Diskussion historischer Ereignisse Vietnam

sittingbull
sittingbull
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Vietnam
geschrieben von sittingbull

wer hat gestern auf arte-tv die hochgelobte Dokumentation von Ken Burns über den Vietnam-Krieg
gesehen ?

ich habs gesehen und ich war nicht glücklich .

abgesehen davon , dass arte-tv das Material um 50% gekürzt hatte ... viel mir auf , dass Burns
in seinem unentschlossenen Eifer , keine zielfürende Haltung einnimmt :

irgendwie sind alle Doof gewesen ... USA war Doof ... Vietcong war Doof ... so hat sich das eben alles 
irgendiwie hochgeschaukelt ... weil alle Doof waren .

Quintessenz : dem Verursacher und Verantwortlichen eines der grössten und perfidesten Völkermordes 
des 20.Jahrhunderts wird die Absolution erteilt ... 

sitting bull



 

RE: Vietnam
geschrieben von ehemaliges Mitglied

hab die Doku mir gestern, mit der von ZDFinfo "Schottland", runtergeladen. Muss sie mir erst ansehen.
Mút machst du mir nicht gerade

sittingbull
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RE: Vietnam
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2019, 15:27:17

in den Rezensionen der DVD auf amazon.com in USA, wird Burns u.a. für seine unpatriotische , quasi kommunistische Sicht auf die Dinge gescholten . das Widerspricht deutlich dem was ich wahrgenommen habe .

meine Frage war nicht rhetorisch .

sitting bull

 


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RE: Vietnam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 08.08.2019, 00:10:51

Moin, sleeping bull oder weilst du schon wieder unter uns?

Ich habe jetzt ein kleines Problem. Auf der Festplatte habe ich eine 4teilige Doku vom ZDF zum Thema
"Vietnam" (Duplizität der Ereignisse) lass mich mal heute noch die letzten 2 Teile ansehen.
Arte sperrt sich im Moment gegenüber MediathekView, so dass ich die 9 Teile des Herrn Burns
nur online schauen kann. Mache ich dann auch.

Aber auch die ZDF-Doku hat einige Zusammenhänge geklärt, die mir vorher nicht so bewußt waren.

Vllt. erleichtert es mir dann den Zugang zu Her Burns.

PS.: Nordkoea hat mich auch schon mal 14 Tage gekostet

teri
teri
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RE: Vietnam
geschrieben von teri
als Antwort auf sittingbull vom 07.08.2019, 15:15:03

Falls dich die Wahrheit hinter der Wahrheit interessiert, empfehle ich dir das Buch
 

Reporter: Der Aufdecker der amerikanischen Nation
von Seymour M.Hersh
Gebundenes Buch – 22. März 2019

Hersh, geb. 1937 ist der profilierteste Aufdeckerjournalist der USA. Er schrieb u.a. Schlüsselartikel über den Umsturz in Chile, Watergate, die Kennedys, das Massaker von My Lai, die kriminellen Aktivitäten der USA und vieles mehr.

In dem Buch berichtet er auch über die erschreckenden Ereignisse in Vietnam.

Ich lese das Buch gerade, muß aber öfter Pausen dazwischen einlegen, weil ich die unfaßbaren Tatsachen, die hinter der öffentlichen Propaganda, die immer wieder publiziert werden und einem kein so schreckliches Bild aufzeigen, wie Hersh das mit Zeugenberichten richtigstellt , immer wieder mental verarbeiten muß.
Unglaublich, was damals und auch heute noch geschieht, ohne daß die Öffentlichkeit darüber informiert wird.

teri

 
dutchweepee
dutchweepee
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RE: Vietnam
geschrieben von dutchweepee
US-Flugzeuge versprühen während des Vietnamkriegs das "Entlaubungsmittel" Agent Orange. Es enthält Dioxin und ist verseucht bis heute die Böden in Vietnam. (imago/United Archives International)
US-Flugzeuge versprühen während des Vietnamkriegs das „Entlaubungsmittel“ Agent Orange. (imago/United Archives International)

Im Krieg gegen die Vietcong versprühte die US-Luftwaffe jahrelang tonnenweise Entlaubungsmittel über Vietnam. Doch es enthielt hochgiftiges Dioxin und hatte verheerende Folgen – bis heute. Vor 50 Jahren begann der flächendeckende Einsatz von „Agent Orange“.

