Diskussion historischer Ereignisse Putin verstehen, aber wie?
Re: Putin verstehen, aber wie?
Jede Zeile von Gert Ewen-Ungar ist bemerkenswert Bruny.
Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bemerkenswert ja, Dutch - aber bestätigen kann ich nur was ich selbst erlebe. Und ich fühle mich wohl in Russland, bin aber auch fern von jeder Russland oder Putin Phobie .
Bruny
Bruny
Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Helmut Schmidt zu Rußland und Putin.Hier gehts zu versch. Artikel
Danke mart1 für die Einstellung dieser Artikel.
Schmidts Stellungnahme zeigt, dass es in der Außenpolitk darauf ankommt einen langen Atem zu haben und zukünftige mögliche Entwicklungen in Betracht zu ziehen.
Der weiche Unterleib Russlands in Innerasien wird Russland Kopfzerbrechen bereiten, wenn die westlichen Truppen aus Afghanistzan abgezogen sind, so auch die Analyse des russischen Experten Markedonow (Ländranalysen). Dort ließe sich nachlesen, dass der Abzug des Westens aus Afgh. in Russland mit einem lachenden und weinenden Auge gesehen wird.
Es gibt auch Interessengemeinsamkeiten zwischen Russland und dem Westen. Wir sollten über der Ukraine nicht vergessen, dass wir Russland später brauchen werden, egal, ob Putin mit seinen Feststellungen früher gelogen hat. Wenn er jetzt mit der Wahrheit herausrückt ist es wichtig festzuhalten, welche Kreise mit welchen Denkansätzen ihm im inneren Machtzirkel Rückendeckung geben.
Schmidts Stellungnahme zeigt, dass es in der Außenpolitk darauf ankommt einen langen Atem zu haben und zukünftige mögliche Entwicklungen in Betracht zu ziehen.
Der weiche Unterleib Russlands in Innerasien wird Russland Kopfzerbrechen bereiten, wenn die westlichen Truppen aus Afghanistzan abgezogen sind, so auch die Analyse des russischen Experten Markedonow (Ländranalysen). Dort ließe sich nachlesen, dass der Abzug des Westens aus Afgh. in Russland mit einem lachenden und weinenden Auge gesehen wird.
Es gibt auch Interessengemeinsamkeiten zwischen Russland und dem Westen. Wir sollten über der Ukraine nicht vergessen, dass wir Russland später brauchen werden, egal, ob Putin mit seinen Feststellungen früher gelogen hat. Wenn er jetzt mit der Wahrheit herausrückt ist es wichtig festzuhalten, welche Kreise mit welchen Denkansätzen ihm im inneren Machtzirkel Rückendeckung geben.
@ Dutch :
danke , ich hab das mit interesse gelesen .
besonders die "schwulennummer" , die propagandistisch rauf und runter
gekaut wurde , erstrahlt in neuem glanz .
gut so ... ich war dem nämlich auch aufgesessen .
und :
klingt wie zwei beispielhafte antworten von ganz , ganz vielen , die mit
dem bericht von Gert Ewen-Ungar nicht einverstanden sind .
tatsächlich gibt es nur diesen "Hoschi" , der unter bisher 43 antworten
2-3 mal "kritisch" auffällig wurde .
sitting bull
danke , ich hab das mit interesse gelesen .
besonders die "schwulennummer" , die propagandistisch rauf und runter
gekaut wurde , erstrahlt in neuem glanz .
gut so ... ich war dem nämlich auch aufgesessen .
und :
Hier zwei Antworten auf den Reisebericht von Gert Ewen-Ungar.
klingt wie zwei beispielhafte antworten von ganz , ganz vielen , die mit
dem bericht von Gert Ewen-Ungar nicht einverstanden sind .
tatsächlich gibt es nur diesen "Hoschi" , der unter bisher 43 antworten
2-3 mal "kritisch" auffällig wurde .
