Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?

Diskussion historischer Ereignisse Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?

Karl
Karl
Administrator

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2013, 08:04:44
Sorry, aber wenn ich so etwas lese "Die Nazis waren schon schlimm", dann geht mir der Hut hoch. Wenn ich dann lese, dass anderes sogar damit verglichen wird und als "schlimmer" bezeichnet wird, dann disqualifiziert sich der Schreiber damit total.

So wird das nichts, Grums. Die Fakten zur Unterstützung des Nationalsozialismus speziell durch große Teile der evangelischen Kirchen, aber auch durch katholische Würdenträger sind durchaus bekannt und dürfen diskutiert werden. Aber dann dürfen auch Menschen wie Boenhoeffer nicht vergessen werden, die sich mutig gegen den Terror gestellt haben - aufgrund ihrer christlichen Überzeugung!

Aber daher zu kommen und alle Schuld an den einmaligen Verbrechen des Nationalsozialismus den Kirchen in die Schuhe zu schieben und die Vokabel schlimm und "schlimmer" dabei relativierend zu benutzen, ist völlig daneben.

karl
Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 08.07.2013, 23:48:48
Die Naziideologie war menschenverachtend und bestialisch kriminell und darf keineswegs nur als verlängerter Arm der kath. Kirche gesehen werden.
geschrieben von Adam


Danke Adam. So ist es auf den Punkt gebracht!

Allerdings möchte ich ergänzend bemerken,

dass die Naziideologie nicht nur menschenverachtend war, sondern auch heute noch ist.
Jede Verharmlosung derselben fällt m.M.n. in die gleiche Sparte.

Schönen Tag Dir!

Meli
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2013, 11:02:14
adam hat gewiss recht, wenn er schreibt, dass die Verbrechen der Nazis mit nichts vergleichbar sind. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass der massive Antisemitismus der Hitler-Clique nicht plötzlich und unverhofft entstanden ist. Lange vor Hitler wurden Juden von der katholischen Kirche getötet und verbrannt. Sogar noch im so aufgeklärten Deutschland des 20ten Jhd. bezeichneten sich deutsche Seebäder stolz auf dem Ortseingangsschild und auf Postkarten als "judenfrei".

Ein Großteil des deutschen Volkes fand es immerhin ziemlich in Ordnung, dass die Juden in Arbeitslager gesteckt wurden, auch wenn sie nichts von den Vernichtungslagern wussten, aber sehr wohl ahnten. So weitab von der Wahrheit ist grums garnicht.

"Mit dem Aufschwung des Tourismus im ausgehenden 19. Jahrhunderts deklarierten sich Seebäder, Kurorte und Sommerfrischen gern als "judenfrei", um antisemitisch gesonnene Feriengäste aus der Mitte der deutschen Gesellschaft anzusprechen. Juden mußten mit Schmähungen, Beleidigungen und tätlichen Übergriffen rechnen. Zur Warnung brachten jüdische Zeitungen lange Listen "antisemitischer Badeorte und Hotels". Nach 1933 kulminierte der Bäder-Antisemitismus, der im übrigen ein internationales Phänomen war, in der systematischen Vertreibung von Juden aus sämtlichen Kur- und Badeorten."

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adam
adam
Mitglied

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2013, 11:02:14
Allerdings möchte ich ergänzend bemerken,

dass die Naziideologie nicht nur menschenverachtend war, sondern auch heute noch ist.
Jede Verharmlosung derselben fällt m.M.n. in die gleiche Sparte.
geschrieben von meli


Hi Meli,

selbstverständlich hast Du recht. Die jüngsten Ereignisse um die NSU unterstreichen, was Du schreibst.

Was die Ablehnung der Naziideologie anbelangt, hat dieser Thread über die Stolpertsteine etwas Besonders. Durch Besinnung auf und Mitgefühl für die Opfer macht er auf die Fehler der Vergangenheit aufmerksam und hält wach, was sich vielleicht besser und langhaltiger einprägt als Bilder über die Greueltaten, die von vielen Menschen verdrängt werden, eben weil sie so furchtbar sind.

Deshalb fand ich es ärgerlich, daß die Besinnlichkeit des Thread durch den hasserfüllten Beitrag von Grums gestört wurde. Daß über die Rolle und die Schuld der Kirchen diskutiert werden kann, ist keine Frage. Dazu braucht es aber keinen Grums, der sich hier wie ein Aufklärer gebärdet, aber nichts Neues bringt, sondern meinem Eindruck nach eine persönliche Kampagne gegen die Kirchen führt.

