Diskussion historischer Ereignisse ISRAEL
Re: Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das Traurige ist, das ihr nicht Israel und deren illegale Siedlungen voneinander unterscheidet. Sogar Israelis selber sind zu einem ganz großen Teil gegen diese Siedlungen, und israelische Menschenrechtler unterstützen die Boykottaufrufe.
Wisst ihr überhaupt, dass die rechten Siedler (und es sind zum größten Teil Faschisten, die ihr da verteidigt) in manchen Gegenden palästinensische Kinder auf ihrem Schulweg so attackieren, dass sie Begleitung brauchen, um heil zur Schule zu gelangen?
Wisst ihr, dass die Palästinenser in Hebron Netze über die Straßen spannen müssen, weil die oben gelegenen Siedler ihren Unrat, Müll und sogar ihre Exkremente nach unten kippen in die Straßen, um die Palästinenser zu malträtieren?
Nein, vermutlich wisst ihr es nicht, woher auch, so etwas wird in unseren Medien nicht berichtet. Da wird immer nur berichtet, wenn Palästinenser angreifen, die umgekehrte Seite wird verschwiegen, zumindest in deutschen Medien.
Und hier zur Information Auszüge einer Stellungnahme vom Evangelischen Entwicklungsdienst, eingestellt bei AI:
Vollst. Artikel hier:
Wisst ihr überhaupt, dass die rechten Siedler (und es sind zum größten Teil Faschisten, die ihr da verteidigt) in manchen Gegenden palästinensische Kinder auf ihrem Schulweg so attackieren, dass sie Begleitung brauchen, um heil zur Schule zu gelangen?
Wisst ihr, dass die Palästinenser in Hebron Netze über die Straßen spannen müssen, weil die oben gelegenen Siedler ihren Unrat, Müll und sogar ihre Exkremente nach unten kippen in die Straßen, um die Palästinenser zu malträtieren?
Nein, vermutlich wisst ihr es nicht, woher auch, so etwas wird in unseren Medien nicht berichtet. Da wird immer nur berichtet, wenn Palästinenser angreifen, die umgekehrte Seite wird verschwiegen, zumindest in deutschen Medien.
Und hier zur Information Auszüge einer Stellungnahme vom Evangelischen Entwicklungsdienst, eingestellt bei AI:
Mit Produkten, die in jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten hergestellt werden und trotzdem als „Made in Israel“ deklariert werden, verstößt die Regierung offen gegen das Völkerrecht.
[...]
Israels Anwendung der Regeln für Warenursprung verstößt gegen das humanitäre Völkerrecht. So ist zum Beispiel in der Vierten Genfer Konvention von 1949 ausdrücklich festgehalten, dass keine Besatzungsmacht eigene Bevölkerungsteile in besetztem Gebiet ansiedeln darf. Israels Siedlungspolitik verstößt nach einhelliger Auffassung der Weltgemeinschaft gegen Artikel 49 der Vierten Genfer Konvention.
Sogar die Außenminister der EU-Staaten haben betont, dass die Siedlungen illegal sind „und ein großes Hindernis für Frieden“ darstellen. Trotzdem erhalten Siedlerunternehmen Zollvorteile, auf die nach EG-Recht ausschließlich Produkte aus Israel Anspruch haben. Israels Missachtung des humanitären Völkerrechts wurde zwar immer wieder als Verstoß gegen internationale Regeln benannt – blieb aber über Jahre hinweg ohne ernsthafte Konsequenzen.
Vollst. Artikel hier:
Re: Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Siedler in Hebron: Wie eine radikale jüdische Minderheit Palästinenser schikaniert und von den israelischen Sicherheitskräften gedeckt wird. Von Meike Kolodziejczyk
[,. . . ]
Über die engen Basargässchen der Altstadt sind Metallnetze gespannt, in denen Steine und Plastikflaschen hängen, Gemüse fault und Fleischklumpen verwesen. An einer Stelle beult sich der Draht bedenklich unter dem Gewicht einer Kloschüssel. Siedler aus den Stockwerken oberhalb der Netze kippen Dreck und Fäkalien auf die Palästinenser, die in den Geschossen darunter wohnen oder dort in den wenigen Läden einkaufen, die noch geöffnet haben. Die meisten Familien sind fortgezogen und haben ihre Geschäfte aufgegeben, teils wegen der Schikanen der Siedler, teils auf Befehl des Militärs. Nur knapp 2500 Palästinenser leben noch in H2.