Seit 1961 versprühte die amerikanische Luftwaffe auf Anordnung von Präsident John F. Kennedy Pflanzenvernichtungsmittel über Südvietnam, um den Dschungel zu entlauben und Reisfelder zu zerstören. Damit wollten die US-Militärs dem Kriegsgegner, der kommunistischen Guerillaorganisation Vietcong, die Deckung nehmen und die Nahrungsgrundlage entziehen. Unter der zynischen Bezeichnung „Ranch Hand“, „Erntehelfer“, testete die US-Armee 1965 erstmals das Mittel „Agent Orange“, benannt nach der orangefarbenen Markierung der Fässer. Am 7. Februar 1967 begann der flächendeckende Einsatz von „Agent Orange“.

Über 70 Millionen Liter Herbizide versprühte die US-Luftwaffe, darunter allein 45 Millionen Liter „Agent Orange“ mit mehreren hundert Kilogramm Dioxin, die ein Siebtel der Gesamtfläche Vietnams langfristig kontaminierten. Die Folgen waren verheerend, denn Dioxin schädigt das Erbgut über Generationen und führt zu Missbildungen.

„Die Kinder werden nicht normal geboren. Einmal hatten wir ein Kind mit einem Kopf wie ein Hund. Ein andermal eines mit Hörnern wie ein Wasserbüffel. Manche kommen mit zwei Köpfen zur Welt. Diese Kinder überleben meistens nicht länger als 48 Stunden.“

Quelle Der größte Chemie-Angriff der Geschichte

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teri
teri
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RE: Vietnam
geschrieben von teri

Hier nur ein kurzer Auszug aus dem o.e. Buch von Hersh:
 
Hersh interviewte Paul Meadlo, einem Beteiligten Soldaten an dem Massaker in Vietcong, der nun ein Invalide ist, weil ihm ein Bein fehlt.
 
Paul erzählte ganz emotionslos, als hätte er innerlich abgeschaltet. Er war beordert worden, eine große Gruppe von Frauen und Kindern in einem Graben zu bewachen, allsamt völlig traumatisiert von dem Gemetzel, daß sie hatten miterleben müssen. Caley (ein Offizier) kam hinzu und wies Meadlo und die anderen Soldaten an, alle zu erschießen. Meadlo tötete die meisten, mit fünf Magazinen von je 17 Geschossen, die er in den Graben jagt, bis alles still war.
 
Von anderen Soldaten erfuhr ich später, so Hersh, daß ein paar Augenblicke nach dem letzten Schuß in der Stille des Grabens Kinderweinen zu hören war. Calleys Trupp sah, wie ein drei- oder Vierjähriger Junge, den seine Mutter geschützt hatte, blutverschmiert aus dem Graben kroch und auf ein nahe gelegenes Reisfeld zulief.
 
Calley beorderte Meadlo, ihn "abzuknallen". Maedlo, tränenüberstürmt und einem einzigen Opfer gegenübergestellt, weigerte sich, also rannte Calley mit gezogenem Karabiner hinter dem Kind her und schoß ihm den Hinterkopf weg.


Hier noch ein Song von Jimmy Cliff - einer, wie ich meine, der besten Protestsongs gegen den Vietnamkrieg.

teri
 

 
Christa Stuber
Christa Stuber
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RE: Vietnam
geschrieben von Christa Stuber
als Antwort auf teri vom 10.08.2019, 19:09:38

Hier zwei Passagen aus meinem Buch (Näheres findet ihr unter der Rubrik Autoren) zum Vietnamkrieg, gegen den wir als Jugendliche demonstrierten:


