Diskussion historischer Ereignisse Persönliche Erinnerungen an den 11.9.2001
Es ist zwar OT, aber ich trage hier noch bei: In der Brandnacht in Darmstadt sind meine Grosseltern und die Mutter meines Halbbruders im Keller verglüht, und dies hat sich auf die ganze Familie prägend ausgewirkt. Ebenso geht es den Menschen, die Ihre Angehörigen am 11.9. verloren haben und diese haben mein ganzes Mitgefühl. Tine48
Liebe @Lorena,
ja, ich denke auch, das ist ein anderes Thema...
LG
DW
Ja, das verstehe ich gut, liebe @tine48 ...
Am 11.Sept.2001 waren wir auf einem Campingplatz 100 km nördlich von Rom
Unter eine Plane lief ein Fernsehgerät.
Als die Bilder übertragen wurden, glaubte ich zunächst, dass es sich um einen Horrorfilm à l'à "King Kong" handelte, da meine Sprachkenntnisse nicht ausreichten, um den Hintergrund zu erfassen.
Nagimaut
Es gibt einige Ereignisse, an die ich mich noch ziemlich genau (Bild davon , wo ich gerade war ,it Umgebung) erinnere, wobei ich nicht sagen könnte, dass die Erinnerung an 9/11 sich besonders klar von den anderen (z.B. Mauerbau - Ermordung Kennedys/ML King - Johnsons Tonkin Rede - Sowjet Einmarsch in Prag) abheben würde.
Mein kurz vor dem Ruhestand stgehender Direktor und ich hatten ein Arbeitsessen mit anschließendem Espresso in der Cafet und waren auf dem Weg zurück in unsere Büros als wir im Foyer einige jüngere Kollegen aufgeregt gestikulierend vor dem großen Screen dort bemerkten. Der Direktor dachte an ein football match oder ähnliches und war dabei, sich in Chef-Positur zu bringen ('habt ihr eigentlich keine Arbeit !'), es muss so kurz nach 14 h gewesen sein , als wir wahrnahmen, dass da nicht Ball gespielt wurde,sondern etwas anderes vor sich ging. Ungläubig lasen wir die Balkentexte und sahen die dazugehörenden Bilder, aber zunächst immer noch mit einer Art Distanz zum Geschehen, so als ginge es um einen Clip aus der "Wochenschau" im Kino. Erst als die Umstehenden aufschrien, weil die ersten herabstürzenden Menschen zu sehen waren, kam der emotionale Schock. Ich weiss noch, dass ich den Direktor auf einen Stuhl setzen musste, er zitterte vor Schwäche.
Wir waren alle eigenartig schock-gelähmt, gingen aber an die Schreibtische zurück, wo es schwerfiel, normal zu arbeiten, zu schreiben, zu telefonieren, zu lesen - an dem Nachmittag ging nichts richtiges mehr - und jeder verstand das stillschweigend.
Ich erinnere mich aber auch noch sehr genau, wie ich zu meiner Frau bei den Abendberichten im TV sagte (am gleichen Tag oder einen Tag später ?) , ich glaube, es war nach einem statement von Rumsfield (oder Cheney), dass die USA bald im Irak einmarschieren würden, denn schon wenige Stunden nach WTC, war der Schuldige ausgemacht : Sadam Hussein, den die volle Rache treffen würde, so, als ob die Attentäter und ihre Hinterleute nach wenigen Stunden schon ermittelt worden wären und es beschlossene Sache sei, anzugreifen.
Einen Monat später waren die Truppen auf dem Marsch, allerdings zunächst nach Afghanistan, der Irak kam 2 Jahre später dran. Die Verbindungen der Terrorgruppen zu ihren Lagern in Pakistan/Afghanistan zu 9/11 waren jedenfalls für die CIA keine Überraschung, da mussten Informationen schon auf dem Tisch gelegen haben.
aixois
Ich kann mich sehr gut an diesen Tag erinnern, ich sass ab14
Uhr bis ca. 17 Uhr im Wartezimmer meines Orthopäden und als ich nach verlassen der Praxis zu meinem Auto ging, kamen.mir 2 Jungs entgegen die von den Flugzeugen die in den World Tower Center flogen, sprachen. Ich dachte zuerst, welchen Blödsinn erzählen die denn da, war aber doch beunruhigt, schaltete sofort zu Hause den Fernseher an und sah entsetzt, dass das, was die Jungs erzählten Fakt war. Irgendwie brauchte, ich einige Minuten um das grauenhafte Geschehen zu begreifen, dass,es tatsächlich Flugzeuge waren die in den Tower flogen.
Rosenbusch
Wir waren noch wenige Woche zuvor für einige Tage in New York und waren einmal am Tag oben auf dem Nordturm im 106. und 107, Stock im "The Windows of the World" Restaurant - am Morgen war es etwas diesig und man hatte nicht den erwünschten Weitblick von dort oben. Aber am nächsten Abend beim Dinner mit Freunden hatten wir diesen erhabenen und unvergesslichen Blick von dort oben auf die beleuchtete Stadt - am Morgen des 11.9. 2001 war ich zuhause und pflegte meinen verletzten Meniskus. Ich dachte, ich sähe die Werbung zu einem neuen Katastrophenfilm, als man da hinter der Reporterin, die auf dem Empire State Building stand und irgend etwas Aktuelles berichtetem , das erste Flugzeug in den Turm rasen sah und dann war ich eigentlich nur gelähmt, rief meinen Mann an, meinen Sohn, Freunde - und irgendwann stand eine Nachbarin weinend vor der Tür, deren Mann gerade in New York weilte (zum Glück ist ihm nichts passiert). Dann stand wirklich die Zeit still und als man dann die Türme nacheinander einstürzen sah, zerbrach glaube ich nicht nur in mir etwas und wie viele andere wusste ich, dass es nie wieder so sein würde wie bisher.
Mein Mann hatte in New York noch immer gescherzt, dass er den Job wechseln und Fensterputzer am WTC werden möchte, nur um jeden Tag dort hinauf zu können - hier habe ich ein Video vom Original-Fensterputzer gefunden, als die Welt noch in Ordnung war
Simiya
Heute, am 11. September, eine Erinnerung mit dem Lied von Enya, das zur Trauerhymne wurde.
Klara