Diskussion historischer Ereignisse Putin verstehen, aber wie?
Lass mich versuchen, es kurzgehalten zu erklären.Würden diese Strukturen also aufgelöst, wäre Rus innerhalb einer oder zweier Wochen 'fertig', einfach verhungert. Schon deswegen, weil es dann keine Transporte mit Lebensmitteln mehr gäbe.Russland prooduziert selbst Lebensmittel, grosser Exporteur, warum hätten sie verhungern
Er handelt(e) also durchaus im Sinne seines Volkes, er musste so handeln.
sollen. Warst du in der Sowjetunion kurz nach dem Krieg?
Ich bestreite nicht, dass Russland ne Menge Nahrungsmittel produziert.
Aber das Korn und die Kartoffeln (Voka) sollten ja auch schon beim Volk ankommen. Das klappt nicht immer. Weil ...
Ernten, Transport, Einlagern, Ausliefern, ... gehören ja auch dazu.
Allerdings auch endloses Diskutieren - (nicht nur) in jenen zentralgesteuerten Ländern.
Diskutiert und propagert mit großen Plakaten: *So werden wir leben*.
Über diesem Eifer wird total vergessen, dass zu einer Ernte sowohl das Ernten als auch der Abtransport gehören. Uberrascht wird eine 'Kampagne' organisiert. Und dazu wendet man sich an ein 'Mitgled der Familie'. Der schafft es natürlich gerade noch so das Korn abzuschneiden und auf hektisch von der 'Familie' herbeigezauberte LKW zu laden - gegen eine maßvolle 'finanzielle Belobigung'.
Nun ist das Korn -so es denn mittlerweile doch nicht auf dem Halm verflault ist- auf dem Wagen. Alle sind frohen Mutes und feiern den Erfolg, den der 'Bürgermeister' dank seiner guten 'familiären' Beziehung(en) erreichen konnte. Er ist der Größte (Halunke).
Hoppala, neue Panik. Keiner dachte daran, wo und wie das Zeug gelagert werden könnte.
Nun, da haben wir ja die Kolchose mit ihren grossen Kammern. Der Zuständige ist auch redlich bemüht, die Ladungen zu lagern.
Wenn da nur nicht die verfaulte Ernte der Vorjahre läge. Die loszuwerden ist ein ebenfalls vergütungswertes Kunststück, das die Familie aber ganz einfach lösen kann. Was solls, machmer Vodka draus und verscheuern den ins Ausland. Und die Familie kontrolliert die Ausfuhr gegen Vergütung. Problem gelöst, jedenfalls dieses eine. Auch Kartoffeln lassen sich mehr oder weniger derartig an den Mann bringen. Eigentlich alles. In so einer Familie fühlt man sich doch richtig heimisch; der Don sorgt dafür. Und wer nicht mitmacht, muss wenigstens die Klappe halten - im Gulag lernen wo Katharina den Vodka holt.
Das funktioniert in jenen Landen seit Jahrhunderten. NUR SO läuft der Laden, aber er läuft wenigstens irgendwie. Bis auf evtl KollateralSchäden, die nie publik werden.
Das würde nicht passen zu *So werden wir leben*. Wer solche Schäden publik macht, wird einfach wegssperrt; auch dieses Problemchen ist gelöst.
Es gäbe von mir noch ganz andere Stories zu berichten (an einer beispieilhaften schreibe ich noch), aber das würde hier niemandem heften
Wenn eine Saison überstanden wurde, gehts an Suchen des(r) Verantwortlichen.
Ich habe nie mitgekriegt, dass je einer gefunden wurde, Es sei denn er hat sich wegen Unfolgsamkeit im Gebilde ungehörig verhalten. Von dem hört man auch nichts mehr. Die Reihen wurden gestrafft.
Und jetzt zertöre diese Kette. Da geht dann NIX mehr, weil es keine andere gibt.
Ich hoffe, es wurde klar wie der Iwan läuft.
Das war EIN Beispiel - und keine Satire.
