Diskussion historischer Ereignisse Putin verstehen, aber wie?

carlos1
carlos1
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Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf dutchweepee vom 01.03.2015, 17:55:54
Zitat von ingo
Ich stehe mit der Meinung also nicht alleine

...also ist es die ultimative Wahrheit?


Auch wenn alle denkenden Lebewesen der gleichen Meinung sind, wäre das keine Gewähr dafür, dass dadurch die ultimative Wahrheit gefunden ist.

Es geht nicht um das Psychogramm Putins, sondern um seine Außenpolitik.
Edita
Edita
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Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Edita
als Antwort auf carlos1 vom 01.03.2015, 18:25:35

Es geht nicht um das Psychogramm Putins, sondern um seine Außenpolitik. W


.......... die sich aber schon auch mit der politischen, fast schon unbekümmerten Erweiterungsstrategie des Westens, begründen und nachvollziehen läßt!

Edita
Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 01.03.2015, 18:36:33
Eindeutig ja!

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carlos1
carlos1
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Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Edita vom 01.03.2015, 18:36:33
" ..es geht nicht um das Psychogramm Putins, sondern um seine Außenpolitik.

".......... die sich aber schon auch mit der politischen, fast schon unbekümmerten Erweiterungsstrategie des Westens, begründen und nachvollziehen läßt!Edita


Edita, die Charaktereigenschaften Putins sind in diesem Zusammenhang nicht von Belang. Außenpolitk beruht auf einer Wechselwirkung der Handlungen politischer Akteure und ebenso auf einer Wechselwirkung mit der Innenpolitik.

Ein von Psychologen/Psychiatern erstelltes Psychogramm dient politischen Akteuren als Hilfsmittel zur Einschätzung mögliche Handlungspräferenzen bei Verhandlungen mit der anderen Seite und deren zu erwartenden Entscheidungen.

Was du die "unbekümmerte Erweiterungsstrategie des Westens" nennst, also eine lineare Politik, verweist auf die Empfindlichkeit und Wahrnehmung Moskaus.

Die Auflösung des Warschauer Paktes sieht Russland heute als Leistung an, für die der Westen keine Gegenleistung erbrachte. Es ist nachvollziehbar. Markodonow spricht in seiner Analyse davon, dass die Integration Russlands in den Westen nach 1990 letztlich daran scheiterte, dass eine Sonderstellung in der Sicherheitsfrage im Zusammenhang mit der unmittelbaren Nachbarschaft zwar angestrebt aber nicht erreicht werden konnte. Eine Mitgliedschaft in der EU war jedoch völlig utopisch. Die Anpassungsstrategien bei Bewerbern um die Mitgliedschat in der EU sind bekannt.

Die osteurop. Staaten genießen uneingeschränkte Souveränität und Integrität für ihr Territorium. Uneingeschränkt heißt: Sie haben Entscheidungsfreiheit in Fragen der Sicherheitspolitik.

Welche weitere Form hätte eine Integration Russlands in den Westen noch einnehmen können? Mitglied der NATO? Die NATO ist ein atlantisches Verteidigungsbündnis, dessen Außengrenze dann in Fernost an der Grenze zu China und am Pazifik gelegen hätte. Mitglied in der EU? s. oben.

Russland sieht den Weiterbestand der NATO und damit die Anwesenheit der USA als Schutzmacht Europas (Atomschirm) als unverdiente Niederlage nach dem Kalten Krieg an. Die Lage sei aber heute nicht mit einem neuen Kalten Krieg vergleichbar, da es keine 2 Supermächte gäbe, die sich gegenüber stehen und auch keine Ideologie, die auf Expansion angelegt ist (s. Markodonow-Analyse).

Wenn Moskau Sicherheit in der Nachbarschaft nur als Sonderinteresse in einer Art entmilitarisierten Zone in Betracht zieht, so wäre das für den Westen akzeptabel unter der Bedingung der Gegenseitigkeit und einer institutionellen Verankerung der politischen und ökonomischen Zusammenarbeit. Wie soll das möglich sein?? s. oben

Der Konflikt mit Russland zeigte sich (neben dem Kosovokonflikt) in der Stationierung eines Raketenabwehrsystems (gegen eine mögliche iranische Bedrohung). Das ist Salz in der russischen Wunde. Die NATO weiter in Betrieb und näher gerückt, Russland außen vor in der Welt nach dem Kalten Krieg. Dann vor allem aber "das lineare Projekt zur Erweiterung nach und zur Angliederung von Eurasien", das ohne Russland als gleichberechtigtem Partner vorangetrieben wurde.

Das Problem ist, dass es kein lineares Projekt zur Angliederung Eurasiens vonseiten der EU gab und gibt, sondern nur das geplante Assoziierungsabkommen mit der Ukraine. Die Ukr. ist aber nicht Eurasien. Du erkennst aber, welche Auswirkung das Projekt psychologisch hatte und hat. Für die Europäer ist die Ukraine sehr weit weg, je weiter desto geringer auch das Interesse. Das Projekt wurde mit wenig Feingefühl gehandhabt.

Ich stelle einen knappen Auszug aus der Analyse des Moskauer Historikers Markedonow ein.

"Die aktuelle Konfrontation erfolgt allerdings vor dem Hintergrund der Wahrnehmung, dass die Versuche des postsowjetischen Russland, sich unter Beibehaltung seiner »Sonderstellung« bei einer Reihe von Fragen (vor allem der Sicherheit seiner »näheren Nachbarschaft«) in die westliche Welt zu integrieren, gescheitert sind."
........
Unterschiedliche Wahrnehmungen

Somit liegt der Grund für das derzeitige Aufflammen der Konfrontation zwischen Moskau einerseits und Washington und Brüssel andererseits nicht in einem »zweiten Kalten Krieg« oder ideologischen Differenzen,
sondern in einer Asymmetrie bei der Wahrnehmung der nationalen Prioritäten.

