Diskussion historischer Ereignisse ISRAEL
"Es ist nicht so selbstverständlich, in einem Forum sine ira et studio dazu Ansichten zu erhalten.
Aber sind nicht gerade in Menschenrechtsfragen ira et studio notwendig?"
Aber sind nicht gerade in Menschenrechtsfragen ira et studio notwendig?"
hallo mart1,
für Menschenrechte sich engagieren erfordert natürlich Eifer und inneren Zorn. Aber im Forum interessieren Gefühlsausbrüche wenig. Hier geht es doch um eine historische Diskussion. Historisch argumenteiern heißt doch, dass ich Vorgänge in einm Längsschnitt und Querschnitt der Ereignisse sehen kann. Israel ist nun mal ein histosiches Phänomen.
Niemand ist geholfen, wenn unflätig argumentiert wird. Abgeklärt will ich nicht schreiben, aber Ecken und Kanten müssen raus. Das Memorandum in seiner Darstellung in Wiki verschleiert doch eher die Wirklichkeit.
Das YouTube-Video mit der Demonstration gegen die Siedler in Ost-Jerusalem geht unter die Haut. Es ist aber so gut gemacht, dass die Regie dahinter erkennbar wird. Alle Personen stehen für Standpunkte: der linke Israeli mit pal. Aktivisten, der beteuert, dass Israelis und Arasber gut zusammenleben können der coole jüdische Siedler, dem das Haus der aransichen Frauen, die direkt vor ihm stehen, gut gefällt, die Frauen, die bejammern, dass der junge Israeli so gemein ist, wo sie doch bereit wären friedlich zusammen zu leben. Alles gut ins Bild gesetzt.
Sagen Bilder die Wahrheit? Ich glaube nicht.
Vielleicht erinnert sich jemand mit mir an den 19. November 1977, als im Fernsehen etwas Unglaubliches gezeigt wurde, Anwar al-Sadat der ägyptische Präsident besucht Israel. Für mich damals, wie wohl für Millionen Menschen ein Ereignis das in den Zeiten des "Kalten Krieges" ein Zeichen der Hoffnung war, dass Frieden möglich ist.
Doch spätestens am 6. Oktober 1981, waren die letzten Reste von Hoffnung im Kugelhagel islamistischer Mörder zerstoben. Erst am 26. Oktober 1994 wagte es König Hussein von Jordanien, mit Israels Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin einen Friedensvertrag abzuschließen. Am 1. September 1970 verübte die marxistisch-leninistische Demokratische Front zur Befreiung Palästinas ein Attentat auf den König, das jedoch mißlang.
Am 28.11.1977, war im SPIEGEL Nr.49, zu lesen:
..... der größeren Hälfte der Araber gilt Sadat nach seiner Visite beim Erzfeind nicht als der große Staatsmann, der den Frieden bringt, sondern als Verräter an der gemeinsamen Sache, der nach Jerusalem pilgerte, "um den Zionisten die Stiefel zu lecken", wie Syriens Regierungszeitung "Tischrin" giftete.
Die arabischen Extremisten haben Sadat den Tod, Israel neues Blutvergießen und der Welt wieder Terror geschworen.
"Wenn es zur Anerkennung des Zionistenstaates kommt, werden wir Köpfe rollen lassen. Dann gibt es auf der ganzen Welt jeden Tag ein neues Dubai, Mogadischu oder München", drohte ein Palästinenser-Funktionär in Kairo. Mehrere Hundert seiner Landsleute wurden aus Ägypten ausgewiesen, doch formieren sich Sadats Feinde bereits zu einer neuen radikalen Front, die nicht Frieden, sondern Konfrontation will.
Anführer ist Syrien, dessen Präsident Assad zeitweise im Bund mit Sadat die Palästinenser im Libanon gewaltsam zähmte, der sich nun aber durch Sadats Alleingang ausmanövriert sieht.
Wütend griff Assads Uno-Botschafter in New York den ägyptischen Staatschef an, dessen "schändlicher Besuch" bei den "zionistischen Metzgern" ein "heimtückischer Dolchstoß in den Rücken des arabischen Volkes" gewesen sei. Beleidigt verließ Sadats Delegierter den Saal.
