Diskussion historischer Ereignisse Persönliche Erinnerungen an den 11.9.2001
Die ganze Betreibs-Belegschaft war am 11. 09. 2001 auf einem Betriebsausflug im Freilichtmuseum Hessenpark, Neu-Anspach/Taunus, wo wir den ganzen Tag verbrachten.
Gegen Abend versammelten wir uns am Bus und wurden vom Busfahrer über die aktuellsten Radiomeldungen informiert.
Während der Heimfahrt herrschte im Bus auffällige Stille und der geplante Ausflugsabsacker fiel gänzlich aus weil alle von diesem Ereignis geschockt waren.
Gruß
Oberwind
Ist so eine Sache mit Erinnerungen.
Das erinnern alte Darmstädter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Darmstadt
Die erste Meldung, die ich damals im Autoradio hörte lautete sinngemäß, dass ein Sportflugzeug aus ungeklärter Ursache mit einen der Türme kollidiert sei. Man wisse noch nicht, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handele. Upps, dachte ich bei mir, die Dinger sind ja eigentlich nicht zu übersehen. Aber so nach und nach, vor allem nach dem 2. Einschlag wurde die Sachlage klarer.
Am meisten aber hat mich in den Tagen danach der Umstand erstaunt, dass junge Leute mit einer Flugerfahrung von 7 Stunden auf einer 1-motorigen Chessna derart komplizierte Manöver mit einer vollbesetzten Passagiermaschine fliegen können. Speziell ihre "Leistung" beim Anschlag in Washington auf das Pentagon hätten sich nach ihren eigenen Aussagen selbst erfahrenste Kampf- und Zivilpiloten nicht zugetraut. Erstaunlich ebenso, dass man nach Tagen in den Trümmern den unversehrten Ausweis von Mohammad Ata, einem der Piloten, fand (vermutlich feuerfestes Papier).
Aber jenseits der paar kleinen Ungereimtheiten muss das für die US-Gesellschaft ein ungekanntes Trauma sein, denn erstmals seit den Unabhängigkeitskriegen wurden sie auf eigenem Territorium derart massiv angegriffen.
Ist so eine Sache mit Erinnerungen.
Das erinnern alte Darmstädter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Darmstadt
Mir scheint, das war für die Darmstädter genauso traumatisierend wie der Luftangriff auf Dresden. Noch 1980-82 (!), als ich in Darmstadt studierte, hörte ich das eine oder andere darüber, von Kommilitonen, die aus DA kamen, aber auch von Dozenten, sofern diese Darmstädter waren.
Ich glaube, Waldler - damals hat Begriffe wie "traumatisiert" oder "posttraumatische Störung" keiner gekannt oder zumindest niemand genutzt.
Die Zeitläufte erschaffen Leiden ebenso wie Begriffe dafür, scheint mir.
Was aber nichts an dem Fakt ändert, denke ich mal...
man plötzlich im tiefsten Frieden einem Terrorangriff ausgesetzt ist, mit dem
wohl alle (außer den Insidern) nie gerechnet haben.
Ich für mein Teil halte diese Erfahrungen nicht für vergleichbar! Im Krieg
rechnet man mit plötzlichen Angriffen - im tiefsten Frieden nicht!
Klara
Irgendwie ist alles, was ich an jenem 11.9.2001 erlebt, getan oder gesehen habe, wie ausgelöscht. Nur diese fürchterlichen Bilder sind mir im Gedächtnis geblieben.
Was aber nichts an dem Fakt ändert, denke ich mal...Ach ja, der "Fakt".
Nein, an dem änderts nichts.
Doch es ist ein Fakt, der sozialversicherungsrechtlich Folgen hat, wenn ein Arzt ihn attestiert.
Heißt: Das Kind braucht einen Namen, wie bspw. "Burnout" oder "Aufmerksamkeitsdefizid-Syndrom", wenn damit weiter umgegangen werden soll.
Das gibt mir Gelegenheit zur Entschuldigung für einen gedanklichen Ausflug, den möglicherweise nicht jede als passend empfindet.
Hier scheint, anders als vom Wetterdienst vorhergesagt, immer noch die Sonne.
Lieber @Der-WaldlerIst so eine Sache mit Erinnerungen.
Das erinnern alte Darmstädter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Darmstadt
Mir scheint, das war für die Darmstädter genauso traumatisierend wie der Luftangriff auf Dresden. Noch 1980-82 (!), als ich in Darmstadt studierte, hörte ich das eine oder andere darüber, von Kommilitonen, die aus DA kamen, aber auch von Dozenten, sofern diese Darmstädter waren.
ich erinnere mich, wie meine Mutter und Großeltern erzählten, wie oft sie in Freiburg in den Nächten in Luftschutzbunkern saßen mit Kindern und dem nötigsten ihrer Habe. Merkwürdigerweise kann ich das mir heute eher vorstellen und mich einfühlen als noch als Jugendliche. Vielleicht mag ich deshalb mich mit solchen Themen gar nicht mehr befassen. Ich kenne nur die Nachkriegsjahre und die eher spät, denn als kleines Kind nimmt man das so hin, man kennt ja nichts anderes.
Das wäre aber vielleicht in einem neuen Thread ein Thema. Wir Freiburger werden jedes Jahr am 27. November an die Bombennacht der Zerstörung Freiburgs erinnert. Genau in dieser Nacht saß keiner im Luftschutzkeller. Meine Eltern und Großeltern überlebten, hatten aber kein Haus mehr.
Ironie des Schicksals.
LG Lorena