Diskussion historischer Ereignisse Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?
monja_moinSo sehe ich das auch. Damit dies gelingt muss natürlich die Ursachenanalyse auch ehrlich und tiefgehend sein. Arno hat hier eine bekannte und extreme Meinung. M. E. zu einseitig und zu monokausal und zu fanatisch vorgetragen, aber als Meinung müssen wir es ertragen. Auch ich tue mich zugegebener Maßen schwer mit dem Antisemiten Luther, der vorschlug die Synagogen zu vernichten. Wenn er wohl auch nicht der Funken war, der den Antisemitismus in Europa entfacht hat, so war er doch ein Brandverstärker.
... damit so etwas oder ähnliches nicht mehr passiert.
Zurück zur kontroversen Diskussion der Stolpersteine:
Bei uns in Freiburg gibt es erschreckend viele. Wir verharren oft und versuchen die Geschichten dahinter zu ergründen. Die Meinung von Charlotte Knobloch respektiere ich, teile sie jedoch nicht. Laut Wikipedia gibt es unter prominenten Juden dazu auch keine einheitliche Meinung. Betrachte ich meine persönliche Erfahrung mit den Stolpersteinen, auch die von Margit, dann sind wir beide uns einig, dass sie uns schon öfters zum Nachdenken gebracht haben. Wenn sie diesen Zweck erfüllen, dann sind sie doch etwas Gutes, meiner Meinung nach.
Karl
Zur Kenntnis, kommentarlos:
Erster Stolpersteine in Argentinien:
http://latina-press.com/news/243184-argentinien-erster-stolperstein-ausserhalb-europas/
Es muss daran erinnert werden und ich finde die 'Stolpersteine'
leisten einen guten Beitrag. Was mich an der Sache bis heute
traurig und fassungslos macht, die damalige Einstellung der
Deutschen zu dem Regime und das dulden von diesen Verbrechen.
Es soll mir heute keiner sagen, er hätte nichts gewusst; wenn auch
nicht alle, aber ein großer Teil hat es gewusst. Daran gibt es für mich
keinen Zweifel.
Hier in der Region wurde dazu aufgerufen am 9. November wiedermal die Stolpersteine zu reinigen. Ich habe schon eine Tube Elsterglanz bereit gelegt.
Wer möchte, kann mir helfen, Werbung für den Schülerwettbewerb von ZUM.DE anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht im November 2018 zu machen.
Ich habe für die Mitgliederversammlung von ZUM e.V. am 18. und 19. November 2017 ein Poster angefertig.
Erinnerung sichtbar machen: 80 Jahre Reichspogromnacht 2018 als PowerPoint-Poster
Erinnerung sichtbar machen: 80 Jahre Reichspogromnacht 2018 als PDF
Zum Drucken ist die PowerPoint auf das Posterformat voreingestellt:
Selbstverständlich kann das Poster im Querformat auf einem normalen Drucker in DinA4-Format ausgedruckt werden. Dazu muss bei
der Haken gesetzt werden.
Der Anlass für den Schülerwettbewerb
"Am 9. November 2018 wird sich zum 80. Mal die Reichspogromnacht von 1938 jähren. Damals brannten in Deutschland 1400 Synagogen, Gebetsräume und weitere jüdische Versammlungsstätten. Mehrere tausend Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört, beziehungsweise geschändet. 400 Juden wurden ermordet oder in den Suizid getrieben. In den folgenden Tagen wurden 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Hunderte verloren dort in kurzer Zeit ihr Leben. Dieses Novemberpogrom war der von den Nationalsozialisten verordnete und lückenlos geplante Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung zur systematischen Verfolgung der Juden. Es handelte sich nicht, wie von den Nazis verbreitet, um einen Volksaufstand, sondern um Staatsterror, der zur Shoa und zur Ermordung von sechs Millionen Juden führte.“ Dr. Gerster, Schirmherr des Wettbewerbs.
Allgemeine Projektbeschreibung
Schulklassen, Kurse, Schülergruppen oder einzelne Schüler/innen recherchieren altes Bildmaterial zu Synagogen oder dem ehemaligen jüdischen Leben in ihrer Stadt und publizieren diese mit den Ortskoordinaten in einer speziellen Datenbank (s. u.), die den historischen Vergleich mit der heutigen Situation aus identischem Blickwinkel ermöglicht. Mit Hilfe der GPS-Koordinaten und mit Hilfe der augmented reality Technik auf dem Smartphone oder Tablet soll damit Geschichte vor Ort sichtbar und real erlebbar gemacht werden. Die Inhalte werden darüber hinaus über das Internet auch weltweit verfügbar sein.
