Diskussion historischer Ereignisse Erdbeben Region Syrien/Türkei
Gerade hatte ich beschlossen, dass ich für heute genug gearbeitet hatte. Vor dem Zubettgehen wollte ich aber noch schnell eine kurze, aber interessante Information im thread zum Thema ChatGPT hinterlassen und davor, da vor lauter dringender Aufgaben keine Zeit für das Weltgeschenen geblieben war, noch nach eventuellen TV-Nachrichten schauen.
Statt in einer Nachrichtensendung landete ich bei "Hart aber fair" und verfiel angesichts dessen, was ich da hörte, in Schockstarre. Bis zu Ende konnte ich die Sendung nicht verfolgen. Als ich den Fernseher ausschaltete und überlegte, was ich - wohl wissend, dass ich danach nicht einschlafen können würde - nun zur Beruhigung tun könnte, fiel mir wieder, ein was ich vorher beabsichtigt hatte und ... ich schämte mich fast, dass mir das überhaupt noch in den Sinn kam.
Wir sitzen hier in der warmen Stube, informieren uns gegenseitig über unsere wunderbaren oder weniger erfreulichen Lebensumstände, diskutieren ausgiebig über unsere Freizeitaktivitäten und schöne Urlaube in fernen Ländern, während die Menschen in uns gar nicht so fernen Ländern .........
Da musste ich doch noch einmal einen Blick in den ST werfen, denn bestimmt hatten die meisten anderen User die Nachrichten ja nicht verpasst, so dass auch sie keine Lust mehr haben würden, sich über das tägliche Essen und darüber auszutauschen, worüber man sich gerade weider einmal gefreut, geärgert und gewundert hatte.
Nachdem ich mich nun heftig wunderte, unter "Neues" nichts über das erschütternde Ereignis zu finden, stoße ich einen Austausch darüber hiermit an. Mein erstr Kommentar dazu:
Abgesehen von den zugeschalteten Gästen, vor allem Reporter*innen vor Ort, nahmen als Studio-Gäste der Wiissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler, der Leiter des Technischen Hilfswerks (THW) Gerd Friedsam, die WDR-Moderatorin Falah Elias, der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (B90/Grüne) Cem Özdemir und .... tja, der 6. Gast wird im Online-Bericht über die Sendung namentlich nicht erwähnt!
Dies war ein Deutsch-Syrer, der wegen in Syrien lebender Verwandter von der Katastrophe unmittelbar selbst betroffen und in großer Sorge um sie war. Nachdem er, im Gegensatz zu allen anderen Gästen, vom Moderator über lange Zeit nicht angesprochen und um seine Stellungnahme gebeten worden war, fragte er schließlich vorsichtig an, ob auch er etwas sagen dürfe und brachte, als ihm großzügi das Wort erteilt worde war, seine - absolut berechtigte! Ich empfand es gleichermaßen so -
Verwunderung zum Ausdruck, dass sich die Diskussion mehr oder weniger ausschließlich um die Türkei drehte und "Syrien" kaum als mitbetroffen wurde, sondern "Syrien" nur mehr oder weniger allgemein als Wort mit erwähnt wurde (wobei dennoch deutlich wurde, wie sehr ihn das verletzte).
Selbst danach setzte sich die Diskussion hauptsächlich auf die Türkei fokussiert fort, obwohl die Dramatik für die Syrer aufgrund der dortigen besonderen Umstände sich noch schlimmer darstellte.
Mich wundert jetzt erst recht, warum er als Einziger nicht einmal im Bericht (von T-Online) über die Sendung erwähnt worden ist .....
Dass diese entsetzliche Katastrophe im ST noch keiinen Kommentar wert war, hätte ich mir damit erklärt, dass vermutlich alle (soweit nicht vorher schon zu Bett gegangen) die weiteren Entwicklungen gebannt vor dem Fernseher verfolgen, aber: Weit gefehlt - hier wurde die ganze Zeit und wird immer noch über die gleichen üblichen (aus momentaner Sicht) Banalitäten "diskutiert".
Euch jetzt eine gute Nacht zu wünschen, würde mir momentan als Hohn erscheinen.
