Diskussion historischer Ereignisse Lebt wohl Genossen!

silhouette
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Re: Lebt wohl Genossen!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf clara vom 13.02.2012, 22:37:48
Herzlichen Dank, clara!
hugo
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Re: Lebt wohl Genossen!
geschrieben von hugo
als Antwort auf clara vom 13.02.2012, 22:37:48
hm clara,,es wird wohl immer ein schwieriger Spagat bleiben, zwischen Kriegsverbrechen und Kriegsverbrechen unterscheiden oder gar werten zu wollen.

Da bekommt der Scharfschütze der "Gegner", Männer Frauen und Kinder abknallt genau so sein Heldenkreuz vor versammelter Kompanie an die Brust geheftet wie der Pilot der vom Himmel hoch dahergeflogen kommt und,,,,ich wills hier nicht weiter ausmalen,,

und ihre Vorgesetzten bekommen es auch, jedoch eine Stufe höher,,

Da haben russische Offiziere mal nach Befehl tausende polnische Intelligenzler umlegen lassen, aber später eigene Soldaten erschossen weil sie unerlaubt plünderten und/oder vergewaltigen, vermutlich wars bei anderen Armeen ähnlich.

Aber gleichzeitig wurden andere Soldaten verehrt die sich rühmen konnten 20 Abschüsse getätigt zu haben, 4 zivile Frachter auf den Meeresgrund schickten oder die Atombombe über Japan ausklinkten,,,

alles was mit solchen Kriegen zusammenhängt, kann und wird als unvorstellbare und äußerst perverse Pein bei der zivilen Bevölkerung ankommen, egal welche internationalen Vereinbarungen in "Friedenszeiten" irgendwer mal unterschrieben hat.

nee clara solche Vergleiche werden immer hinken oder willste das sich Menschen aussuchen können (schon die Vorstellung verursacht Unbehagen)ob sie im KZ vergast, als Partisan an der Eiche aufgehängt, vor den Augen der Kinder erschossen, ersäuft, erschlagen, durch Atombombe verstrahlt, durch Streumunition perforiert wurden, im Strassengraben krepierten und dabei noch vorher vergewaltigt oder gefoltert wurden ??

hugo






Karl
Karl
Administrator

Meinungsmitte?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 13.02.2012, 14:34:11
@ hafel,

wer definiert die "Mitte"? Wer nur die punktförmige "Mitte" zulassen möchte, der ist kein Demokrat. Ich bin wie Margit für die Meinungsvielfalt! Nur dann bewegen wir uns auf dem Boden des Grundgesetzes, wenn wir die Breite zulassen. Deshalb ist Widerspruch immer besser als Zensur, Löschen und Sperren. Aber Danke, dass Du zugibst, überzogen zu haben.

Karl

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Marija
Marija
Mitglied

Genossen
geschrieben von Marija

Kriegsverbrecher gab es überall.
Im Süden, hier bei uns, haben andere, keine "Genossen", Frauen und Kinder missbraucht, geschlachtet und weggeworfen.
Kriegsverbrechen
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Lebt wohl Genossen!
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 13.02.2012, 23:11:37
Ich habe keine weiteren Bemerkungen zu machen zu irgendeinem Beitrag. Einverstanden. Nur sollten wir uns auch daran erinnern, dass mit 1990 eine Veränderung eintrat. Eine imperiale Supermacht implodierte. Die Siegermächte des zweiten Weltkrieges sind sind als Folge ab diesem Zeitpunkt aus Dtld abgezogen. Zuerst gingen die Franzosen. Das Jammern war groß. Man hätte sie gern behalten. Die Briten gingen. Amerikaner gingen auch, aber nicht vollständig, werden aber immer mehr ausgedünnt. Die Kommunen sehen diese Veränderungen nicht gerne, wegen der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen. Bindungen und Freundschaften haben sich entwickelt. Sie kamen vor 67 Jahren als Feinde und gingen als Freunde. Sie bleiben Partner.

Die russischen Truppen zogen mit Verzögerung ab, wegen der unübersehbaren logistischen Probleme in ihrem Heimatland.