Zusätzlich zum Bildmaterial können pro Projekt Texte, Videos und Audiobeiträge erarbeitet und eingestellt werden. So könnten Schüler z. B. noch lebende Zeitzeugen oder deren direkte Nachkommen interviewen, daraus einen 'Radio-' oder Youtube-Beitrag schneiden und diesen dem Projekt beifügen bzw. mit ihm verlinken. Auch die Archive der Städte und Gemeinden sowie der lokalen Zeitungen können aufschlussreiche Hinweise auf die damalige Zeit enthalten.
Konkret können die Schüler auch die Folgen der Reichspogromnacht (und die daran anschliessende Deportation/Ermordung/Vertreibung) für die jüdische Gemeinde an Ihrem Heimatort bis heute recherchieren.
Die besten Beiträge werden ausgezeichnet.
Arbeitsbeispiele
Bisher teilnehmende Schulen
Baden-Württemberg
Die Lessing Realschule in Freiburg mit ihrer Geschichtswerkstatt
(Leitung: Frau Dienst-Demuth) und ihrer Lessing-TV AG (Leitung: Frau
Heinzelmann)
St. Ursula Schulen in Freiburg (Projektleitung: Frau Annette Geers)
Hugo-Höfler-Realschule in Breisach (Projektleitung: Frau Regina Maußner
gemeinsam mit Frau Anna Lindner)
Hebel Gymnasium in Lörrach (Projektleitung: Herr Daniel Rothe)
Berlin
Freie Waldorfschule Kreuzberg in Berlin (Projektleitung: Frau Geertje Doering)
Hessen
Das Gymnasium Albert-Schweitzer-Schule in Kassel (Projektleitung:
Herr Boris Krüger)
Nordrhein-Westfalen
Lise-Meitner-Gesamtschule Köln-Porz (Projektleitung: Herr Bernhard Weitzell)
Rheinland-Pfalz
Maria Ward Schule in Mainz (Projektleitung: Frau Christine Krüger)
Willigis-Gymnasium in Mainz (Projektleitung: Herr Claus Christian Speck)
Schleswig-Holstein
Geschwister-Prenski-Schule in Lübeck (Projektleitung: Herr Christoph Matzat
Interessierte Schulen, SchülerInnen und LehrerInnen sollten mich über kff@zum.de kontaktieren. Ich könnte mir jedoch auch vorstellen, dass es hier im Seniorentreff noch viele Menschen gibt, die als Kinder direkt oder über die Erzählungen ihrer Eltern wertvolles Wissen weitergeben können. Auch diese dürfen sich bei mir melden. Mir möchten bundesweit soviel Wissen zusammentragen wie möglich.
Danke für Eure Hilfe, Karl
P.S.: Die Projektseite auf ZUM.DE
find ich lobenswert, nehm ich zur Kenntnis, war 1 Woche nicht verfügbar.
Servus, Shalom
Danke heigl,
inzwischen habe ich von Seniorentrefflern berührende Schicksale geschildert bekommen. Ich versuche gerade die Erlaubnis zu erhalten, diese hier hochladen zu dürfen.
Karl
P.S.: Den Wettbewerb für Schüler habe ich initiiert, weil die junge Generation nicht vergessen darf. Wir sehen derzeit, dass es an Wissen um den Naziterror mangelt. Wir sind nicht verantwortlich für das, was geschah, aber sehr wohl verantwortlich für unsere Zukunft. Ohne das Wissen um die Vergangenheit, laufen wir Gefahr wieder ähnlichen Entwicklungen ausgesetzt zu werden.
im Rahmen deiner Recherche fiel mir das 2010 in München realisierte Projekt "Memory Loops" der Künstlerin Michaela Melián wieder ein.
Wenn du Zeit/Lust hast, schau dir die 3 verlinkten Seiten doch mal an.
Möglicherweise kennen die Schulen dieses Projekt bereits, aber ich stelle es trotzdem mal ein.
Weitere Informationen zu "Memory Loops" im Münchner Stadtraum
Beste Grüße - Shenaya
auch ich hab mal reingehört.
Der pure, aber reale Wahnsinn ist da zu hören.
Heute unvorstellbar, dass damals ein großer Teil des Volkes uninteressiert war.
Danke Shenaya,
erschütternd. Ich habe mir jetzt drei der Tonspuren angehört und muss mich erst einmal erholen.
Karl