Diskussion historischer Ereignisse Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Man sollte als "Westen" sich als Vorbild präsentieren, gerade in den Werten, die der allgemeinen Meinung nach "unseren" Fortschritt bewirkten, den aufklärerischen Werten. Wenn man schon überzeugt ist, den besseren Weg für ein besseres Leben für alle zu verfolgen...dann gehören Bomben, Folterungen, gebrochene Rechtsgrundlagen um Leute jahrelang unter unzumutbaren Zuständen und ohne Urteil einzukerkern, Erlügen von Kriegsgründen, Unterstützung von Staaten, die Verbrechen begehen, die aber als die Unsrigen betrachtet werden, Demütigungen, Fingerabschneiden, Mord aus Vergnügen, friedliche Leute in die Luft sprengen, Diskriminierung und Verächtlichmachen anderer Glaubensgemeinschaften und Ethnien sicher nicht dazu.
Das ist kontraproduktiv, wenn es wirklich nur um die Werte geht. Aber es geht auch um Macht, Einflußgebiete, Resourcen, Geld.... und da werden "Werte" sehr schnell ad acta gelegt.
Und wenn dieses geschieht, dann kann von westlichen Staaten mit Recht von der anderen Seite gefordert werden folgendes klarzustellen: "Das sind nicht unsere Werte, da sind Verräter an unserem "Glauben" am Werk". So wie die islamische Welt durch sehr viele religiöse Gutachten wiederholt festgestellt hat "Diese Attentäter und ähnliche widersprechen unseren religiösen Geboten. Daher sind sie keine Muslime."
Das ist kontraproduktiv, wenn es wirklich nur um die Werte geht. Aber es geht auch um Macht, Einflußgebiete, Resourcen, Geld.... und da werden "Werte" sehr schnell ad acta gelegt.
Und wenn dieses geschieht, dann kann von westlichen Staaten mit Recht von der anderen Seite gefordert werden folgendes klarzustellen: "Das sind nicht unsere Werte, da sind Verräter an unserem "Glauben" am Werk". So wie die islamische Welt durch sehr viele religiöse Gutachten wiederholt festgestellt hat "Diese Attentäter und ähnliche widersprechen unseren religiösen Geboten. Daher sind sie keine Muslime."
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
Mart, meiner Meinung nach, hängt sehr vieles ab von der Art wie man ein solches Ereignis wie den 11.9 erlebt hat, bzw. miterlebt hat.
Beim Autofahren, geht es ja um eine individuelle Entscheidung, man kann sich ja auch anders orientieren - der Entschluss steht aber jedem frei.
Die diffuse Angst über die ich weiter oben schrieb, hat ja auch etwas damit zutun, dass man gar nichts entscheiden kann um das Risiko zu minimieren. Ich denke, dass es das Paradebeispiel ist, für das ausgeliefert sein – und das ist eine extreme Form der Machtausübung.
Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Man lernt sogar mit so einer nichtabsehbaren, also diffusen Bedrohung zu leben – das habe ich oft in Israel erlebt, wo die Menschen in einer Zeit in der sehr häufig Autobusse durch Selbstmordattentäter in die Luft gejagt wurden, trotzdem sich dieses Verkehrsmittels bedienten.
Du schreibst:
"Zum angesprochenen "Sieg". Wenn sich ein Paar streitet und es geht um Gewinnen oder Verlieren, dann müßte es doch allen klar sein, dass diese Strategie nicht zu einem friedlichen Verhältnis führen kann. Es führt auch zu nichts, wenn gerade an den Punkten, in denen Empfindlichkeiten herrschen, herumgewühlt wird. Gerade das führt doch zu einer Verhärtung der Standpunkte."
Ende des Zitats.
Ich glaube, dass das eben das Infame und auch Sinnlose der Attentate beweist. Sie führten zu nichts – und können auch zu nichts führen.
Ob man dabei Karls vorgeschlagenes Friedensangebot versteht, ist zu bezweifeln.
Und trotzdem: es bleibt die einzige Lösung, wenn wir nicht auch noch unsere Selbstachtung verlieren wollen.
Miriam
Beim Autofahren, geht es ja um eine individuelle Entscheidung, man kann sich ja auch anders orientieren - der Entschluss steht aber jedem frei.
Die diffuse Angst über die ich weiter oben schrieb, hat ja auch etwas damit zutun, dass man gar nichts entscheiden kann um das Risiko zu minimieren. Ich denke, dass es das Paradebeispiel ist, für das ausgeliefert sein – und das ist eine extreme Form der Machtausübung.
Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Man lernt sogar mit so einer nichtabsehbaren, also diffusen Bedrohung zu leben – das habe ich oft in Israel erlebt, wo die Menschen in einer Zeit in der sehr häufig Autobusse durch Selbstmordattentäter in die Luft gejagt wurden, trotzdem sich dieses Verkehrsmittels bedienten.