Die Zeit heilt Wunden. Tut sie das wirklich? Von allein heilt nichts wirklich. Etwas Neues muss an die Stelle treten des Alten. Wunden bleiben. Aber die Erlebnisgeneration stirbt weg.

Der Beitrag von Sysiphus mit dem Modrowzitat, der ständige Zoff mit den Anhängern der Linken über die Qualitäten der DDR-Gerontokratie. War dies System wert erhalten zu werden nicht nur aus de sicht der Nutznießer des Systems? Um welchen Preis? Die DDR war ein Produkt des Kalten Krieges und der Uneinigkeit der Siegermächte gemeinsam Dtld zu verwalten. Es ist leicht immer Idealvorstellungen nachzuhängen und Ideale von Gerechtigkeit und Freiheit voranzutragen, wo die Wirklichkeit anders aussieht. Hugo schrieb in einem seienr Beiträge von der Dankbarkeit, die er empfindet im Rückblick auf das Kriegsgeschehen. Ich empfinde genau so.
hafel
hafel
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Re: Meinungsmitte?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 14.02.2012, 08:56:29
Moin moin Karl:

Die Mitte der politischen Demokratie ist die freie geheime Wählbarkeit von Volksvertretern und vor allem die Wiederabwählbarkeit. Solange das gewahrt wird, kann einem Volk nur eine „schlechtere“ Regierung passieren …. Die sie wieder abwählen kann.

Schwenkt der Pendel jedoch ins Extrem Links oder Rechts, wird die Verfassung abgeschafft und wir hatten eine Demokratie. Dafür (für beide Seiten) gibt es leider in Deutschland Beispiele.

Hafel

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rolf †
rolf †
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Re: Meinungsmitte?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 14.02.2012, 09:35:36
Wie frei sind denn unsere Wahlen?
Wer bestimmt die Wählbaren?
Wo und vor Allem wann können wir abwählen?
Wir haben doch nur die Wahl zwischen Parteien, die Kandidaten müssen sich doch ihre Listenplätze in der Partei erarbeiten, also schön überlegen, was sie sagen.
Im Parlament herrscht Fraktionszwang, den ich im GG aber nicht finde.
Die Liste ließe sich noch beliebig verlängern, aber ich habe keine Lust mehr.
hugo
hugo
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Re: Lebt wohl Genossen!
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 14.02.2012, 09:29:29
zuerst mal möcht ich mich revidieren,,,schrieb ich doch das die Offiziere auf Befehl Stalins in Katyn usw..nachdem was ich auf den unter Marijas Link stehenden Seiten lesen konnte, war es wohl nicht die Rote Armee sondern Leute vom NKWD.

Ja, die Siegermächte des zweiten Weltkrieges sind als Folge ab diesem Zeitpunkt aus Dtld abgezogen. (carlos) bzw sind noch dabei und sie werden mal freudig erregt und mal mit bedauernden Gefühlen verabschiedet.

Als die Russen abzogen war wohl das Bedauern auf deren Seite am größten. Ich will aber nicht verhehlen das auch diese Soldaten nicht ausschließlich auf Abneigung stießen. Ich kann mich gut daran erinnern wie mir diese Muschkoten leid taten als ich deren Unterkünfte sah, Ihren Lebensrhythmus betrachten konnte, ihre magere Kost, ihre miese Behandlung bezüglich Urlaub, Heimreisen, Ausbildungshärten, Strafen für kleinste Vergehen,,,,

oft konnte man sie betrachten im Herbst auf unseren Feldern bei Ernteeinsätzen usw,,kein DDR-Bürger hätte mit denen tauschen wollen, im Gegensatz zur BRD wo doch ne ganze Menge -vor allem Mädchen aus jener Zeit- noch heute ins Schwärmen geraten wenn sie an die US-Besatzer denken (wenn ich da an meine St-Diskussionen mit Neuamerikanerinnen erinnere,,*g*)

Von Überlegenheit einer Siegermacht und den sich daraus ergebenden Vorteilen im täglichen Leben war bei diesen Millionen Russen (ich nehme mal jene in den anderen Ostblockstaaten dazu) nichts zu spüren,,ganz im Gegenteil,,