[. . . ]
"Gas the Arabs", "Vergast die Araber" steht an einer Gartenpforte. Daneben führt eine Treppe hinunter auf die Shuhada-Straße, dem Zentrum der Siedler.
P.S. Ich sehe, ich habe mich geirrt, habe gerade diesen Artikel gefunden. Vereinzelt gibt es doch deutsche Medien, die berichten, Entschuldigung, Frankfurter Rundschau, für meine oben geäußerte Behauptung!
Vollst. Artikel hier:
Nein es ist nicht das Selbe, wenn andere das Gleiche tun wie Israel.
Nicht Israel. aber jüdische Siedler im Westjordanland, sollen boykottiert werden. Die erzeugen ihre Produkte in besetztem Land. So geht das nicht Israel ! Was anderes wäre es, ihr Isrelis wärt Chinesen. Niemand fordert einen Boykott chinesischer Waren made im okkupierten Tibet.
Max Frisch über Bertolt Brecht: "Der denke unbedingt", mit einer ungeheuren Unbedingtheit, kommentierte Ranicki, weil Brecht an vieles nicht denkt, vieles wegschiebt.
Brecht besuchte Frisch in Zürich. Bei einem gemeinsamen Spaziergang zeigte Frisch dem B.B. neue Häuser die für Arbeiter gebaut worden waren. Die wollte Brecht nicht sehen, Ranicki meint, elende Häuser die hätten Brecht sicher gefallen.
sysiphus...
Nicht Israel. aber jüdische Siedler im Westjordanland, sollen boykottiert werden. Die erzeugen ihre Produkte in besetztem Land. So geht das nicht Israel ! Was anderes wäre es, ihr Isrelis wärt Chinesen. Niemand fordert einen Boykott chinesischer Waren made im okkupierten Tibet.
Max Frisch über Bertolt Brecht: "Der denke unbedingt", mit einer ungeheuren Unbedingtheit, kommentierte Ranicki, weil Brecht an vieles nicht denkt, vieles wegschiebt.
Brecht besuchte Frisch in Zürich. Bei einem gemeinsamen Spaziergang zeigte Frisch dem B.B. neue Häuser die für Arbeiter gebaut worden waren. Die wollte Brecht nicht sehen, Ranicki meint, elende Häuser die hätten Brecht sicher gefallen.
sysiphus...
Re: Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sehe ich das richtig, dass du, sysiphus, eine Auszeichnung von "israelischen Waren" made in den besetzten Gebieten befürwortest?
Sechsundzwanzig ehemalige europäische Staatsoberhäupter, Minister und EU-Repräsentanten forderten 2010 in einem Offenen Brief die EU auf, die Einfuhr von Produkten unterbinden, die aus den besetzten Gebieten stammen, aber als «israelisch» ausgewiesen werden.
Ag Friedensforschung
Darüber habe ich in den deutschen Medien so gut wie nichts gelesen und gehört, wenn ich mir die Liste der Unterzeichner ansehe, weiß ich auch warum.
Die üblichen Reaktionen wären da schlecht möglich gewesen.
Hier ist ein Urteil des EuGH zum Thema.
Senhora
Ag Friedensforschung
Darüber habe ich in den deutschen Medien so gut wie nichts gelesen und gehört, wenn ich mir die Liste der Unterzeichner ansehe, weiß ich auch warum.
Die üblichen Reaktionen wären da schlecht möglich gewesen.
Hier ist ein Urteil des EuGH zum Thema.
Senhora
Sogar Helmut Schmidt und Richard von Weizäcker haben unterschrieben. Bemerkenswert.
Karl
Karl
"Antisemitismus".... Kampfbegriff!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun hat der israelische Staat bereits vor einem Jahr es notwendig gefunden Boykottaufrufe gegen Menschen, Organisationen oder Produkte "des israelischen Staates, einer seiner Institutionen oder eines von ihm kontrollierten Gebietes" unter Strafe zu stellen.
Hier ein Artikel in der SZ. In der Haarez kann die diesbezügliche erbitterte Debatte in Israel nachgelesen werden.
Wenn also ein Ostjerusalemer Israeli, gleich ob jüdischer oder arabischer Herkunft, keine Waren aus dem Westjordanland verkaufen will, kann er neben der offizellen Strafe wegen Geschäftsentgang von israelischen Siedlern auf Schadenersatz verklagt werden, ohne dass dieser nachgewiesen werden muss.
...Das ist die IST-Situation in Israel.