Du schreibst:
"Zum angesprochenen "Sieg". Wenn sich ein Paar streitet und es geht um Gewinnen oder Verlieren, dann müßte es doch allen klar sein, dass diese Strategie nicht zu einem friedlichen Verhältnis führen kann. Es führt auch zu nichts, wenn gerade an den Punkten, in denen Empfindlichkeiten herrschen, herumgewühlt wird. Gerade das führt doch zu einer Verhärtung der Standpunkte."
Ende des Zitats.
Ich glaube, dass das eben das Infame und auch Sinnlose der Attentate beweist. Sie führten zu nichts – und können auch zu nichts führen.
Ob man dabei Karls vorgeschlagenes Friedensangebot versteht, ist zu bezweifeln.
Und trotzdem: es bleibt die einzige Lösung, wenn wir nicht auch noch unsere Selbstachtung verlieren wollen.
Miriam
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich glaube, dass das eben das Infame und auch Sinnlose der Attentate beweist. Sie führten zu nichts – und können auch zu nichts führen.
Oh ja, sie haben schon ein Ziel! Und das Ziel scheint doch zum Teil erreicht worden zu sein.
Menschen aufeinander zu hetzen, Religionen aufeinander zu hetzen, das Trennende stark zu simplifizieren und das Gemeinsame zu zerstören.
Wenn jetzt in ground zero keine islamisches Kulturzentrum mit Moschee unter der Leitung eines anerkannten Imams errichtet werden darf, ist dieses Ziel, Haß zu säen, doch wunderbar gelungen.
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
Wir meinen eigentlich das Gleiche, Mart. Die verheerenden Konsequenzen die du aufzeigst, hatte ich als "zu nichts führend" bezeichnet.
Eigentlich stimmt deine Formulierung, denn du berücksichtigst die Ziele beider Seiten.
Im Grunde genommen: sehr deprimierend!
Miriam
Eigentlich stimmt deine Formulierung, denn du berücksichtigst die Ziele beider Seiten.
Im Grunde genommen: sehr deprimierend!
Miriam
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
@ mart: also Mart ich finde es schon befremdlich, dass Du hier auf dem Begriff "siegt" herum reitest. Ich habe genau geschrieben: "In diesem Kulturkampf "siegt" nur, wer die Herausforderung mutig und selbstbewusst annimmt und dabei aber auch seine eigene Religion und Kultur nicht verleugnet."
Diesen Sieg kann man guten Willen auch als Sieg in der eigenen Einsicht werten. Ich hatte nie die Absicht zwischen Siegern und Verlierern zu unterscheiden. Derartige seltsame Denke gibt mein Beitrag einfach nicht her.
Hafel
Diesen Sieg kann man guten Willen auch als Sieg in der eigenen Einsicht werten. Ich hatte nie die Absicht zwischen Siegern und Verlierern zu unterscheiden. Derartige seltsame Denke gibt mein Beitrag einfach nicht her.
Hafel
Wir, die amerikanischen Moslems, schämen uns, dass Glaubensbrüder von uns einen solch mörderischen Anschlag auf die USA gemacht haben". (schorsch)
nee schorsch,,find ich nicht so gut, Deine Idee,, sowas suggeriert eine Mitschuld, zumindest gedanklich und wenn man das weiterdenkt könnte man auf die Idee kommen das dies ja auch für Amerikaner gelten sollte die dann in aller Welt (wo auch immer amerikanische Soldaten oder Geheimdienste oder Großunternehmen Unredliches taten, solche Gedenktafeln aufstellen müßten.
Dann doch lieber (in Erkenntnis bisheriger Gräulichkeiten) eine Art Schlusstrich-, und Neuanfangstheorie nachhängen ,,
karl schreibt das er im Autoradio este Berichte vom Ereignis hörte,,
Wir waren übrigens in Bonn zu mehrwöchigem Besuch und zur Unterstützung bei einer Seniorentreffbekanntschaft und (ich weiß nicht mehr warum der Fernseher früh um 8 Uhr schon an war,,,das ist bei uns sehr unüblich) und sah den ersten Turm qualmen,,dachte sofort an einen toll gemachten wie echt aussehenden Film,,und erst einige Minuten später beim Umschalten auf einen anderen Sender (ich gucke keine Krimis usw,,) als die gleichen Bilder auftauchten, kam die Erkenntnis, das hier etwas weltbewegendes ablief.
hugo
nee schorsch,,find ich nicht so gut, Deine Idee,, sowas suggeriert eine Mitschuld, zumindest gedanklich und wenn man das weiterdenkt könnte man auf die Idee kommen das dies ja auch für Amerikaner gelten sollte die dann in aller Welt (wo auch immer amerikanische Soldaten oder Geheimdienste oder Großunternehmen Unredliches taten, solche Gedenktafeln aufstellen müßten.
