Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade

Diskussion historischer Ereignisse Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade

Angeli44
Angeli44
Mitglied

Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von Angeli44

Guten Morgen, in den Badischen Neuesten Nachrichten online finde ich heute Morgen einen kurzen, jedoch wichtigen  Artikel über die Leningrader Blockade durch die Deutsche Wehrmacht in den Jahren 1941 bis 1944. Eine Million Leningrader starben damals an Hunger, Kälte, Krankheit und Granatenbeschuss.

Russland erinnert nun an die Opfer. - Wer den ganzen Artikel lesen möchte, hier der Link:

https://bnn.de/nachrichten/politik/russland-erinnert-an-opfer-der-leningrader-blockade


Angeli44

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von dutchweepee

Ich selbst war als Tourist und später als NVA-Offizier in Leningrad und neige mein Haupt vor dem Heldentum der Menschen. Die Leningrader haben die 900 Tage Blockade unter größten Schmerzen überstanden - in Sichtweite der faschistischen Panzer und Maschinengewehre hat man Brot aus Holzmehl, die eigenen Haustiere ...und später auch Nachbarn verspeisen müssen. 

Mein Onkel war Teil dieser Scheiss-SS-Belagerungstruppen und ich schäme mich dafür!
 



 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von pschroed

Eine schöne Geste von der DE Bundesregierung Daumen hoch
Phil.

ZITAT WR    (Westfälische Rundschau)

ST. PETERSBURG  75 Jahre nach Ende der Belagerung von Leningrad im heutigen St. Petersburg will Deutschland noch lebende Opfer in Russland mit insgesamt zwölf Millionen Euro unterstützen.
Diese Geste sei "ein Symbol dafür, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind, aber auch ein Signal, dass so etwas niemals wieder geschehen darf", sagte Außenminister Heiko Maas in einer gemeinsamen Erklärung mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow. Russland will an diesem Sonntag mit einer Militärparade an die Toten erinnern.

Mit dem Geld aus Deutschland soll demnach das Krankenhaus für Kriegsveteranen modernisiert werden. In der Klinik würden viele noch lebende Opfer der Blockade durch die deutsche Wehrmacht behandelt. Darüber hinaus fördere die Bundesregierung die Einrichtung eines deutsch-russisches Begegnungszentrums in St. Petersburg.

"Wir sind uns sicher, dass diese freiwillige Aktion die Lebensqualität der noch lebenden Blockadeopfer verbessern wird", schrieben Maas und Lawrow. Außerdem diene sie "der historischen Aussöhnung zwischen den Völkern der beiden Länder".

Auf Befehl Adolf Hitlers sollte die Stadt der Oktoberrevolution durch systematisches Aushungern ihrer Bewohner ausgelöscht werden. An Hunger, Kälte und Krankheit sowie durch Granatenbeschuss starben Schätzungen zufolge mehr als eine Million Menschen - ein Drittel der damaligen Bevölkerung. Am 27. Januar 1944 vertrieb die Rote Armee die Wehrmachtssoldaten aus den letzten Stellungen vor der Stadt.
KOMMENTARE (0)


Anzeige

ingo
ingo
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ingo
als Antwort auf pschroed vom 27.01.2019, 11:46:19

Sehr gut, phil.! Als ich das heute gelesn habe, habe ich mir gewünscht, zu erfahren, wer diese Geld ausgezahlt bekommt. Glaubst Du, dass es bei den Betroffenen ankommt? Ich nicht!

arno
arno
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von arno
als Antwort auf ingo vom 27.01.2019, 17:10:47

Moin,

wenn man bedenkt, dass Rußland wieder als Feindbild aufgebaut wird, was soll
dann die öffentliche Betroffenheit über dieses monströse Verbrechen  zum Ausdruck bringen?

Die Russen sind doch nicht blöd!

Gruß arno
 

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ingo vom 27.01.2019, 17:10:47
Sehr gut, phil.! Als ich das heute gelesn habe, habe ich mir gewünscht, zu erfahren, wer diese Geld ausgezahlt bekommt. Glaubst Du, dass es bei den Betroffenen ankommt? Ich nicht!
Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein deutscher Amtskollege Heiko Maas haben in einer gemeinsamen Erklärung die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt, den Überlebenden der 872 Tage langen Blockade zwölf Millionen Euro bereitzustellen.