Btw:
Ich war rund 15 Jahre (bis Mai '84) in jenen Landen zugange, davon etwa drei in Moskau, Baku, Wladivostok, Chabarovsk - mit einer Woche als Abstecher in PjöngJang (NK). Ich weiss allerdings nicht mehr, ob ich auch mal in UlanBator war. Aber auch in einigen östlichen Landen; ComputerFritzen waren dort sehr willkommen; mir wurde nie langweilig.
Ja, ich habe auch ExportGenehmigungen (COCOM) und anschliessende Ausfuhren mit dem LKW bis Uschgord abgewickelt.
Als mir eindeutige 'Anträge' aber zu heiss wurden, verschwand ich.
Und ja, fällt mir eben ein -
eine Woche lang NUR aufgewärmte Graupen pur zu vorzüglicher Butter'auflage' ohne Salz essen zu müssen, weil es nichts anderes gab, das macht/hält zwar schlank, macht aber auch unmutig.
Was meint Du wohl, was das für ein Getöse gäbe, wenn diese Graupen auch noch ausblieben, weil sie nicht befördert werden konnten, weil es 'die Familie' nicht mehr gibt.
Es war jedes Jahr die gleiche Tour. Es waren einfach immer 'keine Nägel da'.
Liebe Olga,
ehrlich gesagt, komme ich nicht ganz mit.
Wenn der russische Angriffskrieg seit 2014 in der Ukraine stattfindet,
warum wird dann der Februar 2022 als Termin für den russischen Angriffskrieg
genannt und von einer " Zeitenwende " gesprochen?
Es hätten dann ab 2014 bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen werden
müssen.
Es kann ganz unterschiedliches gelesen werden.
Oder je nachdem, wem man glaubt/zuhört.
Die einen sagen, es war ein Bürgerkrieg; Zentralregierung setzte Militär
gegen die ostukrainischen Provinzen ein, die Neuwahlen wollten und mehr
Autonomie, und die anderen sagen, Putin steckte da bereits mit drin.
Während andere wieder behaupten, besonders die USA hätte die ukrainische
Armee ab 2014 hochgerüstet, sagen wieder andere, dem wäre nicht so.....
Naja, wir waren ja bei den " Werten " , genauer " Die Europäischen Werte ", für
welche die Ukrainer sich erst einsetzen, seit Krieg ist und sie in diesem
elendig krepieren.
Sie durften nicht in die EU, weil sie diese nicht hatten, werden aber nun genau
von eben jener EU dafür gelobt, dass sie ihr Leben für eben diese Werte
hergeben.
Einen höheren Preis für die eigenen Werte kann niemand erbringen.
Manche EU-Politiker reden da mit doppelter Zunge.
Ich empfinde das als unangenehm.
Anna
Liebe Olga,
ehrlich gesagt, komme ich nicht ganz mit.Also Anna: die russischen Truppen marschierten 2014 in der Ostukraine ein und Putin erklärte lange Zeit, dass dies nicht so sei und die Russen, die dort agieren, alle dort Urlaub verbringen würden.
Wenn der russische Angriffskrieg seit 2014 in der Ukraine stattfindet,
warum wird dann der Februar 2022 als Termin für den russischen Angriffskrieg
genannt und von einer " Zeitenwende " gesprochen?
Es hätten dann ab 2014 bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen werden
müssen.
Es kann ganz unterschiedliches gelesen werden.
Oder je nachdem, wem man glaubt/zuhört.
Manche EU-Politiker reden da mit doppelter Zunge.
Ich empfinde das als unangenehm.
Anna
Die Nato und insbesondere die Politiker aus Deutschland und Frankreich versuchten lange mit dem sog. Minsker Abkommen,dass es nicht zur Eskalation kommt. Dafür wurden aber schon in diesen Jahren ukrainische Soldaten durch die Natostaaten militärisch ausgebildet - sonst hätten die dem Angriff Putins im Februar 2022 auch nicht bis heute widerstehen können.