Dann doch lieber (in Erkenntnis bisheriger Gräulichkeiten) eine Art Schlusstrich-, und Neuanfangstheorie nachhängen ,,
karl schreibt das er im Autoradio este Berichte vom Ereignis hörte,,
Wir waren übrigens in Bonn zu mehrwöchigem Besuch und zur Unterstützung bei einer Seniorentreffbekanntschaft und (ich weiß nicht mehr warum der Fernseher früh um 8 Uhr schon an war,,,das ist bei uns sehr unüblich) und sah den ersten Turm qualmen,,dachte sofort an einen toll gemachten wie echt aussehenden Film,,und erst einige Minuten später beim Umschalten auf einen anderen Sender (ich gucke keine Krimis usw,,) als die gleichen Bilder auftauchten, kam die Erkenntnis, das hier etwas weltbewegendes ablief.
hugo
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es tut mir leid, hafel, dass wir uns jetzt doch mißverstehen.
Du hattest doch bereits richtiggestellt, das hier das Wort "Siegen" mißverständlich ist.
Da es sich aber bei Konfrontationen geradezu aufdrängt in den Begriffen "Sieg" oder "Niederlage" zu denken, wollte ich einfach zu bedenken geben, dass es auch andere Möglichkeit gibt. Kurzfristig viel mühsamer, langfristig aber erfolgreicher.
Du hattest doch bereits richtiggestellt, das hier das Wort "Siegen" mißverständlich ist.
Da es sich aber bei Konfrontationen geradezu aufdrängt in den Begriffen "Sieg" oder "Niederlage" zu denken, wollte ich einfach zu bedenken geben, dass es auch andere Möglichkeit gibt. Kurzfristig viel mühsamer, langfristig aber erfolgreicher.
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
@ mart:: begraben wir die Missverständnisse und gehen einem geruhsamen Wochenende entgegen.
Hafel
Hafel
Wenn die Teilnahme an diesem Forum tatsächlich religionsabhängig sein sollte, weil die Mehrheit der Mitglieder dies befürwortet, dann wären wir hier ja noch weiter zurück, als ich in meinen traurigsten Lesestunden wähnte.Wie kommst Du zu solch einer Aussage? Ich schrieb ja gerade das Gegenteil, dass ich Moslems einlade, sich an unseren Diskussionen zu beteiligen. Wenn ich gleichzeitig bemerkte, dass ich dabei nicht immer von allen Diskutanten unterstützt wurde, bedeutet dies ja nicht, dass wir kein für alle offenes Forum sind und diese sich durchgesetzt hätten.
Der Seniorentreff ist ein offenes Forum für Menschen aller Weltanschauungen, solange sie sich an die Forumsregeln halten.
Karl
Re: Versöhnen statt spalten - meine Gedanken zum 11. September 2001
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn die Teilnahme an diesem Forum tatsächlich religionsabhängig sein sollte, weil die Mehrheit der Mitglieder dies befürwortet, dann wären wir hier ja noch weiter zurück, als ich in meinen traurigsten Lesestunden wähnte.Wie kommst Du zu solch einer Aussage? Ich schrieb ja gerade das Gegenteil, dass ich Moslems einlade, sich an unseren Diskussionen zu beteiligen. Wenn ich gleichzeitig bemerkte, dass ich dabei nicht immer von allen Diskutanten unterstützt wurde, bedeutet dies ja nicht, dass wir kein für alle offenes Forum sind und diese sich durchgesetzt hätten.
Der Seniorentreff ist ein offenes Forum für Menschen aller Weltanschauungen, solange sie sich an die Forumsregeln halten.
Karl
ich kam zu dieser Aussage aufgrund dieses Satzes von dir:
"Ich habe übrigens immer den Standpunkt vertreten, dass im Seniorentreff auch Moslems willkommen sind. Leider hatte ich dabei nicht immer die Unterstützung der Mehrheitsfraktion."
"Den Standpunkt vertreten haben" und "nicht die Unterstützung der Mehrheit haben" --- das kann man anders verstehen, als das, was du nun da oben deutlicher formuliert hast, gemeint zu haben.
In meinen Ohren klang dieser Satz wie: ich habe den Standpunkt vertreten (ich würde gern), aber keine Mehrheit gefunden (also ist nichts draus geworden).
Nun sprichst du davon, Moslems einzuladen ... . Das hört sich ein bisschen aktiver an.
Und ich habe auch gesagt "sein sollte" und "wäre" - bitte beachte dies.
Ich gehe davon aus, dass der von dir fett geschriebene Satz keine Drohung gegen mich sein soll.
Sorella