Diskussion historischer Ereignisse Gedanken zur Zerstörung Freiburgs vor 75 Jahren
Ich finde diese Entwicklung schlimm, dass niemand meine Bücher haben will (mit Klassik-Schallplatten ist es genauso, wenn nicht noch schlimmer). Ich habe mich aber vor ein paar Jahren von meinem anerzogenen Bücher-wirft-man-nicht-weg-Prinzip gelöst und mal rabiat aufgeräumt. Und zwar nach dem Motto, welches Buch ich seit 20-30 Jahren nicht mehr angerührt habe und welches ich auch nicht mehr anfassen werde und auch nicht weitergeben kann (weil veraltet), das kommt jetzt in die grüne Papiertonne. Da kippe ich Taschenbücher im Regal nach vorne auf ihren Rücken und habe auch sofort einen Überblick. Das schafft Platz. Ich habe dabei mit schon vergilbten Taschenbüchern angefangen, das tut nicht so weh. Oder Fachbücher ... weg mit denen. (Was sollte ich z.B. noch mit einem mittellateinischen Wörterbuch anfangen? Zeigen, dass ich so etwas habe? Nein, weg damit.)
Über amazon findet man übrigens günstigere Echolot-Angebote (auch wenn man Vorbehalte gegenüber dem Unternehmen hat). Oder über buecher.de
Ich brächte es nie übers Herz, Bücher auf den Müll zu werfen. Entweder gebe ich sie gratis zum secondhand oder in die Bücher-Tausch-Telefonzelle. In die leeren Telefonzellen wurden hier Regale eingebaut und man schafft eben seine Bücher zur Weitergabe rein.
Das einzige mal, dass ich ein Buch zerstört habe war, als ich aus dem Buchrücken der Biografie von Henry Kissinger (Band I) ein Lesezeichen gebastelt habe. Aber das hatte ich aus Versehen doppelt, dafür hab ich Band II noch nicht gelesen. Bücher sind mir heilig!
Das klingt sehr einfach in der Theorie .
Ich habe ein Buch , welches den Einsatz eines Sanitäters in den letzten Wochen des Krieges eindrucksvoll schildert .
Ob Deutscher oder Rotarmist , alle werden wie am Fließband versorgt , das Buch fällt fast auseinander , ist 1946 erschienen . Da hängt man dran -bis zu Büchern und Bildbänden , welche noch eingeschweißt auf das Lesen warten .
Mit Schallplatten , Kassetten und CD s das Gleiche .
Nur meine Briefmarkensammlung konnte ich verkaufen .
Von Gewinn kann man aber nicht reden .
Gruß
Gilbert
Also, solche Bücher wie das, was du beschrieben hast, die würde ich auch behalten, vielleicht sogar beim Buchbinder neu binden lassen. Ich habe mir z.B. mal aus einer Bücherkiste hier im Dorf die Erinnerungen des Grafen Lehndorff ("Ostpreußisches Tagebuch") herausgeholt. Das werde ich auch nicht wegwerfen.
Aber man kann ja bewerten: Was ist mir am wichtigsten, was am unwichtigsten?
Nu ja, meine Wegwerfaktion hat auch Überwindung gekostet, aber jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht habe.
So ging es mir bisher auch. Aber wenn man Platz braucht und auch Platz machen will? In unserer Nachbarschaft gibt es z.B. einen Lions Club, der ein- oder zweimal im Jahr ein Verkaufsaktion mit den Büchern durchführt, die ihm gebracht werden. Ich weiß allerdings nicht, wie erfolgreich diese Aktionen sind, und ob nicht nach der Aktion die unverkauften Bücher doch auch beim Altpapier landen.
Eine Büchersammelstelle (Büchertauschbörse haben wir hier im Dorf auch eingerichtet. Wir gehen unter in Büchern, die angeliefert werden, und haben keine Lagerkapazitäten mehr.)
Aber das sind ja im Grunde alles Luxusprobleme.
Bei mir in der Straße hat einer einen Kanienchenstall aufgestellt. Darin keine Kanienchen, aber jeder kann dort Bücher reinstellen die er nicht mehr braucht und die ihm zu schade sind zum wegwerfen.
Und wer mag darf sich da auch gerne welche raus nehmen, alles ungendgeldlich.
Lieber @dutchweepee,
ein Buch ist aber nur die Verpackung einer Gedankenkopie des Autors.
1. Wenn Du privat bei Dir aufräumst zerstörst Du durch die Verbrennung oder Weggabe der Gedankenkopie nicht das Original.
2. Nicht alle Gedanken sind schützendswert und ich habe Schrottliteratur durchaus schon in meinem privaten Müll entsorgt.
Neulich erst haben Margit und ich ein ähnliches Prozedere wie @novella diskutiert, allerdings nicht auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft bezogen: Alles, was wir selber nicht noch einmal lesen werden und sicherlich auch Sohn oder Enkel nicht, werden wir weggeben oder - wenn das nicht klappt - in den Müll befördern.
Bei uns sind 8 Wände z. T. in doppelter Reihe (Schieberegale) mit Büchern zugestellt. Wir wissen nicht mehr wohin mit neuen Büchern, dann müssen überholte alte eben weichen. Dazu gehören auch alte Schul- oder Lehrbücher. Von mehreren Auflagen behalten wir nur noch die neueste, etc.
Karl
Dasselbe Vorgehen bei mir:
Zwei Fragen: 1) Was habe ich mir in den letzten 20 Jahren nicht mehr angesehen?
2) Was werde ich mir in der Zukunft deshalb auch nicht ansehen?
Ihr habt ja alle recht, trotzdem bringe ich es nicht übers Herz, ein Buch wegzudonnern. Wenn die Regale voll werden, sortiere ich um und stell die aussortierten stapelweise in irgendwelche Ecken meiner 96 qm Wohnung. Da ich Nichtsuchenderheterosingle bin, gibt es auch Keine, die wegen dieser Einrichtungsvariante meckert.
.
Ach Dutch, wenn der Mann irgendetwas irgendwo hinlegt, dann vermüllt er den Raum.
Wenn eine Frau irgendetwas irgendwo hinlegt, dann dekoriert sie den Raum.
Ist doch eigentlich ganz logisch, oder..?