sitting bull
Derzeit kann man Putin sicher gut verstehen - auch Menschen, die sonst politisch nicht so ganz fit sind. ER scheint in der SChweiz zu sein (er wurde ja seit einer Woche nicht mehr öffentlich in Russland erspäht). Dort hat - laut Blick, Schweizer Zeitung - seine Freundin im Tessin ein Kind entbunden - und der späte, glückliche Papa will dabei sein. Kann ich gut verstehen und beruhigt mich auch ein wenig, dass es noch ein Leben ausserhalb Annexion, Krieg und vielen Lügen für Herrn Putin gibt. WEiter so! Olga
klingt wie zwei beispielhafte antworten von ganz , ganz vielen , die mit
dem bericht von Gert Ewen-Ungar nicht einverstanden sind .
tatsächlich gibt es nur diesen "Hoschi" , der unter bisher 43 antworten
2-3 mal "kritisch" auffällig wurde .
sitting bull
Falsch, sitting bull,
umgekehrt ist es richtig denn Hoshi setzt die Erfahrungen von in Russland lebenden Familienangehörigen und Freunden dem Reisebericht (Karl May?) eines einzelnen entgegen. Das Beispielklatschen derer, die das lesen, was sie lesen möchten, kannst Du vergessen.
--
adam
Hoshi setzt die Erfahrungen von in Russland lebenden Familienangehörigen und Freunden dem Reisebericht (Karl May?) eines einzelnen entgegen. Das Beispielklatschen derer, die das lesen, was sie lesen möchten, kannst Du vergessen.
alles idioten , ausser Hoschi ...
so wird es wohl sein .
sitting bull
Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zitate aus dem Amnesty Report 2015 Russische Föderation:
Die Medienvielfalt wurde 2014 deutlich eingeschränkt, und die Freiräume für abweichende Meinungen wurden zunehmend enger. Die 2012 eingeführten Restriktionen der Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit wurden rigoros durchgesetzt und weiter verschärft. Einige NGOs wurden schikaniert, mit öffentlichen Schmutzkampagnen überzogen und unter Druck gesetzt, sich als "ausländische Agenten" zu registrieren. Etliche Demonstrierende und zivilgesellschaftliche Aktivisten wurden nach unfairen, politisch motivierten Prozessen zu Haftstrafen verurteilt. Nach wie vor wurden Menschen gefoltert und misshandelt, ohne dass die Täter mit Bestrafung rechnen mussten. Die Lage im Nordkaukasus war weiterhin instabil und durch zahlreiche Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet; den Opfern standen keine wirksamen rechtlichen Mittel zur Verfügung. Menschenrechtsverteidiger, unabhängige Journalisten und Rechtsanwälte gingen bei ihrer Arbeit nach wie vor hohe persönliche Risiken ein.
[. .. ]
Recht auf freie Meinungsäußerung
Medien und Journalisten
Die Regierung verstärkte die Kontrolle der wichtigsten Medien, was zu einem deutlichen Rückgang der Meinungsvielfalt führte. Ein Großteil der nominell nicht unter staatlicher Kontrolle stehenden Medien übte verstärkt Selbstzensur aus und bot regierungskritischen Ansichten kaum noch Raum. Der Druck auf unabhängige Medien nahm erheblich zu. Sie erhielten Verwarnungen von offizieller Seite, mussten sich von redaktionellen Mitarbeitern trennen und sahen sich mit Problemen in ihren Geschäftsbeziehungen konfrontiert. Medien in öffentlicher und privater Hand wurden dazu benutzt, um politische Gegner, unabhängige NGOs und andere kritische Stimmen zu diffamieren.
[. . .]
