Diskussion historischer Ereignisse Schatten über dem Kongo .... Buch und Doku zeigen exemplarisch die Ursachen vieler Probleme

Ich wußte darüber praktisch nichts, ihr schon?

Teil 1 bis 11 auf youtube.

[i]Der belgische König Leopold II verwandelte das an Bodenschätzen reiche Land in ein gigantisches Arbeitslager. Als man ihm 1908 den Kongo wieder entzog, hatte er schätzungsweise über eine Milliarde Dollar Reingewinn aus seiner Kolonie erbeutet, rund 10 Millionen Menschen verloren dabei ihr Leben.


"Schatten über dem Kongo" erzählt die Geschichte eines fast vergessenen Völkermordes. Im Jahr 1885 wurde auf der Kongokonferenz in Berlin der belgische König Leopold II als Herrscher des Kongo-Staates eingesetzt. Damit begann eine beinahe beispiellose Geschichte von Ausbeutung, Verfolgung und millionenfachem Mord an der einheimischen Bevölkerung.

Dem couragierten Einsatz eines Einzelnen war es zu verdanken, dass Leopold seine "Privatkolonie" wieder abgeben musste: Edmund Morel, Angestellter einer Schifffahrtslinie, erkannte als Erster das Ausmaß des Terrors und gründete die erste große Menschenrechtsbewegung des 20. Jahrhunderts, die "Congo Reform Association".


Doch bis heute hat sich das Land nicht völlig von den Folgen der Schreckensherrschaft erholt. Denn die meisten der nachfolgenden Herrscher regierten das Land weiter im Stil der alten Kolonialherren. Erst 2006 konnte das Volk nach vielen von Diktatur und Bürgerkrieg geprägten Jahrzehnten wieder einen demokratischen Präsidenten wählen. Höchst instabil sind die politischen Machtverhältnisse im Land dennoch nach wie vor.

Der Film "Schatten über dem Kongo" entstand nach dem gleichnamigen Buch des amerikanischen Schriftstellers Adam Hochschild. Die Regisseurin Pippa Scott hat daraus eine bewegende Dokumentation auf höchstem filmischen Niveau gemacht, die exemplarisch die Ursachen vieler Probleme des afrikanischen Kontinents aufzeigt. Wie der englische Originaltitel "King Leopolds Ghost" andeutet: Der Schatten des Kolonialismus liegt noch immer über vielen Ländern Afrikas.
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Ja Mart,
mir war die Schreckensherrschaft des Leopold
von Belgien im Kongo bekannt - ich las davon
vor langer Zeit.

Voller Grauen denke ich an die Fotos mit den
Körben voller abgehackter Hände und Füße der
Kongolesen - dieser Unmensch und seine Aufseher
waren in ihrer Grausamkeit der Bevölkerung gegenüber
nicht mehr zu überbieten.

Nach Leoplds Entmachtung kam das Land auch nicht
zur Ruhe, die untereinander verfeindeten Stämme
waren nicht in der Lage, friedlich miteinander
umzugehen. Das ist auch heute noch ähnlich.

M.



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Wenn man auf sich nimmt, die 11 Teile der Dokumentation zu schauen, dann kann ich deinem letzten Satz

[i]Nach Leoplds Entmachtung kam das Land auch nicht
zur Ruhe, die untereinander verfeindeten Stämme
waren nicht in der Lage, friedlich miteinander
umzugehen. Das ist auch heute noch ähnlich. (Medea)[/indent]

nur mit starken Einschränkungen zustimmen.

Stimmt Mart,
es gäbe noch vieles zu schreiben, auch von der
Zwangsarbeit in den Kupferminen, etc. -
ich habe lediglich aus meinem Gedächtnis diese
schrecklichen Bilder geholt.
Das Thema ist vielschichtig und bedarf näherer
Betrachtung.

M.

Das eigentliche Problem ist das die
ganze Koloniallisten wie die Boeren
die Engländer die Deutschen und ,und
mit Dollarzeichen ohne Ethik und Moral
ein Fremdes Kontinent sich gerissen
haben,und tatsächlich der Meinung waren
das es denen gehört !
Hätte man in laufe der Zeit dies erkannt
und gegengesteuert und der Afrikaner fair
behandelt und Beteiligt wäre vieles anders
gelaufen !
Nunmehr ist der Gejagter selber zum Jäger
geworden und der Jagtinstinkt von der
Rücksichtsloser Nordeuropeeische Eindringeling
hat dieser Bevölkerung Angesteckt und die
etliche Grueldiktatoren und sichselbst einen
Bärendienst erwiesen !

http://www.amazon.de/Kongo-Geschichte-David-van-Reybrouck/dp/351842307X/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1336140715&sr=1-2

Gestern wurde das soeben in deutscher Übersetzung im Suhrkamp-Verlag veröffentlichte Buch von David van Rybrouck in der Belgischen Botschaft in der Berlin vorgestellt.
Das Original in niederländischer Sprache ist 2010 erschienen, weitere Übersetzungen sind in Arbeit.

Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die sich für Afrika, Kolonialismus interessieren und erfahren möchten, was die Kolonialisierten dazu zu sagen haben.

Gruß
Grenzlandfrau

Greetings

Ich bin mehrmals in Zaire gewesen ( Kinshasa, Lumbumbashi) waehrend der Regierungszeit von Mobutu und kann nur Rueckblickend sagen die Probleme des Congos,, die heute noch herrschen und seit 1908 herrschten, auf Leopold II zu schieben oder die Kongo Konferenz, ist meiner Ansicht nach ein verschliessen der Augen vor der Realitaet.

Mobutu Sese Seko war ein Tyrann der schlimmsten Sorte. Lauren Desire Kabila war ein Tyrann und sein Sohn Joseph Kabila der jetzt "demokratisch gewaaehlt wurde" ist nicht gerade ein vertreter der Demokratie.

Peter Scholl-Latour hat ein sehr gutes Buch ueber die Situation in Africa und auch im Congo geschrieben (Africanisches Todeslied) sowie John.L. Brom's Buch ueber die Congo Tragodie " Mit schwarzen Blut geschrieben" gibt einen sachlichen und erfahrenen Bericht ueber die scheinbar unloesbaren probleme im Congo.(Knauer Verlag gibt es den eigentlich noch ??)

Wirtschaftlich muesste das Land bluehen aber nach den Weissen sind jetzt die Chinesen ganz stark im Coltran, Gold, Kupfer and so on and so on Abbau drinnen. Was nicht gerne gesagt wird im Osten des Congos werden Millionen Frauen vergewaltigt, Kinder als Soldaten verbraten und die Zentralregierung in Kinshasa interessiert es ueberhaupt nicht was dort laeuft solange das Geld fliesst.

Wir machen es uns oft sehr einfach und alle Probleme Africas sind die Schuld der Weissen oder der Kolonialzeit. Aber wir muessen mal klar sehen das viele Laender dort nun schon 40-60 Jahre unabhaegig sind manche sogar noch laenger (Liberia, und andere) und was machen viele der Diktatoren?
Hockey

Naja, dass der Kongo von Leopold aufs übelste ausgebeutet wurde, ist kein Geheimnis. Und dass nach der Übertragung der rechte auf Belgien (vorher hatte tatsächlich Leopold eine eigene Kolonie) sich viel geändert hat, kann man auch nicht sagen.

Der Kongo war und ist Reich an Bodenschätzen, Belgien hat davon bis zur Unabhängigkeit profitiert und darüber hinaus natürlich auch noch, sont wäre es nicht notwendig gewesen, den ersten freigewählten Ministerpräsidenten namens Lumumba mit freundeshilfe ermorden zu lassen. Auch die Abspaltung Katangas mit den reichsten vorkommen und der Stützung tschombes war und ist kein Ruhmesblatt der ehemaligen Kolonialmacht .

Alkib

Die Unterscheidung zwischen Hutu und Tutsi wurde von den Kolonialmächten durchgeführt.
Kriterium der Einteilung war der Reichtum, das heißt die Größe des Rinderbesitzes-
Hierbei war Tutsi, wer mehr als zehn Rinder besaß, und Hutu, wer weniger Rinder sein Eigen nannte (Volkszählung in Ruanda 34/35).

Diese seltsame "ethnische" Einteilung ergab dann eine wohlhabendere, einheimische Elite, die den Rest im Sinne der Kolonialherren beherrschen konnte.

.... die Folgen sind nicht nur aus Ruanda bekannt, sondern bis heute ein Konfliktherd im Kongo und den angrenzenden Staaten.

Natuerlich hast du Recht das diese Ausbeutungen ein riesen Verbrechen waren aber was sich unter Mobutu und seinen Nachfolgern abspielt ist meiner Ansicht nach ein genauso grosses Verbrechen. Ich habe nur darauf hingewiesen das, sich auf 1908 und die Kolonial zeit und dort alles Uebel zu suchen ohne auf die Probleme einzugehen die in einigen afrikanischen Laendern seit der Unhabhaeigikeit zu finden sind , ist falsch
(z.B. Mobutu, Kabila, Burkassa, Idi Amin u.a.)
Auch die Situation mit Lumumba und Katanga war auesserst uebel. Was nicht gerne gesagt wird ist das die UNO Truppen unter dem indischen General rumstanden und nichts taten und es kein Rumesblatt dieser Organization war.
Auch der Tod von Dag Hammmarskjoeld war nicht gut fuer das neue Land. (sein flugzeug wurde sehr wahrscheinlich abgeschossen von einem anderen flugzeug??)
Hockey