Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944

Diskussion historischer Ereignisse gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944

Edita
Edita
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 20.07.2020, 18:42:08
@wandersmann_1,

es ist für mich eindeutig, wer derzeit das Niveau in den Diskussionen auf ein unterirdisches, kaum noch erträgliches Niveau drückt. Das sind keine Gänsefüßchen, sondern ungeheuere, pauschale Beleidigungen der Widerständler vom 20. Juli, die ihren Mut mit dem Leben bezahlt haben, und ihrer Familien, die unter Sippenhaft gelitten haben. Das ist einfach nur schäbig.

Karl
geschrieben von karl
Es gab nach dem Kriege einen Staatsanwalt Fritz Bauer, - der 1952 einen solchen Hetzer namens Otto Remer vor Gericht brachte und mit diesem Prozess gelang es Bauer, die am Attentat vom 20. Juli 1944 Beteiligten erstmals zu rehabilitieren. Er formulierte den Widerstand als Menschenrecht – wenn in einem Staat Menschenrechte missachtet werden.
Wäre direkt interessant zu wissen, wie er diese geäußerte Hetze hier, bewerten würde!

" Erst als der Staatsanwalt Fritz Bauer Remer wegen dessen fortgesetzter Hetze gegen von Stauffenberg und andere Akteure des 20. Juli 1944 vor Gericht brachte, sei das so etwas wie ein Paradigmenwechsel in der öffentlichen Darstellung gewesen, so Linda von Keyserlingk-Rehbein. Fritz Bauer habe durchgesetzt, dass man die Männer und Frauen des 20. Juli 1944 nicht mehr öffentlich als Hochverräter verunglimpfen dürfe: „Er hatte gesagt, die nationalsozialistische Regime, diese Diktatur, war nicht hochverratsfähig.“
Fritz Bauer strengte den Prozess gegen Remer und auch andere Prozesse gegen NS-Täter nicht vorrangig an, um einen einzelnen Nationalsozialisten zu bestrafen. Es ging ihm vor allem darum, die Widerstandshandlung der Männer und Frauen des 20. Juli 1944 öffentlich als die naheliegende Handlung in einer extremen Situation plausibel zu machen. Originalton Fritz Bauer:
Was wir den Leuten sagen mit diesen Prozessen und was die tiefe Lehre dieser Prozesse ist und was die Leute nicht hören wollen, ist: Dass es in unserem Leben eine Grenze gibt, wo wir nicht mehr mitmachen dürfen. Sondern dass plötzlich ein Punkt kommt, wo es wirklich um der Menschheit große Gegenstände geht. Um Leben und Tod. Wo von uns etwas verlangt wird, was unmenschlich ist und alle Würde verletzt.“
Quelle

Edita

 
olga64
olga64
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 20.07.2020, 18:42:08
@wandersmann_1,

es ist für mich eindeutig, wer derzeit das Niveau in den Diskussionen auf ein unterirdisches, kaum noch erträgliches Niveau drückt. Das sind keine Gänsefüßchen, sondern ungeheuere, pauschale Beleidigungen der Widerständler vom 20. Juli, die ihren Mut mit dem Leben bezahlt haben, und ihrer Familien, die unter Sippenhaft gelitten haben. Das ist einfach nur schäbig.

Karl
geschrieben von karl
Karl, überraschend ist das nicht, dass einige immer mutiger aus ihren Löchern kommen und uns mit ihren Ansichten dergestalt belästigen. Einige nennen sich ja immer noch "links", marschieren aber seit längerem hart an rechten Kanten auf.

Da gibt es auch von Wandersmann die Bemerkung "staatlich verordneter Antisemitismus" - was immer er darunter versteht.
Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass der morgige Prozess gegen den Mörder von Halle eigentlich nicht nötig wäre?

Ich habe mal ein Buch gelesen über die Familien der hingerichteten Hitler Attentäter, also der Frauen und Kinder. Zu Beginn wurden diese in Knäste und die Kinder in Heime gesteckt, dann begann eine wahre Odyssee durch ganz Deutschland nach Norditalien. Die mussten praktisch täglich damit rechnen, erschossen zu werden ,was sich dann das zerfallende Nazireich und deren Restverantwortliche doch nicht getrauten. Sie übernachteten teilweise in aufgelösten KZ`s - ein Rest-Respekt verblieb aber ,weil es sich fast ausschiesslich um alte, adelige deutsche Familien handelte.
Man könnte auch jederzeit anständig darüber diskutieren,dass ein Deutschland nach einem gelungenen Attentat durch Stauffenberg usw. nicht das geworden wäre, was es heute ist. Die Planungen, die diese Offiziere hatten und ihre persönlichen Stellungen sahen nicht so aus als würden wir uns, mit unserem heutigen Wissen und heutigen demokratischen Ansprüchen und Gegebenheiten, darin wirklich wohlfühlen. Olga
poldy
poldy
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von poldy

Ich persönlich finde es sehr schade, dass es auch noch heute, nach den vielen Jahren noch immer unterschiedliche Diskussionen gibt.