Folter und andere Misshandlungen
2014 gingen weiterhin Berichte über Folterungen und andere Misshandlungen aus dem ganzen Land ein. Opfer, die ihr Recht auf Entschädigung geltend machen wollten, wurden häufig unter Druck gesetzt, um sie zu einer Rücknahme ihrer Klage zu bewegen. Untersuchungen von Foltervorwürfen blieben fast immer folgenlos. Unter Folter erzwungene "Geständnisse" wurden vor Gericht als Beweismittel anerkannt. Nur in einigen wenigen Fällen, in denen sich in der Regel Menschenrechtsorganisationen eingeschaltet hatten, wurde Anklage gegen die an der Folter beteiligten Staatsbediensteten erhoben.
Der erheblich längere Artikel findet sich vollständig hier:
Die Medienvielfalt wurde 2014 deutlich eingeschränkt, und die Freiräume für abweichende Meinungen wurden zunehmend enger. Die 2012 eingeführten Restriktionen der Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit wurden rigoros durchgesetzt und weiter verschärft. Einige NGOs wurden schikaniert, mit öffentlichen Schmutzkampagnen überzogen und unter Druck gesetzt, sich als "ausländische Agenten" zu registrieren. Etliche Demonstrierende und zivilgesellschaftliche Aktivisten wurden nach unfairen, politisch motivierten Prozessen zu Haftstrafen verurteilt. Nach wie vor wurden Menschen gefoltert und misshandelt, ohne dass die Täter mit Bestrafung rechnen mussten. Die Lage im Nordkaukasus war weiterhin instabil und durch zahlreiche Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet; den Opfern standen keine wirksamen rechtlichen Mittel zur Verfügung. Menschenrechtsverteidiger, unabhängige Journalisten und Rechtsanwälte gingen bei ihrer Arbeit nach wie vor hohe persönliche Risiken ein.
[. .. ]
Recht auf freie Meinungsäußerung
Medien und Journalisten
Die Regierung verstärkte die Kontrolle der wichtigsten Medien, was zu einem deutlichen Rückgang der Meinungsvielfalt führte. Ein Großteil der nominell nicht unter staatlicher Kontrolle stehenden Medien übte verstärkt Selbstzensur aus und bot regierungskritischen Ansichten kaum noch Raum. Der Druck auf unabhängige Medien nahm erheblich zu. Sie erhielten Verwarnungen von offizieller Seite, mussten sich von redaktionellen Mitarbeitern trennen und sahen sich mit Problemen in ihren Geschäftsbeziehungen konfrontiert. Medien in öffentlicher und privater Hand wurden dazu benutzt, um politische Gegner, unabhängige NGOs und andere kritische Stimmen zu diffamieren.
[. . .]
Folter und andere Misshandlungen
2014 gingen weiterhin Berichte über Folterungen und andere Misshandlungen aus dem ganzen Land ein. Opfer, die ihr Recht auf Entschädigung geltend machen wollten, wurden häufig unter Druck gesetzt, um sie zu einer Rücknahme ihrer Klage zu bewegen. Untersuchungen von Foltervorwürfen blieben fast immer folgenlos. Unter Folter erzwungene "Geständnisse" wurden vor Gericht als Beweismittel anerkannt. Nur in einigen wenigen Fällen, in denen sich in der Regel Menschenrechtsorganisationen eingeschaltet hatten, wurde Anklage gegen die an der Folter beteiligten Staatsbediensteten erhoben.
Der erheblich längere Artikel findet sich vollständig hier:
Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sergei Nikitin, Leiter des Moskauer Büros von Amnesty International:
In der Zeit nach dem Mord an Boris Nemtsov wurde mir klar, dass in Russland ein neues Zeitalter angebrochen ist. Ein Zeitalter, in dem ein dreister Mord an einem Anführer von Protesten möglich ist; ein Zeitalter, in dem alles möglich ist. Und obwohl es scheint, dass wir in dieses Zeitalter über Nacht eingetreten sind, hat sich das Umfeld der Intoleranz gegenüber jeder Art von Dissens schon über mehrere Jahre angestaut.
