben alle ihren sog. Soldateneid auf den grossen Massenmörder Hitler geschworen. Olga

RE: Zum Gedenken
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.06.2020, 18:35:58
 Die haben alle ihren sog. Soldateneid auf den grossen Massenmörder Hitler geschworen.
... *schwören müssen* würde besser passen.

Heute ist der Eid (welcher Unsinn auch heute) noch üblich, wenigstes 1961.
Jedoch nicht auf den 'Führer'.
Im Prinzip, im Ergebnis aber wohl das selbe; denn Befehl ist Befehl.
Obwohl der Soldat da heutzutage durchaus ein Verweigerungsrecht hätte, dass aber im Ernstfall nicht helfen würde.
Ich glaube auch nicht, dass heute jemand einen damals evtl üblichen SchweineBefehl geben würde. Deswegen verstehe ich zwar die damals Gezwungenen durchaus, sie hatten die Wahl zwischen *Ausführung* oder *Wand*.

Das heute zu verherrlichen geht doch gar nicht. Wie schwachsinnig wäre das denn.
Dennoch brauchen wir eine starke Armee und unsere Verbündeten, um evtl Angreifern zu zeigen, dass es böse für ihn enden würde die Keule gegen uns zu erheben. Das heisst doch nicht, dass wir irgend jemanden überfallen würden. Die Geschichte zeigt aber, dass 'Schwächlinge' regelmäßig überfallen wurden und sicher auch heutzutage werden.

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aixois
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von aixois

Was war vor 30 Jahren , das heute des  Gedenkens wert wäre ?

Die  22 Staaten Erklärung  in der sich
  •  die   22 Staaten der NATO und des Warschauer Pakts „HOCHERFREUT über den historischen Wandel in Europa“ zeigten und „erklärten feierlich, daß sie in dem anbrechenden neuen Zeitalter europäischer Beziehungen nicht mehr Gegner sind, sondern neue Partnerschaften aufbauen und einander die Hand zur Freundschaft reichen wollen".
  • verpflichteten sie  sich, was die Militärausgaben und die Rüstung angeht , "nur solche militärische Potentiale aufrechtzuerhalten, die zur Kriegsverhütung und für eine wirksame Verteidigung notwendig sind.“
Man glaubte - naiverweise ? - an die Friedensdividende und an das Ende des Kalten Kriegs. Das Ende der NATO war in aller Munde, abgelöst durch neue, gemeinsame Abkommen.
30 Jahre später, am 19.11. 2020 ,  ist in aller Munde, dass ein neuer  Kalter Krieg wieder als bedrohlich bevorstehend gedacht wird. Konfliktverhütung eher nachrangig geworden ist, Deutschland alle Anstrengungen unternehmen will , um die alte NATO zu erhalten und als Schutz vor russischen Aggressionen zu stärken und dazu seine Militärausgaben dreimal höher sein sollen als die Mittel für Entwicklungshilfe. Die neuen Gegener sind die alten Gegner geblieben.

Die Charta von Paris
 
eine Charta „für ein neues Europa“ , unterschrieben am  21.11.1990  von 34 KSZE Staaten, darunter die USA und die UdSSR.
Sie sollte definitiv  das Ende des Kalten Krieges besiegeln, das "Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas" ablösen durch ein "neues Zeitalter der Demokratie, des Friedens und der Einheit". Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, individuelle und wirtschaftliche Freiheit und soziale Gerechtigkeit wurden uneingeschränkt als Leitziele anerkannt, die Demokratie sollte als einzige Regierungsform gelten.

30 Jahre Geschichte – und weit und breit ist von diesem „neuen Zeitalter“ nur wenig zu sehen, von der Aufbruchstimmung wenig zu spüren, die feierlichen Schwüre von 1990 sind fast nur noch ein paar nostalgische Erinnerungen der Zeitgenossen. 
 Die Medien halten diese, damals so hochfliegenden Abmachungen,  heute nicht einmal auch nur einer kleinen Notiz wert.

 
JuergenS
JuergenS
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von JuergenS

war es nicht bei den griechischen bünden im altertum ähnlich, dass sie nur meist einige zeit motivationsbasiert, funktionierten?

die situation heute ist doch eine ganz anders als bei der gründung. wenn das so ist, sollte was neues gebaut werden nach trennung von überholtem, es erodiert, zurecht, ohnehin, auch die gründermenschen von damals sind tot.

aixois
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 22.11.2020, 10:02:38

@Jürgen

Du hast ja völlig recht.
Aber warum wird dann versucht, immer wieder "neuen Wein in alte Schläuche" zu schütten ? Aus welcher Not heraus musste unsere Verteidigungsministerin vorpreschen und sich den USA in vorauseilender 'Unterwürfigkeit', jedenfalls nicht in europäischem Selbstbewusstsein, darbieten, quasi in Vorleistung treten und damit den USA zeigen, wohin die Debatte gehen wird ?

Vorbei an Macron (und den anderen EU Ländern)  und in offenem Gegensatz zu ihm, dabei einen völlig kontraproduktiven Disput vom Zaume brechend.

Da werden alte Positionen des Kalten Kriegs nicht hinterfragt, sondern übernommen und neu aufgewärmt. Stimmt es denn, dass wir - Deutschland, Europa -  unter akuter nuklearer Bedrohung Russlands stehen und deshalb einen nuklearen USA Schutzschirm brauchen (mit Atomwaffen in DE und Flugzeugen, die A-Waffen gegen Russland transportieren können - wenn sie denn soweit nach Osten kämen) .

Die "Gründermenschen von damals sind tot". Stimmt. Warum dann ihre damaligen Motivationen einfach übernehmen, und nicht "was Neues" bauen ?

Frau AKK sagt dazu im Brustton der rein subjektiven Überzeugung (oder sollte es Fakten für ihre Meinung geben, die eine konkret bevorstehende russische Bedrohung unserer Sicherheit belegen und  die der Öffentlichkeit vorenthalten werden ?) :
"Tun wir es, um ein besseres Verhältnis mit den USA zu haben? Oder tun wir es, um ohne die USA und ohne Nato zurecht zu kommen? Und ich bin der festen Überzeugung: Wir werden immer noch die Nato und gute amerikanische Verbündete brauchen.   ...   Die Illusionen der strategischen Autonomie Europas (d.h. von Macron) müssen ein Ende haben: Die Europäer werden Amerikas entscheidende Rolle als Sicherheitsanbieter nicht ersetzen können."

Was die Belastbarkeit von  NATO Positionen zur Schaffung von Sicherheit ("Sicherheitsanbieter")  und Frieden angeht, zeigt der seit 2001 immer noch andauernde  Krieg (Invasion US) in Afghanistan nur allzu deutlich.

Übrigens : ist ein Sicherheitsanbieter nicht einer, der gegen Bezahlung genau - nicht mehr und nicht weniger-  das liefert, wofür er beauftragt wurde ? Oder ist das ein neuer Begriff aus der Nebelkerzensprache, den ich noch nicht verstehe ?

 

JuergenS
JuergenS
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RE: Zum Gedenken
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf aixois vom 22.11.2020, 13:13:20

Ist mir schon klar, dass keine Voraussetzungen vorliegen, bei keinem der 28/27 Staaten, wesentliches an der EU zu ändern.
Die Geografie hält die EU zusammen, aber inzwischen ist es eine große Geldverteilungsmaschine, und die USA beweisen derzeit, dass viele Staaten zu einer Union verbunden auch nicht das Gelbe vom Ei sind.

Also müssten alle Karten neu gemischt werden, dazu fehlt aber der große Anlass, schnell was neues zu stricken.

 


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