Doch Tina, auch ich habe diese Katasthropennachricht heute mehrmals gesehen. Bei uns im ORF kam sogar der Syrer mit seiner Familie mit einer längeren Sendezeit zu Wort.
Für mich war dieses Erdbeben, daß selten in dieser Stärke und mit so vielen starken Nachbeben wie seit fast 100 Jaren nicht vorkam mehr als ein Schock. Und genauso wie du denke ich, daß es vermutlich hier nicht so viel Beachtung finden wird, weil man darüber nicht oberflächlich spekuliern kann.
Ich bin auch deshalb heute noch wach, weil mich das, was ich gesehen habe, so erschüttert hat, daß ich einfach nicht einschlafen kann.
Für die nächsten Tage bis Wochen können noch weitere Nachbeben in unterschiedlicher Stärke nachkommen. Entsetzlich - und schrecklich für die Türken und Syrer, die zu keiner Ruhe kommen. Ich glaube, ich würde das nicht ohne schwere geistige Schäden überstehen.
teri
Guten Morgen
Angesichts dessen, was Menschen derzeit auf diesem Planeten erdulden müssen, haben eigene Sorgen und Probleme zwar durchaus weiterhin ihre Berechtigung, aber Manches relativiert sich.
Die Bilder, die wir darüber im Fernsehen sehen, sind für die meisten von uns belastend, aber der Schmerz und das Leid derer, die dies durchleben müssen, scheint mir bei den ganzen Diskussionen darüber manchmal etwas in Vergessenheit zu geraten.
Es ist nicht viel, was wir tun können, Spenden im Bereich der eigenen Möglichkeiten helfen Leben retten.
Lg Lisa
Gestern schon sind Helfer aus Deutschland, z.T. mit Suchhunden in die Erdbebenregion geflogen, Ärzte ohne Grenzen sind vor Ort und in Syrien machen die Weißhelme ihren Job, den sie bewundernswert seit Jahren ausführen. Finanziell wird den betroffenen Ländern geholfen, hoffentlich schneller als den Menschen im Ahrtal.
Dass die Häuser wie Kartenhäuser in sich zusammen fallen lässt aber Rückschlüsse auf die Bauweise zu, die keine Rücksicht auf die erdbebengefährliche Lage der Region genommen hat. Die Menschen, die in diesen Häusern wohnten müssen das Versäumnis mit ihrem Leben bezahlen.
@Tina03: Ich verstehe, was Du uns sagen willst. Aber ich gebe zu bedenken, dass Menschen nur bedingt aufnahme-/verarbeitungsfähig sind.
-Unsere Gehirne sind immer noch mit Corona, dann noch mit dem Ukrainekrieg in all seinen politischen Facetten, gerade mit den chinesischen Ballons, daneben mit den Aktionen der "Letzten Generation", den Gas-/Strom-und CO2-Diskussionen, die damit verbundenen Milliardenausgaben des Staates, mit den schlimmen Morden und Gewalttaten in allen Landesteilen, mit politischen Problemen in Berlin und den Flüchtlings-Protesten im Osten Deutschlands beschäftigt.
Da kannst Du nicht erwarten, dass wir "einen Schalter umlegen" und uns in einem Forum sofort mit so einer Katastrophe beschäftigen/auseinandersetzen. Das braucht ein bisschen Zeit. Für mich selbst erkläre ich es mal so: Bei der ersten Meldung über das Beben habe ich gedacht: Oh Gott. Dann kamen die allerersten Bilder, die zerstörte Häuser und die Menschen zeigten. Gestern kamen dann Videos von Häusern, die wie Kartenhäuser in sich zusammengestürzt sind und die Aufnahmen von zwei Menschen, die gerettet wurden. Das waren Augenblicke, in denen es mir Tränen in die Augen getrieben hat, weil ich erst da hautnah begriffen habe, dass das nicht nur ein kleines, sondern ein ganz großes Erdbeben war, dem sogar noch welche folgen.
Ich kann nur für mich sprechen; aber durch die Häufung von Katastrophen aller Art, bin ich nur noch bedingt aufnahmefähig und auch aufnahmebereit für die dazugehörigen Bilder und Meldungen. Das ist Selbstschutz, auch, damit meine ureigensten Sorgen und Probleme nicht zu kurz kommen.