.....Im Februar 1962 schickte Washington heim­lich 5‘000 als „Militärberater“ getarnte GIs nach Sai­gon. „Schlei­­er des Schweigens“, lautete der Ti­tel ei­nes Spie­gel-Berichts im März 1962. Darin wer­den Präsident J. F. Kenne­­dys Worte zitiert: "Ich glaube, wir sind so aufrichtig, wie wir sein kön­nen." Und weiter im Spiegel: „Zu dieser be­grenz­ten Auf­rich­tigkeit gehört es, dass der Prä­sident seinen Lands­leuten die im Pentagon be­reit­lie­genden Pläne ver­schwieg: die auch den Ein­satz regu­lärer ameri­kanischer Verbän­de in Südvietnam vorsehen.“
1965 starteten die USA den Luftkrieg. In der Ta­­ges­schau konnten wir die Angriffe ver­fol­gen. Laut Wikipedia hagel­te es bis Ende 1967 mehr als 864‘000 Ton­nen Sprengstoff über Nordviet­nam und Laos, mehr als doppelt so viel wie über dem gesamten Pazifik wäh­rend des Zweiten Weltkriegs.
Wir demonstrierten gegen den Krieg und un­ser Protest fand Nahrung in der Be­richt­er­stat­tung investigativer amerikanischer Jour­na­listen. Darun­ter die Reportage von Sey­mour Hersh im Magazin „Life“ 1969. Er hatte über das Mas­sa­ker von My Lai berichtet und die heimlichen Auf­nahmen des Armeefotografen Ronald Hae­ber­­le belegten das Gemetzel.
Zunächst hatte der Krieg breite Zustimmung in der amerikanischen Bevölkerung gefunden, als jedoch das Blutbad bekannt wur­de, wech­selt­e die Stimmung. Bei dem Über­­griff hatten US-Sol­da­ten Frauen verge­wal­tigt und fast alle Be­wohner des Dorfes ermor­det, da­runter zahl­reiche Kinder, Frauen und Greise. Insgesamt fan­­den 504 Zivilisten den Tod.
Die US-Armee ver­tuschte das Massaker zu­nächst. Über ein Jahr lehnten sämtliche Me­dien die Veröffent­li­chung der Reportage ab, bis sie 1969 im Magazin „Life“ erschien......

......Die US-Armee verharmloste den Einsatz der chemischen Waf­fe „Agent Orange“, ob­wohl eine vom Pen­­tagon in Auftrag gegebene Studie, die Ver­antwortlichen bereits 1967 vor den Fol­gen des Giftregens gewarnt hatte.
Das Sprühmittel war mit hochgiftigen Stof­fen verunreinigt, Hunderttausende Bewohner in den be­troffenen Gebieten und bis zu zweihun­dert­tau­send US-Soldaten erkrankten.
Vietnamesische Zeitungen zeigten Fo­tos von totgeborenen und furchtbar miss­ge­bildeten Ba­bys. In den besprühten Gebie­ten war die Zahl der Missgeburten um mehr als das Zehnfache gestiegen.....
Mitglied_5fb59d9
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RE: Vietnam
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Dieses furchtbare Massaker ging auf das Konto der 101. Luftlandedivision , welche im 2. Weltkrieg trotz Einschließung in den hochwinterlichen Ardennen  den Nazis widerstand . Natürlich mit anderem Mannschaftsbestand .
Interessant ist auch , wie man die Partisanenbewegung ausschaltete , die ein zu schwerer Pedant zur vietnamesichen Volksarmee geworden war .
Sie wurde zu einer gewaltigen Operation eingesetzt , die zwar gewonnen wurde , aber danach war die Bewegung zerstört und spielte keine Rolle mehr .
Ich selbst erinnere mich daran , wie wir damals Flaschen und Gläser sammelten , zur Aufkaufstelle brachten und das Geld für Vietnam spendeten . Für Flaschen und Gläser gab es zwischen 5 und 30 Pfennig , für ein Kilo Altpapier gab es ebenfalls 30 Pfennig .
Gilbert

Mitglied_5fb59d9
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RE: Vietnam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2020, 21:20:00

Typisch für mich habe ich etwas vergessen :
Herabwürdigend nannte man diese Partisanen " Vietcong " .
Gruß Gilbert


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