Eine alles durchdringende Kultur der Straflosigkeit, das Fehlen des politischem Willens, all diejenigen zu identifizieren und vor Gericht zu stellen, die an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind, haben erheblich zur Schaffung dieser Atmosphäre beigetragen. Wir erleben tagtäglich ein exponentielles Wachstum an Schmierenpropaganda in den staatlichen Medien und eine Flut von Beleidigungen gegen all jene, deren Meinung sich von der Kreml-Linie unterscheidet.
Vor seinem Tod hatte Boris Nemtsov eine Protestdemonstration für den 1. März geplant – den ersten Tag des Frühlings – daher wurde sie “Frühlingsmarsch” genannt. Die Organisatoren, darunter bekannte Oppositionsführer, wollten die Kundgebung im Zentrum von Moskau stattfinden lassen, waren aber gezwungen worden nachzugeben und sie in den Außenbezirken der Stadt abzuhalten. Die Menschen waren nicht glücklich darüber, und man ging von einer niedrigen Beteiligung aus.
Aber all das hat sich über Nacht geändert. Am Samstag, den 28. Februar erhielt ich um 4 Uhr morgens eine ungewöhnliche E-Mail von einer unbekannten Person, die mich total erschüttert hat. Sie lautete: “Boris Nemtsov wurde in Moskau getötet.” Boris, ein ehemaliger Vizeministerpräsident in Jelzins Kabinett, wurde am Vorabend der von ihm organisierten Protestveranstaltung ermordet?
Ich hatte keinen Zweifel, es war wahr.
Trotz anfänglicher Weigerung der Behörden in Moskau, die Demonstration in der Innenstadt zu genehmigen, setzte sich der gesunde Menschenverstand durch.
Fünfzigtausend Moskowiter gingen langsam über die Brücke in der Nähe des Kreml, auf der Boris von vier Kugeln niedergestreckt wurde, vorbei an der Stelle, wo er getötet wurde. Die Demonstranten hielten Tausende von russischen Flaggen mit schwarzen Bändern, und sie legten Blumen auf der ganzen Länge des Brückengeländers nieder. Überall waren Plakate mit Fotos von Boris zu sehen.
Ich sehe eine tragische Symbolik in der Tötung eines der aktivsten Verfechter der Freiheit in Russland auf derselben Brücke, auf der sieben Direktoren von europäischen Sektionen von Amnesty International vor einem Jahr friedlich für die Versammlungsfreiheit demonstriert hatten.
Aber es ist ermutigend, dass es immer noch Leute gibt, die keine Angst haben – viele Tausende von Menschen, die sich nicht scheuten, vor dem Kreml in stillem Protest über die Brücke zu gehen; die sich nicht scheuen, für die Menschenrechte einzutreten – trotz der hysterischen Anschuldigungen, sie seien “ausländische Agenten”, Spione und Verräter; die keine Angst davor haben, in Blogs, Artikeln und Interviews in den wenigen überlebenden unabhängigen Medien die Machthaber mit der Wahrheit zu konfrontieren.
Sie alle wissen, dass mit diesem Frühling eine Saison begonnen hat, in der es leicht passieren kann, dass man für die Äußerung der eigenen Meinung angegriffen oder sogar getötet wird. Die mutigen Menschen in Russland mögen für ein so großes Land immer noch eine kleine Minderheit sein. Aber allein die Tatsache, dass es sie gibt, und ihr Enthusiasmus, Charisma und Selbstvertrauen geben mir in diesen dunklen Tagen Hoffnung. Russland wird frei sein; die Frage ist nur, wann und zu welchem Preis? Die Alternative ist, dass der Frühling sich sofort in den Winter verwandelt.
Sergei Nikitin, Leiter des Moskauer Büros von Amnesty International
In der Zeit nach dem Mord an Boris Nemtsov wurde mir klar, dass in Russland ein neues Zeitalter angebrochen ist. Ein Zeitalter, in dem ein dreister Mord an einem Anführer von Protesten möglich ist; ein Zeitalter, in dem alles möglich ist. Und obwohl es scheint, dass wir in dieses Zeitalter über Nacht eingetreten sind, hat sich das Umfeld der Intoleranz gegenüber jeder Art von Dissens schon über mehrere Jahre angestaut.
