Diskussion historischer Ereignisse Lügenpresse ?
......genau hier liegt doch der Hase begraben. Wer kann denn noch alle "seriösen" Medien kaufen bzw. konsumieren?. Den vereinzelt "investigative Jornalismus" muss man doch mit der Lupe suchen bzw. wird
Selbst wo ein gewisses Maß an Medienkompetenz vorhanden ist, fehlt es oft an Zeit, selbst tiefer zu recherchieren.
geschrieben von ttrula
oftmals außerhalb der Hauptsendezeiten gesendet.
Zu dem sollte auch nicht die "Einfussnahme" durch Politik, Wirtschaft (Werbung) außer acht gelassen werden.
sammy
Vertrauen in eine Quelle haben ist wichtig, das sehe ich auch so. Wenn ich allerdings keiner Quelle mehr traue, sondern behaupte, die Wahrheit sei nur in mir nach tiefergehender Recherche (in welche geheimen Kanäle will man denn da einsteigen?), muss das nicht unbedingt zur "echten" Wahrheit führen, sondern nur zu einer, die mir gefällt. - Was ist dann der Unterschied zur Manipulation durch die Medien? Da gibt es keinen.
sammy:
"Wer kann denn noch alle "seriösen" Medien kaufen bzw. konsumieren?. Den vereinzelt "investigative Jornalismus" muss man doch mit der Lupe suchen bzw. wird oftmals außerhalb der Hauptsendezeiten gesendet."
Lieber sammy,
so schwarz kann ich das nicht sehen. Es gibt doch jede Menge kritische Polit-Magazine z. B. in den öffentlich-rechtlichen ARD und ZDF Fernsehanstalten, in denen die Politiker (und die Behörden und Verwaltungen und die Konzerne) oft sehr harsch und schonungslos kritisiert werden. Dass es also nur einen Einheitsbrei gäbe und keinen investigativen Journalismus mehr, kann ich nicht bestätigen.
Karl
der ursprünglich linkspolitisch richtig konnotierte Begriff "Lügenpresse" , ist natürlich durch die Vereinnahmung im rechts/faschistischen Raum , wie z.b. Pegida oder Trump , in schweres Wasser geraten .
das ändert nichts an der Tatsache , dass Medien , in der Regel , Multiplikatoren der
Herrschaftsmeinung sind und abhängig der jeweils herrschenden Klasse deren Meinungen verbreiten .
(wenige Ausnahmen bestätigen die Regel)
naturgemäss ist eine "freie Presse" in einer Klassengesellschaft also immer eine Illusion .
schon vor 100 jahren veröffentlichte Upton Sinclair seine fundamentale Medienkritik :
"The Brass Check" (dt. Der Sündenlohn. Eine Studie über den Journalismus) und
resümierte :
"Die Befreiung der Presse ist letztlich nur in einer freien Gesellschaft möglich .
Wenn das erreicht ist , wenn es keine Klassen , keine Klassenherrschaft mehr
gibt ... wird natürlich auch der Antrieb zu Klassenlügen fehlen .
auf diese Weise und nur auf diese Weise werden wir die Macht der kapitalistischen Presse
brechen : indem wir die Macht des Kapitalismus brechen ."
(Upton Sinclair ; The Brass Check)
Max Uthoff und Claus Wagner illustrieren das am Beispiel des aktuellen Zustandes :
sitting bull
Da sind natürlich wunderbare Theorien, die du dem geneigten Leser bzw. der geneigten Leserin da wieder verklickerst. Dann guck dich mal um in kommunistisch geführten Staaten, die du idealisierst. Da gibt es die unfreieste Presse überhaupt.
Guck doch mal in die Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen, da steht Nordkorea an allerletzter Stelle. Rangliste Pressefreiheit 2018
Das gehört nämlich auch zur Medienkompetenz, dass man sich nicht von Ideologen oder Ideologien Sand in die Augen streuen lässt.
Es stimmt auch nicht, dass der Begriff „Lügenpresse“ ursprünglich linkspolitisch konnotiert war. Nicht verzagen, Wiki fragen : Lügenpresse
@sittingbull,
aber gerade die Anstalt macht doch auch deutlich, dass Kritik an der "herrschenden Klasse", wie Du es so schön nennst, jederzeit bei uns im TV zelebriert wird. Das ist ja nicht nur in Satiresendungen so!
