Diskussion historischer Ereignisse Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
Fair, dass Du die Korrektur erwähnst. 😉
Karl
Ich erlaube mir, nachdem heute vor 75 Jahren Auschwitz befreit wurde, darauf hinzuweisen, dass ich in Facebook bei der Gruppe "STOLPERSTEINE MÜNCHEN" folgendes gepostet habe:
"Also für mich ist heute der stärkste Anlass, anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung Auschwitz, meine Wut darüber zum Ausdruck zu bringen, dass es in München verboten ist, Stolpersteine auf öffentlichem Grund zu verlegen. Was fällt diesem Stadtrat ein, so eine bescheidene Möglichkeit zu verweigern, auf Wunsch leidender Angehöriger einen Gedenkstein von ca 12 mal 12 centimeter setzen zu dürfen.
Ich komme zwar gerade von der zwölfstunden Nachtschicht, trotzdem werde ich mir jetzt den Wecker stellen und heute Nachmittag ab 15:30 Uhr Stolpersteine putzen. Die NEUE WESTFÄLISCHE Zeitung hat aufgerufen und stellt die Putz´- und Poliermittel. Wir brauchen nur noch die Lappen und Bürsten mitbringen. Hoffentlich regnets nicht so dolle.
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JAN27
Gegen das Vergessen: Gemeinsam Stolpersteine in Bünde putzen
Das menschliche Bewusstsein ist so eingerichtet, dass es Unfassbares einfach auszublenden versucht!
(Georg von Signau)
Ich begleite Dich in Gedanken.
15.30 Uhr ist notiert.
Clematis
Ich muss ehrlich sagen, dass ich sogar manchmal die "Kriegsgeneration" irgendwo verstehen kann, wenn diese nach den Kriegsereignissen kaum noch oder gar nicht mehr darüber sprechen wollte/konnte.
Das jedoch ist auch eines der Probleme...habe damals in jungen Jahren meinen Papa auch danach fragen müssen, weil es mich interessierte, mehr zu erfahren....weiß noch heute, dass er erst nach vielen, vielen Fragen sich mal ein wenig Zeit nahm, mir einiges zu erzählen. Ich weiß, wie schwer es ihm viel.
Deshalb kann man ja auch nur wenig an die Kinder/Enkel weitergeben....was auch..., wir waren ja zum Glück nicht dabei und können nur Gehörtes weitergeben aber dennoch ist es ja so wichtig, Zeitzeugen zu zuhören, Bücher, Literatur zu lesen, Videos anzuschauen .
Wie konkret die Leerpläne diesbezüglich in den heutigen Schulen aussehen, weiß ich nicht, da hat wohl auch jedes Bundesland ganz eigene Pläne, dies zu vermitteln...die Frage ist ja, ist das alles ausreichend, um die Generation unserer Enkel und die nachfolgenden zu sensibilisieren, es nie zu vergessen...?
Ich weiß es nicht.
Meine Enkeltochter jedenfalls kam aus Buchenwald zurück und konnte das alles nicht verstehen und ich weiß von ihr (9.Klasse/Gym. in Berlin), dass das Thema "3.Reich" auf dem Plan ist, die Frage ist, in welchem Umfang...und interessiert es überhaupt...?
Ich denke, dass man selbst nur in Gesprächen darüber etwas gegen ein Vergessen tun kann, nur so werden auch nachfolgende Generationen hoffentlich nichts vergessen...
Das sehe ich heute als meine Aufgabe !
Kristine
aus einer dpa Pressemeldung:
Mehr als jeder Fünfte in Deutschland findet, der Holocaust spiele in der deutschen Erinnerungskultur eine zu große Rolle.
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur stimmten 22 Prozent der Aussage zu, das Holocaust-Gedenken nehme im Vergleich zu anderen Themen zu viel Raum ein. Auf der anderen Seite sind allerdings auch 24 Prozent der Meinung, das Gedenken sollte noch ausgebaut werden. 45 Prozent vertreten die Ansicht, so, wie es gehandhabt wird, ist es genau richtig.