Dieses Datum hat sich bei uns allen eingeprägt und wir möchten es als Beispiel des Widerstandes an unsere nächsten Generationen weitergeben.

poldy

 


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Michiko
Michiko
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von Michiko
Bereits vor einigen Wochen war im NDR eine Doku zu sehen über "Die Kinder von Bad Sachsa".
In Bad Sachsa im Borntal im Harz ließ die Gestapo ein NS-Kinderheim räumen. Alle Kinder und Jugendlichen und die Betreuerinnen wurden auf die Straße gesetzt, weil neue Kinder ankommen und  hier in "Sippenhaft" genommen werden sollen: die Kinder der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944.
Da ist Verräterblut drin", erklärte Reichsinnenminister Heinrich Himmler und verfügt die "absolute Sippenhaftung" für die Angehörigen. Geplant war, bis zu 200 Kinder und Jugendliche in Bad Sachsa zu internieren. Betroffen hat es letztlich 46 Mädchen und Jungen im Alter von einem Monat bis zu 15 Jahren. Ihrer Identität beraubt und mit neuen Namen versehen, sollten sie später an Adoptivfamilien übergeben werden. Das Ziel: eine komplette Umerziehung der Kinder für "Führer, Volk und Vaterland".

Auch heute fand wieder das alljährliche Gedenken an die Hitler-Attentäter  in der Gedenkstätte Plötzensee statt.
In seiner Gedenkrede betonte der Enkel von Stauffenberg, Philipp von Schulthess, der 20. Juli erinnere auch heute daran, "dass es einmal in finsterer Zeit Frauen und Männer gegeben hat, die sich von nationaler Verblendung und von der Angst und dem Gehorsam gegen Diktatur und Terror innerlich befreit haben".

Mich würde es freuen, wenn wir mit seinen Worten diesen thread ausklingen lassen könnten.
Mitglied_48b690f
Mitglied_48b690f
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Emotion und Wissen
Wie sollte es nach einem geglückten Attentat auf Hitler weitergehen ?
Die Frage ist bis heute nie vollständig beantwortet worden . die Verschwörer waren sich von Anfang an nie einig .
Welche Möglichkeiten hätte es gegeben - Spekulationen .
Fakt ist , der Kreisauer Kreis , der Kreis um Stauffenberg und der Kreis um Goerdeler , Busenfreund Hitlers , machte drei Kanzlervorschläge :
Den geistlichen Niemöller
Den Naziverehrer Goerdeler
Den humanistischen Stauffenberg .
Goerdeler lehnte eine Kanzlerschaft Stauffenbergs kategorisch ab , was dieser auch respektierte .
Blieben Niemöller und Goerdeler , welcher in einem laufenden WK wohl die bessere Chance hatte .
Dieser billigte alle Schritte Hitlers , ins Detail zu gehen ist hier nicht erwünscht .
Goerdelers Ziel war es , den deutschen Kapitalismus in eine Nachwelt retten zu wollen , da er die Niederlage Deutschlands vor Augen hatte , er war DER Wirtschaftsstratege Deutschlands , dem Hitler sogar sein Privatflugzeug anbot .
Dazu wollte er mit den Westmächten Richtung Osten marschieren - Stalin hätte es gefreut , er hätte bis zu seinem Sieg viele Jahre später jede Menge Rotarmisten verheizen können , das war immer sein Ziel .
Die Westalliierten nahmen den Putsch garnicht richtig ( offiziell ) wahr .
Was waren die Gründe für das Scheitern der Palastrevolution ?
1 . Die mächtigste Kraft im Staat , die deutsche Arbeiterklasse , war fast nicht eingebunden , lediglich untergeordnete Führer der KPD und die äußerste Rechte Spitze der SPD waren informiert .
2 . Kommandeur Remer , Kommandeur Wachbataillon Berlin , schlug sich auf die Seite Hitlers zurück , als er bei der versuchten Verhaftung von Goebbels  vom Überleben Hitlers erfuhr und der redegewandte Reichspropagandaminister ihn einer Expreß-Gehirnwäsche unterzog .
Er wurde später trotzdem hingerichtet .
3. Weder die Alliierten noch die UdSSR wußten etwas davon , um zu reagieren , obwohl das untergeordnete Generäle auf eigene Faust versucht haben .
4. Es gab keinerlei " Kartei der Sofortreaktion , auf die die Durchführenden Putschisten hätten zurückgreifen können , selbst einfache Telefonate oder Informationen waren ungenau und irreführend 
5. Alle Beteiligten waren sich NIE über die Durchführungsmaßnahmen einig usw. usw.
Interessante Anmerkung : Auf seine Hinrichtung wartend , verfaßte Goerdeler einen Aufruf an Armee und Volk , Hitler weiter zu unterstützen , weil.....das will hier keiner lesen .
Gilbert