Sie basiere „auf der Anerkennung der Verantwortung für das Unrecht, das damals im Namen des deutschen Volkes verübt worden ist“, heißt es in der Erklärung. Die Minister begrüßen die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, eine „freiwillige humanitäre Geste“ gegenüber jenen Blockade-Opfern zu machen, die noch am Leben sind.

Demnach sollen in St. Petersburg zwölf Millionen Euro für die Modernisierung des Krankenhauses für Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges und die Schaffung eines deutsch-russischen Begegnungszentrums für die russische und deutsche Öffentlichkeit sowie für die Opfer der Blockade bereitgestellt werden.

Quelle: Leningrader Blockade: Berlin will Überlebenden 12 Millionen Euro zahlen

Anzeige

Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf arno vom 27.01.2019, 22:54:50

Guten Morgen Arno, es geht - jedenfalls mir - nicht so sehr um die "öffentliche Betroffenheit", sondern einfach nochmal auf etwas hinzuweisen, was einem vielleicht nicht mehr so präsent ist. - Mir hat sich eine Nachbarin in einem Flugzeug nach St. Petersburg im Jahre 2005 eingeprägt, eine Russin aus St. Petersburg, die sehr gut Deutsch sprach. Als erstes erzählte sie mir von der damaligen Einkesselung Leningrads und meinte, ich solle unbedingt den Friedhof in St. Petersburg aufsuchen, wo Hunderttausende begraben liegen. - Das habe ich nicht mehr vergessen. - Deshalb auch mein Hinweis auf den Artikel der Badischen Neuesten Nachrichten online.

- Nun muss ich aber noch - für alle - darauf hinweisen, dass dieser BNN-Artikel mit dem von mir eingegebenen Link zwei Mal von der BNN-Redaktion geändert wurde. Gestern: da lag der Tenor  auf Deutschlands Geldspenden. Und dann noch einmal: Jetzt wird u.a. ausführlicher über über die gestrigen Zeremonien in St. Petersburg berichtet.

ingo
ingo
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ingo
als Antwort auf dutchweepee vom 28.01.2019, 01:20:27

Das hat mir noch gefehlt: Ein Wir sollen glauben, was "Sputniknews" , das Agit-Prop-Blatt Moskaus, dazu schreibt. Das  antworte ich jetzt nicht für Dich, dutch, sondern für diejenigen, die dem Blatt vielleicht Glauben schenken wollen.
Kleiner Bruder von Russia Today

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ttrula
als Antwort auf ingo vom 28.01.2019, 08:55:36
Das hat mir noch gefehlt: Ein Wir sollen glauben, was "Sputniknews" , das Agit-Prop-Blatt Moskaus, dazu schreibt. Das  antworte ich jetzt nicht für Dich, dutch, sondern für diejenigen, die dem Blatt vielleicht Glauben schenken wollen.
Kleiner Bruder von Russia Today
sich eine Quelle und ihre Argumentation durchzulesen ist nicht gleichbedeutend mit der Quelle (alles) zu glauben. 

Sich aus unterschiedlichen und gegensätzlichen Quellen zu informieren und die dort jeweils als Fakten ausgegebenen Zusammenhänge kritisch zu bewerten, hilft nach meiner Meinung wesentlich mehr, die in der Regel komplexen Zusammenhänge und Interessen zu erkennen, als nur vereinfachte Formeln einer bestimmten Verlautbarungsgruppe zu konsumieren.
Macht aber geistige Arbeit.

 
ingo
ingo
Mitglied

RE: Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade
geschrieben von ingo
als Antwort auf ttrula vom 28.01.2019, 11:58:41

ttrula: Bitte erklär' mir mal, auf welche Seite der Waage ich Beiträge von Russia Today & Co legen soll, um im Vergleich zu anderen Medien zu einem opbjektiven Ergebnis zu kommen. Meine Methode ist, dass ich westliche Medien miteinander vergleiche (dazu gehört auch die Neue Zürcher) und mir dann eine eigene Meinung bilde. Sputnik und RT gehören zugegebenermaßen ebensowenig zu meinen Quellen, wie dasn Neue Deutschland zu DDR Zeiten(!) oder es der "Völkische Beobahter" früher gewesen wäre. Wenn Deine Quellen andere sind, ist das okay; aber wir kommen nicht zusammen.


Anzeige