In Damaskus verkündete die Zeitung "El-Baath", auf derartige Kontakte mit dem Feind stehe die Todesstrafe, die syrisch geführte Palästinenser-Organisation Saika drohte, das Urteil zu vollstrecken.
sysiphus...
Doch spätestens am 6. Oktober 1981, waren die letzten Reste von Hoffnung im Kugelhagel islamistischer Mörder zerstoben. Erst am 26. Oktober 1994 wagte es König Hussein von Jordanien, mit Israels Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin einen Friedensvertrag abzuschließen. Am 1. September 1970 verübte die marxistisch-leninistische Demokratische Front zur Befreiung Palästinas ein Attentat auf den König, das jedoch mißlang.
Am 28.11.1977, war im SPIEGEL Nr.49, zu lesen:
..... der größeren Hälfte der Araber gilt Sadat nach seiner Visite beim Erzfeind nicht als der große Staatsmann, der den Frieden bringt, sondern als Verräter an der gemeinsamen Sache, der nach Jerusalem pilgerte, "um den Zionisten die Stiefel zu lecken", wie Syriens Regierungszeitung "Tischrin" giftete.
Die arabischen Extremisten haben Sadat den Tod, Israel neues Blutvergießen und der Welt wieder Terror geschworen.
"Wenn es zur Anerkennung des Zionistenstaates kommt, werden wir Köpfe rollen lassen. Dann gibt es auf der ganzen Welt jeden Tag ein neues Dubai, Mogadischu oder München", drohte ein Palästinenser-Funktionär in Kairo. Mehrere Hundert seiner Landsleute wurden aus Ägypten ausgewiesen, doch formieren sich Sadats Feinde bereits zu einer neuen radikalen Front, die nicht Frieden, sondern Konfrontation will.
Anführer ist Syrien, dessen Präsident Assad zeitweise im Bund mit Sadat die Palästinenser im Libanon gewaltsam zähmte, der sich nun aber durch Sadats Alleingang ausmanövriert sieht.
Wütend griff Assads Uno-Botschafter in New York den ägyptischen Staatschef an, dessen "schändlicher Besuch" bei den "zionistischen Metzgern" ein "heimtückischer Dolchstoß in den Rücken des arabischen Volkes" gewesen sei. Beleidigt verließ Sadats Delegierter den Saal.
In Damaskus verkündete die Zeitung "El-Baath", auf derartige Kontakte mit dem Feind stehe die Todesstrafe, die syrisch geführte Palästinenser-Organisation Saika drohte, das Urteil zu vollstrecken.
sysiphus...
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Re: ISRAEL
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Yakov Hadas-Handelsman, Israels neuer Botschafter in Berlin, erwartet, dass während Gaucks Israel-Reise auch das Grass-Gedicht eine Rolle spielen wird. So wird Gauck gekeilt, dass er das Gedicht als "antisemitisch" hinstellt. - Jede israelische Regierung nannte Kritik am zionistischen Projekt der Eroberung Palästinas "antisemitisch". Das ist ein Trick aus der Agit-Prop-Kiste, um Israels kriegerische und räuberische Politik sakrosankt zu machen.
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Wolfgang
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Wolfgang
"Israels kriegerische und räuberische Politik sakrosankt zu machen (Wolfgang), das ist reinste Agitation. Es gab kein zionistisches Projekt zur "Eroberung Palästinas". Was es gab war die Resolution 181 der UN-Generalversammlung am 29. November 1947. Das sollten nicht nur die Araber, sondern auch deren Unterstützer endlich kapieren und akzeptieren, der Nahe Osten wäre einen großen Schritt näher am Frieden.
sysiphus...
sysiphus...
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Re: ISRAEL
geschrieben von ehemaliges Mitglied
60 Prozent der Befragten sagen, Deutschland habe wegen der NS-Vergangenheit keine besondere Verpflichtung gegenüber Israel.Diese Entwicklung ist zu bedauern. Ich begrüße sie nicht.