Russland und der Westen haben unterschiedliche Bezugspunkte dafür, wodurch die Weltordnung und das Völkerrechte verletzt werden.

Die Amerikaner und ihre Verbündeten bewerten das Vorgehen der Russischen Föderation als außerordentliche Verletzung der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen europäischen Grenzen. Für Moskau aber hat die Verletzung des Völkerrechts viel früher eingesetzt; die Ukraine-/Krimkrise wäre somit nur Teil eines weiter gefächerten Prozesses, der mit dem Zerfall der Organisation des Warschauer Vertrages, der UdSSR und Jugoslawiens sowie der Osterweiterung der NATO eingesetzt hat.

Die Geschichte mit der Ukraine ist nicht ein Streit darum »wer angefangen hat«. Es ist die Geschichte eines fehlenden real funktionierenden Völkerrechts und eines fehlenden effektiven internationalen Schiedsverfahrens bei Streitigkeiten über die Beziehungen zwischen Zentrum und Region unter Krisenbedingungen.

Erneut, wie zuvor auf dem Balkan oder in Transkaukasien, gab es bei den führenden globalen Akteuren keinen Konsens über klare Kriterien für eine Sezession oder aber eine Beibehaltung der territorialen Integrität. Diese Ambivalenz hat ihre Wurzeln in jenen Jahren, als der Kalte Krieg feierlich für beendet erklärt wurde und für Europa und den postsowjetischen Raum praktisch ein einziges, lineares Projekt vorgeschlagen wurde, bei dem die NATO (in der bekanntlich die USA als wichtigstes Element für die europäische Sicherheit gelten) und die Europäische Union (der strategische Partner Washingtons) im Fokus standen. Interessanterweise gilt eines der zentralen NATO-Gebote aus der Welt des Kalten Krieges (»Russia out«) auch in die Welt danach. Und das lineare Projekt zur Erweiterung nach und zurAngliederung von Eurasien wurde ohne Russland als gleichberechtigten Partner vorgebracht. De facto sollte Russland zu einem unter anderen postsowjetischen Staaten werden, ohne Sonderinteressen in den Weiten der ehemaligen UdSSR."


Linktipp:

http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/RusslandAnalysen290.pdf
adam
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Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2015, 18:25:33
Putin wird als Retter gesehen, um uns aus der zionistischen Geldherrschaft zu befreien. Eine Garantie ist das natürlich nicht. Ich habe mir angewöhnt, der Spur des Geldes zu folgen, um politische Ereignisse besser verstehen zu können!
geschrieben von Frank56


Am Ende Deines wirren Vortrages kommst Du also zur Sache. Meine Güte, was ein Schrott!

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 01.03.2015, 20:59:17
Hallo adam,

nicht erst am Schluss. Sehr aufschlussreich Folgendes:
Die deutsche Regierung finanzierte ihre gesamten Aktivitäten von 1935 bis 1945 ohne Gold und ohne Schulden. Die ganze kapitalistische und kommunistische Welt war notwendig, um die deutsche Revolution zu zerstören und um Europa wieder unter das Joch der verbrecherischen Bankiers der betrügerischen Zentralbanken zu bringen.
geschrieben von Frank56


Das reicht doch schon zur Diagnose.

Karl

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adam
adam
Mitglied

Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 01.03.2015, 21:04:33
Ja stimmt. Ich meinte das "zionistisch". Er hat sich wohl doch nicht getraut vom "Finanzjudentum" zu schreiben, wie er es bei der NPD gelernt hat.

Schade, daß durch so was die interessante Diskussion unterbrochen werden muß. Mich interessiert nämlich, inwieweit die EU und der Westen insgesamt, auch Interessen haben darf, jetzt und vor 25 Jahren natürlich auch sicherheitspolitische. Oder muß Washington und Brüssel jetzt immer in die Glaskugel gucken, ob sie eventuell einem Dikator auf die Zehen steigen und dessen Machtgelüste und Absicherung stören könnten.

--

adam
Edita
Edita
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Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Edita
als Antwort auf adam vom 01.03.2015, 21:22:50

Oder muß Washington und Brüssel jetzt immer in die Glaskugel gucken, ob sie eventuell einem Dikator auf die Zehen steigen und dessen Machtgelüste und Absicherung stören könnten.adam
geschrieben von adam


Och Adam, die Glaskugel bemühen sie doch schon lange, aber nicht um einen Diktator auszubremsen, sondern um die krudesten juristischen Begründungen darin zu finden, um das Völkerrecht glaubwürdig aushebeln zu dürfen, so ganz nach dem Motto, wir, der Westen bauen uns unsere Welt so wie sie uns gefällt, und Du der Putin hast gefälligst zu nehmen was übrigbleibt!

Edita
Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 02.03.2015, 07:29:46
Und sollte er es wagen aufmüpfig zu sein, wird er mit Sanktionen belegt. Was man sich bei anderen selbstverständlich nicht trauen würde. Da spielen Menschenrechtsverletzungen nur eine untergeordnete Rolle.
Auch wenn jetzt wieder verbal los geprügelt wird, für mich wollte die amerikanische Regierung und deren Waffenlobbyisten das russische Feindbild wieder auffrischen und gleichzeitig Herrn Putin isolieren. Denn es geht ja nicht gegen Russland, nein, das Feindbild ist Mr. Putin himself.
Bruny
Medea
Medea
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Re: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2015, 07:52:26
.... was aber dann, wenn es sich bei diesem Mord tatsächlich um eine
"Beziehungstat" handelt?
Präsident Putin ist doch bereits von der Presse
vorverurteilt worden.

Medea.

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