Und dann liess Putin ca 1 1/2 Jahre vor dem effektiven Angriff auf weitere Teile in der Ukraine massenweise Truppen an deren Grenzen aufmarschieren. Es setzten sich dann wie in einer Prozession viele westliche Politiker in Bewegung, um an diesem bizarren weissen Putin-Tisch diesen zu bewegen, keine Ausdehnung des Krieges in der Ukraine durchzuführen. Auch hier log er praktisch bis zum Tage des Einmarsches.
Unterschiedlich habe ich hier nie etwas gelesen - ich habe mich aber seit 2013, seit der Annektion der Krim, recht intensiv mit dieser Thematik befasst.
Welche EU-Politiker Sie meinen,weiss ich nicht und ob diese seit 2013 in ihren Ämtern sind, ebenso wenig. Aber die "doppelte Zunge" sehe ich sehr ausgeprägt bei Putin und der war ja die ganze Zeit im Amt (aber nicht in Würden). Olga
Liebe Olga, bei den Politikern fallen mir spontan Ursula von der Leyen ein und
auch unsere Außenministerin.
Aber wenn Sie gerne Namen wollen, werde ich mal recherchieren.
Etliche Reden sind im Net nachzulesen.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir Ursula von der Leyen, es kam im
Fernsehen, die ganz klar sagte, dass die mutigen Ukrainer und Ukrainerin unsere
Freiheit und Werte verteidigen würden und bei der Nachfrage, dass diese dann
ja bald auch in die EU kommen könnten, meinte: Bis dahin ist es noch ein
langer Weg und dieses " a " auch wirklich in die Länge zog.
Das hat mich sehr verärgert.
Ich glaube, es kam mal in der Tagesschau.
Diese ganze Vorgeschichte bis es zu dem Angriffskrieg kam, ich würde da auch beim
22.2.2022 bleiben, wird sehr unterschiedlich dargestellt.
Ich höre im WDR 5 jeden Sonntag den " Presseklub ".
Mit dabei sind Journalisten, nicht nur deutsche, sondern auch mal
Washington Post oder New York Times, oder The Guardien, also sehr divers.
Und in den letzten Jahren war doch sehr häufig die Thematik " Ukraine ".
Und, wie bereits gesagt, gab es konträre Einschätzungen hinsichtlich der
Entwicklung.
Manchmal angefangen im Jahr 2008 beim Nato-Gipfel in Bukarest.
Normalerweise geht es bei dieser Gesprächsrunde sehr gesittet zu.
Jede Haltung kann grundlegend erklärt werden, etwas, das ich sehr schätze,
denn ich will ja nicht nur meine Meinung dort hören, denn dann könnte ich es
auch lassen.
Jedenfalls ist es, als der russische Angriffskrieg begann ( Febr. 2022) ein
paar Male so heftig zu gegangen, das ich das Radio abgeschaltet habe.
Sie fielen sich gegenseitig nur noch ins Wort.
Ganz schlechter Stil für Journalisten.
Was ich sagen will: Je nachdem, was eine so hört, was eine so liest,
es sind unterschiedliche Narrative.
Habe mir heute mal die " Zeit " gekauft, weil da ein Interview mit Kissinger
drin steht. Er meinte u.a., dass Putin nicht die alleinige Schuld trägt.
LG
Anna
Einem 100-jährigen Mr Kissinger, der selbst genug Dreck am Steckn hat, werde ich nicht mehr glauben wollen, zumal er in den letzten 2 Jahren bezüglich des ukrainischen Krieges mehrfach seine Meinung änderte und lautstark verkündet.
Frau von der Leyen war zu Beginn des Ukraine-Krieges noch keine Kommissionspräsidentin der EU; aber auch als solche kann sie nicht als Einzelherrscherin über 27 Staaten bestimmen ,was mit der Ukraine geschieht - alles geschieht auf Mehrheits- bzw. Einstimmigkeits-Votum.
Ich finde, sie macht einen sehr guten Job: zuerst bei der Beschaffung der Impfstoffe für immerhin fast 500 MioMenschen und nun mit der Ukraine und darüberhinaus in Sachen Klimawandel.