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Zu der seit längeren erfolgenden Auszeichnung in England, der geplanten von der Migro,Schweiz, und von Dänemark und Südafrika:
"...Die EU kennt ein System privilegierter Handelsbeziehungen mit Zollerleichterungen für Nicht-EU-Miglieder, worunter grundsätzlich auch Israel fällt. Ebenso deutlich aber gilt im Rahmen der EU, dass dieses Zollprivileg nicht FÜR Waren gilt, die von Israelis auf dem Boden des besetzten Westjordanlandes produziert werden.
Ein entsprechendes Urteil wurde anlässlich eines Sirupimports aus dem Westjordanland gefällt. Im Februar 2010 urteilte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, dass die deutsche Softdrink Firma Brita zur Herstellung ihrer Getränke Fruchtsirup, der in der Westbank Siedlung Mishor Adumim produziert wurde, nicht privilegiert einführen darf.
Eine sinnvolle Boykottstrategie kann sich genau daran ausrichten und sich damit punktgenau, spezifisch und unmissverständlich nur und ausschließlich gegen die Besetzung des Westjordanlandes richten. Indem sie ausschließlich im Westjordanland produzierte israelische Waren, sofern sie ohne Zollprivileg angeboten werden, boykottiert, protestiert sie genau gegen jenen Zustand, der eine allseits gewünschte Zweistaatenlösung unmöglich zu machen droht..." (Da fehlt noch der Link, aber es kann ja im alten Thread nachgelesen werden oder selbst gegoogelt werden, hoffentlich ohne das hiesige Niveau zu überfordern.)
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Das alles habe ich erst gestern oder vorgestern in einem anderen Thread geschrieben.
Hier ein Artikel in der SZ. In der Haarez kann die diesbezügliche erbitterte Debatte in Israel nachgelesen werden.
Wenn also ein Ostjerusalemer Israeli, gleich ob jüdischer oder arabischer Herkunft, keine Waren aus dem Westjordanland verkaufen will, kann er neben der offizellen Strafe wegen Geschäftsentgang von israelischen Siedlern auf Schadenersatz verklagt werden, ohne dass dieser nachgewiesen werden muss.
...Das ist die IST-Situation in Israel.
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Zu der seit längeren erfolgenden Auszeichnung in England, der geplanten von der Migro,Schweiz, und von Dänemark und Südafrika:
"...Die EU kennt ein System privilegierter Handelsbeziehungen mit Zollerleichterungen für Nicht-EU-Miglieder, worunter grundsätzlich auch Israel fällt. Ebenso deutlich aber gilt im Rahmen der EU, dass dieses Zollprivileg nicht FÜR Waren gilt, die von Israelis auf dem Boden des besetzten Westjordanlandes produziert werden.
Ein entsprechendes Urteil wurde anlässlich eines Sirupimports aus dem Westjordanland gefällt. Im Februar 2010 urteilte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, dass die deutsche Softdrink Firma Brita zur Herstellung ihrer Getränke Fruchtsirup, der in der Westbank Siedlung Mishor Adumim produziert wurde, nicht privilegiert einführen darf.
Eine sinnvolle Boykottstrategie kann sich genau daran ausrichten und sich damit punktgenau, spezifisch und unmissverständlich nur und ausschließlich gegen die Besetzung des Westjordanlandes richten. Indem sie ausschließlich im Westjordanland produzierte israelische Waren, sofern sie ohne Zollprivileg angeboten werden, boykottiert, protestiert sie genau gegen jenen Zustand, der eine allseits gewünschte Zweistaatenlösung unmöglich zu machen droht..." (Da fehlt noch der Link, aber es kann ja im alten Thread nachgelesen werden oder selbst gegoogelt werden, hoffentlich ohne das hiesige Niveau zu überfordern.)
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Das alles habe ich erst gestern oder vorgestern in einem anderen Thread geschrieben.
Ich hatte gehofft, den Beginn der stetigen Gewalteskalation zu beleuchten.
Denn es ist ja ein stetiges, nimmer endendes Hauen und Stechen
ja, davon sind wir mal wieder weit abgekommen,,,,
-was ist das Grundübel, dieser
-seit Jahrzehnten gleichbleibend miesen Situation,
-was bewegt Israel auf militärische Stärke zu setzen ?
-was verhindert diplomatische Erfolge ?
nur eine Erhaltung bzw Verschlechterung der schlimmen Beziehungen zu den Nachbarstaaten -unterstützt und gefördert durch gelegentlich provozierte Überfälle- garantiert weiterhin den erforderlichen Hass der Bürger der Nachbarstaaten der nötig ist, um der vorherrschenden Militärdoktrin eine Überlebenssgarantie zu sichern.