 

Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2020, 20:30:32
Gilbert,
Schade, dass Du Michikos Bitte nicht respektiert hast, denn ihr Beitrag wäre der richtige Abschluß dieses thread. Leider kommst Du wieder mit einem Beitrag daher, der zeigt das Dir die Zusammenhänge zum 20 Juli 44 nicht bekannt sind. Anders ist die Phantasterei nicht zu erklären. Deine Sclußfolgerungen sind schlicht und ergreifend Quatsch und haben mit den realen Vorgängen nicht das Geringste zu tun.
Du kannst nicht die Geschichte neu erfinden.

Im übrigen kannst Du davon ausgehen, dass in Schweden und England, durch die Verwandtschaft mit dem engeren Kreis der Attentäter das Vorhaben bekannt war. Das zeigt sich auch über die Organisanition der Fluchtwege nach Schweden über Dänemark und Ostsee und über Bar-le Duc nach England im Falle des Scheiterns

Im übrigen ging es um die Würdigung der involvierten Frauen am Attentat auf Hitler

Martin Niemöller, Pastor der Bekennden Kirche, hat meine Eltern  in der Kirche am Thielplatz in Berlin getraut und ist bis zu seinem Tod ein Freund der Familie gewesen. Du kannst davon ausgehen, dass mir seine Geschichte bestens bekannt ist. Auch als Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft.

Morvan







 

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Mitglied_48b690f
Mitglied_48b690f
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2020, 21:59:23

Danke für deine Antwort .
Das von mir Geschriebene ist nicht mein Werk , sondern wissentschaftlich Gedrucktes .
Man kann Gedrucktes nicht aktuallisieren , wie hier ein Schreiber eines Beitrages anfügte .
Aber das Geschehene ist genug zur Darstellung gebracht worden , um glaubhaft zu sein .
Da kommst du mit solchen flachen Anfeindungen daher .
Du fällst den Männern des 20 . Juli 44 in den Rücken .
Dieses Thema hast du wahrscheinlich in deinem Glauben in dir eingeprägt .
Das ist normal .
Weiterhin aber glaube ich , daß du nicht fähig bist , über dieses Thema zu urteilen .
Du bist einfach zu voreingenommen , vielleicht auch zu rechts einzuordnen .
Schade , aber auf deine Provokationen werde ich nicht mehr antworten .
Gilbert

Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2020, 22:11:35

Gilbert warum läßt Du Deinen Unsinn nicht einfach sein?
"Wissenschaftlich Gedrucktes" ?  Wo ist Dein Quellenverweis?

Und schon kommst Du mit den typischen Unterstellungen aus Deiner Ecke daher

Du bewegst Dich jetzt auf ganz dünnem Eis !

Morvan




 

Munro
Munro
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von Munro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2020, 22:21:35

Kurz und knapp möchte ich nur dieses sagen:


Ehre sei Claus Graf Schenk  von Stauffenberg
und all seinen Mit-Streiterinnen und Mit-Streiter!

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: gescheitertes Hitlerattentat vom 20. Juli 1944
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Munro vom 22.07.2020, 23:54:34
Kurz und knapp möchte ich nur dieses sagen:


Ehre sei Claus Graf Schenk  von Stauffenberg
und all seinen Mit-Streiterinnen und Mit-Streiter!
Und auch den "Ruhm und Ehre der Waffen-SS" nicht vergessen, waren ja anfangs ebenso die geistigen Mitstreiter Stauffenbergs, des glühendem Hitler-Verehrers.

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