Diskussion historischer Ereignisse ISRAEL

sysiphus
sysiphus
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ISRAEL
geschrieben von sysiphus
Israel wurde am Tag als David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel proklamierte, von 6 arabischen Ländern überfallen. Die Armeen von Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien griffen das eben erst gegründete Israel an.

Der israelische Unabhängigkeitskrieg war der erste Arabisch-Israelische-Krieg. Dem folgten fünf weitere Kriege mit arabischen Nachbarn. Jeweils mußte Israel um seine Existenz kämpfen und war dabei erfolgreich. Weniger Erfolg hatten die arabischen Aggressoren, sie mußten Landverluste hinnehmen. Eine Folge war auch, dass seither 1271000 Araber als israelische Staatsbürger in einem demokratieschen, keinesfalls in einem Apartheidland leben.

sysiphus...

Der höchstrangige Muslim im diplomatischen Dienst Israels Ishmael Khaldi, ein arabischer Israeli, ist der Meinung, dass die israelische Gesellschaft zwar keineswegs perfekt ist, dass es Minderheiten dort aber besser geht als in irgendeinem anderen Land im Nahen Osten. Er schreibt:

"Ich bin ein stolzer Israeli, so wie viele andere nicht jüdische Israelis, z. B. Drusen, Bahai, Beduinen, Christen und Muslime, die in einer der kulturell vielfältigsten Gesellschaften und der einzigen wahren Demokratie im Nahen Osten leben. Wie Amerika, so ist auch die israelische Gesellschaft weit davon entfernt, perfekt zu sein, doch wir sollten ehrlich sein. Nach jedem erdenklichen Maßstab, seien es die Bildungschancen, die wirtschaftliche Entwicklung, die Lage der Frauen und Homosexuellen, die Rede- und Versammlungsfreiheit oder die Repräsentation im Parlament, geht es den Minderheiten in Israel weit besser als in irgendeinem anderen Land im Nahen Osten."

"Ab 1967 wurde die ökonomische Entwicklung der arabischen Israelis gefördert und am Rand der jüdischen Bourgeoisie bildete sich allmählich eine arabische Bourgeoisie heraus. Seit den 1980er-Jahren entwickeln die arabischen Israelis zielgerichtet ihr ökonomisches und besonders industrielles Potential. Die israelische Regierung stufte im Juli 2006 alle arabischen Ortschaften als "Entwicklungsgebiete der Klasse A" ein, was diese für Steuervergünstigungen qualifiziert. Mit dieser Entscheidung sollen Investitionen im arabischen Sektor gefördert werden." Wikipedia


miriam
miriam
Mitglied

Re: ISRAEL
geschrieben von miriam
als Antwort auf sysiphus vom 09.04.2012, 13:53:45
Danke dir Sysiphus - wenn hier im ST so ausführlich ein Thema welches Israel betrifft behandelt wid, dann sollte man versuchen zu begreifen, über welche Region und welches Land man überhaupt spricht.

Leider sind meine Fotos, entstanden im Laufe der Reisen durch Israel, noch immer nicht digitalisiert. Denn sie würden eben diesen historischen Aspekt, gut ergänzen.

Ich werde aber nochmals meine Reisenotizen durchsehen - und wahrscheinlich einiges zum Thema auch beitragen.

Miriam



in der Wüste Negev
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: ISRAEL
geschrieben von JuergenS
Ich habe vor 2 Jahren eine einwöchige Pilgerreise in Israel mit einem israelischen Fremdenführer gemacht, einmalig, sehr zu empfehlen, aber die Sicherheits-Ungewissheit wird man nicht los.
Ich habe keinerlei antideutsche Ressentiments verspürt. Hohe Mauern habe ich gesehen, etwas ärmlich wirkende Araberviertel in Jerusalem und Bethlehem. Alle Eindrücke sind für alle Zeit eingraviert.

Servus

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Re: ISRAEL
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dies wäre mal ein Thema, um die Stunde Null zu beleuchten.
Was gab es für entscheidende Dinge vor der Ausrufung des Staates Israel.