Gruß

adam
Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 09.07.2013, 11:33:04
Hallo dutch,

ich bezog mich bei Adam auf diesen einen Satz, den ich ergänzt habe.

Die Frage in diesem Thread ist wohl, ob Stolpersteine in unserer Stadt sind.

Ja, sie sind und ich finde es gut.

Es kann nicht bestritten werden, dass auch in der Kirche Nazis vorhanden waren, aber sie waren sicherlich nicht allein ursächlich für das Dritte Reich!

Jedem steht es frei, sich mit Hochhuth zu befassen und weitergehende Literatur zu lesen.

Schönen Tag noch.

Meli
Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 09.07.2013, 10:43:04
Sorry, aber wenn ich so etwas lese "Die Nazis waren schon schlimm", dann geht mir der Hut hoch. Wenn ich dann lese, dass anderes sogar damit verglichen wird und als "schlimmer" bezeichnet wird, dann disqualifiziert sich der Schreiber damit total.

So wird das nichts, Grums. Die Fakten zur Unterstützung des Nationalsozialismus speziell durch große Teile der evangelischen Kirchen, aber auch durch katholische Würdenträger sind durchaus bekannt und dürfen diskutiert werden. Aber dann dürfen auch Menschen wie Boenhoeffer nicht vergessen werden, die sich mutig gegen den Terror gestellt haben - aufgrund ihrer christlichen Überzeugung!

Aber daher zu kommen und alle Schuld an den einmaligen Verbrechen des Nationalsozialismus den Kirchen in die Schuhe zu schieben und die Vokabel schlimm und "schlimmer" dabei relativierend zu benutzen, ist völlig daneben.

karl
geschrieben von karl


karl, meine Einstellung zu Kirchen, Nazis usw. hat sich allmählich entwickelt. Darüber gibt es eine Unmenge an Büchern (Karlheinz Deschner)und Veröffentlichungen im humanistischen Pressedienst (hpd), in der Giordano Bruno
Stiftung usw.., die ich auch größtenteils durchgearbeitet
habe.
Über das Relativierungsargument, was immer gerne von
Kirchenangehörigen in Diskussionen sofort eingebracht
wird, sollen nur die "geistigen Brandstifter" des
Holocaustes geschützt werden. Wenn man die Anzahl der
von Kirchenorganisationen Ermordeten mit den der Nazis
vergleicht, sind die Nazis lange nicht so erfolgreich
gewesen.
Da in solchen Diskussionen immer Vergleiche und
Bewertungen üblich sind und dadurch Relativierungen gemacht werden, wirst Du mich über kurz oder lang aus (Deinem?) dem Forum über die von Dir mir vorgeworfenen Relativierungen rauskegeln.
Deshalb habe ich mich entschlossen, in diesem ansonsten
umfangreichen Forum nicht mehr mitzumachen.

Ich bitte alle Mitglieder nach meiner Abnmeldung nicht mehr über mich in Form von Beiträgen herzuziehen.

Danke!Grums

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qilin
qilin
Mitglied

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2013, 13:43:20
Du kannst natürlich gern tun wie Du willst - aber ich habe noch nicht gehört, dass in diesem Forum jemand wegen seiner Meinung 'rausgekegelt' worden wäre. Man sollte allerdings auch mit gegenteiligen Meinungen leben können...

() qilin
olga64
olga64
Mitglied

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2013, 13:43:20
Eine gute Nachricht, wenn jemand mit solchen Ansichten, die er letztendlich auf irgendwelche Autoren zu stützen versucht, die sich vermutlich im gleichen Genre bewegen, den Rückzug antritt. Wir haben ja immer wieder verdeckt operierende Diskutanten, die an Alt-Nazis erinnern - da schadet es nicht, wenn einer weniger ist .Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 09.07.2013, 16:46:34
Olga,

Deine Verdächtigung "Alt-Nazi" an Grums finde ich jetzt auch völlig unbegründet und diskriminierend. Er hat nicht pro Nazis Stellung bezogen, sondern m. E. eine monokausale Erklärung vertreten, die in ihrer Einseitigkeit nach meiner Überzeugung nicht haltbar ist.

Karl
qilin
qilin
Mitglied

Re: Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
geschrieben von qilin
als Antwort auf Karl vom 09.07.2013, 18:00:53
Da gehe ich natürlich völlig konform mit Dir, nur habe ich eigentlich bei Olga keine Verdächtigung als Alt-Nazi rausgelesen, sondern eher einen Vergleich der Argumentationsweisen - allerdings haben wir hier mehrere, nicht nur 'verdeckt operierende' Diskutanten, die ihre monokausalen Erklärungen missionarisch verbreiten...

() qilin

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