In Israel leben sehr viele Nachkommen von Überlebenden des Naziterrors und diesen Menschen gegenüber hat Deutschland eine Verpflichtung - nämlich mit dafür Sorge zu tragen, dass sich solch ein Unrecht nicht noch einmal wiederholt. Dazu gehört auch, dass Deutschland Israel ein guter und kritischer Freund ist. Die Verpflichtung, die Deutschland aus historischer Verantwortung erwächst, besteht nicht in Duckmäusertum und vorbehaltloser Unterstützung jeglicher Aktivitäten israelischer Regierungen. Die Verpflichtung auch zur Kritik besteht gerade dann, wenn diese Aktivitäten Gefahr laufen, Unrecht zu produzieren. Die Verpflichtung Deutschlands sollte darin bestehen, die Menschenrechte auch von Israel für alle dort und in den besetzen Gebieten lebende Menschengruppen einzufordern. Deutschland muss ebenso auf die Partner Israels im notwendigen Friedensprozess dergestalt einwirken, dass diese denselben nicht torpedieren.
Karl
oh je karl,,,da stehste aber arg zwischen Baum und Borke,,die Israelis sind sicher der Meinung ein selbständiges, selbst denkendes Gemeinwesen zu sein in dessen Strukturen, oder gar verteidigungstechnische Planungen keiner reinzureden hat ,,und wir Deutschen zu aller allerletzt.
Das wir uns denen ständig zu Kreuze kriechend anbiedern (ok Du milderst ab und sprichst von kritischer Freundschaft) und deren "Besitzergreifende Schweinereien bezüglich des palästinensischen Gemeinwesens" zwar leicht irritiert aber dennoch seit Jahrzehnten billigen, dulden, bzw leicht kritisch begleiten aber durch Geld-, und Waffenlieferungen etc. stark fördern, hat doch nun wirklich nichts mehr mit den Schweinereien unsere Vorfahren gegenüber den Juden zu tun.
Das kann und darf damit auch nicht gerechtfertigt und gebilligt werden,,,
irgendwie kommt mir das vor, als ob wir Deutschen unser Gewissen beruhigen müssten oder Bange haben ständig erinnert zu werden an die Untaten unserer Väter,,und deshalb diese Schweinereien in vorauseilendem Gehorsam dulden, richtiger: erdulden,
sicher eine ständig aus guten(bösem) Grunde am Köcheln gehaltene Zwangsvorstellung, aber niemals ein echter Freundschaftsdienst den Israelis gegenüber,,,,den stell ich mir anders vor.
Die -unsere israelischen Freunde- spielen mit dem Feuer und wir gucken zu, heben zwar scheinbar beunruhigt die Augenbrauen, haben sicherheitshalber ein schlechtes Gewissen ob unserer gelieferten Brandbeschleuniger usw, aber nicht den Arsch in der Hose zu tun was unter guten Freunden getan werden müßte,,
wenns nach mir ginge würden in diese Gegend weder deutsche Maschinenpistolen (egal ob zu den Palästinensern oder Israelis,) noch andere deutsche Waffen oder gar atomfähige U-Boote, wenn auch als Freundschaftsdienst getarnt, geliefert
heutzutage ist Israel durch unser Zutun dermaßen aufgerüstet und so gewaltbereit aufgestellt das kaum noch eine geballte -die Streithähne trennende und zumindest dauerhaften Waffenstillstand erzwingende- UNO Truppe vorstellbar ist.
hugo
Das wir uns denen ständig zu Kreuze kriechend anbiedern (ok Du milderst ab und sprichst von kritischer Freundschaft) und deren "Besitzergreifende Schweinereien bezüglich des palästinensischen Gemeinwesens" zwar leicht irritiert aber dennoch seit Jahrzehnten billigen, dulden, bzw leicht kritisch begleiten aber durch Geld-, und Waffenlieferungen etc. stark fördern, hat doch nun wirklich nichts mehr mit den Schweinereien unsere Vorfahren gegenüber den Juden zu tun.
Das kann und darf damit auch nicht gerechtfertigt und gebilligt werden,,,
irgendwie kommt mir das vor, als ob wir Deutschen unser Gewissen beruhigen müssten oder Bange haben ständig erinnert zu werden an die Untaten unserer Väter,,und deshalb diese Schweinereien in vorauseilendem Gehorsam dulden, richtiger: erdulden,
sicher eine ständig aus guten(bösem) Grunde am Köcheln gehaltene Zwangsvorstellung, aber niemals ein echter Freundschaftsdienst den Israelis gegenüber,,,,den stell ich mir anders vor.