War dies System wert erhalten zu werden nicht nur aus de sicht der Nutznießer des Systems? Um welchen Preis?War dieses System wert erhalten zu werden nicht nur aus der Sicht der Nutznießer des Systems? Um welchen Preis?
geschrieben von carlos


carlos, warum fragst Du ? Diese Frage hatte sich so gar nicht mehr gestellt, vonwegen System erhalten,,
es sei denn, Du machst keinen Unterschied zwischen dem was gerade den Bach runter ging und dem was die Leute vom Neuen Forum am Runden Tisch damals als Ziel vor Augen hatten. Das Ziel war sehr wohl alles andere als DIESES System,
sondern eins mit vielen Änderungen, vielen Neuerungen , mit völlig anderem Personal, ohne Führungsanspruch einer Partei , ohne Abhängigkeit von Moskau,,,

ok, das nun die Abhängigkeit soo schnell von der anderen Seite fixiert wurde, ist der traurige Teil des Schicksal der deutschen Normalos in West und Ost, der weniger traurige ist, das alles -wenn auch nicht optimal- trotzdem noch so glimpflich ablief .

Oh was bin ich froh das es nicht optimal läuft, sagte die Ziege, ich hätte sonst nix zu meckern.,,
ach ja, und daraus schöpfen die Genossen neuen Mut und wittern nun Morgenluft, oder ?

hugo
hafel
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Re: Meinungsmitte?
geschrieben von hafel
als Antwort auf rolf † vom 14.02.2012, 10:15:28
Ach Rolf, was soll das "in der Suppe herumstochern"?

Wir haben nun mal ein parlamentarisches Regierungssystem. Da lies mal nach, falls Du da Nachholbedarf hast.

Sei froh, dass wir in so einer Republik leben, andere Völker beneiden uns darum.

Hafel

silhouette
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Re: Genossen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Marija vom 14.02.2012, 09:17:29

Kriegsverbrecher gab es überall.

Gewiss gab es die. Doch dieser einfachen Relativierung werde ich mich nie beugen, geschweige denn sie mit meinen engsten Familienangehörigen der vorigen Generation durch eine kleine "Handbewegung" verallgemeinernd in einen Topf werfen lassen. Denn ich habe etwas anderes angesprochen, nämlich den dunkelsten und in seiner Systematik einmaligen Schandfleck dieser Epoche:

Der Roten Armee wird vorgeworfen, in den von ihr eroberten Ländern Osteuropas seien, so der Jurist und Publizist Heinz Nawratil, vier Millionen Frauen „Opfer von Sexualverbrechen der Roten Armee und ihrer Verbündeten“ geworden.[31] Zahlreiche Familien entzogen sich der Gewalt durch Suizid. In Ungarn bemühte sich die sowjetische Armeeführung ab Februar 1945, „Notzuchtverbrechen“ einzudämmen. Bis dahin waren tausende ungarische Frauen von Angehörigen der Roten Armee vergewaltigt worden. In einigen Städten und Dörfern, in denen man noch auf vereinzelten Widerstand stieß, wurde den Soldaten gestattet, drei Tage lang zu rauben, zu plündern und zu vergewaltigen.[32] Alleine für Budapest geht man von 50.000 vergewaltigten Frauen aus, viele der Opfer wurden im Zuge der Vergewaltigung ermordet.[33]

Die Zahl der von sowjetischen Soldaten vergewaltigten deutschen Frauen wird von Catherine Merridale und Norman M. Naimark auf mehrere Hunderttausend geschätzt.[34] Heinz Nawratil und Barbara Johr nennen unter Berufung auf den Statistiker Gerhard Reichling zwei Millionen durch Soldaten der Roten Armee vergewaltigte deutsche Frauen. Diese zwei Millionen Opfer setzten sich zusammen aus 1,4 Millionen betroffenen Frauen in den Vertreibungsgebieten Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien, 500.000 in der sowjetischen Besatzungszone und 100.000 Frauen in Berlin. Bei 12 Prozent der vergewaltigten Frauen habe die erlittene sexuelle Gewalt zum Tod geführt.[3


Vergewaltigungen durch die Rote Armee


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