Wer hatte das Recht, diese Entscheidungen einzuleiten.
Wer "besaß" das Land.
Warum wurde es so entschieden und welches Unrecht wurde vor
der Existenz des Staates Israel begangen. Und von wem, nachweisbar.

Das würde ich gerne von den verschiedenen politischen Ausrichtungen hier im ST erfragen.

Ich habe mein Schulwissen.
Mich interessiert aber mehr die Ansicht der verschiedenen
Senioren.
Sachlich bitte, nachvollziehbar dargelegt.
Damit ich mein Wissen ergänzen kann.
Das wäre die Chance, für einen sachlichen, gemeinsamen Nenner.

Ich bin gespannt.
Googlen kann ich übrigens selber.
Mich interessieren die verschiedenen, sachlichen Meinungen.

Ich hoffe, man kann dies dann als eine "Stunde Null" bezeichnen
und muß nicht zurück bis in die Antike.

nordstern
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: ISRAEL
geschrieben von JuergenS
Mir ist die Zielrichtung des thread nun nicht mehr ganz klar.
Ich dachte, man könne nun, ohne die Geschichte intensiv bemühen zu müssen, ein wenig entspannt über Israel parlieren.
Mir zum Beispiel tat es gut, mal dort, wenn auch nur kurz, zu sein, weil es die eigenen Gedanken entspannt, man ja allenfalls ein wenig Geschichte kennt und das ewige Thema Deutsche-Juden-Antisemitismus.

Für mich ist Israel ein Faktum, die Basis, aus der heraus gestaltet werden muß.
Da gibt es so vieles zu tun. Wir können hier fast nichts tun, ausser "beten".

Servus
Karl
Karl
Administrator

Re: ISRAEL
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2012, 21:52:22
Ich persönlich glaube, dass eine unabhängige Geschichtsschreibung erst möglich wird, wenn Palästinenser und Israelis entweder friedlich in einem Staat oder friedlich in zwei normal interagierenden Nachbarstaaten nach einer Aussöhnung zu leben gelernt haben. Was wir derzeit haben ist eine Geschichtsschreibung der Sieger, bei der größtenteils das Elend der Vertriebenen und Besiegten ausgeblendet wird. Bereits vor der Proklamation des israelischen Staates wurde gekämpft, gegen die Briten und gegen die Palästinenser, deren Exodus aus ihrem Heimatland bereits während des arabisch - israelischen Bürgerkriegs vor der Annahme des UNO-Teilungsplans im November 1947 begann. Nach der Unabhängigkeitserklärung und dem darauf folgenden Krieg mit den arabischen Nachbarn gab es 700 000 arabische Flüchtlinge, die das Israel zugewiesene Mandatsgebiet verlassen hatten.

Es ist nicht die menschliche Natur, sein Heimatland freiwillig zu verlassen, aber ich bin auch nicht der Historiker mit Zugang zu Originalquellen, um diesen Vorgang abschließend beurteilen zu können. Fest steht jedoch, dass hinter solchen nackten Zahlen viel reales menschliches Leid stehen muss.

Die Vertreibung der Palästinenser wird Nakba genannt und der 15. Mai wird bei den Palästinensern als Trauertag begangen. Am 14. Mai 1948 war die Unabhängigkeitserklärung Israels erfolgt. Quelle.

Erwähnenswert ist die Existenz eines Vereins in Israel mit dem Namen Zochrot, der versucht, die israelische Bevölkerung für das Leid der anderen Seite zu sensibilisieren.

Das in der Nakba geschehene Unrecht wirkt weiter

Bevor mir Einseitigkeit vorgeworfen wird: Ich habe hier auf die Sicht der Palästinenser verwiesen, weil sie sonst erfahrungsgemäß völlig unerwähnt bleibt und ich mir sicher bin, dass die offizielle westliche Sicht auf das Geschehen hier nicht unterrepräsentiert ist.

Karl

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Re: ISRAEL
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 10.04.2012, 08:35:09
Mir ist die Zielrichtung des thread nun nicht mehr ganz klar.


Ich bin ja auch nur Gast.
Ich hatte gehofft, den Beginn der stetigen Gewalteskalation zu beleuchten.
Denn es ist ja ein stetiges, nimmer endendes Hauen und Stechen.