Ich schätze diese Frau sehr, ebenso wie Frau Baerbock. Die hat aber nichts mit den Anfangszeiten des Ukraine-Krieges zu tun - da waren noch andere Akteure im Spiel: u.a. Frau Merkel und Herr Sarkozy. Olga
Liebe Olga,
habe mal im Net nachgesehen.
Zu dem Stichwort Ukraine Krieg und westliche Werte gibt es Unmengen
an Beiträgen:
" Durch ihre mutige Gegenwehr verteidigen die Ukrainerinnen und Ukrainer
auch unsere Werte. " ( gruene-bundestag.de)
" Der Krieg in der Ukraine wird gerne als Wertekonflikt verstanden. "
(deutschlandfunk.de philosophie)
Die Bundesrepublik steht fest an der Seite unserer ukrainischen Freundinnen und
Freunde. Wir teilen die Werte der Demokratie, Freiheit und des Friedens. "
( www.fdp.de)
" Demokratie schützen und verteidigen, meinte Steinmeier. Aber wenn es stimmt, dass
es hier auch um Werte geht, sollten wir uns fragen, was genau wir da verteidigen. "
(Welche Werte hat der Westen? Artikel aus ww.fr.de)
Letzteres ist ein sehr interessanter Artikel.
Lesenswert.
Und so gibt es, wie gesagt, im Net zahlreiche Beispiele zu dem von mir oben
Gesagten.
Anna
Dieser Faden oder auch thread genannt heißt: Putin verstehen, aber wie?
Ich habe mittlerweile den Eindruck gewonnen, dass er ganz anders lauten müsste:
Uns untereinander verstehen, aber wie??
Hab da zwei Fragezeichen gesetzt, in der Annahme, dass die Beantwortung
dieser Frage weitaus schwieriger, komplexer sein könnte.
Herzliche Grüsse an Alle.
Anna
Bei der Auseinandersetzung der EU mit Putin muss ich manchmal an
die Gespräche von Metternich mit Napoleon denken.
Diese Strategie hat schon damals nicht wirklich gut funktioniert,
heute schon gar nicht.
Bei der Auseinandersetzung der EU mit Putin muss ich manchmal an
die Gespräche von Metternich mit Napoleon denken.Von welcher Auseinandersetzung schreiben Sie?
Diese Strategie hat schon damals nicht wirklich gut funktioniert,
heute schon gar nicht.
Es ist Ihnen doch sicher bekannt, dass Putin seit 9 Jahren Krieg in der Ukraine führt (und seit mehr als einem Jahr diese kriegerischen Taten noch ausdehnte)?
Hätte er dies nicht getan, würde die EU, wie viele Jahre vorher auch, in relativ gutem Verhältnis zu ihm stehen und dies u.a. auch ökonomisch.
Da muss ich zuminest nicht auf Napoleon und Metternich zurückgreifen, deren Gespräch vor 210 Jahren während eines Waffenstillstandes geführt wurde. Olga
Sie wirken sehr aggressiv.Bei der Auseinandersetzung der EU mit Putin muss ich manchmal andie Gespräche von Metternich mit Napoleon denken.Von welcher Auseinandersetzung schreiben Sie?
Diese Strategie hat schon damals nicht wirklich gut funktioniert,
heute schon gar nicht.
Es ist Ihnen doch sicher bekannt, dass Putin seit 9 Jahren Krieg in der Ukraine führt (und seit mehr als einem Jahr diese kriegerischen Taten noch ausdehnte)?
Hätte er dies nicht getan, würde die EU, wie viele Jahre vorher auch, in relativ gutem Verhältnis zu ihm stehen und dies u.a. auch ökonomisch.
Da muss ich zuminest nicht auf Napoleon und Metternich zurückgreifen, deren Gespräch vor 210 Jahren während eines Waffenstillstandes geführt wurde. Olga
Wir haben beide eine unterschiedliche Sicht auf diesen Konflikt.
Deshalb kann man aber durchaus sachlich bleiben.