Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade

Diskussion historischer Ereignisse Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ttrula
als Antwort auf ingo vom 28.01.2019, 12:09:07

ingo, meine Seite der Waage ist, dass ich nicht über angebotene Quellen zetere. Ich lese sie, wenn es mich interessiert. Und wenn mir die Verantwortlichen der Quelle unbekannt sind, dann recherchiere ich. Eigenangaben und Fremdbewertung.
Wie man das eben so macht beim recherchieren.
Bei den in Deutschland aufgelegten Medien mache ich das genauso.
Meine Bewertung über die Interessenslagen habe ich hier andernorts bekanntgegeben. Recht ausführlich wurde es dort von jemand anders mit dem Link zur "Anstalt" verdeutlicht, die sich in einer ihrer Sendungen damit beschäftigte.

Ich setze es hier noch einmal ein
Der bunte Kiosk der Presselandschaft

@marina: nein, über deine angebotene Quelle hatte ich nicht gezetert, sondern nur angemerkt, dass sie laut Eigenauskunft parteiisch ist und ich es gut finde, sich auch eine Gegenmeinung durchzulesen.

ingo
ingo
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RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ingo
als Antwort auf ttrula vom 28.01.2019, 12:18:09

Sorry; aber Putins Medien gehören für mich ebensowenig zu denen, bei denen ich "recherchiere", wie es, rückblicvkend gesehen, der "Völkische Beobachter gewesen wäre. Wobei Russia Today & Co noch gefährlicher für die Meinungsbildugn sind, weil RT eine verführerische Mischung aus Propaganda und Wahrheit bringt; und das noch unter Beteiligung amerikanischer "Journalisten", die Seriösität vorgaukeln  sollen. Ich frage Dich mal, ob Du eine chinesischen, eine iranischen oder auch eine ungarische, eines syrische Presseseite in Deine Vergleiche einbeziehen würdest. Wenn Du das bejahst, wäre ich entsetzt. Wenn nicht, dann denk mal über Deinen Vertrauensvorschuß zu Putin nch. Der genießt bei mir übrigens  ebensowenig Vertrauen, wie Trump.

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ttrula
als Antwort auf ingo vom 28.01.2019, 13:13:39

chinesische auf jeden Fall.
Wenn ich sie auch nicht im Original lesen kann.
Da bekomme ich einiges über eine Freundin mit, die eng mit chinesischen Handelspartnern arbeitet.
Und mir viel über die Dummheit deutscher Manager erzählt, die schlecht informiert sind über chinesische Sichtweisen.

Auch bei Putin ist es interessant, seine Selbstdarstellung mit seinen Interessen abzugleichen. 
Kann Schröder irren? Unschuldig


Man darf nie außer Acht lassen, aus welcher Geschichte, aus welchen Sicherheits- und Handelsinteressen heraus ein Land gesteuert wird.
Dann kommen noch die ganz persönlichen Machterhaltungs- und wirtschaftlichen Interessen der Machthaber dazu.
Soweit Opposition eine Stimme findet (aber zum Teil auch direkt aus Regierungskreisen), findet man oft interessante Informationen zu Verflechtungen, die hier tunlichst nicht erwähnt werden.


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margit
margit
Administrator

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von margit
als Antwort auf Angeli44 vom 28.01.2019, 06:32:47

Liebe Anjeli,

ich möchte Dir dafür danken, dass Du an die Opfer von Leningrad erinnert hast.

Vor 75 Jahren wurde Leningrad, das heutige St. Petersburg, durch sowjetische Truppen von der Blockade durch die deutsche Wehrmacht befreit. Damit endete eine 872 Tage dauernde Zeit des Sterbens, des Hungerns und Leidens, während mehr als eine Million Menschen starben.

Diese Untat wurde im deutschen Namen und von Deutschen begangen. Deshalb will unsere  Regierung mit zwölf Millionen Euro ein Zeichen setzen und damit entweder den Überlebenden direkt  helfen oder  Institutionen wie ein Krankenhaus für russische Kriegsveteranen unterstützen und in ein neues deutsch-russisches Begegnungszentrum investieren.

Natürlich kann damit niemand für den Verlust seiner Eltern, Kinder, Partner und Angehörigen entschädigt werden, aber wenn sich die Lebensqualität der heute noch Überlebenden ein wenig verbessern lässt, ist das gut. Die Mittel sollen aber auch für die Zukunft, in ein deutsch-russisches Begegnungszentrum investiert werden. Gerade in Zeiten der Verschlechterung internationaler Beziehungen kann dies nicht hoch genug geschätzt werden.

Vielleicht lässt uns dieser Jahrestag ein wenig innehalten und daran denken, wie glücklich wir sind, dass wir hier seit 74 Jahren im Frieden leben und solch schreckliche Dinge nicht persönlich erfahren müssen und auch nicht dazu gezwungen werden, sie anderen anzutun.

Margit






 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von schorsch
als Antwort auf margit vom 28.01.2019, 15:27:37
............ Damit endete eine 872 Tage dauernde Zeit des Sterbens, des Hungerns und Leidens, während mehr als eine Million Menschen starben.