Karl
P.S.. @marina, Du schreibst als Antwort auf SB Ähnliches. Ich wundere mich manchmal wirklich darüber, wie milchglasig ideologische Brillen, hier die von SB, sein können.
marina:Richtig. Die Verächtlichmachung der freien Presse ist ein weiteres der verbindenden Merkmale rechter wie linker Ideologen.
"Es stimmt auch nicht, dass der Begriff „Lügenpresse“ ursprünglich linkspolitisch konnotiert war. Nicht verzagen, Wiki fragen: Lügenpresse"
Wikipedia:Der Begriff der "Lügenpresse" wird gerade im Moment auch mal wieder in den USA benutzt, um zu rechtfertigen, dass die Regierung dort die Zahl der Pressekonferenzen reduziert. Trump bezeichnet vor allem den Teil der Presse als "Lügenpresse", der die Wahrheit über seine Lügen erzählt.
"Lügenpresse ist ein politisches Schlagwort, das polemisch und in herabsetzender Absicht auf mediale Erzeugnisse gerichtet ist und sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum nachweisen lässt. Zunächst wurde es gelegentlich von konservativen Katholiken, zumeist mit einem antisemitischen Hintergrund, gegen die im Zuge der bürgerlichen Revolutionen entstandene liberale Presse verwendet. Im Kontext des Ersten Weltkrieges fand „Lügenpresse“ sehr viel häufiger Verwendung; hier bezeichnete es aus Sicht Deutschlands und Österreich-Ungarns die Presse der Feindstaaten. Sowohl vor als auch im Nationalsozialismus nutzten NS-Agitatoren das Schlagwort im Rahmen ihrer antisemitischen Verschwörungstheorie zur Herabsetzung von Gegnern als Kommunisten und Juden sowie der Behauptung einer Steuerung der Presse durch ein „Weltjudentum“. Nach der „Machtergreifung“ und der Gleichschaltung der Inlandspresse wurden die Medien der späteren Kriegsgegner mit „Lügenpresse“ geschmäht.
Darüber hinaus fand „Lügenpresse“ auch in Organisationen der Arbeiterbewegung zur Abwertung von als bürgerlich oder kapitalistischwahrgenommenen Teilen der Presse sowie in der Exilpresse als Bezeichnung für die gleichgeschalteten NS-Medien Verwendung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam das Wort zunächst nur mehr sporadisch vor. Die ab August 1945 erscheinende Frankfurter Rundschau verstand sich explizit als Gegenentwurf zu „Hugenbergs Lügenpresse“.[1] In den Medien der DDR wurde das Wort im Kalten Krieg gelegentlich zur Herabsetzung der westdeutschen Presse benutzt."
Wenn jemand diesen Begriff der "Lügenpresse" im Munde führt, dann sollten wir immer hellwach sein, denn dann passt ihm wahrscheinlich so manche Wahrheit nicht.
Karl
was hatte ich noch gleich gesagt ?Dann guck dich mal um in kommunistisch geführten Staaten, die du idealisierst. Da gibt es die unfreieste Presse überhaupt. (...)
(marina)
"naturgemäss ist eine "freie Presse" in einer Klassengesellschaft also immer eine Illusion ." ...
das gilt natürlich auch für sozialistische Klassengesellschaften , die in der Tendenz aber diese Widersprüche zu überwinden suchen .
wohl dem , der seine Augen frei von Sand wähnt .Das gehört nämlich auch zur Medienkompetenz, dass man sich nicht von Ideologen oder Ideologien Sand in die Augen streuen lässt. (marina)
sitting bull
@sittingbull,sittingbull
""naturgemäss ist eine "freie Presse" in einer Klassengesellschaft also immer eine Illusion ." ...
das gilt natürlich auch für sozialistische Klassengesellschaften , die in der Tendenz aber diese Widersprüche zu überwinden suchen ."
glaubst Du das wirklich? Zu beobachten ist doch leider immer genau das Gegenteil. Du zeigst den Weg in die Hölle, weil nur jenseits davon der Himmel erreicht werden kann?
Karl
vor allem machen die Beiträgen der "Anstalt" (Links von Sittingbull) doch wohl deutlich, wie es mit Verflechtungen und "Neutralität" aussieht in den Medien?
Oder kann es sein, dass 2 Personen die dortigen Spielszenen inhaltlich so unterschiedlich aufnehmen?