Die -unsere israelischen Freunde- spielen mit dem Feuer und wir gucken zu, heben zwar scheinbar beunruhigt die Augenbrauen, haben sicherheitshalber ein schlechtes Gewissen ob unserer gelieferten Brandbeschleuniger usw, aber nicht den Arsch in der Hose zu tun was unter guten Freunden getan werden müßte,,
wenns nach mir ginge würden in diese Gegend weder deutsche Maschinenpistolen (egal ob zu den Palästinensern oder Israelis,) noch andere deutsche Waffen oder gar atomfähige U-Boote, wenn auch als Freundschaftsdienst getarnt, geliefert
heutzutage ist Israel durch unser Zutun dermaßen aufgerüstet und so gewaltbereit aufgestellt das kaum noch eine geballte -die Streithähne trennende und zumindest dauerhaften Waffenstillstand erzwingende- UNO Truppe vorstellbar ist.
hugo
erinnern ist. vergessen ist. eins ist mit dem andern verbunden. anders ausgedrückt: menschen selektieren permanent erscheinungen in ihrer persönlichen welt nach wichtig, weniger wichtig, unwichtig (die abstufungen sind natürlich viel feiner, als ich sie hier nur grob skizzieren kann). das gilt für individuen, aber auch für kollektive. die zeit spielt eine besondere rolle. - zeitzeugen verschwinden nach und nach. erinnern nimmt ab, vergessen nimmt zu. der oft beschworene 'kampf gegen das vergessen' ist nur schönsprech (zugegeben, sowas hört sich gut an und gibt dem schönsprechenden ein gutes gefühl).
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Wolfgang
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Wolfgang
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Re: ISRAEL
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auf dieser Website finden sich Informationen über die Kampagne zu Boykott, Desinvestition und Sanktionen als Mittel, um Druck gegen Israel aufzubauen, bis dieses Land internationales Recht und die legitimen Ansprüche des palästinensischen Volkes respektiert: http://www.bds-info.ch/
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Wolfgang
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Wolfgang
BDS = Boycott, Divestment and Sanctions
Delegitimieren bedeutet nichts anderes als das Existenzrecht Israels nicht anzuerkennen. Die Aufforderung zum Boycott jüdischer Waren kenne ich auch noch aus einem anderen Zusammenhang.
Um in der Verwendung von Begriffen politische Klarheit zu schaffen und um einen diskriminierenden, religiösen Bezug zum Islam zu vermeiden, sollten Organisationen wie Hamas, Hisbollah und Al Qaida zukünftig nicht mehr als islamistische Terrorvereinigungen, sondern als gewaltausübende, rassistisch-faschistische Gruppierungen bezeichnet werden.
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adam
Kritik
Diverse Analysten, Journalisten und politische Gruppierungen haben argumentiert, dass die BDS-Bewegung die Delegitimierung Israels unterstützt. In der Jerusalem Post argumentierte Gil Troy, dass die BDS-Bewegung nicht auf die israelische Politik ziele sondern stattdessen auf Israels Legitimität.[35] Vergleichsweise ähnlich argumentiert das Reut-Institut, dass die Bewegung durch die Konzentration auf Israel sowie die Verwendung von doppelten Standards das Land delegitimieren würde.[36]
Die Aktionen der Bewegung werden auch von prominenten Antizionisten wie Noam Chomsky und Norman Finkelstein abgelehnt. Beide vertreten die Ansicht, der Organisation gehe es nicht um das Wohl der Palästinenser, sondern darum, den Staat Israel zu delegitimieren und zu zerstören.(hervorgehoben von adam)
Delegitimieren bedeutet nichts anderes als das Existenzrecht Israels nicht anzuerkennen. Die Aufforderung zum Boycott jüdischer Waren kenne ich auch noch aus einem anderen Zusammenhang.
Um in der Verwendung von Begriffen politische Klarheit zu schaffen und um einen diskriminierenden, religiösen Bezug zum Islam zu vermeiden, sollten Organisationen wie Hamas, Hisbollah und Al Qaida zukünftig nicht mehr als islamistische Terrorvereinigungen, sondern als gewaltausübende, rassistisch-faschistische Gruppierungen bezeichnet werden.
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adam