Eine alles durchdringende Kultur der Straflosigkeit, das Fehlen des politischem Willens, all diejenigen zu identifizieren und vor Gericht zu stellen, die an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind, haben erheblich zur Schaffung dieser Atmosphäre beigetragen. Wir erleben tagtäglich ein exponentielles Wachstum an Schmierenpropaganda in den staatlichen Medien und eine Flut von Beleidigungen gegen all jene, deren Meinung sich von der Kreml-Linie unterscheidet.
Vor seinem Tod hatte Boris Nemtsov eine Protestdemonstration für den 1. März geplant – den ersten Tag des Frühlings – daher wurde sie “Frühlingsmarsch” genannt. Die Organisatoren, darunter bekannte Oppositionsführer, wollten die Kundgebung im Zentrum von Moskau stattfinden lassen, waren aber gezwungen worden nachzugeben und sie in den Außenbezirken der Stadt abzuhalten. Die Menschen waren nicht glücklich darüber, und man ging von einer niedrigen Beteiligung aus.
Aber all das hat sich über Nacht geändert. Am Samstag, den 28. Februar erhielt ich um 4 Uhr morgens eine ungewöhnliche E-Mail von einer unbekannten Person, die mich total erschüttert hat. Sie lautete: “Boris Nemtsov wurde in Moskau getötet.” Boris, ein ehemaliger Vizeministerpräsident in Jelzins Kabinett, wurde am Vorabend der von ihm organisierten Protestveranstaltung ermordet?
Ich hatte keinen Zweifel, es war wahr.
Trotz anfänglicher Weigerung der Behörden in Moskau, die Demonstration in der Innenstadt zu genehmigen, setzte sich der gesunde Menschenverstand durch.
Fünfzigtausend Moskowiter gingen langsam über die Brücke in der Nähe des Kreml, auf der Boris von vier Kugeln niedergestreckt wurde, vorbei an der Stelle, wo er getötet wurde. Die Demonstranten hielten Tausende von russischen Flaggen mit schwarzen Bändern, und sie legten Blumen auf der ganzen Länge des Brückengeländers nieder. Überall waren Plakate mit Fotos von Boris zu sehen.
Ich sehe eine tragische Symbolik in der Tötung eines der aktivsten Verfechter der Freiheit in Russland auf derselben Brücke, auf der sieben Direktoren von europäischen Sektionen von Amnesty International vor einem Jahr friedlich für die Versammlungsfreiheit demonstriert hatten.
Aber es ist ermutigend, dass es immer noch Leute gibt, die keine Angst haben – viele Tausende von Menschen, die sich nicht scheuten, vor dem Kreml in stillem Protest über die Brücke zu gehen; die sich nicht scheuen, für die Menschenrechte einzutreten – trotz der hysterischen Anschuldigungen, sie seien “ausländische Agenten”, Spione und Verräter; die keine Angst davor haben, in Blogs, Artikeln und Interviews in den wenigen überlebenden unabhängigen Medien die Machthaber mit der Wahrheit zu konfrontieren.
Sie alle wissen, dass mit diesem Frühling eine Saison begonnen hat, in der es leicht passieren kann, dass man für die Äußerung der eigenen Meinung angegriffen oder sogar getötet wird. Die mutigen Menschen in Russland mögen für ein so großes Land immer noch eine kleine Minderheit sein. Aber allein die Tatsache, dass es sie gibt, und ihr Enthusiasmus, Charisma und Selbstvertrauen geben mir in diesen dunklen Tagen Hoffnung. Russland wird frei sein; die Frage ist nur, wann und zu welchem Preis? Die Alternative ist, dass der Frühling sich sofort in den Winter verwandelt.
Sergei Nikitin, Leiter des Moskauer Büros von Amnesty International