Diskussion historischer Ereignisse Stolpersteine, unter anderem Beispiel München, die Stolpersteine-Muffel-Stadt
@JürgenS / Zum Thema Blog: Verfolgte Sportler mit jüdischem Glauben
Lieber Jürgen, auch für Ernst Alexander, früherer Fußballspieler beim Schalke04, gab es in meiner Heimatstadt kein Pardon.
IM ABSEITS...
Gedenken an einen verfolgten, entrechteten und ermordeten Königsblauen: Gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen weihte der FC Schalke 04 am Donnerstag (6.2.20) den Ernst-Alexander-Weg auf seinem Vereinsgelände ein.
Die Stadt Gelsenkirchen folgte dem Namensvorschlag des Vereins. Kommune und Club ehren und erinnern damit an Nachwuchs- und Reservespieler Ernst Alexander, der 1933 aufgrund seines jüdischen Glaubens aus dem Verein ausgeschlossen wurde. Alexander konnte zunächst in die Niederlande fliehen und dort weiterhin Fußball spielen, wurde dort nach Beginn des Zweiten Weltkriegs von den deutschen Invasoren interniert, 1942 nach Ausschwitz deportiert und dort ermordet.
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Aber hat nicht Charlotte Knobloch sich gegen "Stolpersteine" ausgesprohen, weil Menschen dann zwangsläufig darauf herumtrampeln würden? Ich persönlich neige in diesem Fall dazu, der Ansicht der Betroffenen die oberste Priorität zu geben.
korrekt, was du schreibst.
Man kann dem nicht widersprechen, dass man auf allem, was am Boden liegt, "herumtrampeln" kann.
Auf dem Königsplatz in München wurde vor einigen Tagen ein rundes "Steinfeld" in den Boden eigelassen, eröffnet, an der Stelle, wo die Bücherverbrennungen in der Nazizeit stattfanden, zur Mahnung.
Jede Gedenkform kann angemessen sein, wenn sie gewollt wird, auch Stolpersteine.
Vielleicht gäbe es ja noch eine Möglichkeit.
Einfach Hauseigentümer suchen, die sich einen Stolperstein in Augenhöhe in die Fassade zementieren lassen. Bei den vielen staatlichen Bauten dürfte das sowieso kein Problem sein.
Dann ist es eben ein Mauerstein. Der macht aber genauso nachdenklich.
Anderl
Was die Stolpersteine angeht, "trampele" ich nicht darauf herum.
Oft bleibe ich stehen und lese die Namen. Ich finde es gut, dass
sie genau an dem Ort angebracht wurden, an dem das Unrecht
seinen Lauf nahm. Und dass der Weg in den Tod genannt wird.
Kannst du eine Alternative nennen, die zur Erinnerung beitragen
könnte? Mir fällt keine ein.
xenia
Liebe @xenia,
du hast meinen Beitrag nicht wirklich gelesen. Ich habe eine Aussage von Charlotte Knobloch angeführt, deren Richtigkeit von @JuergenS bestätigt wurde, und meine Einstellung geäussert, dass für mich die Meinung der Betroffenen vorrangig ist. Du müsstest dich also nicht mit mir, sondern mit Charlotte Knobloch auseinandersetzen.
Was andere Möglichkeiten des Gedenkens betrifft, finde ich den Vorschlag von @Bandagenanderl nicht schlecht!
Die Situation in München ist natürlich kompliziert, aber lösbar, langfristig, denn es gibt inzwischen auch ein paar Stolpersteine auf "amtlichem" Grund verlegt.
Am Donnerstag werden wieder auf Privatgrund 22 Stolpersteine verlegt, viele weitere, vorfabrizierte warten auf Verlegung, die Hinterbliebenen müssen viel Schritte gehen, um eine Verlegungsmöglichkeit zu finden, die das Verbot in München berücksichtigt.
Und es gibt natürlich auch Stelen, Wandtafeln etc., es geht ja auch darum, das ganze mit Gespür zu betreiben, aus verschiedenen Gründen
Was die Stolpersteine angeht, "trampele" ich nicht darauf herum.Dieser Meinung kann ich mich voll und ganz anschließen, deshalb heißen sie ja "Stolpersteine". Die Betroffenen sind an der Stelle entlanggelaufen, wo sich heute die goldenen Erinnerungssteine im Strassenpflaster befinden. Charlotte Knobloch hat ihre Sichtweise und die Ideengeber der Stolpersteinaktion hatten ihre, und die kann ich für mich persönlich gut nachvollziehen.
Oft bleibe ich stehen und lese die Namen. Ich finde es gut, dass
sie genau an dem Ort angebracht wurden, an dem das Unrecht
seinen Lauf nahm. Und dass der Weg in den Tod genannt wird.
Kannst du eine Alternative nennen, die zur Erinnerung beitragen
könnte? Mir fällt keine ein.
xenia
Michiko
Liebe @xenia,
du hast meinen Beitrag nicht wirklich gelesen. Ich habe eine Aussage von Charlotte Knobloch angeführt, deren Richtigkeit von @JuergenS bestätigt wurde, und meine Einstellung geäussert, dass für mich die Meinung der Betroffenen vorrangig ist. Du müsstest dich also nicht mit mir, sondern mit Charlotte Knobloch auseinandersetzen.
Was andere Möglichkeiten des Gedenkens betrifft, finde ich den Vorschlag von @Bandagenanderl nicht schlecht!
Guten Morgen, @Zwergohreule,
es gibt durchaus Betroffene, die diese Stolpersteine befürworten. Wenn ich das richtig sehe, ist Charlotte Knobloch eine der WENIGEN jüdischen Mitbürgern, die diese Aktion ablehnt. Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, befürwortet diese Aktion, wie man an seiner Teilnahme in Bad Brückenau sehen kann.
LG
DW
wusste ich nicht, aber Schuster ist ohnehin flexibel und findet Stolpersteine auch ok., neben den anderen Gedenkarten.