Diskussion historischer Ereignisse Politische Bedeutung der Konzentrationslager

Hallo,

Gedenkstätten sollen historische Greueltaten bewußt machen.
Viele Greueltaten werden in vielen Ländern verdrängt und
unterdrückt und auch nicht durch Gedenkstätten im Bewußtsein der
Bevölkerung lebendig gehalten.
Bei den Konzentrationslagern in der BRD ist die Situation ganz
anders.
Die von einer anderen Generation in den Konzentrationslagern
verübten Greueltaten sollen so im Bewußtsein der Bevölkerung
verewigt werden, daß ein außenpolitisches Verhalten mit allen
daraus entstehenden Konseqeunzen gerechtfertigt werden kann.

Dieses politische Verhalten ist wohl einmalig in der Welt!

Ich glaube nicht, daß die USA auf dem Guatanamo-Konzentrationslager
eine Gedenkstätte einrichten oder für die Irakzerstörung
ein Denkmal errichten werden, um damit ihre Greueltaten im Bewußtsein
ihrer Bevölkerung zu halten.
Warum ist das Selbstbewußtsein / Selbstwertgefühl der Deutschen
so viel anders als das der anderen Völker?

Viele Grüße
--
arno

Ich glaube nicht, daß die USA auf dem Guatanamo-Konzentrationslager
eine Gedenkstätte einrichten oder für die Irakzerstörung
ein Denkmal errichten werden, um damit ihre Greueltaten im Bewußtsein
ihrer Bevölkerung zu halten.
Warum ist das Selbstbewußtsein / Selbstwertgefühl der Deutschen
so viel anders als das der anderen Völker?
Zitat arno

Ich glaube ich kann Dir darauf eine Antwort geben:
In Guantanamo wurden keine Gefangenen ermordet. Die USA bitten sogar andere Staaten um Aufnahme der Gefangenen.
Die deutschen KZ hingegen, wurden bewußt als "Vernichtungslager" gebaut und überlebt haben nur ganz wenige und durch Zufall (Befreiung durch die Alliierten).
Daß wir einige Stätten des Grauens als Mahnmale und nicht wie Du schreibst als Denkmäler erhalten, sind wir den Opfern schuldig.
Du solltest einmal Buchenwald oder ein anderes KZ besuchen. Da wird Dir vieles erklärt.

Warum sollten die USA im Irak ein Denkmal setzen? Die Selbstmordanschläge und ihre Opfer haben sie doch nicht begangen.
--
rello

guten morgen, ich möchte dazu bemerken, dass nicht nur in deutschland kz-gedenkstätten existieren, sondern auch so einige in polen, die ich schon selbst besucht habe. sie werden mit der gleichen akribie erhalten wie die in deutschland. wie erklärst du dir das?
--
loretta

Auch die Gedenkstätten in Polen, die, wenn ich mich recht erinnere, von Deutschland mitfinanziert wurden, erinnern an die Verbrechen der Nazis.
--
rolf

Hallo, loretta,

heutige Gebiete in Polen gehörten vor dem zweiten Weltkrieg
zum deutschen Reich und während des 2. Weltkrieges wurde auch in den
von Deutschland besetzten Gebieten KZ´s errichtet.



Viele Grüße
--
arno

Hallo, rello,

Daß wir einige Stätten des Grauens als Mahnmale und nicht wie Du schreibst als Denkmäler erhalten, sind wir den Opfern schuldig.

1)warum sollen Mahnmale nicht zu den Denkmälern gehören

und

2)warum soll die Nachfolger-Generationen schuldig für die
Greueltaten ihrer Väter und Großväter sein???

Viele Grüße
--
arno

ja arno, das ist schon klar, ich kenne mich aus mit deutscher geschichte. wenn du, rolf, jedoch schreibst, dass die erhaltung der gedenkstätten durch deutschland finanziert wird, erklärt das so einiges. das wusste ich nicht, danke.
--
loretta

zu 1. Mahnmale sollen uns ermahnen, Denkmäler verherrlichen in der Regel etwas.

zu 2. Nachfolgende Generationen macht man nicht für die Verbrechen ihrer Vorfahren verantwortlich, aber man sollte ihnen zeigen, was die Übeltäter angerichtet haben, wichtiges Anschauungsmaterial dient auch der Erziehung.
--
rello

Hallo,

Gedenkstätten sollen historische Greueltaten bewußt machen.
Viele Greueltaten werden in vielen Ländern verdrängt und
unterdrückt und auch nicht durch Gedenkstätten im Bewußtsein der
Bevölkerung lebendig gehalten.
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Warum ist das Selbstbewußtsein / Selbstwertgefühl der Deutschen
so viel anders als das der anderen Völker?

Viele Grüße
--
arno

Deine Frage Arno kann ich auch nicht beantworten,
aber,
vielleicht weiß die entsprechende Generation, dass man nicht nur sagen kann, wenn ein deutscher Papst wird oder Fußballweltmeister –
Wir sind Papst,
Wir sind Weltmeister,
sondern dass dann auch gilt –
Wir waren ....!!!
Ich hatte es schon mal geschrieben, auch ich musste und das als Kind, an diesem „Pflichtprogramm“ Besuch der KZ-Gedenkstätten teilnehmen. Mein Erlebnis dort (und das nur, weil ich blond und blauäugig bin) hatte ich schon erwähnt.
In meinen Augen ist kein Volk besser, als ein anderes, jedes lässt sich (wenn die Umstände vorhanden sind) verblöden und missbrauchen – im Namen von dem oder von dem oder eben von dem. Daran wird sich auch nichts andern, solange es nur diese, an Machterlangung und Unterdrückung Anderer - interessierte Ausführung des Homo Sapiens gibt.
Es gibt noch ein Grauen, welches zu den schlimmsten Völkermorden des 20. Jahrhunderts gezählt wird - gibt es für diese Opfer Gedenkstätten und Gedenkveranstaltungen im dortigen Land ?

Moana54

*******.

Hacken und Spaten statt Kugeln
Schätzungsweise zwei Millionen Menschen ließen unter dem Regime der "Steinzeitkommunisten" ihr Leben - erschlagen mit Hacken und Spaten, um Kugeln zu sparen, hingerichtet als "bürgerliche Intellektuelle", nur weil sie eine Brille oder Schlips trugen, verhungert oder jämmerlich zu Grunde gegangen an der Fronarbeit auf den "Killing Fields".

entsprechender Link dazu -

http://www.stern.de/politik/historie/:Rote-Khmer-Die-Schreckensherrschaft-neuen-Menschen/539148.html

@ rello,


ich stimme dir bei diesem Thema voll zu. Bei meiner oft geäußerten Empörung über Guantanamo käme ich niemals auf die Idee dieses Lager mit Buchenwald oder Dachau zu vergleichen. Was die Nazis angerichtet und geplant und zu realisieren begonnen hatten, den systematischen Völkermord, das ist (und bleibt hoffentlich) einmalig, gerade weil die Gedenkstätten mithelfen, das Grauen lebendig zu halten, das jeder normal sozialisierte Mensch angesichts dieser Vernichtungsmaschinerie empfinden sollte.

Wichtig ist festzuhalten, dass Mechanismen, die zu dem Völkermord geführt haben, nicht deutschspezifisch sind, sondern auch andere Völker sind nicht geschützt davor, in Barbarei zu verfallen. Gerade deshalb muss die Erinnerung wach gehalten werden. Es ist wichtig, das die Welt (nicht nur die Deutschen) sich dieser Verbrechen und dessen, was dazu geführt hat, erinnert, um eine Wiederholung zu vermeiden..
--
karl