Das Israel durch Angriffe, Übergriffe, Abwehrhandlungen, Revancheaktivitäten, Handelszwänge, Versorgungsengpässe, Landraub usw ständige Bedrohungssituationen schafft (welche die Nachbarn bei "ständiger Laune" hält,,,,die Israelis nicht zu mögen),ist doch wohl mehr als erwiesen auch wenn dies -im Jargon der dortigen Obrigkeiten- als unbedingt notwendige Sicherheitsstrategie verkauft wird.
Es müssen schon immer mal wieder Kassams auf israelischem Territorium landen um diesen schlimmen Zustand am Köcheln zu halten und mittels Bomben, Granaten, Panzern usw. schlichtweg "gute" Gründe für alle möglichen und unmöglichen Abwehr-, Gegen-, und Rache- äh Vergeltungsmaßnahmen zu begründen.
Wär doch sicher auch vorteilhaft,,,die Nachbarstaaten so zu provozieren das sie mal ausrasten,,was mal wieder eine Bombardierung und Zerstörung deren Infrastruktur (Strassen, Brücken, Krankenhäuser, Schulen usw) zwingend nötig macht, weil die dortigen Terroristen ja immer aus Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern heraus ihre Kassamas abschießen,,wie wir durch unsere einschlägigen Medien eindrucksvoll geschildert bekommen.
Naja und nach solchem Bombardement und Raketenbeschuss muss natürlich die Infanterie losgeschickt werden um die Erfolgsquote zu erkunden, eine Pufferzone, äh einen befriedeten Korridor zu schaffen -am Besten so ca 40 bis 50 Km was einer Kassamflugweite entspricht- diesen Zustand dann durch eine UNO-Resolution bestätigen lassen (natürlich ohne Veto der Amis) und die darauffolgende Zeit und Muse für weitere Aufrüstung zu nutzen.
hugo
@hugo,
Deine antiisraelische Polemik muß jeder ablehnen, der sich ernsthaft Gedanken über eine sinnvolle, friedliche Lösung des Konfliktes macht. Derartige Schuldzuweisungen sind eher dazu geeignet, daß die Auseinandersetzung immer wieder auf Gewaltanwendung zutreibt.
Deine Ausführungen beweisen, daß es auch im Nahostkonflikt parteiergreifende Stammtischparolen gibt. Sie sind nicht hilfreich.
--
adam
Deine antiisraelische Polemik muß jeder ablehnen, der sich ernsthaft Gedanken über eine sinnvolle, friedliche Lösung des Konfliktes macht. Derartige Schuldzuweisungen sind eher dazu geeignet, daß die Auseinandersetzung immer wieder auf Gewaltanwendung zutreibt.
Deine Ausführungen beweisen, daß es auch im Nahostkonflikt parteiergreifende Stammtischparolen gibt. Sie sind nicht hilfreich.
--
adam
eine friedliche lösung ist unwahrscheinlich. denn israel beansprucht ganz palästina. gegen diesen anspruch stellen sich die palästinenser (meistens unbewaffnet, nur selten bewaffnet). dieser unfriedliche zustand ist nicht neu. von anfang an sind die palästinenser opfer von kriegen und opfer des alltäglichen kleinkriegs gegen sie gewesen. sie sind es immer noch.
nicht der angegriffene verhindert eine friedliche lösung, sondern der angreifer
israel ist ein anderes wort für kolonisation, für vertreibung und landraub, für verbrechen an den vertriebenen und denen des landes beraubten, für apartheid. schon mitte des 19. jahrhunderts fing das an. bis heute hat sich daran nichts geändert. allerdings hat die israelische propaganda ein problem. ihr wird zurecht immer weniger geglaubt. allzusehr klaffen propaganda und wirklichkeit auseinander.
--
Wolfgang
nicht der angegriffene verhindert eine friedliche lösung, sondern der angreifer
israel ist ein anderes wort für kolonisation, für vertreibung und landraub, für verbrechen an den vertriebenen und denen des landes beraubten, für apartheid. schon mitte des 19. jahrhunderts fing das an. bis heute hat sich daran nichts geändert. allerdings hat die israelische propaganda ein problem. ihr wird zurecht immer weniger geglaubt. allzusehr klaffen propaganda und wirklichkeit auseinander.
--
Wolfgang