Die Initialzündung wüßte ich gerne.
Und viel wichtiger, wer gab das Land her.
Und war das berechtigt oder nicht.

Für mich sind das elementare Fragen.
Ich sehe aber, ich werde wohl keine Antworten erhalten.
Wie gesagt, googlen kann ich selber.

Allen eine schöne Woche.

Edit: Ich sehe doch eine Antwort. Werde mich damit etwas später befassen.
Danke.

nordstern
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: ISRAEL
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Karl vom 10.04.2012, 08:43:02

Bevor mir Einseitigkeit vorgeworfen wird: Ich habe hier auf die Sicht der Palästinenser verwiesen, weil sie sonst erfahrungsgemäß völlig unerwähnt bleibt und ich mir sicher bin, dass die offizielle westliche Sicht auf das Geschehen hier nicht unterrepräsentiert ist.

Karl[/quote]


Hallo Karl,
die Palästinenser bleiben aus westlicher sicht nicht unerwähnt, im gegenteil.
Die palästinensische autonomiebehörde hat in 12/2005 ein gesetz zur unterstützunfg der familien von selbstmordattentätern (Märtyreren) erlassen.
Die familie erhält danach eine monatliche rente von 200 Euro
-wenn verheiratet kommen 40 Euro dazu
-pro kind nochmals 10 Euro
-jedes elternteil erhält 20 Euro
-brüder und schwestern werden mit jeweils 12 Euro belohnt.

Da die Autonomiebehörde viele millionen Euro jährlich von der EU erhält leistet diese doch einen bedeutenden finanziellen beitrag zum "Freiheitskampf" der Palästinenser.
Also nicht nur auf den Westen schimpfen, die verwaltung der Palästinenser (vielleicht auch deren bewaffnung und sprengstoffvorräte) wären ohne diese unterstützung sicher nicht möglich.

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

OT
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2012, 08:46:50
Hallo Nnordstern,

dein Ansatz, Diskussionen oder Hinweise auf Geschehen aus den eigenen Erfahrungen der User zu beziehen, wäre ein Idealzustand. In der Praxis wird man allerdings nur über das eigene Umfeld, die eigenen Hobbys, das eigenen Berufsleben und die eigenen Gefühle berichten können.

Wenn es um Politik geht, nimmt man Inhalte aus Schulbüchern sehr schnell als Wahrheit, bei Zeitungsartikeln , Radio u. Fernsehnachrichten, sowie Internetbeiträgen übernimmt man früher oder später auch eine Meinungsrichtung.

Die Kette bis sich eine Information festsetzt sieht so aus.
Tatsächliches Geschehen
Subjektive Weitergabe des Geschehens an Medien (vielleicht absichtlich verfälscht)
Subjektiv aufbereitete Berichte (vielleicht absichtlich verfälscht)
Subjektiv aufgenommen Inhalt der Berichte (mit bestem Willen zur Objektivität)

Auch wenn es die Möglichkeit gibt mit einem direkt Betroffenen zu sprechen, wird er alles lediglich aus seiner Sicht schildern können, selbst wenn er sich Mühe gibt die Gegenseite objektiv einzubeziehen.

Was ist also bei politischen Diskussionen die Meinung des Einzelnen tatsächlich wert? Im Grunde diskutiert man über die von den Medien vorgegebenen Richtungen.

Deshalb halte ich Links zur Unterstützung der eigenen Meinung für hilfreich. Es reduziert zumindest eine Stufe der Meinungsbildung.

Ciao
Hobbyradler
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: OT
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hobbyradler vom 10.04.2012, 10:25:14

...

Deshalb halte ich Links zur Unterstützung der eigenen Meinung für hilfreich. Es reduziert zumindest eine Stufe der Meinungsbildung.

Ciao
Hobbyradler

Das erfordert aber auch, daß die eigene Meinung geäußert wird und nicht nur ein Bericht verlinkt wird.

Bei Gegenwind wird dann einfach darauf verwiesen, man habe ja nur auf eine Meldung aufmerksam gemacht.

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