Hier der ganze Beitrag in der Heilbronner Stimme
aus einer dpa Pressemeldung:Und wenn man dann dazu Kommentare "unserer Politiker" liest, dann packt mich z.B. die kalte Wut ......
Mehr als jeder Fünfte in Deutschland findet, der Holocaust spiele in der deutschen Erinnerungskultur eine zu große Rolle.
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur stimmten 22 Prozent der Aussage zu, das Holocaust-Gedenken nehme im Vergleich zu anderen Themen zu viel Raum ein. Auf der anderen Seite sind allerdings auch 24 Prozent der Meinung, das Gedenken sollte noch ausgebaut werden. 45 Prozent vertreten die Ansicht, so, wie es gehandhabt wird, ist es genau richtig.
Hier der ganze Beitrag in der Heilbronner Stimme
geschrieben von WoSchi
Denn warum ist das so?
Weil für die Aufklärung über die NS-Zeit in unserem Bildungssystem kein oder viel zu weniger Platz vorgesehen ist!
Axois hat das gestern schon mal angesprochen, er berief sich dabei auf Zahlen von 2018, 2012 wurde auch schon öffentlich gemacht, daß sogar Lehramtsstudenten viel zu wenig über die NS-Zeit wüßten, daß da " nahezu ein schwarzes Loch sei "!
" Sie haben in den vergangenen drei Jahren rund 1000 Studierende befragt. Zu welchen Ergebnissen kommen Sie?
Benjamin Ortmeyer: Eines vorweg: Wir haben diese Erhebungen nicht gemacht, um Studierende zu blamieren. Ganz im Gegenteil, im Sinne der alten Sokratesmethode ging es darum, Nichtwissen in Wissen zu verwandeln. Aber auch wir sind tatsächlich auf erhebliche Wissenslücken gestoßen. Die Zahl von sechs Millionen ermordeter Juden oder auch der Begriff Auschwitz sind zwar bekannt, aber fundierte Kenntnisse darüber hinaus fehlen." Quelle
Das ist ein Unding und ich wundere mich z.B. in der Richtung über gar nichts mehr, mich packt wirkliche Wut, denn hätte ich mit meiner Tochter zur damaligen Zeit gelebt, hätte man sie wohl auch schändlichst und quälendst in so einem Dreckslager umgebracht!?
Edita
Zu meiner Jugendzeit wurden wenigstens die Vereine aufgefordert (sie bekamen wahrscheinlich auch Zuschüsse) eines der Vernichtungslager zu besuchen. (Seinerzeit waren viel mehr Kinder in Vereinen organisiert als heute, glaube ich jedenfalls).
In der heutigen Zeit sollten die Schulen verpflichtet werden, dass jeder Schüler einmal in seiner Schulzeit mit seiner Klasse eines der Lager besucht.
Ich glaube, dass dieses die einzige Möglichkeit ist ein Vergessen zu verhindern.
Pippa
Wir sind nicht mehr dafür verantwortlich, was im Holocaust geschehen ist.
Wir sind dafür verantwortlich, dass heute solche Tendenzen früh genug transparent gemacht und gestoppt werden, damit sie sich in Zukunft nicht wiederholen. Wir müssen dabei über die deutschen und österreichischen Grenzen hinausschauen und weite Teile Europas in den Blick nehmen.
Ich persönlich denke auch, dass zwar erinnert wird, aber dem Erinnern der aktuelle Bezug weitgehend fehlt. Es muss klarer gemacht werden, dass Antisemitismus, nicht Vergangenheit ist!
Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten sind kein historisches Phänomen, das wir hinter uns gelassen haben, das passiert immer noch und das ist für Menschen und Politik so schwer einzugestehen. Gleichzeitig ist das einer der Gründe, warum es weiter passieren kann.
Hier ist jeder einzelne gefordert sich zu informieren und aufmerksam zu bleiben und Wissen auch weiter zu geben.
WurzelFluegel