............ Deshalb will unsere  Regierung mit zwölf Millionen Euro ein Zeichen setzen ...........

...................
Margit






 
Kleine Rechnung des kleinen Schorsch: 12 Millionen Euros : 1 Million Überlebende = ?
Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf margit vom 28.01.2019, 15:27:37
Liebe Margit, ich wollte mich eigentlich ausschließlich auf die Erinnerung an die Einkesselung Leningrads und das damalige Leid der zivilen russischen Menschen beziehen. Aber da du nun andere Bezüge hergestellt hast, fühle ich mich genötigt, darauf einzugehen. – Es stimmt nicht, dass „wir “seit 74 Jahren in Frieden leben und solch schreckliche Dinge nicht persönlich erfahren müssen und auch nicht dazu gezwungen werden, sie anderen anzutun“. Setze deine Aussagen in die Vergangenheit, und schon sieht alles ganz anders aus. Immerhin gab es 40 Jahre – von 1949 bis 1989 ein geteiltes Deutschland – und den kalten Krieg, der sich besonders in Deutschland und Berlin niederschlug. Es gab die Mauer mit den Mauertoten. Es gab die politischen Gefangenen in der DDR. Es gab kurz nach Kriegsende in der Ostzone und der DDR Jugendliche, die nach Russland, die damalige Sowjetunion, zur Zwangsarbeit verschleppt wurden. Es gab die Staatssicherheit in der DDR mit ihren Methoden, sich Menschen gefügig zu machen! Gott sei Dank gibt es das heute nicht mehr. Aber eben erst seit 1989, und dann erfolgte ein schwieriger und schmerzhafter Aufarbeitungsprozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist – oder sein sollte.
 
Ich muss dies hier ausführen, weil ich den Blog begonnen habe – und nicht möchte, dass dieser eine Richtung erhält, die nicht stimmt.

Angeli44

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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Angeli44 vom 29.01.2019, 06:06:22
 Aber da du [margit] nun andere Bezüge hergestellt hast, fühle ich mich genötigt, darauf einzugehen. – Es stimmt nicht, dass „wir “seit 74 Jahren in Frieden leben und solch schreckliche Dinge nicht persönlich erfahren müssen und auch nicht dazu gezwungen werden, sie anderen anzutun“. Setze deine Aussagen in die Vergangenheit, und schon sieht alles ganz anders aus. Immerhin gab es 40 Jahre – von 1949 bis 1989 ein geteiltes Deutschland – und den kalten Krieg, der sich besonders in Deutschland und Berlin niederschlug. Es gab die Mauer mit den Mauertoten. Es gab die politischen Gefangenen in der DDR. Es gab kurz nach Kriegsende in der Ostzone und der DDR Jugendliche, die nach Russland, die damalige Sowjetunion, zur Zwangsarbeit verschleppt wurden. Es gab die Staatssicherheit in der DDR mit ihren Methoden, sich Menschen gefügig zu machen! Gott sei Dank gibt es das heute nicht mehr. Aber eben erst seit 1989, und dann erfolgte ein schwieriger und schmerzhafter Aufarbeitungsprozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist – oder sein sollte.
 

Es ist schon interessant, dass Du mit dem fett geschriebenem Satz oben das Leben in der DDR nicht nur als eine Art Krieg beschreibst, sondern sogar noch versuchst, einen Vergleich mit der Belagerung Leningrags herszustellen.
Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf wandersmann vom 31.01.2019, 21:00:27
Guten Morgen Wandersmann 1, ich habe mal einige Links zu historischen Ereignissen herausgesucht, die in den von mir oben beschriebenen Zusammenhängen wichtig sind:

: 
https://www.bpb.de/shop/lernen/falter/238545/der-kalte-krieg-1945-1991

https://www.berliner-mauer-gedenkstaette.de/de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkst%C3%A4tte_Berlin-Hohensch%C3%B6nhausen

http://www.zeitklicks.de/ddr/zeitklicks/zeit/das-system/ueberwachung-und-unterdrueckung/die-methoden-der-stasi/



Angeli44

 
wandersmann
wandersmann
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RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Angeli44 vom 01.02.2019, 06:36:04

@ Angeli44

Hui - da war ja mächtig was los in der Zone damals.
In diesem Kontext ist Dein Vergleich des Alltags in der DDR mit der Vernichtung der Leningrader Bevölkerung natürlich einleuchtend.
Kleine Randnotiz noch - immer wenn ich früher an Leuna oder Böhlen verbeigefahren bin, an der "ewigen Flamme" und den qualmenden Schornsteinen, hatte ich so ein mulmiges Gefühl. Ob sich dort vielleicht die Konzentrationslager der DDR befunden haben, samt Vergasungseinrichtungen und Verbrennungsöfen?

Karl
Karl
Administrator

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 01.02.2019, 10:16:46

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wie man von der Belagerung Leningrads zur DDR kommen kann.  Das eine hat mit dem anderen nicht nur nichts kausal zu tun, sondern auch eine Vergleichbarkeit sehe ich nirgends. 

Karl


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