Das war jetzt sozusagen eine "Gegendarstellung" zu Deinem Eingangsbeitrag, den ich ganz gewis nciht kritisiere. Ich werbe nur um Dein Verständnis für meine Befindlichkeit; vielleicht auch die für andere Mitglieder.😏
Aus der Schweiz ist ein Flugzeug mit 18 Tonnen Hilfsgütern + Mannschaft + Suchhunden gestartet.
Man kann ein solches Leid nicht vorstellen. Das ist schickzahl pure. Habe einmal ein Erdbeben erlebt.. Es ist absolut ein totale Katastroffe, wenn alles bebt und ein unmögliche Lärm alles übertönt.
man kann nur hoffen das es niemals dich selber trifft. Fühle sehr mit diese Menschen mit die alles verloren habe.
Da ich keine Bauexpertin bin, kann ich es nicht beurteilen, welche Baufehler in der Türkei gemacht wurden.
Dass die Häuser wie Kartenhäuser in sich zusammen fallen lässt aber Rückschlüsse auf die Bauweise zu, die keine Rücksicht auf die erdbebengefährliche Lage der Region genommen hat. Die Menschen, die in diesen Häusern wohnten müssen das Versäumnis mit ihrem Leben bezahlen.
Aber es ist erstaunlich ,dass in einer Reihe von Hochhäusern eines zusammenbricht und das danebenstehende erhalten bleibt.
Aber ich kenne das auch aus Süditalien, wo ich schon oft war und mich vor Ort immer wunderte, dass in von Erdbeben gefährdeten Gegenden sich die Menschen ansiedlen und dann auch ohne Baugenehmigungen usw. ihre Häuser bauen und darin doch recht fatalistisch leben.
Sehr tragisch finde ich, dass Erdbeben bis heute nicht vorhergesagt werden können; d.h., dass Menschen in gefährdeten Gebieten keine Vorsorge treffen können, also wirklich im Schlaf o.ä. überrascht und zum Opfer werden. Das verhindert oder beeinträchtigt natürlich auch den Bau von erdbebensicheren 'Gebäuden, wenn es das überhaupt geben sollte.
Erdogan hat angekündigt, dass alle zerstörten Gebäude,bzw. die Infrastruktur innerhalb eines Jahres wieder entstehen soll. Das wäre auch ein gewaltiges Konjunkturprogramm für die Türkei und auch eine Einladung an Firmen, die dort investieren und sich beteiligen wollen - es ist Wahlkampf in der Türkei und Erdogan wird sich hier sicherlich bemühen, diese Katastrophe zu seinen Gunsten zu verwenden .Olga
"Hart aber fair" ist nicht das Thema. Es hat dich wohl sehr bewegt und aufgewühlt.
Das kann ich vor mir auch sagen, allerdings auf die schrecklichen Ereignisse bezogen. Weniger die Fernsehsendung.
Den schwer getroffenen Syrern wird offensichtlich von Russen und Iranern geholfen. Vielleicht ist das ursächlich für die Zurückhaltung der Medien.
Abgesehen davon geht jeder Mensch mit solchen Schreckensnachrichten und -bildern anders um. Sie können (mich) sprach-, fassungslos und sehr traurig machen.
Was können wir tun? Spenden und allen Helfern - vor allem vor Ort - dankbar sein. 🙏
Dennoch wünsche ich uns allen einen guten Abend.
Ingrid60
Gestern schon sind Helfer aus Deutschland, z.T. mit Suchhunden in die Erdbebenregion geflogen, Ärzte ohne Grenzen sind vor Ort und in Syrien machen die Weißhelme ihren Job, den sie bewundernswert seit Jahren ausführen. Finanziell wird den betroffenen Ländern geholfen, hoffentlich schneller als den Menschen im Ahrtal.Was als sehr positiv solidarisch zu werten ist.
Ich hatte schon befürchtet, dass die Bundesregierung in bewährter Weise Sanktionen verhängt. Sanktionen gegen die Erdkruste, damit sie in deren Folge endlich ihre Plattenverschiebung beendet und keine Erdbeben mehr verursacht.